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Das Jahrbuch 2009 - CittyMedia Communicators and Publishers ...

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Der Boberger Segeflugplatz ist Europas größter Platz innerhalb einer Stadt.<br />

Jahre schloss sich der Verein mit der<br />

Fliegertechnischen Vereinigung Hamburg<br />

zum Hamburger Aero Club zusammen,<br />

und 1933 hob das erste Flugzeug<br />

vom Boberger Flugfeld ab. Bald darauf<br />

erfolgte die Gleichschaltung aller<br />

Luftsportvereine. Auch der HAC verlor<br />

seine Eigenständigkeit und wurde in<br />

die L<strong>and</strong>esgruppe Hamburg des Deutschen<br />

Luftsport­Verb<strong>and</strong>es überführt.<br />

Von nun an st<strong>and</strong> die verordnete vormilitärische<br />

Ausbildung der Jugend im<br />

Vordergrund der Vereinsaktivitäten.<br />

Der Ausgang des Zweiten Weltkrieges<br />

brachte den erneuten Absturz aus allen<br />

Sportfliegerträumen, denn die Siegermächte<br />

verboten den Deutschen die<br />

Fliegerei.<br />

Ein neuer Anfang<br />

Nach der Aufhebung der Beschränkungen<br />

im Jahre 1950 nahmen auch<br />

die Hamburger Fliegerfreunde ihre Arbeit<br />

wieder auf und gründeten den HAC<br />

neu. Da es unter den 600 Gründungsmitgliedern<br />

zu Meinungsverschiedenheiten<br />

über die Zielsetzung des Vereins<br />

kam, spaltete sich eine Gruppe ab und<br />

erweckte den HVL zu neuem Leben. So<br />

gibt es heute zwei Segelflugvereine auf<br />

dem Boberger Platz.<br />

Der Flugbetrieb in Boberg wurde erst<br />

1952 offiziell wieder aufgenommen. Da<br />

noch keine Segelflugzeuge produziert<br />

wurden, bauten sich die Mitglieder aus<br />

Flugzeugschrott neue Maschinen zusammen.<br />

Die Taufe der ersten beiden<br />

Flugzeuge durch Bürgermeister Max<br />

Brauer markiert einen Meilenstein in<br />

der Nachkriegsgeschichte der Hamburger<br />

Segelfliegerei, der von 30.000<br />

Zuschauern gefeiert wurde. Ging es<br />

in den ersten Jahrzehnten hauptsächlich<br />

um die Förderung der Luftfahrt und<br />

der technischen Entwicklung, widmeten<br />

sich die beiden Boberger Vereine<br />

seit ihrer Neugründung ausschließlich<br />

der Sportfliegerei. Schon bald stellten<br />

sich wieder Erfolge ein, und Hamburger<br />

Segelfliegerlegenden wie Heinz Huth,<br />

dem Generationen von Segelfliegern<br />

eine solide fliegerische Ausbildung verdanken,<br />

holten deutsche und Weltmeistertitel.<br />

Ein Besuch auf der Aussichtsterrasse<br />

des Vereinshauses macht die Faszination<br />

des Segelfliegens erlebbar. Nur<br />

von einem Rauschen begleitet, saust<br />

das Segelflugzeug am Drahtseil wie<br />

von Geisterh<strong>and</strong> gezogen mit 100 Kilometern<br />

pro Stunde über die Bahn, bis<br />

es steil abhebt und dem grenzenlosen<br />

Himmel zustrebt. Derweil ziehen <strong>and</strong>ere<br />

Maschinen hoch oben majestätisch<br />

ihre Kreise. „Für die da oben hat sich<br />

der Traum vom Fliegen erfüllt“ schießt<br />

es einem unwillkürlich durch den Kopf.<br />

Sie genießen die Ruhe, sind allen irdischen<br />

Problemen entrückt. „Lautlos<br />

schweben, das ist die absolute Freiheit“<br />

bestätigt der zwanzigjährige<br />

Thomas, der schon seit einigen Jahren<br />

am Steuerknüppel sitzt. Gerade für Jugendliche<br />

ist das Segelfliegen eine<br />

nicht nur aufregende, sondern auch<br />

sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die zu<br />

Disziplin und Konzentration erzieht.<br />

Und schon lange ist Segelfliegen kein<br />

Sport für Reiche mehr, sondern für jedermann<br />

erschwinglich.<br />

Sehnsüchtig geht der Blick zum Flugfeld<br />

zurück. Aus den fliegenden Kisten<br />

der Gründerzeit sind ausgereifte Hightech­Fluggeräte<br />

geworden. Lautlos und<br />

schadstofffrei erheben sie sich mit graziler<br />

Leichtigkeit in die Lüfte. In Boberg<br />

gehen Natur und Technik eine gelungene<br />

Symbiose ein.<br />

Jan Heitmann<br />

Mobiles Leben 45

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