Das Jahrbuch 2009 - CittyMedia Communicators and Publishers ...
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Wie sieht die Bank von morgen aus?<br />
Kundenberatung via Videokonferenz. Bild: Deutsche Bank.<br />
Forscher und Banker entwickeln<br />
Zukunftsmodelle<br />
Allen Krisen zum Trotz suchen Wissenschaftler<br />
und Banker nach neuen<br />
Wegen. Forscher aus Stuttgart haben<br />
in verschiedenen Modellstudien<br />
untersucht, wie sich eine Bank um 2015<br />
präsentieren könnte.<br />
Trotz der Bankenkrise geht die Suche<br />
nach Innovationen weiter. <strong>Das</strong> FraunhoferInstitut<br />
für Arbeitswirtschaft und<br />
Organisation beobachtet seit 2005 die<br />
Branche und führt jährlich eine Studie<br />
zu Zukunftstrends durch. Die Studie<br />
„Bank und Zukunft“ untersucht auch<br />
die Selbsteinschätzung der befragten<br />
Manager.<br />
Sie wird jedes Jahr wiederholt. Im Mittelpunkt<br />
der letzten Studie von 2008<br />
st<strong>and</strong> die Frage, mit welchen Ansätzen<br />
die Banken künftigen Herausforderungen<br />
begegnen wollen. Zum Zeitpunkt<br />
der Studie sah nur jeder Vierte<br />
unter den befragten Managern seine<br />
Bank bereits für die Zukunft gerüstet.<br />
Und wie die aktuellen Entwicklungen<br />
zeigen, können kleine Krisen in wenig<br />
beachteten Bereichen schnell zu großen<br />
Problemen und Verwerfungen führen.<br />
Zudem hat sich bereits in den vergangenen<br />
Jahren die Wettbewerbssituation<br />
in Deutschl<strong>and</strong> deutlich verschärft.<br />
Dazu trugen Preiskampagnen<br />
konkurrierender Institute genauso bei<br />
wie der zunehmende Vertrieb von Finanzprodukten<br />
durch Nichtbanken.<br />
Auch die verstärkten Aktivitäten von<br />
ausländischen Banken in Deutschl<strong>and</strong><br />
spielte hier eine Rolle.<br />
Modernisierungsbedarf sahen die Manager<br />
nicht nur im Vertrieb. Auch die<br />
computergestützten Datennetze der<br />
Banken sowie die Gestaltung und Konzeption<br />
der einzelnen Filialen spielt dabei<br />
eine große Rolle. Gerade Banken,<br />
die stark in der Fläche präsent sind,<br />
planen eine schrittweise Modernisierung<br />
ihrer Filialen.<br />
Technologie soll den Service verbessern<br />
Für den Kunden in der Filiale wäre<br />
vieles unsichtbar, insbesondere die<br />
Veränderungen im ITBereich. Hier würden<br />
Ansätze aus <strong>and</strong>eren Branchen auf<br />
das Bankwesen übertragen. Allerdings<br />
gibt es hier zwei Entwicklungsstränge:<br />
Industrialisierung und Indiviualisierung.<br />
Beide ergänzen sich.<br />
Industrialisierung im Bankwesen bedeutet<br />
das Automatisieren von Prozessen<br />
und das St<strong>and</strong>ardisieren von<br />
bestimmten Produkten. So sollen die<br />
Mitarbeiter mehr Zeit für das Gespräch<br />
mit ihren Kunden haben und sie besser<br />
betreuen können. Im Servicebereich<br />
wären eher st<strong>and</strong>ardisierte Prozesse<br />
zu finden, der Kreditbereich etwa wäre<br />
eher individuell ausgerichtet. „Im persönlichen<br />
Gespräch muß ich zuhören<br />
können, um zu klären, was der Kunde<br />
möchte“, sagt Martin Engstler, Leiter<br />
des Zentrums für Finanzdienstleister am<br />
FraunhoferInstitut für Arbeitswirtschaft<br />
und Organisation (IAO). Er ist Leiter des<br />
Forschungsprojekts „Bank & Zukunft“.<br />
Einige Direktbanken haben reagiert<br />
und ihr Produktspektrum heruntergefahren,<br />
indem sie sich beispielsweise<br />
nur auf vier Produkte konzentrieren.<br />
Banken mit großen Filialnetzen bemühen<br />
sich dagegen, Kunden möglichst<br />
lange in der Filiale zu halten.<br />
Ein Kunde braucht den Eindruck, ein<br />
gutes Preis/Leistungsverhältnis zu bekommen.<br />
Einfache Produkte dürfen<br />
st<strong>and</strong>ardisiert und billig sein. Aber<br />
manche Kunden wollen eher komplexere<br />
Produkte und sind bereit, mehr zu<br />
bezahlen.<br />
Finanzen 39