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Das Jahrbuch 2009 - CittyMedia Communicators and Publishers ...

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genseitigem Verständnis geprägt. Die<br />

enge gegenseitige Verbundenheit zwischen<br />

den Bürgern und den Soldaten<br />

wurde 1987 durch die Namensgebung<br />

in Panzergrenadierbrigade 16 „Herzogtum<br />

Lauenburg“ deutlich gemacht.<br />

15 Patenschaften mit Gemeinden und<br />

Institutionen, das gesellschaftliche<br />

Engagement vieler Soldaten und die<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

Blick auf die Neubauten.<br />

zwischen der Brigade und dem Kreis,<br />

dem Bezirk Bergedorf und weiteren Gemeinden<br />

unterstrichen die feste Einbindung<br />

der Garnison in das zivile Umfeld.<br />

W<strong>and</strong>el nach Ende des Kalten Krieges<br />

Die politische Wende des Jahres 1989<br />

und die damit verbundene Streitkräftereduzierung<br />

brachten für Wentorf und<br />

seine Garnison einschneidende Veränderungen.<br />

Zunächst wurden einige Unterkunftsgebäude<br />

geräumt, und es kamen<br />

wieder Flüchtlinge aus Osteuropa<br />

und Asylbewerber nach Wentorf. Ende<br />

1992 fiel die Entscheidung zur Auflösung<br />

der Panzergrenadierbrigade 16,<br />

die nicht nur von den Soldaten, sondern<br />

auch von der Bevölkerung und den politischen<br />

Gremien in Kreis und Gemeinde<br />

mit Bedauern aufgenommen wurde. Im<br />

Mai 1994 verabschiedete sich die Bundeswehr<br />

schließlich mit einem Großen<br />

Zapfenstreich aus Wentorf. Die Fortsetzung<br />

der Tradition der Brigade erfolgt in<br />

einem Traditionsverb<strong>and</strong>, der regen Zulauf<br />

findet. Seinen Sitz hat er in einem<br />

ehemals zur Bismarck­Kaserne gehö­<br />

58 Bauen und Wohnen<br />

renden historischen Strohdachgebäude.<br />

Hier befindet sich auch die Gastwirtschaft<br />

„Zur alten 16“, die mit ihrem<br />

Namen an die Geschichte Wentorfs als<br />

Bundeswehrgarnison erinnert.<br />

Während der Bund auf vielen aufgelassenen<br />

Liegenschaften sitzen blieb, boten<br />

sich in Wentorf viel versprechende<br />

Perspektiven für eine zivile Nutzung<br />

der beiden Kasernen. Deren Größe<br />

und Lage in unmittelbarer Nähe zum<br />

Ortszentrum ermöglichten eine weitreichende<br />

Neustrukturierung und damit<br />

eine Aufwertung des Ortes. Zudem<br />

bot Wentorf mit einem ausgeglichenen<br />

Verhältnis zwischen „Wohnen im Grünen“<br />

und einer umfangreichen Infrastruktur,<br />

zahlreichen Nahversorgern,<br />

vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten und<br />

einem attraktiven Freizeitangebot ein<br />

hohes Entwicklungspotential. So entst<strong>and</strong><br />

die Planung für einen neuen, attraktiven<br />

Stadtteil. Wentorf­Süd sollte<br />

3.000 Neubürgern Lebensraum bieten<br />

und damit den durch den Abzug<br />

der Bundeswehr eingetretenen Bevölkerungsschwund<br />

ausgleichen. In der<br />

L<strong>and</strong>esentwicklungsgesellschaft<br />

S chleswig­Holstein<br />

(LEG) f<strong>and</strong><br />

sich ein Entwicklungsträger,<br />

der<br />

das Militärgelände<br />

für 34 Millionen<br />

Mark von der Bundesvermögensverwaltung<br />

erwarb.<br />

Ein neues Wohnquartier auf dem<br />

Kasernengelände<br />

Da sich ein Umbau der Kasernengebäude<br />

für den sozialen Wohnungsbau oder<br />

für Miet­ und Eigentumswohnungen als<br />

teurer als ein Abriss und Neubau erwies,<br />

mussten die für den Kasernenbau<br />

der 30er Jahre typischen Backsteinbauten<br />

trotz der Bedenken der Denkmalschützer<br />

weichen. Bis auf einige<br />

markante Kasernengebäude, die für<br />

eine zivile Nutzung hergerichtet wurden,<br />

das Nebentor der Bismarck­Kaserne<br />

und den steinernen Adler an der<br />

ehemaligen Hauptwache wurden alle<br />

militärischen Anlagen geschleift. An ihrer<br />

Stelle entst<strong>and</strong>en 1.400 Wohneinheiten<br />

in verschiedenen Bauformen.<br />

Durch eine gemischte Bebauung auf<br />

großen Grundstücken ist ein Wohngebiet<br />

entst<strong>and</strong>en, das durch umfangreiche<br />

Grünflächen fast Naherholungscharakter<br />

hat. Außerdem wurden am<br />

R<strong>and</strong>e des Areals im ehemaligen Technischen<br />

Bereich auf zehn Hektar Fläche<br />

Gewerbe­ und Einzelh<strong>and</strong>elsbetriebe<br />

angesiedelt.<br />

Der Mittelpunkt des Neubaugebietes<br />

liegt am St<strong>and</strong>ort des ehemaligen Offizierheims<br />

und der dazugehörigen<br />

Parkanlage. Hier hat sich seit 1999 im<br />

Einkaufszentrum „Am Casinopark“ der<br />

Einzelh<strong>and</strong>el konzentriert. Der Bereich<br />

um das Einkaufszentrum und den neu<br />

geschaffenen Marktplatz markiert zugleich<br />

die „neue Ortsmitte“ Wentorfs.<br />

<strong>Das</strong> Projekt sucht in Schleswig­Holstein<br />

seinesgleichen und gilt bundesweit<br />

als vorbildlich gelungenes Konversionsvorhaben.<br />

Geradezu vorbildlich<br />

war auch die Einbindung der Bevölkerung<br />

in die Planungen, die immer wieder<br />

in Bürgerversammlungen und Anliegerinformationen<br />

über den St<strong>and</strong><br />

der Dinge informiert wurde. So ist in<br />

Wentorf ein neuer Ortsteil mit Flächen<br />

zum Wohnen, Arbeiten und zur Erholung<br />

entst<strong>and</strong>en, der sich harmonisch<br />

in die vorh<strong>and</strong>ene Ortsstruktur einfügt.<br />

Jan Heitmann<br />

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