Antiquariat Schwarzfischer - Inova Werbeagentur

ANTIQUARIAT
SCHWARZFISCHER
Angebot Nr. 34

Geographie
Reisen
Völkerkunde
HERBST - AUTUMN 2011
Hochgernstr. 47 • D-83026 ROSENHEIM
Telefon (0049) 0 80 31 / 4 44 57
Telefax (0049) 0 80 31 / 4 39 44
E-Mail: info@antiquariat-schwarzfischer.de
Homepage: www.antiquariat-schwarzfischer.de
Mitglied im Verband Deutscher Antiquare e.V.
und der International League of Antiquarian Booksellers
- 2 -

VERKAUFSBEDINGUNGEN:
Das Angebot bleibt freibleibend, Lieferzwang besteht nicht. Eigentumsvorbehalt gemäß § 455 BGB bis zur
vollständigen Bezahlung unserer Lieferungen. Lieferung an uns unbekannte Besteller nur gegen Vorauskasse.
Bei begründeter Beanstandung wird jede Lieferung innerhalb einer Frist von 10 Tagen zurückgenommen,
jedoch nur nach Absprache. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Rosenheim. Dies gilt auch für das Mahnverfahren.
Preise in Euro.
TERMS and CONDITIONS:
All prices are net and do not include postage. Invoices will be rendered in
Euro. The title of goods does not pass the purchaser until the invoice has
been paid in full.
BANKVERBINDUNGEN:
Postbank München (BLZ 700 100 80) Konto 579 224-803
Sparkasse Rosenheim (BLZ 711 500 00) Konto 380 048 165
IBAN: DE 15 711500000380048165
BIC: BYLADEM 1 ROS
USt- IdNr.: DE 131 130 946
Steuer-Nr.: 156/272/50557
- 3 -

- 4 -
I. Teil:
01. (Zentralasien – Russisch-Turkestan) –
Albrecht, Max:
Russisch Centralasien. Reisebilder aus Transkaspien, Buchara
und Turkestan. Hamburg: A.-G. (vormals J. F. Richter),
1896; gr. - 8vo; pp. xii, 249 Seiten; mit Vortitel, 1 Frontispiz-
Tafel u. 52 Abb. im Text (alle Abbildungen nach photogr.
Aufnahmen); farbig illustriertes, graues Original-Ganzleinen
mit goldgepr. Titel a. Vorderdeckel, schwarzgepr. Rückentitel,
dreiseitiger roter Schnitt; ein sauberes, attraktives Exemplar
in frischem Originalleinen; erste Ausgabe. 300,--
Lebendiger Reisebericht des Autors Max Albrecht - mit reichem Bildmaterial!
Albrecht berichtet in seinem Buch u. a. über die transkaspische Eisenbahn,
die Oase Merw, Buchara, Samarkand und das Pamir-Gebirge. „Der
Autor verstand es seine Eindrücke in geistreicher Form unter gründlichem
Eingehen auf wissenschaftliche wie auch auf praktische Einzelheiten seinen
Bericht zu einem Gesamtbild zu gestalten.“ - (Petermanns Mitt. von
1898, Literaturbericht Nr. 189). Machatschek: Landeskunde von Russisch-
Turkestan, Literaturverzeichnis Nr. 438; Dinse, S. 514

02. (Polarregion - Bering-See) - (Billings, Joseph) - Sauer, Martin:
Reise nach den Nördlichen Gegenden vom Russischen Asien und America
unter dem Commodor Joseph Billings in den Jahren 1785 bis 1794.
Aus Original-Papieren verfasst von Martin Sauer. Weimar: Landes-Industrie-Comptoirs,
1803; 8vo, pp. 1 Bl. (Reihentitel), xiv, 3 Bll., 296 S.;
mit einer großen gefalteten Kupferkarte; angebunden: Jackson, John:
John Jackson’s Esq. Tagebuch einer im Jahre 1797 unternommenen
Landreise aus Ostindien nach Europa, auf einem wenig besuchten und
wenig bekannten Wege, durch die asiatische und europäische Türkei,
Siebenbürgen, Ungarn und Teutschland. Aus dem Englischen auszugsweise
übersetzt. Weimar: Landes-Industrie-Comptoirs, 1803; pp. xiv, 1
Bl., 188 S., 2 Bll.; mit einer gefalteten Kupferkarte; erste deutsche Ausgabe;
dunkelbraunes Halbleder der Zeit, marmorierte Deckel mit Lederecken;
Rücken mit Goldprägung; Rücken ohne Rückenschild; priv.
kl. Name auf Vorsatz; Einband kaum berieben, innen sehr sauber, beide
Karten in exzellenter Erhaltung; ein sehr gutes Exemplar; insgesamt:
1.100,--
Zu Billings und Sauer: (Bibliothek der neuesten und wichtigsten Reisebeschreibungen,
herausgegeben von Sprengel, 8. Band). Bericht von der russischen Expedition an
den Küsten der Bering-See (Nordost-Sibirien, Kamtschatka, Aleuten und Alaska) unter
Kapitän Joseph Billings (1758-1806) in den Jahren 1785-1794. Ziel der Reise war vor
allem die Verbesserung der kartographischen Kenntnis der Kolyma und der nordöstlichen
Küstengebiete (Tschuktschen-Halbinsel, Aleuten und St. Lorenz-Bucht). Auch die
ethnographischen Nachrichten über die Tschuktschen gehören zu den wichtigen Ergebnissen
der Expedition. Der Hauptbericht wurde in Russisch von G. A. Sarytschew und
die vorliegende Beschreibung wurde von Sauer, dem Sekretär Sarytschews, verfasst.
Die Karte zeigt die Halbinsel Kamtschatka und Alaska sowie die Reiseroute. Eutiner
Landesbibliothek 1229; Sabin 77154; Dinse 229; Henze I, S. 264 (Billings)
- 5 -

03. (Polarregion - Bering-See) - Billings, Joseph:
Billings Reisen mit Kupfern. (Archiv für die neuesten und merkwürdigsten Reisebeschreibungen. Aus fremden Sprachen
übersetzt). Berlin: Oehmigke dem Jüngeren, 1805; 8vo; pp. xvi, 410 Seiten; mit 2 Kupfertafeln auf einem doppelseitigen
Blatt als Frontispiz; Titel mit gestochener Vignette; 2 weitere Kupfertafeln gefaltet sowie eine große, mehrfach
- 6 -

gefaltete Kupfertafel; braunes Ganzleder aus der Zeit; Frontispiz i. Rand u. Seite (= v) etwas fingerfleckig; Bibliotheksstempel
auf Titel verso (mit montiertem, kleinem Papierlabel aus der Zeit abgedeckt); Rücken mit alter Restaurierung
u. ohne Titelprägung; Vorsätze leimschattig; innen nahezu fleckenfrei; ein gutes, sehr seltenes Exemplar; erste deutsche
Ausgabe. 1.300,--
Selten! Im Gegensatz zu dem hier mit Nr. 02 angebotenen Werk über Billing’s Expedition, die Martin Sauer herausgab, ist dieses Werk eine deutsche
Übersetzung des Original-Reiseberichts von Joseph Billings. Es unterscheidet sich auch von den anderen deutschen Publikationen - von Sauer
als Autor herausgegeben - im Abbildungsmaterial und vor allem in der Karte. Diesem Werk ist die bedeutende Originalkarte, die von A. Arrowsmith
erstellt wurde, beigegeben: Karte der Strasse zwischen Asien und Amerika und der Küste der Tschutschki ... während der Jahre 1786-1794, im Eisemeere
angestellten Beobachtungen. Das Frontispiz zeigt vier arktische Bewohner, die beiden anderen Falttafeln mit Ansichten von Ochotsk. Bericht
von der russischen Expedition an den Küsten der Bering-See (Nordost-Sibirien, Kamtschatka, Aleuten und Alaska) unter Kapitän Joseph Billings
(1758-1806) in den Jahren
1785-1794. Ziel der Reise
war vor allem die Verbesserung
der kartographischen
Kenntnis der Kolyma und der
nordöstlichen Küstengebiete
(Tschuktschen-Halbinsel,
Aleuten und St. Lorenz-
Bucht). Auch die ethnographischen
Nachrichten über
die Tschuktschen gehören zu
den wichtigen Ergebnissen
der Expedition. Eutiner Landesbibliothek
1229; Sabin
77154; Dinse 229; Henze I, S.
264 (Billings)
- 7 -

04. (Polarregion – Aleuten – Unalaska) – (Billings, J.) –
Krebs, Karl:
- 8 -

Kurzer Bericht des Herrn C. U. Krebs, Mitgehilfe des Herrn Dr. Merk bei der geheimen See-Expedition des Capitain J.
Billings. (Aus „Journal für die neuesten Land- und Seereisen und das Interessanteste aus der Völker- und Länderkunde….
Sechster Jahrgang. August 1814“). Siebzehnter Band, Berlin: Achenwall u. Comp., 1814; 8vo; Abschnitt XIV, pp.
von Seite 355-392; illustrierte Original-Broschur; unbeschnittenes, ungeöffnetes Exemplar; erste und einzige Ausgabe.
1.200,--
Rarissimum! Verschollenes Tagebuch – die Wiederentdeckung eines vergessenen Reiseberichts! Der deutsche Karl Krebs war Teilnehmer der
russischen Geheimen See-Expedition unter Kapitän J. Billings in den Jahren 1791-92. Krebs war Gehilfe des Expeditionsteilnehmers Carl Heinrich
Merck, Arzt und Naturforscher. An der Beringstraße - mit Blick auf die amerikanische Küste - erreichte die Expedition im August 1791 die
St. Lorenz-Bucht. Von dort ging Billings mit Merck, dem Zeichner Woronin u. a. in das Innere der Tschuktschen-Halbinsel. Nach dem Willen
der russischen Zarin Katharina II. sollten aber auch die Kenntnisse über die Küstenlinien sowie des amerikanischen Inlandes deutlich, wenn auch
diskret, erweitert werden. Deshalb teilte sich das Unternehmen. G. A. Sarytschew übernahm das Kommando auf der Slawa Rossi in Richtung
Unalaska. Karl Krebs, nun von Merck getrennt, war Mitglied der Crew. Unalaska wurde ohne Zwischenfälle erreicht. In der Überwinterungszeit
sammelt Krebs unermüdlich Pflanzen, Tiere u. Gesteine. Krebs berichtet auch in seinem Tagebuch über die Bewohner der kurilischen Inseln, Unalaska…
, dies etwas verwirrend, gemeint sind aber die Aleuten. Krebs beschreibt neben dem sozialen Leben auch die Nahrung der Inselbewohner,
notiert auch einiges über die materielle Kultur der Inselbewohner. Im Frühjahr 1792 verlässt dieses Unternehmen ihr Winterquartier und kehrt zur
Kamtschatka-Halbinsel zurück. Es gibt über den Bericht des Karl Krebs keinen bibliographischen Nachweis! Die auf dem ersten Reihentitelblatt
des Buches vermerkten drei Kupfertafeln und Karte sind diesem Band nicht beigegeben. Diese, falls überhaupt herausgegeben, sind auch Krebs‘
Tagebuchbericht nicht zugehörig. Beweis dafür ist die Beschreibung der Kupfer und der Karte auf der Inhaltsanzeige in diesem Buch.
- 9 -

05. (Ägypten - Nordost-Afrika) - Brehm, Alfred Edmund:
Reiseskizzen aus Nord-Ost-Afrika oder den unter egyptischer Herrschaft stehenden
Ländern Egypten, Nubien, Sennahr, Rosseeres und Kordofahn gesammelt
auf seinen in den Jahren 1847 bis 1852 unternommenen Reisen. Jena: Friedrich
Mauke, 1855; 3 Teile in 3 Bänden (wie publiziert), 8vo; Band I: „Erster Theil.
Reise von Egypten nach Kordofahn und zurück“; pp. 1 Bl. (leer), xii, 376 Textseiten,
1 Bl. leer; Band II: „Zweiter Theil. Aufenthalt und Reisen in Egypten“;
pp. 1 Bl. (leer), iv, 272 Textseiten, 1 Bl. (leer); Band III: „Dritter Theil. Zweite
Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr“; pp. 1 Bl. (leer),
viii, 356 Textseiten, 1 Bl. (leer); Einbände in blauem Ganzleinen aus der Zeit,
Rücken mit Goldprägung u. goldgepr. Titel; innen kaum fleckig; ein attraktives,
schönes Exemplar der seltenen ersten Ausgabe. 1.300,--
Alfred Edmund Brehm (1829-1884) ist der Schöpfer des Tierlebens, der mit seinen Reiseskizzen
auch in der Afrika-Literatur denkwürdig bleibt. 18-jährig, als Jagd- und Sammelgehilfe, schloss
er sich der Expedition des Barons J. W. von Müller an, die 1847 von Kairo nach dem oberen
Nil-Gebiet aufbrach. Mit dem Jesuitenpater M. Ryllo reisten sie bis Dongola, von dort allein
weiter bis nach Chartum, das sie im Januar 1848 erreichten. Ende Februar machten sie sich mit
J. Petherick nach Kordofan auf. Nach einigen Monaten kehrte Müller mit Brehm nach Chartum
zurück. Im Oktober 1848 trafen beide in Kairo ein. Müller reiste nach Europa zurück. Brehm
blieb in Ägypten und unternahm während seines 20-monatigen Aufenthalts naturwissenschaftliche
Ausflüge nach den Seen des Nil-Deltas, studierte die arabische Sprache und versenkte sich in
orientalisches Milieu. Im Juni 1850 traf er wieder in Chartum ein. Am blauen Nil drang er über
Sennar bis Roseires vor. Ende Oktober 1852 sah er Kairo wieder. Mit Th. von Heuglin und Dr.
Th. Bilharz unternahm er eine Exkursion nach dem Sinai. Zum dritten Mal besuchte Brehm Ober-
Ägypten, ehe er im Mai 1852 die Rückfahrt nach Europa antrat. Das Sammeln und Beobachten
von Säugetieren und Vögeln war die Hauptbeschäftigung seiner fünfjährigen Reisezeit. Obwohl
Brehm auf seinen Reisen kein geographisches Neuland erschloss, so setzte er doch dem schon
Bekannten manches neue Licht auf und ergänzte die älteren Berichte von Cailliaud, Rüppell und
Russegger - (Henze). Henze I, S. 348-349; Ibrahim-Hilmy I, 86; Kainbacher , 3. Auflage, S. 57
- 10 -

06. (Zentral-Afrika) - Burton, Sir Richard Francis:
The Lake Regions of Central Africa. A rare Picture of Exploration.
London: Longman, Green, Longman, and Roberts. 1860; 2 volumes,
large 8vo; pp. (ii blank), xvi, (ii), 412 p. of text; vi, (ii), 468 p. of text,
24 p. of advert.; with flying leaf in vol. I, the two half titles, 12 chromoxylographed
plates with their tissue gards (frontispieces incl.), 8
woodcut illustr. to text in vol. I, 14 as such in vol. II; two engraved
partly coloured maps on one folding leaf (mit jeweils dem Vortitel;
Band I u. II enthalten insgesamt 12 farbige Tafeln in Xylographie auf
Tonplatte, 8 Holzschnitt-Abb. im Text von Band I u. 14 solche im
Text von II, zudem enthält Band I zwei gestochene, grenzkolorierte
Karten auf einem großen Faltblatt); original brick-red cloth with
gilt lettering to spine, gilt-lined headcups; fore-edges uncut, internally
very clean and spotless, wide margins, all plates and map in excellent
state, an unusually fine set without any flaws; first edition.
4.900,--
Es sind die Hinweise der deutschen Missionare Krapf und vor allem jene von Rebmann
und Erhardt gewesen, die den englischen Welt- und Entdeckungsreisenden
Richard Burton (1821-1890) den entscheidenden Impuls gaben, die Erschließung
des ostafrikanischen Seengebiets anzugehen, das auf einer Karte als riesiges, jedoch
als einziges bzw. zusammengezogenes Seebecken, mit Uniamesi eingezeichnet,
erschien. 1856 wurde das Unternehmen an der ostafrikanischen Küste begonnen.
Burton wurde dabei vom Schotten J. H. Speke begleitet. Beiden gelang es dann
in den folgenden Jahren das zentrale Ostafrika der europäischen Forschung zu eröffnen.
Der riesige See Uniamesi hatte sich in zwei getrennte Becken, Tanganjika
und Victoria, aufgelöst. Neben der reinen Entdeckerleistung war es der neue reiche
Gewinn, den Erd- und Völkerkunde nun mit einem Mal über das sich jetzt auftuende
Ostafrika durch Burton und Speke zu verzeichnen hatte. Ihre Reise war epochemachend.
Das Buch wurde von den späteren Afrikaforschern Cameron und Stanley
- 11 -

wegen seiner Genauigkeit als Baedeker bzw. Bibel bezeichnet. In der Tat, denn Burtons Beobachtungen und Beschreibungen waren sehr präzise.
Er forschte mit äußerster wissenschaftlicher Vorsicht und Ehrlichkeit. Burton sollte schließlich in die Geschichte als der unermüdlichste und
produktivste Forschungsreisende seines Jahrhunderts eingehen. Die Einbände des roten Original-Ganzleinens sind etwas angestaubt; innen ist
das Set sehr sauber, alle Tafeln in frischem Kolorit, Karte in exzellentem Zustand. Ein unbeschnittenes, breitrandiges Set der Erstausgabe. Henze
I, 417-431; Penzer 65-66; Paulitschke 248-249
- 12 -

- 13 -
07. (Sansibar) - Burton,
Sir Richard Francis:
Zanzibar; City, Island, and Coast. London: Tinsley
Brothers, 1872; 2 volumes, large 8vo; pp. (ii
blank), xii, 503 (1) p. of text; vi, (ii), 519 (1) p. of
text; volume I: with half title, one folding map,
four plans and four plates; volume II: with half
title and 7 plates; the set in very attractive new
binding, i. e. brown half calf in contemporary
style, spine richly gilt with gilt-letterings (title,
author, publisher etc), marbled boards, bottom
edges slightly trimmed, others uncut; a very
handsome, internally rather clean copy; first edition.
6.000,--
Es gibt von diesem Werk keine deutsche Übersetzung. R.
F. Burton war einer der unermüdlichsten und produktivsten
Welt- und Entdeckungsreisenden seines Jahrhunderts. An
important book on East Africa. Although ready for publication
as early as 1860 Burton’s original manuscripts, compiled
prior to his expedition to Lake Tanganyika with John
H. Speke, were lost for nearly twelve years before being
eventually returned to him following some bizarre coincidences.
Penzer 88-89 (with precise collation details); Library
Catalogue of RGS 77; Henze I, 430

- 14 -
08. (Weltumsegelungen von James Cook) -
(Cook, James) - Mollo, Tranquillo:
Grenzkolorierte Kupferkarten von Afrika und Amerika mit
James Cook’s Reiserouten.
a) „Afrika. In mehrere Königreiche eingetheilet nebst
Cook Reisen“. Grenzkolorierte Kupferkarte. Wien, Mollo
& Artaria (ca. 1803); Größe: 53 x 77 cm;
b) „Amerika. Mit den neuesten Entdeckungen von Cook’s
Reisen“. Grenzkolorierte Kupferkarte. Karte mit 2 kleinen,
grenzkolorierten Nebenkarten. Wien, Mollo & Artaria (ca.
1803); Größe: 52 x 76 cm;
beide Kartenblätter mit Bugfalten, etwas fleckig und mit
kleinen Randläsuren; Rückseiten etwas staubfleckig; sehr
seltene Erstausgaben in dieser Form. 1.400,--
Die Kartenblätter zeigen alle Reiserouten von James Cook. Bezüglich
der dritten Weltumsegelung zeigt die sogenannte Amerika-Karte auch
die Südsee mit dem Hawaii-Archipel und die Nebenkarten dieser Karte
die Inseln St. Domingo und Martinique. Der Kartenmacher dieser beiden
Karten ist der Italiener Tranquillo Mollo (1767-1837), der in Wien
beim Verlag von Domenico Artaria arbeitete. Bibliographie: Johannes
Dörflinger Atlanten 1561-1918, Nr. 435 u. 436

09. (Russisch-Turkestan - Zentralasien) - Curzon, George N.:
Russia in Central Asia in 1889 and the Anglo Russian Question.....With Appendices,
Maps, Illustrations, and an Index. London: Longmans, Green and Company,
1889; gr.-oktav, pp. xxiv, 277 (1) Texseiten, (ii blank), 24 S. Verlagsanzeigen; mit
Vortitel, 16 Tafeln, 37 Abb. i. Text und 2 (1 große) farblithographische Faltkarten;
dunkelblaues Original-Ganzleinen mit goldgeprägtem Wappen auf Vorderdeckel;
sehr frischer goldgeprägter Rückentitel; Exlibris a. Innendeckel; unbeschnittenes,
sehr gutes Exemplar in attraktivem Einband; zweite Ausgabe, die erste in Buchform.
1.150,--
Selten! Die Erstausgabe erschien zunächst von November 1888 bis Januar 1889 als Artikelserie in der
Zeitung „Manchester Courier“ und dann verkürzt in anderen englischen Lokalblättern. Dieses Buch
ist einer der Klassiker über das „Große Spiel“, detailliert und grundlegend. George Nathaniel Curzon
(1859-1925), englischer Staatsmann und Asien-Reisender, Mittelasienkenner ersten Ranges, der auch
für die Times aus Persien berichtete, schuf mit diesem Werk einen wichtigen Beitrag zur politischen
Geschichte Zentralasiens. Curzon who travelled along the new Trans-Caspian railway visiting Bokhara,
Samarkand and Tashkent wrote a very detailed and basic work about the policy of the British
in Asia, Russian expansionism in Central Asia. Very attractive, complete copy in original cloth. It is
a second edition, first in book form. The first edition was published in a series in the „Manchester
Courier“. Mit umfangreicher Bibliographie! Yakushi C 409; Henze I, 763; Machatschek, F.: Landeskunde
von Russisch-Turkestan, S. 319, Nr. 10
- 15 -

10. (Schiffahrtsgeschichte) - Deuber, Franz X. A. -
(Columbus, Christoph):
Geschichte der Schiffahrt im atlantischen Ozean; zum Beweis, dass Amerika schon lange vor Chr. Colombo, und auch
der Compass, das Mittel zu großen Seereisen, vor Flavio Gioja entdeckt worden sey. Angehängt ist Chr. Colombo’s
eigener Bericht an Raphael Sanxis, den Schatzmeister des Königs von Spanien. Bamberg, in
Kommission bei C. F. Kunz, 1814; 8vo; pp. viii, 160 Seiten; blauer Seidenband aus der Zeit
mit silbergeprägtem Rücken, Deckelrahmen ebenfalls mit Silberprägung; dreiseitiger Silberschnitt
u. Deckelprägung etwas oxidiert; innen fleckenlos; frisches Exemplar auf dickem
Büttenpapier; erste Ausgabe. 1.000,--
Sehr seltenes Exemplar eines zeitlosen Grundlagenwerks der Schifffahrtsgeschichte
von der Frühzeit bis in die Neuzeit! Durch Columbus
trat Amerika in das europäische Bewusstsein ein; mit ihm beginnt eine neue
Ära der abendländischen Erdkenntnis. Die kühnen normannischen Vinland-
Fahrten, ein halbes Jahrtausend vor Columbus, waren mit Grönland, von
wo sie ausgegangen, seit Anfang des 15. Jahrhunderts in Vergessenheit geraten.
Deuber dokumentiert in diesem Werks seine sehr sorgfältige Auswertung
historischer Quellen und zeitgenössischer Reisebeschreibungen. Der
Autor nennt Belege für die Besiedelung Amerikas von Asien aus und stellt
fest, dass Amerika im Altertum schon bekannt gewesen sei. Deuber weist
aber auch darauf hin, dass Columbus’ Tat eine langersehnte Antwort auf die
seit dem Altertum wieder und wieder bewegte Frage nach dem transatlantischen
Gestade gegeben und damit den europäischen Expansions- und Entdeckergeist
ausgelöst habe. Siehe Henze I, Seite 615 ff (unter Columbus),
speziell S. 620 mit Hinweis auf dieses Werk. Sabin 19793
- 16 -

11. (Maghreb - Nordafrika - Wüste) -
Dinet, Alphonse Etienne - Ben Ibrahim, Sliman:
El Fiafi Oua El Kifar ou Le Désert. Illustrations de E. Dinet. Paris: H.
Piazza, 1911; gr. - 8vo; 3 Bll., 198 Seiten, 1 Bl., 2 Bll.; mit Vortitel;
mit 56 chromolithographischen Bildern bzw. Buchschmuck, davon 26
ganzseitig; kompletter, farbig illustr. Original-Karton eingebunden in einem
prachtvollen, rehbraunen, genarbten und mit reicher Goldprägung,
versehenem Maroquin-Einband in arabischem Stil von Lucien Durvand;
goldgepresstes Medaillons, Rankenmuster, vertiefte Reliefschnitte sowie
markante, goldgepr. Schriftbordüren in arabischen Lettern auf beiden
Deckeln; Innendeckel mit fünffacher, goldgeprägter Filetenbordüre;
goldgeprägter Rückentitel, Kopfgoldschnitt, sonst unbeschnitten; Seidenbrokat-
Vor- und Nachsatz mit grün-weißem Blütenmuster in diagonaler
Anordnung; das Exemplar mit marmoriertem Original-Schuber
aus Karton; fleckenloses, wunderschönes Exemplar der deluxe-
Erstausgabe auf dickem Papier (Vélin de Rives). 6.500,--
Eines von 375 numerierten deluxe-Exemplaren. Unser Exemplar trägt die
Nr. 270. Insgesamt wurden 450 Exemplare publiziert. Das Werk ist eine
Huldigung der Wüste und ihrer Bewohner im Maghreb. Es ist wunderschön
illustriert mit farbigen Bildern und Buchschmuck von Alphonse
Etienne Dinet (1861-1929). E. Dinet, auch El Hadj Nacir Ed-in genannt,
war französischer Maler, der sich mit dem Autor Sliman Ben Ibrahim
in Algerien phantastischen maghrebinischen Legenden auf die Spur
setzte. Beide schafften reich-illustrierte Nacherzählungen zwischen
1906 und 1926, die, wie dieses vorliegende Werk, in Paris veröffentlicht
wurden. Der Bucheinband ist von Lucien Durvand (1852-
1924), geschaffen, signiert a. Innendeckel. Durvand bgründete 1889
das Syndicat des patrons-relieurs. Ein Jahr später entstand seine
- 17 -

eigene Werkstatt. 1900 gewann er mit einem seiner Bucheinbände bei der Weltausstellung die Silbermedaille.
Durvand wurde später als Professor an die von Jules Lemâle gegründete Buchbinderschule
berufen. Benchikou/Brahimi S. 74 ff und S. 301; Monod I, 3804; Carteret IV, S. 140
- 18 -

- 19 -
12. (Russland) - Eichhorn, Carl:
Die Geschichte der „St. Petersburger Zeitung“
1727-1902. Zum Tage der Feier des
175-jährigen Bestehens der Zeitung, dem
3. Januar 1902, verfasst von Carl Eichhorn.
St. Petersburg, Buchdruckerei der St. Petersburger
Zeitung (U. Laschinsky), 1902;
4to; pp. vi, 256 Seiten; mit 8 Titelvignetten,
2 Text-Abb., insgesamt 3 Blätter Faksimile
von Original-Zeitungssauschnitten
u. 1 Stadtplan von St. Petersburg mit einer
Erklärung zu diesem Plan; mit 1 alphabetischem
Personenregister; flexibles Original-
Ganzleinen, Vorderdeckel mit goldgepr.
Illustration u. Titel (verblichen); Vorsatzbl.
prof. erneuert; ein fleckenfreies Exemplar
der sehr seltenen ersten Ausgabe. 300,--
Ein wichtiges Dokument der Zeitgeschichte! Die sogenannte „Erste Periode“ dieser Zeitung (1727-1742), von Seite 14 bis 70 im Buch berichtet,
ist von besonderem Interesse. In diesem Abschnitt sind neben den „Ausländischen Nachrichten.....“ etc. auch die „Historischen, Genealogischen
und Geographischen Anmerckungen“. Dabei werden die Forscher Gerhard Friedrich Müller (Autor der „Rußischen Geschichte“) und Jacob von
Stählin, Redakteure dieser Zeitung, erwähnt. Auch auf die „allerengste Verknüpfung“ von über ein Jahrhundert mit der Kaiserlichen Akademie der
Wissenschaften wird hingewiesen und erläutert.

13. (Russisch-Turkestan) - Eversmann, Eduard Friedrich:
Reise von Orenburg nach Buchara… nebst einem
Wortverzeichnis aus der afghanischen Sprache begleitet
von einem naturhistorischen Anhange und einer
Vorrede von Dr. H. Lichtenstein. Berlin: E. H. G.
Christiani, 1823; 4to; mit einem gestochenen Plan von
Buchara als Frontispiz u. 2 Kupfertafeln; schlichtes,
späteres Halbleinen; mit Exlibris a. Innendeckel; Tafeln
u. Text nur im Rand min. stockfleckig; ein breitrandiges,
sehr seltenes Exemplar der ersten Ausgabe.
3.500,--
E. F. Eversmann (1794-1860), deutscher Naturforscher und Asienreisender,
fasste 1813 den Plan, in die unbekannten Regionen
Zentralasiens vorzudringen. 1820 schloss er sich als Arzt der von
Zar Alexander I. beorderten Gesandtschaft nach Buchara an. Diese
Mission wurde von G. de Meyendorff geführt. Der Naturforscher
- 20 -

Chr. Pander war ebenfalls Mitglied dieses Unternehmens. Im Dezember 1820 erreichte die Mission Buchara. Man blieb dort bis März 1821. Das
Vorhaben Eversmanns, von dort aus nach Kaschgar und Tibet zu gelangen, scheiterte. Immer bleibt ihm aber das Verdienst, mit Pander der erste
Naturforscher gewesen zu sein, der die Bucharei betreten hat. Noch drei Jahre vor dem weitläufigeren Bericht Meyendorffs war dies das erste
Werk, „das uns mit der Natur des Landes in wissenschaftlicher Sprache bekannt machte“ - (Henze). Eversmann was a pioneer entomologist who
became professor of zoology at Kazan. He travelled widely in the Volga basin, and in the 1820s explored with Georg von Meyendorff (1790-1863)
from Orenburg as far as Bukhara - (Howgego). Henze II, p. 188; Yakushi E 125; Dinse 511; Engelmann I, 129; Howgego Exploration 1800-1850,
M 42 (Middendorf); Cat. Russ, p. 368, no. 624
- 21 -

14. (Griechenland) - Fallmerayer, Jakob Philipp:
Welchen Einfluss hatte die Besetzung Griechenlands durch die
Sklaven auf das Schicksal der Stadt Athen und der Landschaft Attika?
Oder nähere Begründung der im ersten Bande der „Geschichte
von Morea während des Mittelalters“ aufgestellten Lehre über
die Entstehung der heutigen Griechen. Gelesen in der öffentlichen
Sitzung der k. bayer. Akademie der Wissenschaften. Stuttgart und
Tübingen: Cotta, 1835; 8vo; pp. 112 Seiten; hellblauer, bedruckter
Original-Umschlag; innen minimal u. dies mehr am Rand etwas
gelbfleckig; rechte obere Ecke des Umschlags u. des Titelblattes
mit kleiner Fehlstelle; unbeschnittenes, seltenes Exemplar; erste
und einzige Ausgabe. 700,--
In diesem Bericht Fallmerayers Begründung seiner umstrittenen These in der
sogenannten graeco-slawischen Frage wonach die Neugriechen, soweit nicht
Albaner, eigentlich Slawen seien. „Es ist begreiflich, dass diese Thesis, welche
damals sogar die Gelehrten überraschte, im gebildeten Publicum, das sich eben
für den griechischen Befreiungskampf so hoch begeistert hatte, großes Aufsehen
und viel Widerwillen erregte“ (ADB). Der österreichische Orientalist J. Ph.
Fallmerayer (1790-1861) bereiste in den Jahren 1831 bis 1834 Griechenland und
den Vorderen Orient. Er berichtete u. a. auch über die politischen Zustände in
den bereisten Gebieten und nahm zu diesen Themen auch Stellung in Form von
Feuilletons und Essays. NDB V 20; ADB VI, 565; nicht in Weber
- 22 -

- 23 -
15. (Libysche Wüste - Siwah - Beduinen) -
Falls, J. C. Ewald:
Beduinen-Lieder der libyschen Wüste. Gesammelt, erstmalig
herausgegeben und übersetzt. Kairo: Verlag von F.
Diemer, Finck & Baylaender, Succ., 1908; 4to; pp. 240
Seiten; mit Vortitel, 46 Abb. im Text und teils auf Tafeln;
rote, bedruckte Original-Broschur (Kapitale u. im Rand
des Frontumschlages prof. restauriert); innen fleckenlos;
ein sehr gut erhaltenes, zum Teil ungeöffnetes Exemplar;
erste Ausgabe. 800,--
Selten in der Original-Ausgabe. Die Beduinen pflegen ihre traditionelle
Musik bzw. ihre Lieder, die für sie von großer Bedeutung sind.
Der Verfasser hat einige dieser Lieder, die bis zu dieser Publikation
unveröffentlicht waren, auf beschwerlichen Karawanenzügen „zusammengebracht“,
wie der Autor Falls es im Vorwort ausdrückt. Die
Lieder sind hier im sogenannten beduinischen Arabisch gedruckt. Es
sind Kampf- und Karawanengesänge, Totenklagen, religiöse Weisen,
Kinder- , Kamel- und Liebeslieder. Die Abbildungen nach Originalaufnahmen
der Kaufmann’schen Expedition 1905-1907 und der vizeköniglichen
Expedition nach Siwah 1906! C. M. Kaufmann führte in
diesem Zeitraum mehrere Ausgrabungen in der west-alexandrinischen
Wüste durch.

16. (Bismarck-Archipel – Neu Guinea) – Finsch, Otto:
Samoafahrten. Reisen in Kaiser Wilhelms-Land und Englisch-Neu-Guinea in den Jahren 1884 u. 1885 an Bord des deutschen
Dampfers „Samoa“. Leipzig: Ferdinand Hirt & Sohn, 1888; Textband und Ethnologischer Atlas in zwei Bänden;
Textband in 8vo: pp. 390 Textseiten, 10 Seiten (Verlagsanzeigen, teils illustriert); mit insgesamt 85 Holzstich-Abbildungen
(davon 12 Tafeln, Frontispiz-Porträt inkl.) u. 6 Karten; Atlas-Band (Ethnologischer Atlas. Typen aus der Steinzeit
Neu-Guineas) in 4to: pp. 56 Textseiten (dreisprachig: Deutsch, Englisch u. Französisch); mit insgesamt 154 Abbildungen
auf 24 lithographischen Tafeln, nach Originalen gezeichnet von O. u. E. Finsch. Beide Bände in dunkelbraunem
Original-Ganzleinen, beide Vorderdeckel mit großem, goldgeprägtem Titel, jeweils goldgepr. Rückentitel; beide Rücken
etwas verblichen; Kapitale u. Innengelenke prof. restauriert; Vor- u. Nachsatzblätter sowie beide Titel etwas gebräunt,
Text u. Tafeln nahezu fleckenlos; ein attraktives, vor allem vollständiges Set der ersten Ausgabe. 3.600,--
Otto Finsch (1839-1917), deutscher Zoologe und Ethnograph, Sibirien- und Neu-Guinea-Forscher, hat in diesem Werk seine Beobachtungen und
Erlebnisse mitgeteilt. Dem Buch kam „durch seine ausnahmslos originalen Mitteilungen auf grossenteils vorher undurchforschtem Gebiet… ein
hoher Wert“ zu - (Kirchhoff in P.M.1889, Literaturbericht, S. 79). Die geographischen Beschreibungen von Finsch, durch Kirchhoff systematisch
zusammengestellt, brachten manches neue Licht, forderten aber auch die Kritik heraus - (Henze). „In der Völkerkunde wie in der Zoologie gilt
Finsch als einer der bedeutendsten Reisenden der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts“- (NDB V, 164). Hier mit dem meist fehlenden, separat
erschienen ethnologischen Atlas! Henze II, S. 222; Taylor 488 (Atlas)
- 24 -

- 25 -
17. (Zentralasien) - Futterer, Karl:
Durch Asien. Erfahrungen, Forschungen und Sammlungen
während der von Amtmann Dr. Holderer unternommenen
Reise. Berlin: Dietrich Reimer, 1901, 1903, 1905, 1909,
1911; 3 Bände in 5; 4to; Band I: Geographische Charakter-
Bilder; pp. xxv (xxvi blank), 545 (1) Seiten mit Index, mit
Vortitel, 1 kolorierten, mehrfach gefalteten Routenkarte u.
42 Tafeln (davon 3 koloriert, 39 in Photogravüre wiederum
davon 8 doppelseitig u. 3 gefaltete Panorama-Tafeln) sowie
203 Abb. (nach photogr. Aufnahmen) im Text; Band
II: Geologische Charakter-Bilder, Erster Teil: pp. xvi, 394
Seiten, 1 Bl. blank; mit Index, Vortitel, 4 farbigen, geologischen
Faltkarten u. 3 gefalteten Profil-Tafeln in der Kartentasche
am Ende des Bandes, 1 Frontispiz-Portrait, 40 Tafeln
in Photogravüre (davon 1 gefaltete Panorama-Tafel) sowie
166 Abb. (teils nach photogr. Aufnahmen, teils Zeichnungen)
im Text; Zweiter Teil: pp. xxiii, (xxiv blank), 294 Seiten,
1 Bl. blank; mit Index, Vortitel, einer großen, mehrfach
gefalteten Routenkarte, 1 Frontispiz-Portrait, 42 Tafeln in
Photogravüre (davon 3 doppelseitig) sowie 162 Abb.
(nach photogr. Aufnahmen) im Text; alle drei Bände
in blauem Original-Ganzleinen mit goldgepr.
Titel auf Vorderdeckel u. Rücken; nahezu
i. Bestzustand. Band III: Naturwissenschaftliche
und Meteorologische Ergebnisse. Berlin:
Dietrich Reimer, 1903-1911; 4to; Lieferung
I: Botanik, Zoologie & Palaentologie; pp. 34

Seiten, 4 Tafeln; Zoologie, pp. 41 Seiten, 1 Tafel; Palaeontologie, pp. 79 Seiten, 6 Tafeln; Lieferung II: Mineralogie &
Petrographie sowie Nachtrag Zoologie & Botanik. 4to; pp. xiv, 132, 29 u. 17 Seiten; mit 8 Tafeln u. zahlreichen Abbildungen
i. Text; Original-Broschur (im Rand min. gebräunt), innen sauber; ein unaufgeschnittenes, noch frisches Exemplar;
Lieferung III: Meteorologie, 4to, pp. 161 Seiten; Lieferung I u. III i. Halbleder aus der Zeit; marmorierter Schnitt,
Kanten leicht berieben, innen sehr sauber; Erstausgabe. 3.400,--
Selten in dieser Vollständigkeit! Karl Futterer (1866-1906), deutscher Geologe und Asien-Forscher, beinflusst von F. v. Richthofens Forschungen
in Asien, wandte sich nach seinem Studium geologischen und morphologischen Problemen Zentralasiens zu. Auf Einladung seines Heidelberger
Studiengefährten Dr. Holderer nahm Futterer 1898-1899 an einer von Holderer ausgerüsteten Expedition durch Asien teil. Die Reise führte grossenteils
durch Gebiete, die schon wiederholt begangen und beschrieben worden waren; doch konnte Futterer die Angaben seiner Vorläufer N. M.
Prschewalsky, W. A. Obrutschew, G. J. Grum-Grschimailo, W. W. Rockhill, B. Széchenyi und S. Hedin vielfach verschärfen und ergänzen - (Henze).
Der Reisebericht (Band I) wurde von Futterer erstellt und der geologische Text stammt von Noetling und Andree. Die Expedition führte von
Wien nach Tashkent, Osh und über das Pamirgebirge nach Kashgar. Anschließend wurde die Taklamakan-Wüste an der Nordseite umgangen. Über
das Tarim-Becken und der Wüste Gobi kam das Unternehmen zum Koko-Nor-See und schließlich nach Kansu bevor man über den Nordosten
Tibets das Innere China erreichte. Holderer’s Modell für diese Expedition war Ferdinand von Richthofen’s geologische Erforschung von China in
den 1860iger Jahren. Holderer jedoch erfasste ein viel größeres Territorium und übertraf auch die Durchquerung Zentral-Asien durch Mannerheim
in den Jahren 1906-1908. Die photographischen Aufnahmen von Zentralasien bzw. seiner Bewohner, Gebirge und Wüsten sind die besten seiner
Zeit und lange danach gewesen. Zu diesen vorliegenden geographischen und geologischen Teilen in drei Bänden wurde 1903 und 1911 ebenfalls
in drei Teilen ein naturhistorischer und meteorologischer Band herausgegeben. Alle Lieferungen davon hier vorliegend. Inhalt u. a.: Arbeiten von
Schwarzmann über die Mineralogie und Petrographie, von Paul Matschie über Zoologie und von Gilbert Fuchs über Botanik. Yakushi F 263;
Cordier Sinica 2158-2159; Henze II, 305-306
- 26 -

18. (Südarabien - Jemen) - Hirsch, Leo:
Reisen in Süd-Arabien, Mahra-Land und Hadramut. Leiden: Brill, 1897; 8vo; pp.
xii, 331(1) Textseiten, 2 Seiten (Supplement); mit 2 (1 gefalt.) Tafeln in Lithographie
sowie eine große, mehrfach gefaltete Karte in Lithographie; Halbleinen
aus der Zeit, Rücken mit Goldprägung u. goldgepr. Titel, marmorierte Deckel mit
Leinenschutz-Ecken; Einband an Ecken und Kanten minimal berieben, Karte mit
kleinem Randeinriss; innen sauber u. fleckenlos; ein sehr gut erhaltenes, vor allem
seltenes Exemplar der ersten Ausgabe. 2.500,--
Leo Hirsch, deutscher Arabien-Forscher unternahm bereits im Jahre 1888, angeregt durch das von
H. Maltzan herausgegebene Reisewerk von A. von Wrede’s, einen Versuch, von Aden aus einen Weg
nach dem geheimnisvollen Hadramaut zu ermitteln. Im Dezember 1892 landete er von neuem in
Aden, das nämliche Ziel vor Augen. Nach vergeblichen Bemühungen, von verschiedenen Punkten
- 27 -

von Süden aus ins Innere einzudringen, konnte er schließlich am 1. Juli 1893 in Makalla aufbrechen. Er ging nordwestwärts auf Wrede’s Spuren. Bei
der Stadt Hora berührte Hirsch zum letzten Mal die Route seines kühnen Vorgängers und stieß dann ins Unbekannte vor. Als erster Wissenschaftler
betrat er das eigentliche Wadi Hadramaut, wo er über die Städte Schibam und Sajun bis Terim gelangte. Hier zwang ihn die feindliche Haltung
der Einwohner zur Umkehr. Auf einer östlicheren Wegroute, weiterhin durch Neuland, kehrte er nach Makalla zurück. Leo Hirsch lieferte eine
lebendige, überaus gewissenhafte Wegroutenbeschreibung.
Seine reichhaltigen
Angaben zu den Grundelementen der
physisch-geographischen Kenntnis von
Hadramaut sind bedeutend. Eine Reihe
von Barometerbeobachtugen lehrten die
Höhenverhältnisse des Gebiets kennen.
Die beigefügte Routenkarte ergänzt das
Werk vorzüglich. Henze II, S. 588; Dinse
444; Macro: Bibliography of Arabian
Peninsula 1183
- 28 -

19. (Marokko) - Hoest, Georg Hjersing:
Nachrichten von Marokos und Fes, im Lande selbst gesammelt, in den
Jahren 1760 bis 1768. Aus dem Dänischen übersetzt. Kopenhagen:
Prost, 1781; 4to; pp. 10 Bl., 312 Seiten; mit einem gestochenen Porträt,
einer gestochenen Titelvignette, 3 Textkupfern, 1 gestochene Faltkarte
und 33 (teils gefaltet) Kupfertafeln; marmorierter Ganzlederband aus
der Zeit mit reicher, hübscher, floraler Rückenvergoldung, Rückenschild
mit goldgepr. Titel; Deckelkanten mit Goldprägung; Text papierbedingt
etwas gebräunt; mehrfach mit kleinem, altem priv. Besitzerstempel;
fleckenfreie, tadellose Tafeln u. Karte; sehr attraktives
u. vor allem komplettes Exemplar mit allen Kupfern; erste deutsche
Ausgabe. 5.500,--
Georg H. Hoest (auch Höst), dänischer Marokko-Reisender (1734-1794), trat 1760 in
den Dienst der dänisch-afrikanischen Handelsgesellschaft. Hoest, der die arabische
Sprache beherrschte, blieb in Marokko sieben Jahre. „Auf Anraten C. Niebuhrs veröffentlichte
der seine Beobachtungen. Diese berichtigen vielfach die älteren Angaben,
u. a. diejenigen O. Dappers, und sind neben dem Bericht des britischen Wundarztes
W. Lempriere wohl das Brauchbarste an Autoptischen, was das 18. Jahrhundert über
Marokko aufzuweisen hat….“- (Henze). Seine Landeskunde von Marokko und Fes
beschreibt vornehmlich die Bevölkerung, ihre Sitten und Gebräuche, das Staatswesen
und die Geschichte, berücksichtigt aber auch die Landesnatur. Die Kupfer, darunter
Trachten, Pläne, Schiffe sowie ein Prospekt von Marakesch von den gleichzeitig dort
tätigen Architekten Heine und Schröder gezeichnet. Die dem Werk beigefügte Karte
von Hoest enthält die von ihm teilweise mehrmals zurückgelegten Wegstrecken. Henze
II, S. 633; Brunet 28397; Gay 1246 (unter Host); Kainbacher III, S. 178
- 29 -

20. (Arabien) - Huber, Charles:
Journal d’un voyage en Arabie (1883-1884). Publie par la Société asiatique et la
Société de géographie. Paris: Imprimerie Nationale, 1891; large 8vo; pp. xii, 778,
(ii); with half title, 14 maps on plates and 13 lithographed plates after Huber (some
coloured, 4 double-page, 2 folding); modern green cloth with gilt lettering to spine
label; apart fom occasional light brown-staining to text and some light wear to margins
of two plates a good and above all complete copy; first and only edition.
650,--
Einzige Ausgabe! Ein Klassiker über die geographische Entdeckungsgeschichte Arabiens! Charles Huber
(1837-1884) accompanied by the archaeologist Julius Euting travelled through northern Arabia,
starting from Damascus, to Hail. Huber’s journal, published some years posthumously, contains a mass
of topographical and archaeological details of great scientific value; his routes and information formed,
for many years, the first and only scientific data for the construction of the map of northern
Arabia. His services to archaeology were of equal value: he copied many inscriptions in the Hail and
Tema areas and succeeded in acquiring the Tema stone which is one of the most valuable Semitic
inscriptions. From Hail, Huber followed in the tracks of Charles Doughty to Aneza, thence across to
Nejd, Meccah and Jiddah, where he despatched his notes and copies of the inscriptions. A month later,
on 29 July 1884, Huber was murdered by his guides near Jiddah, on the way back to Hail. Macro Bibliography
of the Arabian Peninsula 1219; Henze II, 640-641
- 30 -

21. (Südsee - Weltumsegelung) - Krusenstern, A. J. von - Langsdorff, G. H. von:
Reise um die Erde gemacht von A. J. von Krusenstern und G. H. von Langsdorff; nebst Golowins Gefangenschaft in
Japan. Leipzig: Fleischer, 1823; 8vo (18 x 11,5 cm), pp. x, 284 Textseiten; mit Reihentitel u. jeweils dem Einzeltitel,
2 gefalt. Kupfertafeln u. 2 gefalt. Kupferkarten; grüner Pappband aus der Zeit, goldgeprägter Titel auf rotem Rückenschild;
Reihentitel mit Archiv-Zahl u. Schulbuch-Stempel; Vorsätze u. Text gelegentlich gering braunfleckig; nur eine
Faltkarte im äußersten Rand gebräunt; Deckelecken bestoßen, Kapitale u. Deckel leicht berieben; gut erhaltenes u. vor
allem vollständiges Exemplar der Erstausgabe in dieser Form. 600,--
Aus der Reihe „Die wichtigsten neuern Land = und Seereisen. Für die Jugend und andere Leser bearbeitet von Dr. Wilhelm Harnisch. Vierter
Theil.“ Das Buch beinhaltet drei Teile. Teil I enthält Krusenstern und Langsdorff’s Reisebericht; Teil II berichtet von Langsdorff’s Reise im russischen
Asien und Teil III von Golowin’s Gefangenschaft in Japan.
22. (Neu-Kaledonien - Stiller Ozean - Kolonialpolitik) - Lang, John Dunmore:
Eine deutsche Colonie im Stillen Ocean. Adresse an die ehrenw. Mitglieder des deutschen Parlaments in Frankfurt und
die Deutschen insgesammt. Aus dem Englischen übersetzt. Leipzig: Tauchnitz jun. 1848; 8vo, pp. 1 Bl., 45 (1) S., 1 Blatt;
mit Vortitel u. fliegendem Nachsatzbl., 1 gestochene Faltkarte; neues Halbleinen mit gedrucktem Titelschild auf Vorderdeckel;
unbeschnittenes, sehr sauberes Exemplar; erste und einzige deutsche Ausgabe. 490,--
Rarisssimum! Der englische Autor, offizielles Mitglied des damaligen „gesetzgebenden Körpers der britischen Colonie Neu-Süd-Wales in Australien“,
empfiehlt dem deutschen Parlament eine Reihe von Inseln des westlichen Stillen Ozeans, insbesondere die Insel Neu-Kaledonien als
mögliches Ziel deutscher Auswanderer ernsthaft in Betracht zu ziehen. Lang, ein Kenner der Inselgruppe, preist im Werk die Vorzüge der Insel
und beschreibt die Beschaffenheit, Produkte und die Bewohner. Er gibt Hinweise zur Vorbereitung und Überfahrt, nennt und erwähnt beispielgebend
das englische System der Auswanderung und schlägt schließlich vor, wie diese Kolonie „einzurichten“ sei. Die Faltkarte, 1803 von W. Kent
erstellt, zeigt Port S. Vincent auf der Westseite der Insel. Ferguson 4806
- 31 -

23. (Russisch-Turkestan) - Lehmann, Alexander:
Reise nach Buchara und Samarkand in den Jahren 1841 und 1842. Nach hinterlassenen
Schriften desselben bearbeitet, mit Anmerkungen versehen von G. v. Helmersen. Nebst
- 32 -

einem zoologischen Anhange von J. F. Brandt. St. Petersburg: Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften,
1852; 8vo; pp. 3 Bl. (Serien- u. Haupttitel sowie Inhaltsverzeichnis), 342 Textseiten; mit 5 lithogr. Tafeln u.
1 gestochenen Faltkarte; Halblederband aus der Zeit, Rücken mit goldgepr. Titel, marmorierte Deckel; Haupttitel mit
einigen gelöschten Stempeln u. Archiv-Nr.; nur Satzspiegel etwas gebräunt, sonst kaum fleckig; Tafeln u. Karte tadellos;
erste Ausgabe. 2.800,--
Sehr selten! (Seit 1950 nur dieses Exemplar im JAP!) Alexander Lehmann (1814-1842), deutscher Natur- und Asienforscher, ist der wissenschaftliche
Erschließer des Serafschan-Tals in Russisch-Turkestan. Begleitet von N. von Chanykow und Leutnant Bogoslowskij, brach Lehmann
im August 1841 von Buchara auf. Der Khan hatte ihm aufgetragen, nach Goldlagerstätten zu suchen. Ihr Weg führte über die Städte Kermine,
Siäueddin, Katta-kurgan, Samarkand, das sie als gebildete Europäer nach dem Spanier R. G. de Glavijo, 1403, wieder betraten. Im September
1841 kehrte die Expedition wieder nach Samarkand zurück. Der Aufenthalt dort gab Lehmann die Gelegenheit, diese Stadt näher kennenzulernen.
Den Winter 1841-1842 verbrachte man in Buchara, wo sich damals auch A. Conolly aufhielt. Im April 1842 trat Lehmann den Rückmarsch an,
erlag aber unterwegs einem Typhusanfall. Seine Aufzeichnungen wurden von Gr. von Helmersen 1852 herausgegeben. Die Ausführungen über
das Serefschan-Tal und seine Gebirgsflankierung sowie über Samarkand machen den geographisch wichtigsten Teil der Reise von A. Lehmann
aus - (Henze). Eine wichtige Ergänzung zum Werk von Lehmann ist die maßstabsgerechte Karte - „ein Novum für die damalige Erdkunde…“ -
(Henze)! (Aus der Reihe “Beiträge zur Kenntnis des Russischen Reiches und der angränzenden Länder Asiens“… herausgegeben von K. E. von
Baer und Gr. v. Helmersen. 17. Band). Henze III, S. 181-182; Yakushi L 147 (falsch unter „Arno“ Lehmann gelistet); Dinse, S. 511; Cat. Russ. Nr.
507; Engelmann II, S. 852
- 33 -

24. (Südafrika) - Lichtenstein, Martin Hinrich:
Reisen im Südlichen Africa in den Jahren 1803, 1804, 1805 und
1806. Berlin: C. Salfeld, 1811-1812; 2 Bände (Erster und zweiter
Theil) I, 8vo; pp. 1 Bl. (leer), 2 Bl. (Titel u. Widmung), x, 10 S.
(Subskribenten-Liste u. Inhaltsverzeichnis), 685 (1) Seiten, 1 Bl.
(leer); 1 Bl. (leer), 1 Bl. (Titel), 6 S. (Nachtrag zum Subskribenten-
u.. Inhaltsverzeichnis), 661 (1) Seiten, 1 Bl. (leer); mit einem Porträt
des Autors als Frontispiz in Band I sowie weitere 9 Kupfertafeln, davon
3 gefaltet, dazu 1 große, mehrfach gefaltete, gestochene Karte;
sehr attraktive Ganzlederbände aus der Zeit, Rücken auf Bünden mit
reicher, floraler Goldprägung; goldgeprägter Titel auf jeweils zwei
Maroquin-Rückenschilder, alle Deckel mit goldgeprägter, floraler
Bordüre u. goldgeprägte Stehkanten sowie goldgepr. Innenfileten;
dreiseitiger Goldschnitt; Innenseite der Frontdeckel mit Exlibris, jeweils
auf dem ersten leeren Vorsatzblatt ein blindgeprägter, privater
Namensstempel; innen nahezu fleckenfrei; alle Tafeln in frischem
Abdruck (1 Tafel i. Rand etwas beschnitten); Faltkarte in exzellenter
Erhaltung; ein außergewöhnliches, sehr gut erhaltenes Exemplar mit
prächtigem Einband; erste Ausgabe. 6.000,--
M. H. Lichtenstein (1780-1857), deutscher Südafrika-Forscher, kam 1802 nach
Kapstadt. Im April 1803 trat er als Begleiter des holländischen Gouverneurs der
Kap-Kolonie, J. W. Janssens, eine Inspektionsreise in die westlichen und nördlichen
Teile der Kolonie an. Lichtenstein durchzog auf dieser wie auf seinen späteren
Reisen durch die Kap-Kolonie Gebiete, die schon seit langem keine Terra incognita
mehr waren; und auch auf seinem weitesten Vorstoß, nordwärts über den Oranje
hinweg ins Betschuanen-Land, folgte er bereits begangenen Routen. Allerdings
über die Betschuanen konnte Lichtenstein die ersten wissenschaftlich fundierten
Aufschlüsse über dieses zu den Südost-Bantu zählenden Volk erbringen. Größer
- 34 -

noch macht sein Verdienst, dass er als erster die Einheit der Südost-Bantu erkannte, die er mit dem Sammelnamen „Kaffern“ belegte. Über die
Buschmänner lieferte Lichtenstein deutlichere Aufschlüsse als seine Vorgänger. Er widerlegte u. a. die Annahme, dass dieses Volk aus zusammengelaufenen
flüchtigen Sklaven und Hottentotten bestehe. So muss man Lichtensteins ethnographischen Beobachtungen den ersten Rang von seinen
Beiträgen zur Kenntnis des Kaplandes einräumen. Seinem Werk sollten, außer Kupfern, vier Karten beigegeben werden; jedoch ist nur eine große
erschienen - (Henze). Die Karte des europaeischen Gebiets am Vorgebirge der Guten Hoffnung ist hier in Band II eingebunden. Henze III, 234-
238; Kainbacher III, 244; Paulitschke I, 215; Engelmann I, 164; Mendelssohn I, 898; Gay 3033
25. (Russisch-Turkestan) - Machatschek, Fritz:
Landeskunde von Russisch Turkestan. Stuttgart: Engelhorns Nachfolger, 1921; gr. - 8vo; pp. 1 Bl. (leer), xiii, xiv
(blank), 348 Seiten, 2 Bl. (Berichtigungen u. Verlagsanzeigen); mit Vortitel, photographische Abb. auf insgesamt 17
Tafeln, 4 gefaltete Karten zum Teil grenzkoloriert sowie 33 Textabbildungen, darunter einige Kartenskizzen teils ganzseitig;
Original-Ganzleinen mit dunkelgrau-geprägtem Titel a. Vorderdeckel u. Rücken; tadelloses Exemplar; erste Ausgabe.
500,--
Generelle geologische, morphologische und klimatische Studie von Russisch-Turkestan. Mit einem hervorragendem Literaturverzeichnis von 500
Einträgen! Neben den landeskundlichen Forschungsergebnissen ist das Werk eine ausgezeichnete, unverzichtbar bibliographische Quelle! Dr. Fritz
Machatschek war Professor der Geographie an der deutschen Universität in Prag. Er unternahm 1911 und 1914 zwei Reisen in Westturkestan und
im Tianschan. Yakushi M 36
- 35 -

26. (Northern Pacific- Alaska - Russian-America) - Müller, Gerhard Friedrich:
Voyages et Decouvertes Faites par les Russes de long côtes de la Mer Glaciale & sur l’Océan Oriental, tant vers le Japon
que vers l’Amérique. On y joint l’Histoire du Fleuve Amur et des pays adjacens. Trad. de l’allemand par C. G. F. Dumas.
Amsterdam: Marc-Michel Rey, 1766; two volumes in one, 12 mo (17 x 11 cm); pp. x, 1 leaf (Avis du Traducteur), 388
p. of text; iv, 207 p. of text, 26 p.of Table des Matieres; with 1 engraved folding map; contemporary stiff paper boards
(somewhat rubbed, extremeties slightly bumped), spine with stamped title to contemporary paper label, internally with
occasional light brown-staining, folding map in very good condition; first French edition. 4.200,--
- 36 -

Erste französische Ausgabe! Ein bedeutendes Werk zur Entdeckungsgeschichte des Nordpazifiks und dem russischen Anteil daran, geschildert
erstmals in Band III der Reihe Sammlung Rußischer Geschichte. Dieses Werk enthält erstmals den Originalbericht von Vitus Bering’s Expedition.
Im Gegensatz zur Originalausgabe wurde die hier angebotene französische Ausgabe mit einer großen Faltkarte ergänzt. Es ist vermutlich
die erste Karte von Bering’s und Chirikof’s Entdeckungen im Jahre 1741! Neben dieser Beschreibung beeinhaltet das Buch auch Semjon
Iwanowitsch Deschnew’s Forschungsbericht. Deschnew umschiffte bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als erster Europäer die
Tschuktschen-Halbinsel und wies dadurch die Begrenzung Asiens im Nordosten nach. Der Historiograph und Forscher G. F. Müller hat das
Manuskript von Deschnew’s Bericht von 1664 in Archiven in Irkutsk aufgefunden und konnte somit diesen Expeditionsbericht 94 Jahre danach
erstmals im dritten Band der oben genannten Reihe veröffentlichen - (Henze). On the contrary to Müller’s volume 3 in „Sammlung Rußischer
Geschichte“ is the first French edition supplemented with a very important map. It seems to be the earliest map to show the discoveries of
captains Bering and Chirikof in 1741. It also contains the original account of Captain Bering’s Polar Expedition and discovery of the strait which
bears his name, and the western limits of North America recorded by Müller... Since the rapid developments of British Colombia and Alaska this
important book is becoming indispensable for the history of discovery and exploration in the Northern Pacific - (Sabin 51285 with footnote). In
addition to Behring’s report, this book consists of Semeon Ivanovich Dezhnev’s account, too. Dezhnev a Russian Cossack navigator completed
the first recorded voyage through the Bering-Strait in 1648. Müller discovered Dezhnev’s manuscript account in archives in Irkutsk
and had it published for the first time in this volume. Bibliographical sources: Howgego I, M 177; B 57; D 40; Wickersham 5947 & 6331 (vol.
III, publ. 1758); F. A. Golder’s Russian expansion, bibliographical note p. 339; Lada-Mocarski No. 15 & see no. 17, too; Howes M 884; Sabin
51285; Cat. Russica No. 1165; Cordier Bibliotheca Sinica 2445; Adelung I, p. 52 ff; Henze I, p. 248-252 (V. J. Bering); Henze II, p. 63-66 (S. I.
Deschnew); Eberstadt Kat. 119, No. 6 (1941).
- 37 -

- 38 -
27. (Northern Pacific- Alaska) -
Müller, Gerhard Friedrich:
Sammlung Rußischer Geschichte. St. Petersburg: Kaiserliche
Akademie der Wissenschaften, 1732 and 1760; two volumes
of nine, 8vo; vol. I (Erstes bis Sechstes Stück): pp.
1 leaf blank, ii, 532 p. of text, 2 leaves blank; with folding
table; bound in contemporary style, brown half calf, spine
with raised bands and gilt title-lettering to label, marbled
boards, new endpapers; internally clean; a very good copy
indeed; vol. IV (Erstes bis Sechstes Stück): pp. ii, 548 p. of
text, 22 leaves of Register zum vierten Bande,1 leaf blank;
former private ownership handwritten name in ink to main
title; contemporary marbled cardboards, spine gilt-lined,
gilt title-lettering to spine lable; internally clean; copy in
very good state indeed; both volumes complete and in first
edition. 3.900,--
Volume I contains accounts among some others: „Nachrichten von den
ältesten Kriegen der Rußischen Nation gegen die Griechen….“; „Chinesische
Gesandten-Ceremonielle am Kayserl. Rußischen Hofe….mit den
Namen der chinesischen Gesandten auf vier Seiten”; „Auszug aus dem
Reise-Journal des Herrn Ober-Kriegs-Commisarii Johann Unkowski
von der Calmückey….“; „Rußisch- und Persischer Friedens-Tractat….“;
„Nachricht von einem raren Wercke….Noord- en Oost-Tartarye durch
Nikolaes Witsen….“; „Auszug einer Chinesischen Reise-Beschreibung
von Peking durch Sibirien nach der Astrachanischen Calmückey….“;
Volume IV contains: „Nachrichten von denen an der westlichen Seite
der Caspischen See zwischen Astrachan und dem Flusse Kur befindlichen
Völkern und Landschaften…. in dem Jahre 1728. Von dem Ob-

isten der Artillerie Johann Gustav Gärber“; „Nachricht von dem Gold-Sande in der Bucharey, von denen deshalb unternommenen Reisen…“;
„Nachricht von den Ajuckischen Calmücken. Aus dem Schwedischen übersetzt“; „Von dem Ursprunge der Cosacken“; „Von den ersten Reisen,
die von Russen nach China geschehen sind“. The author Gerhard Friedrich Müller (1705-1783) studied literature and history at the University of
Leipzig. He emigrated to St. Petersburg in 1725 to teach history and Latin. In 1730 he was promoted to professor and performed administrative
and library duties. After having travelled to Germany, Holland and England, he was elected to the Royal Society in London. Müller was a scientist
under Bering’s Great Northern Expedition. He was appointed co-leader of the academicians of the Great Northern Expedition along with Johann
Georg Gmelin. This two volumes as the whole collection respectively have no illustrations, except ornamental tailpieces of varying sizes. Howgego
I, M 177. Wickersham 5947 & 6331 (vol. III, publ. 1758); F. A. Golder’s Russian expansion, bibliographical note p. 339; Howes M 884;
Sabin 51285; Cat. Russica No. 1165; Cordier Bibliotheca Sinica 2445; Adelung I, p. 52 ff; Henze V, p. 368 (J. Unkowsky); Henze II, p. 320 (J. G.
Gärber); Cat. Russica no. 1165
- 39 -

28. (Russisch-Turkestan) - Murawjew, Nikolai von:
Reise durch Turkomanien nach Chiwa in den Jahren 1819 und 1820. Aus dem Russischen übersetzt, und mit einer historischen
Einleitung, Beilagen und einigen Anmerkungen begleitet von Philipp Strahl. Berlin: G. Reimer, 1824; zwei Teile
in einem Band (wie herausgegeben), 8vo; pp. l xii, 1 Bl., 195 S.; 143 (1) Seiten; mit 2 gefalt. Tabellen, 1 mehrfach gefalt.
Karte in Lithographie sowie 8 gestochenen Tafeln in Steindruck; Halblederband aus der Zeit, Rücken mit Goldprägung
u. goldgepr. Titel auf Maroquinschild, Titel etwas verblichen, unteres Kapital prof. restauriert; Text, Tafeln, Tabellen u.
Karte sehr sauber, Tafeln u. die Karte in frischem Abdruck; tadelloses Exemplar der ersten deutschen Ausgabe.
2.800,--
Der russische Offizier Nikolai von Murawjew unternahm 1819 auf Anordnung des Gouverneurs von Georgien, A. Petrovich Jermolow, eine Reise
nach dem turanischen Khanat Chiwa zur Anknüpfung von Handelsbeziehungen und zur Erforschung von Land und Leuten. Mit einer Korvette
segelte er von Baku nach dem noch so wenig bekannten Südost-Gestade
des Kaspischen Meeres, das er zwischen Gurgan
und Balchan-Busen kennenlernte und beschrieb. Murawjew
bestimmte erstmals astronomisch die Gurgan- und der Atrek-
Mündung. Bei seiner Rückkehr kreuzte er, wie schon auf dem
Hinweg, das Trockental des Usboi, das ihm als früheres Bett
des Amu-darja hingestellt wurde. Murawjew war der erste, der
darüber Mitteilung machte - (Henze). Der erste Teil dieses Buches
beinhaltet den Reiseverlauf in Tagebuchform, der zweite
enthält eine zusammenhängende landeskundliche Darstellung
des Khanats Chiwa. Eine Tabelle mit der Tafel über die Stämme
der Turkmenen, die zweite zeigt die Hauptstämme der Usbeken.
Dazu ein ausführlicher Bericht des Übersetzers Ph. Strahl
(von Seite xi bis l xii). Die große, maßstabsgerechte Faltkarte
zeigt das Khanat Chiwa und einen Teil von „Turkomanien“.
Die Tafeln mit Porträts und Ansichten. Henze III, 553; Engelmann
I, 161; Eutiner Landesbibliothek II, 0966; Cat. Russ.,
S. 833, Nr. 1585; Howgego: Exploration 1800-1850, M 66;
Gabriel: Die Erforschung Persiens, S. 162
- 40 -

29. (Nordost-Afrika - Sudan - Sahara) -
Nachtigal, Gustav:
Sahara und Sudan. Ergebnisse sechsjähriger Reisen in Afrika.
Berlin: Weidmannsche Buchhandlung, Wiegandt, Hempel &
Parey 1879, 1881; Leipzig: Brockhaus, 1889; 3 Bände in 4to;
Erster Theil (Band I): pp. xii, 748 Seiten, nicht paginierte
Tabellen von 20 S. sowie Erläuterung dazu; mit Vortitel,
insgesamt 49 Holzschnitt-Abb. im Text und auf 11 Tafeln;
dazu 2 große, farblithogr. Faltkarten in der hinteren Deckeltasche;
Zweiter Theil (Band II): pp. xxiv, 790 Seiten, 1 Bl.
Verlagsanzeigen; mit Vortitel, insgesamt 46 Holschnitt-Abb.
im Text und auf 12 Tafeln; dazu 4 lithogr. Schrifttafeln (mit
3 Empfehlungsschreiben) sowie 4 farblithogr. Faltkarten in
der hinteren Deckeltasche; Dritter Theil (Band III), herausgegeben
von E. Groddeck, pp. xxii, 1 Bl., 548 Seiten, 1 Bl.;
mit Vortitel, 1 Portrait-Tafel in Photogravure als Frontispiz;
1 farblithogr. Faltkarte sowie 2 lithogr. Schrifttafeln (davon 1
gefaltet); alle drei Bände in frischem Original-Ganzleinen
mit Gold- und Blindprägung; Vorderdeckel mit jeweils goldgepr.
Illustration, Rücken mit goldgepr. Titel; Innengelenke
von Band II prof. restauriert (kaum erkennbar); innen sauber,
fleckenfrei und breitrandig, teils ungeöffnet; ein schönes, vor
allem vollständiges Set in nahezu Besterhaltung; erste Ausgabe.
6.300,--
Gustav Nachtigal (1834-1885), deutscher Afrika-Forscher, ist neben Heinrich
Barth die großartigste Gestalt unter den wissenschaftlichen Erschließern
von Sahara und Sudan, bahnbrechend in der Aufhellung weiter Län-
- 41 -

derstrecken östlich der Achse Tripolis-Kuka, insbesondere Tibestis und Wadais - (Henze). Nachtigals Reise sollte fünfeinhalb Jahre währen. In
das erste Jahr fällt der Besuch von Tibesti, in das zweite, dritte und vierte seine Wanderungen durch die Tschadsee-Länder Bornu, Kanem und
Bagirmi, durch Éguei, Bodélé und Borku, in das fünfte und sechste schließlich die Durchquerung von Wadai, Darfur und Kordofan. Durch diese
Reise wurde der Sahara- und Sudan-Forschung gleichsam die Krone aufgesetzt und zu einem gewissen Abschluss gebracht, die im Jahre 1788
mit der Gründung der African Association ihren Ausgang genommen hatte. Henze III, SS. 556-569; Kainbacher III, S. 286; Ibrahim-Hilmy II, 55;
Hess-Coger 118; Tenri Central Library Africana I, 1272; Library Catalogue RGS, p. 338
- 42 -

- 43 -
30. (Vorderer Orient) - Musil, Alois:
Arabia Petraea. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften.
Wien: in Kommission bei Alfred Hölder,
1907-1908; four volumes in large octavo; 1 slipcase
in large octavo, too, with three additional maps; Volume
I: I Moab; pp. xxiii (xxiv blank), 443 (1) p. oft
ext, 1 leaf; with 190 partly full-page illustrations and
plans to text; plus 1 large folding plate; Volume II: II
Edom. Topographischer Reisebericht. 1. Teil; pp.
xii, 343 (1) p. of text; with 170 partly full-page illustrations
and plans to text; plus 1 large coloured folding
map; Volume III: II Edom. Topographischer
Reisebericht. 2. Teil; pp. x, 299 (1) p. of text; with
152 partly full page illustrations and plans to text;
plus 1 folding map; Volume IV: III Ethnologischer
Reisebericht; pp. xvi, 550 p. of text; with 62 illustrations
to text; plus three large coloured lithographed
folding maps of Arabia Petraea (as published),
housed in new but contemporary stylish cloth
slipcase (in bookform); all volumes and slipcase
uniformly bound in full new cloth with gilt-stamped
title to spine and gilt-lined borders to upper board;
slipcase with gilt-stamped title to upper board, too.
Only volume I (Moab) with small old library-stamp
to title, only very occasionally with minor flaws, else
internally clean; all volumes with wide margins, all
maps in fine condition. A very scarce complete set of

this important work! First edition. 5.500,--
Selten in dieser Vollständigkeit! „Alois Musil (1868-1944), Wahrheitssucher in der Wüste, Gelehrter, Forscher, Priester, Stammesscheich und
Vertrauter des Kaiserpaares.... Durch das Engagement der Akademie der Wissenschaften, die auch für Musils Karriere eine besondere Rolle spielen
sollte, wurde die arabische Halbinsel um 1900 zu einer besonderen Domäne der österreichischen Forschung. Dort, wo die meisten anderen
Forscher haltmachten, nämlich an der Grenze des unter türkischer Oberhoheit befindlichen Gebietes, dort, außerhalb der Pax Osmanica, fing
Musils Reich erst an.... Im Laufe von sieben Orientexpeditionen legte ‘Scheich Musa’ rund 16.000 Kilomenter auf dem Kamelrücken zurück. Mit
Einfühlungsvermögen und einer hervorragenden Beobachtungsgabe ausgestattet, schrieb er in Form von Reiseberichten die umfangreichste Materialsammlung
zur Ethnologie, Geographie und Geologie des gesamten nordarabischen Raumes....“ - (K. J. Bauer: Alois Musil, Wahrheitsucher
in der Wüste). Reiches Bild- und Kartenmaterial. Die große, dreiblättrige Karte von Arabia Petraea, im Maßstab 1: 300.000, wurde nach eigenen
Aufnahmen von Alois Musil erstellt. Please notice: Our set has got these three very scarce and flawless maps! These maps titled with Arabia
Petraea are very often missing! They were separately published but supplementing the four-volume set. These maps were originally loosely put to
the set. Bibliography: Macro: Bibliography of the Arabian Peninsula 1667
- 44 -

a)
b)
c)
- 45 -
31. (Vorderer Orient) - Musil, Alois:
The Northern Hegâz. A Topographical Itinerary. New
York: American Geographical Society of New York
(Oriental Explorations and Studies, No. 1), 1926; large
8vo, pp. xii, 374 p. of text., 1 leaf; with 86 b/w illustr. to
text, 1 folding so called index-map plus 1 large, partly
coloured folding map housed in a map-case at the end
of the volume; pale-grey original cloth with gilt titlelettering
to front cover and spine; board corners slightly
bumped; head of spine with minor rubbing; internally
clean; a very good copy; first edition.
Arabia Deserta. A Topographical Itinerary. New York:
American Geographical Society of New York (Oriental
Explorations and Studies, No. 2), 1927; large 8vo; pp.
1 leaf, xvii (xviii blank), 1 leaf, 631 (1) p. of text; with
half title, 1 route-map, 119 b/w illustr.l to text, 1 foldingt
so called index map (loosely put to this volume); palegrey
original cloth with gilt title-lettering to front cover
and spine; light rubbing to heand and tail of spine; internally
clean; a very good copy; first edition.
The Middle Euphrates. A Topographical Itinerary.
New York: American Geographical Society of New
York (Oriental Explorations and Studies, No. 3), 1927;
large 8vo; pp. xv (xvi blank), 1 leaf, 426 p. of text, 1
leaf; with half title,1 route-map, 57 b/w illustr. to text;
1 folding so called index-map and 1 large partly coloured
folding map housed in a map-case at the end of the

- 46 -
volume; pale-grey original cloth with
gilt-title lettering to front cover and
spine; small label of a private name
to front endpaper; binding nearly without
any flaws; internally clean; a
very good copy; first edition.
d) Palmyrena. A Topographical Itinerary.
New York: American Geographical
Society of New York (Oriental
Explorations and Studies, No. 4),
1928; large 8vo, pp. 1 leaf, xiv, 1 leaf,
367 (1) p. of text; with half title, 1
route map, 115 b/w illustr. to text u.
1 folding so called index-map housed
in a map-case at the end of this volume;
pale-grey original cloth with gilt
title-lettering to front cover and spine;
book plate to inside of the front
cover, library label to rear endpaper
verso; binding with very minor wear;
internally clean; a very good copy;
first edition.
e)
Northern Negd. A Topographical Itinerary.
New York: American Geographical
Society of New York (Oriental
Explorations and Studies, No. 5),
1928; large 8vo, pp. xiii (xiv blank),

368 p. of text; with half title, 1 route map as frontispiece, 67 b/w illustr. to text; 1 folding map and 1 genealogical
folding sheet (Eben Sa’ûd) housed in a map-case at the end of the volume; pale-grew original cloth with gilt
title-lettering to front cover and spine; book plate to inside of the front cover, library label to rear endpaper verso;
binding with very minor wear; internally clean; a very good copy; first edition.
f) The Manners and Customs of the Rwala Bedouins. New York: American Geographical Society of New York
(Oriental Explorations and Studies, No. 6), 1928; large 8vo, pp. 1 leaf, xiv, 712p. of text; with half title, 1 plate with
portrait as frontispiece and 59 b/w illustr. to text; pale-grey original cloth with gilt title-lettering to front cover and
spine; binding with very minor wear; internally clean; a very good copy; first edition.
g)
Northern Arabia. New York: American Geographical Society of New York (Oriental Explorations and Studies).
Maps; 1928; portfolio (map-case); with 4 large folding maps referring tot he works of Northern Arabia; these are:
Arabia Deserta; The Middle Euphrates; Palmyrena and Northern Negd; pale-grey original cloth with gilt titlelettering
to front cover and spine; all maps with library stamps on verso and 1 library stamp on the map-case,too;
map-case in pale-grey original cloth with gilt title-lettering to spine; small tears on head and tail of spine, front
cover slightly rubbed; all maps in flawless condition; first edition.
The whole set: 5.900,--
There is no translation in German! After the
fall of the the k.u.k. monarchy Alois Musil
could not find any publisher in the center
of Europe who could or would like to publish
these accounts in German. Fortunately
enough with the help and some good
contacts in academic circles in the U.S.A.,
in particular with Charles Richard Crane,
the American Geographical Society of New
York, was eventually ready to publish Alois
Musil’s very important accounts of his expeditions
in English. Dieses Werk wurde nicht
ins Deutsche übersetzt! Nach dem Zusammenbruch
des österreichischen Kaiserreichs,
- 47 -

fand der aus Mähren stammende Alois Musil für die Berichte dieser Expeditionen, seinem Hauptwerk, keinen Verleger im deutschsprachigen
Raum, der in seinem Sinne dieses Werk hätte herausgeben können. Durch Kontakte und Freundschaften mit akademischen Kreisen in den USA
(insbesondere mit Charles Richard Crane) und Musil’s Reisen und Aufenthalt dort, konnte das sechsteilige Werk schließlich von der American
Geographical Society of New York im bekannten Zeitraum veröffentlicht werden. Brünn: Vyskovska-Museums-Katalog 1968, S. 73-75; Harrassowitz
Bücherkatalog I, Nr. 438; E. Macro: Bibliography of the Arabian Peninsula Nr. 1666, 1671, 1673, 1674 u. 1675
32. (Vorderer Orient - Kurdistan - Armenien) - Nolde, Eduard, Baron:
Reise nach Innerarabien, Kurdistan und Armenien. 1892. Braunschweig: F. Vieweg und Sohn, 1895; 8vo, pp. xv (xvi
blank), 272 S., 1 Bl.; mit Vortitel, Frontispiz-Portrait u. 1 Faltkarte; neues, braunes Halbleinen, schwarzes Leder-Rückenschild
mit goldgepr. Rückentitel, marmorierte Deckel, Bibl.-St. u. -nr. im unteren Rand des Titels, kleiner Randstreifen
beim Untertitelblatt verso fachmännisch neu angesetzt; fleckenloses, breitrandiges Exemplar; erste und einzige Ausgabe.
500,--
Baron Eduard von Nolde (1849-1895), deutscher Orientreisender, war eine unstete Person. Er leistete Militärdienste in verschiedenen Ländern.
„Es wird gemutmaßt, daß er für den Geheimdienst des russischen Zaren arbeitete.... Er ist der letzte Europäer, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts
nach Dschof und Hayil reiste...“ - (Pfullmann). Am 1. Januar 1893 brach Nolde in Damaskus zu dieser Reise nach Innerarabien auf. Auf
einer etwas östlichen Route als seine Vorgänger A. Blunt, Ch. Huber und Julius Euting querte er die Nefud nach Hayil und rückte über Aneiseh
noch weiter südwärts bis zum Lager des Wahhabiten-Herrschers Ibn Raschid vor. Auf der Sobeideh-Straße zog Nolde nach Mesopotamien, auf
gleichfalls bekannten Wegen von Bagdad über Mosul, Bitlis, Erzerum nach Trapezunt. Dort schiffte er sich im Juli 1893 nach Konstantinopel ein.
Sein posthum veröffentlichter Bericht fand zeitgenössisches Interesse durch gewisse Einblenden in die politischen Zustände des Nedjd und die
kurdisch-armenischen Streitigkeiten. Henze III, 622; Macro 1704; Wilson 160; Pfullmann: Durch Wüste und Steppe. Entdeckerlexikon arabische
Halbinsel, S. 316-321
- 48 -

33. (Persischer Golf - Mesopotamien -
Syrien) - Oppenheim, Max Freiherr von:
Vom Mittelmeer zum Persischen Golf durch den Hauran,
die Syrische Wüste und Mesopotamien. Berlin: Reimer,
1899-1900; 2 Bände in gr. - 8vo; pp. 1 Bl., xvi, 334 S., 1
Bl., xiv, 1Bl., 434 S., 1 Bl.; jeweils mit dem Vortitel; Band
I enthält: 44 Tafeln (4 Tafeln mehr als im Inhaltsverzeichnis
angegeben) inklusive Frontispiz in Photogravüre, 1 lithogr.
grenzkolorierte Faltkarte, 1 gefalt. Stammtafel u. 2 mehrfach
gefalt. Karten in farbiger Lithographie in der hinteren
Innendeckeltasche; Band II: 33 Tafeln (inklusive Frontispiz),
davon 1 doppelseitiger Stadtplan von Bagdad sowie
1 doppelblattgr., gestochene Karte von Mesopotamien, plus
1 farblithogr. Karte u. 2 mehrfach gefalt., lithogr. Karten,
davon 1 grenzkolorierte in der hinteren Innendeckeltasche;
grünes Original-Ganzleinen mit goldgepr. Deckelillustration
u. großem goldgepr. Deckeltitel sowie goldgepr. Rückentitel;
Einbände nur an den Kapitalen u. Deckelrändern sowie
Aussengelenken minimal berieben; Rückengoldprägung
verblichen; innen sauber u. fleckenlos; ein attraktives, sehr
gut erhaltenes u. vor allem komplettes Exemplar der ersten
Ausgabe. 3.500,--
Freiherr Max von Oppenheim (1860-1946) hat sich um die topographische,
ethnographische und archäologische Forschung Syriens verdient
gemacht! Das Werk ist eine der ersten Beschreibungen des Persischen
Golfs in der deutschsprachigen Literatur! Das Buch ist keine reine Reisebeschreibung
dieses deutschen Orientreisenden, sondern eine Schilderung
- 49 -

von Land, den Drusen und Beduinen in ihrer geschichtlichen Entwicklung sowie deren ethnographischen und religiösen Eigenart. Der Autor
begann 1893 seine Reise zum Persischen Golf. Er nahm dabei größtenteils neue, d. h. wissenschaftlich noch unberührt gebliebene Wege, so denn
gleich im ersten Abschnitt der Reise in der vulkanischen Steinwüste el-Harra. Von Oppenheim war der erste Europäer, der von Südwesten her
die Ruhbe-Ebene, die Safä-Berge erreichte und schließlich nach Dumer, östlich von Damaskus, gelangte. Von dort kam er auch nach Palmyra.
Schließlich erreichte der Forscher am Euphrat, auch einen Wegabschnitt, der von ihm erstmals aufgenommen wurde. In Mosul war seine Landreise
beendet. Mit einem Floß auf dem Tigris gelangte der Autor nach Bagdad und über eine weitere Stromfahrt erreichte er Basra und anschließend den
Persischen Golf. Dort besuchte er mehrere Küstenorte und kam bis zur omanischen Hafenstadt Maskat. Neben den außergewöhnlichen, photographischen
Abbildungen, einen Stadtplan von Maskat, von A. W. Stiffe erstellt, ist dem Werk die wertvolle, maßstabsgerechte Zweiblatt-Karte von
Syrien & Mesopotamien (Westlicher und Östlicher Teil), gefertigt von Richard Kiepert, beigegeben. Henze III, S. 650-652; Dinse 427
- 50 -

34. (Griechenland) - Otto I., König von Griechenland - Kraus, Gustav:
Lithographiertes Ereignisbild in feinem, altem Kolorit. „Palast-Ruine zu Megara, in welcher König Otto I. von Griechenland
mit seinem Bruder dem Kronprinzen Max von Bayern auf der Reise nach Athen in Mitte seiner Getreuen
übernachtete, am 10/22 May 1833“. Mittig ein wuchtiger Vierkantbau, auf dem Podest der Aussentreppe König Otto,
Kronprinz Maximilian und Begleitung. Im Vordergrund scharen sich griechische Ulanen um ein Feuer. Altkolorierte und
gouachierte Lithographie von Gustav Kraus, gedruckt von J. B. Dreseli: 1833; Abbildungsgröße: 24 x 34 cm; gerahmt.
3.700,--
Ein rares Bild - „lithographiert nach Original
Scitzen v. G. Kraus“! Gustav Kraus
(1804-1852), ein bayerischer Lithographiekünstler
der Biedermeierzeit, hatte auch
den Ruf des „Bildberichterstatters“, dem er
zwischen 1825 bis 1850 gerecht wurde. Er
brachte in seinen Bildern topographische
Genauigkeit mit künstlerischer Qualität in
Einklang. Megara ist eine antike griechische
Stadt in Attika. Pressler 372/II; nicht in L.
Bower - G. Bolitho sowie im Katalog des
Archivs in Ottobrunn gelistet
- 51 -

35. (Sibirien - Kamtschatka - Alaska - Russisch-
Amerika) - Pallas, Peter, Simon (Herausgeber):
Neue Nordische Beyträge zur physikalischen und geographischen
Erd= und Völkerbeschreibung, Naturgeschichte und Oekonomie;
insgesamt 4 Bände; St. Petersburg und Leipzig: Johann
Zacharias Logan, 1781 - 1783. a) Erster Band. St. Petersburg
und Leipzig: Johann Zacharias Logan, 1781; 8vo, pp. 5 Bl. (Reihen-
u. Haupttitel, Vorrede u. Inhaltsverzeichnis), 342 Seiten; mit
gestochener Titelvignette u. insgesamt 4 gefalt. Kupfertafeln (davon
1 gefalt. Kupferkarte); erste Ausgabe. b) Zweyter Band. St.
Petersburg und Leipzig: Johann Zacharias Logan, 1781; 8vo, pp.
4 Bl. (Haupttitel, Vorrede u. Inhaltsverzeichnis), 375 (1) Seiten;
mit gestochener Titelvignette u. insgesamt 5 gefalt. Kupfertafeln
(davon 4 handkoloriert u. 1 Plan von Peking); erste Ausgabe. c)
Dritter Band. St. Petersburg und Leipzig: Johann Zacharias Logan,
1782; 8vo, pp. 2 Bl. (Haupttitel, u. Inhaltsverzeichnis), 409
(1) Seiten; mit gestochener Titelvignette u. insgesamt 2 gefalt.
Kupfertafeln, (davon 1 handkoloriert) sowie 2 gefalt. Kupferkarten;
erste Ausgabe. d) Vierter Band. St. Petersburg und Leipzig:
Johann Zacharias Logan, 1783; 8vo, pp. 2 Bl. (Haupttitel,
u. Inhaltsverzeichnis), 404 Seiten; mit gestochener Titelvignette
u. insgesamt 3 gefalt. Kupfertafeln, (davon 1 handkoloriert u. 1
gefalt. Kupferkarte), dazu 1 Falttabelle; erste Ausgabe. Alle vier
Bände einheitlich in neuem Leinen, Rücken u. Deckel mit hellgrauem
Papierbezug (nahezu ohne Gebrauchsspuren), goldgepr.
Rückentitel auf Papierschild; innen nur gelegentlich etwas flek-
- 52 -

kig; einige Karten u. Tafeln im Rand stärker sporfleckig u. mit Randläsuren; trotz der kleinen Mängel ein attraktives Set
der ersten Folge der Zeitschrift. 9.000,--
Sehr seltenes, vor allem komplettes Set der Reihe der „Neuen nordischen Beyträge“! Die vier Bände enthalten naturhistorische Beiträge, Berichte
und Auszüge aus Reisebeschreibungen verschiedener Autoren, die sich größtenteils auf das Russische Reich und dessen Randgebiete beziehen.
Dabei stehen der Nordwesten, Sibirien, die Halbinsel Kamtschatka, die asiatische und nordamerikanische Pazifikküste im Vordergrund. Mit ersten
Karten der „Entdeckungen zwischen Sibirien und Amerika“, der Westküste Nordamerikas, der Aleuten und der Küsten des Kamtschatkischen Meeres
mit einer Beikarte der Kurilen! Diese Reihe, herausgegeben von dem deutschen Naturforscher und Ethnographen Peter Simon Pallas, erschien
zunächst in vier Bänden, die zwischen 1781 und 1783 herausgegeben wurden. Zu den einzelnen Reise- und Forschungsberichten in dieser
Reihe: a) Band I: Hablizl, Carl, Deutscher, in Rußland erzogen, nahm als Student an der Expedition von S. G. Gmelin teil. In Gmelin’s Auftrag
bereiste H. im Jahre 1773 von Enseli aus die südkaspische Provinz Gilan. Henze II, 327. Andrejew, russischer Sergeant, der vom Gouverneur
von Sibirien Tschitscherin ausgesandt wurde, um festzustellen, ob Amerika sich an der Parallele der Kolyma-Mündung vorbei bis an die Küsten
Sibirien erstrecke. Begleiter: Geodät Leontjew, Lyssow und Puschkarew, die mit Andrejew die ersten Aufnahmen der Bären-Inseln ausführten.
Ihnen folgte F. von Wrangel. Henze I, 76-77. Krenizyn, Pjotr, russischer Seekapitän, unternahm 1768-69 mit Kapt.-Leut. Lewaschew eine von
Lomonossow angeregte Vermessungsexpedition nach den östlichen Aleuten und dem W-Teil der Halbinsel Alaska. Mit einer wichtigen Karte!
Die von der Expedition erzielten Längenwerte erfuhren durch James Cook sehr bedeutende Berichtigungen. Henze III, 79. b) Band II: Lange,
Lorenz, schwedischer Offizier in russischen Diensten unternahm vier Karawanreisen nach Peking. Hier die Tagebuch-Berichte der 3. und 4. Reise,
die unter Lange’s Leitung durchgeführt wurden. Henze III, 121-122. Bragin, Dimitri, russischer Seemann und Pelzjäger, trat im Sept. 1772 von
Ochotsk eine neue Fangfahrt nach bekannten und unbekannten Inseln des Bering-Meeres an. Auf Veranlassung von P. S. Pallas berichtete Bragin
in Tagebuchform von seiner vierjährigen Reise. Henze I, 338. Solowjew, Iwan, russischer Seekapitän, unternahm 1770-75 von Ochotsk aus eine
Pelztierfangfahrt nach den östlichen Aleuten. Er blieb längere Zeit auf den Fuchsinseln, kam zur Sanak-Insel und setzte seinen Fuß auf die Halbinsel
Alaska. Auszug aus dem Tagebuch seiner Seereise. Henze V, 181. c) Band III: Daniel Gottlieb Messerschmidt war der erste wissenschaftliche
Erforscher Sibiriens. Hier der Bericht der Tagebuchaufzeichnungen seiner siebenjährigen Reise, die 1719 in Tobolsk ihren Anfang nahm. Henze
III, 441-449. Erich Laxmann, russischer Akademiker, finnischer Abkunft, unternahm seit 1765 ausgedehnte Reisen durch Rußland und Sibirien.
Allein viermal besuchte er das noch unerforscht gebliebene Südende des Baikal-Sees. Henze III, 165-166. Erster Bericht der Seereise der Spanier
Francisco Antonio Maurelle (Mourelle) und Juan Francisco de la Bodega im Jahre 1775 nach der Nordwestküste Amerikas. Henze III, 401-402.
Auszüge des Berichts einer Seereise des Potab Kuz’mich Zaikov von Rußland nach Amerika. Start im September 1772 in Ochotsk. Wickersham
6316; Pierce: Russian America, p. 550-551. d) Band IV: Carl Hablizl’s Bemerkungen über die persische Landschaft Gilan und seinen Beobachtungen
in den gilanischen Gebirgen in den Jahren 1773 und 1774. Henze II, 327.Auszug eines Berichts des Kosaken Iwan Kobelew von seiner
Reise im Jahre 1779 ins Tschuktschen-Land, dann zur Beringstraße und zu den Inseln Imoglin und Igeljin. Henze III, 48. Dieser Reihe folgte 1793
bis 1796 mit Band 1, 2 und 3, Titel: „Neueste Nordische Beyträge“, eine Fortsetzung. Lada-Mocarski Nr. 31; Kirchner 3276; Arctic Bibliography
13057; Wickersham 569, 5806; Cat. Russica B 567; Chavanne Nr. 163; Cordier BS 727
- 53 -

36. (Russisch-Turkestan) – Petzoldt, Alexander:
Turkestan. Auf einer im Jahre 1871 unternommenen Bereisung des Landes geschildert. Leipzig: Bernhard Schlicke,
1874; 8vo, pp. vi, 88 Seiten; mit Vortitel, Frontispiz-Tafel mit 2 Kartenskizzen, dazu 4 Text-Abb., darunter 2 Kartenskizzen;
neues Halbleinen, Rücken mit goldgepr. Titel, marmorierte Deckel; Vortitel, Titel u. Seite 3 bis 9 im oberen Rand
etwas braunfleckig, sonst innen sauber; ein sehr gut erhaltenes, seltenes Exemplar; erste Ausgabe. 450,--
Der Autor A. Petzold bereiste 1871 Russisch-Turkestan im Auftrag des General-Gouverneurs von Kaufmann. Petzold beschreibt das Land, seine
Physiognomie, Flora und Fauna, das Volk von Turkestan, seine Lebensweise und Beschäftigungen. Aufgrund seiner sorgsamen Betrachtung stellt
Petzoldt auch Vermutungen über die Zukunft des Landes auf. Bemerkenswert ist auch der Anhang des Buches! Dieser beinhaltet die Ausführungen
des „Friedenstractates“ zwischen Russland und Chiwa. Der Original-Friedensvertrag wurde vom turkestan‘schen General-Gouverneur von Kaufmann
und Sseid-Muhamed-Rachim - Bogadur-Chan unter Beilegung der jeweiligen Siegel unterschrieben. Kein bibliographischer Nachweis!
- 54 -

37. (Griechenland - Göttin Isis) -
(Ross, Ludwig) - Saupp(ius), Hermann(us):
Ymnos eis Isin. Hymnos in Isim. Ab L. Rossio repertum primum distinxit, emendavit, annotavit. (griechischer u. lateinischer
Text) Zürich: Meyer & Zeller, 1842; klein - 4to; pp. 25 Seiten; hellgrüne, bedruckte Original-Broschur (etwas
fleckig); Rücken erneuert, Text durchgehend leicht stockfleckig; erste Ausgabe. 1.200,--
Rarissimum! Nur vier Exemplare in Bibliotheken weltweit! Es ist
die erste Veröffentlichung eines griechischen Textes eines Fundes des
deutschen Philologen und Athener Professors Ludwig Ross (1806-
1859), der in Nauplia und Athen als Konservator für Altertümer eingesetzt
war. Der übersetzte Text lautet: „Hymnum in Isin reperi inter
rudera antiquae urbis, ad casam Iannake Lukreze. Tabula est oblonga,
albi marmoris quatour columnis inscripta....". Die in Gedichtform in
Marmor eingehauene Hymne an die Isis befand sich an der Hausruine
des Ioannis Lukrezius in der alten Stadt.... Die weiße Marmor-Tafel
ist in 4 Spalten beschrieben, jede Spalte mit 47 Hexameter-Zeilen.
Der Fundort ist die Insel Andros, die nördlichste Insel der Kykladen
in der südlichen Ägäis. Diese Hymne an die Göttin Isis ist ein bedeutendes
Dokument. Ein Beweis dafür, dass die Griechen die ägyptische
Göttin mit Anbetung verehrten. Bis zu diesem Fund von Ross war die
Anbetung der Göttin Isis nur in den westlichen Regionen des römischen
Reiches bekannt. Nach dieser Veröffentlichung des deutschen,
klassischen Philologen Hermann Sauppe (1809-1893) wurde der Fund
1843 von Professor Welcker in der Reihe Rheinisches Museum, Neue
Folge und im gleichen Jahr von Th. Bergk in der Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft
kommentiert. Dazu auch der ausführliche Kommentar
im Journal The Classical Museum, A Journal of Philology and
of Ancient History and Literatur, Band I, London, 1844.
- 55 -

38. (Griechenland - Eubulides) - Ross, Ludwig:
Le Monument d’Eubulides dans le Céramique Intérieur. Lettre à Mr. Le Colonel
Leake par Mr. L. Ross. Athen: Andrè Coromilas, 1837; 8vo, pp. 1 Bl.
(blank), 16 Seiten, 1 Bl. (blank); Original-Papierumschlag; Präsentations-
Exemplar, mit handgeschriebener Widmung vom Verfasser im oberen Rand
des ersten (unbedruckten) Blattes; papierbedingt mit min. Stockflecken im
Rand des Titelblattes u. des Textes; sehr gut erhaltenes Exemplar; erste und
einzige Ausgabe. 550,--
Dieser Brief mit der detaillierten Beschreibung des Eubulides-Monuments wurde von Ludwig
Ross, dem Konservator für Altertümer in Griechenland, am 22. März 1837 an den bekannten
britischen Topographen und Altertumsforscher William Martin Leake (1777-1860) gesandt.
Leake war zu jener Zeit bereits ein hochangesehener Topograph und Forscher, bekannt durch
seine Werke u. a. mit Topography of Athens (1821), Travels in the Morea (1830) und Travels
in Northern Greece (1835).
- 56 -

39. (Klein-Asien - Vorderer Orient - Persien) - Schiltberger, Hans:
Schildtberger. Ein wunderbarliche und kurtzweillige History, wie Schildtberger, einer auß der Statt München in Beyern,
von den Türcken gefangen, in die Heydenschafft geführet, und wider heimkomen ist, sehr lüstig zu lesen. Gedruckt zu
Franckfurdt am Mayn, durch Weyandt Hanen Erben, nicht datiert (1494); 4to (17,5:14,5 cm); pp. 80 nicht paginierte Blätter;
mit Titelholzschnitt u. 35 teils wiederh. Textholzschnitten; späterer, stilvoller Pergamenteinband; innen gleichmäßig
jedoch min. gebräunt, Titel mit 2 alten Stempeln, Text mit einigen wenigen prof. Papierrestaurierungen, bei einem Blatt
ein 3-4 cm breiter Abriss prof. ergänzt (kein Text- oder Bildverlust); ein gut erhaltenes Exemplar einer sehr frühen Ausgabe.
5.500,--
„Er ist der erste berühmte bayerische Weltfahrer, ja einer der ersten Deutschen überhaupt,
die in der Sprache ihres Volkes über ferne Länder genauen Bescheid geben.“-
(Schrott). Hans Schiltberger dürfte um 1380 in Lohhof bei München geboren sein. Er
starb nach 1438 -(Henze). „...Von München aus tritt der als Knappe den Kreuzzug an,
- 57 -

den König Sigismund gegen die Türken unternimmt. Es ist ein Kreuzzug, der durch die Niederlage der Christen bei Nikopolis im September 1396
bereits den Sturz Konstantinopels und die künftige Bedrohung Europas durch die Türkenherrschaft auf den Balkan einleitet. Was Schiltberger
also miterlebt, ist ein schwerwiegendes Stück Weltgeschichte.“- (Schrott). Nach dieser Niederlage geriet er in Kriegsgefangenschaft und musste
zunächst an mehreren Kriegszügen des Sultans Bajasid I. teilnehmen. Schiltberger berichtet von den Kriegszügen des Bajasid, wie er weite Gebiete
Kleinasiens mit den Städten Konia, Karaman, Siwas, Adana u. a. eroberte. Der Mongolen-Khan Timur Lenk besiegte 1402 bei Angora das Türkenheer
Bajasids. Schiltberger geriet wiederum in Gefangenschaft. Mit dem Heer des Timur Lenk kam er nach Persien. „In ungenauer Reihenfolge
zählt Schiltberger nunmehr die Länder um das Kaspische Meer auf, die er mit einem Sohn des Königs durchzog.“ - (Schrott). Schiltberger war
insgesamt 32 Jahre an Kriegszügen beteiligt, bis ihm 1427 die Flucht nach Konstantinopel gelang. Von dort kehrte er in seine bayerische Heimat
zurück. „Die von Schiltberger verfasste Schilderung seiner Erlebnisse als Soldat und
Kriegsgefangener zählt zu den bemerkenswertesten Texten des ausgehenden Mittelalters...
Seine Aufzeichnungen zeugen von Bescheidenheit und Respekt, u. a. auch
gegenüber Muslimen.“ - (NDB XXII, 773); Graesse VI, 301; Röhricht 103/6; Tobler
44/45; L. Schrott: Bayerische Weltfahrer, S. 36-57; Henze V, 35-36
- 58 -

- 59 -
40. (Zentralamerika - Vulkane) -
Seebach, Karl von:
Ueber Vulkane Centralamerikas. Aus den nachgelassenen
Aufzeichnungen. Aus dem 38. Bande der Abhandlungen
der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen. Göttingen: Dieterich‘sche
Verlagsbuchhandlung, 1892; Quart-Format (27 x 23
cm); pp. 251 Seiten; mit 9 gestochenen Tafeln in Lithographie,
davon 5 zum Teil mehrfach gefaltet u. 3
doppelblattgroß; 5 Karten in Lithographie, davon 4
gefaltet; dazu 8 Textabbildungen in Holzschnitt; späteres,
grünes Halbleinen, Deckel mit braunem Lederbezug;
alter Namensstempel a. Vorsatz u. im oberen Rand
des Titels, Titel minimal gebräunt, sonst fleckenloser,

sauberer Text; alle Tafeln u. Karten fleckenfrei; sehr gut erhaltenes Exemplar der ersten Ausgabe. 1.600,--
Der deutsche Geologe Karl von Seebach (1839-1880) bereiste zu ausschließlich vulkanologischen Studien von November 1864 bis Juli 1865 Mittelamerika.
Er schuf damit Grundlagen der wissenschaftlichen Kenntnisse der Feuerberge jener Länderbrücke. Seine Wanderungen begannen in
Punta Arenas am Golf von Nicoya und führten durch die costaricanische Provinz Guanacaste nach dem Nicaragua- und dem Managua See in das
Gebiet der Maribos Vulkane im Nordosten von Léon. Im Januar 1865 nach Punta Arenas zurückgekehrt, besah er sich die Vulkane von Nordwest-
und Mittel-Costa Rica. Zu Schiff reiste er nach Guatemala und El Salvador. Auf der Rückfahrt von San José besuchte er die Vulkane im Gebiet
der Izalco-Indianer von La Union und zuletzt den Conchagua-Vulkan. Die Ausarbeitung seiner Beobachtungen war im selbst nicht vergönnt; seine
hinterlassenen Aufzeichnungen erschienen erst 1892 - wie hier vorliegend - im Druck. Das Buch besticht insbesondere mit den sehr eindrucksvollen
Lithographien und dem Kartenmaterial. Henze V, 122-123; Embacher 267
- 60 -

41. (Kamtschatka - Alaska) - Steller, Georg Wilhelm:
Beschreibung von dem Lande Kamtschatka dessen Einwohnern, deren Sitten, Nahmen,
Lebensart und verschiedenen Gewohnheiten herausgegeben von J. B. S. Frankfurt und
Lepzig bey Johann Georg Fleischer 1774. 8vo, pp. (viii), 1-24 S., (4), 1-384 S., 1-71 (1)
Seiten; mit gestochener Ansicht a. Titel, 2 gestochenen Faltkarten u. 11 gestochenen Falttafeln
mit insgesamt 14 Abb., dazu zahlreiche gestochene Vignetten sowie einige Abb. u.
musikalische Noten i. Text; brauner Halblederband aus der Zeit; Rücken auf Bünden mit
goldgepr. Titel auf schwarzem Maroquinschild; oberes Kapital prof. restauriert; Deckel,
Ecken u. Kanten des Einbandes etwas berieben; alter Besitzername a. leerem Vorsatzblatt;
innen sehr sauber, Text, Tafeln u. Karten fleckenlos; ein attraktives, fleckenloses Exemplar
der ersten Ausgabe. 11.500,--
Sehr selten! G. W.Steller (1709-1746), deutscher Naturforscher, war das aufopferungsvollste Mitglied der
“Großen Nordischen Expedition”.
Er ist der Ersterforscher Alaskas!
Mit Steller beginnt die Natur- und
ethnographische Forschung im
aleutisch-alaskaischen Raum. Erst
37 Jahre später folgten ihm James
Cook und seine Begleiter. Wenn
auch deren Berichte früher herauskamen
als die seinen, so blieben
diese doch noch lange Zeit
darüber hinaus die geistvollsten,
reichhaltigsten und aufregendsten,
die man über jenes Insel- und
Litorialgebiet besaß. In der Beschreibung
Kamtschatkas war
ihm Krascheninnikow mit seinem
erstmals 1755 Druckwerk voran-
- 61 -

gegangen; es verarbeitete zu einem guten Teil Stellers Beobachtungen - (Henze). Steller was the first scientist to set foot on Alaskan soil. He has a
considerable number of important references to Alaska…- (Lada-Mocarski). Das Werk enthält außerdem eine Biographie von Steller, einen 71-seitigen
Bericht von G. F. Müller, Titel: „Geographie und Verfassung von Kamtschatka aus verschiedenen schriftlichen- und mündlichen Nachrichten,
gesammlet zu Jakuzk, 1737“. Dazu ein Wörterbuch der üblichen Sprache der Koriäken, von Tumana bis Aklan. „Müller’s annex also has interesting
information on Alaska on p. 41-44. This latter information Müller collected in Jakutsk in 1737, before members of Bering’s second expedition,
including Steller, first landed on Alaskan soil. It gives a clear picture of the extent of knowledge regarding Alaska at that time”- (Lada-Mocarski).
Henze V, S. 229-235; Lada-Mocarski No. 21; Wickersham 5827; Cat. Russica, S 2706; Howgego: Exploration to 1800, S 171
- 62 -

42. (Kamtschatka - Alaska) - (Steller, Georg
Wilhelm) - Beckmann, Johann:
a) Georg Wilhelm Stellers, gewesenen Adjuncts und Mitglieds
der Kayserl. Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg,
Beschreibung von dem Lande Kamtschatka, dessen Einwohnern,
deren Sitten, Namen, Lebensart und verschiedenen Gewohnheiten,
herausgegeben von I.B.S. Göttingen: Vandenhoek,
1775; 8vo; pp. von Seite 191 bis S. 202. (Aus der Reihe „Physikalisch-ökonomische
Bibliothek….von Johann Beckmann.
Sechster Band“).
b) Zuverlässige Nachrichten von den letzten Schicksalen des
Herrn Georg Wilhelm Steller. Eine wichtige Berichtigung und
Ergänzung dessen, was Biblioth. VI, Seite 191, bekannt gemacht
ist. Göttingen: Vandenhoek, 1777; 8vo; pp. von Seite 453 bis S.
464. (Aus der Reihe „Physikalisch-ökonomische Bibliothek….
von Johann Beckmann. Achter Band“).
Beide Bände einheitlich in neuem Halbleinen gebunden, Rücken
mit goldgepr. Namen des Autors und der Bandfolge; beide
Reihentitel mit Bibliotheksstempel i. unteren Rand; der im Band
VIII enthaltene Bericht (S. 453-464) mit Wurmspur im rechten
Rand (kein Textverlust); beide Bände innen fleckenfrei; erste und
einzige Ausgaben. 1.200,--
Zu a) In dieser Rezension von Stellers Beschreibung von Kamtschatka identifiziert
J. Beckmann den anonymen Herausgeber J.B.S. als Johann Benedikt
Scherer (1741-1824), ein deutscher Historiker, der einige Jahre in St. Petersburg
als Konsulent (Berater) tätig war. J. Beckmann geht in diesem Bericht auch
auf Unrichtigkeiten in der Beschreibung von Stellers (Stöllers) letzten Tagen
- 63 -

durch J. B. Scherer ein. Zu b) “ Dieser Veröffentlichung liegen Informationen von Peter Simon Pallas zugrunde, zu denen auch Stellers ‚Testament‘
gehört, das J. Beckmann von Pallas erhalten hatte. Beckmanns erklärtes Ziel war es, mit diesem Artikel gegen Gerüchte über die letzte Lebenszeit
Stellers vorzugehen, die seit Jahrzehnten dem Ansehen seiner Person schadeten.“ - (aus „Die große Nordische Expedition“, Gotha: Perthes, 1996;
Seite 314, Nr. 477, darin zum Tod von
Steller siehe auch Seite 306-307)
- 64 -

43. (Große Nordische Expedition - Seekuh) -
Steller, Georg Wilhelm:
De bestiis marinis. In Novi Commentarii Academiae Scientiarum Imperials Petropolitanae. Tom. II.... Petropoli, Typis
Academiae Scientiarum MDCCLI. St. Petersburg, 1751; 4to; pp. 30 p. of text, 1 blank leaf, 471 (1) p. of text, 2 leaves
of index; with 16 copper-engraved plates; consisting of the plates XIV, XV, and XVI all of them referring to the bestiis
marinis; contemporary paper wrappers; an uncut and unopened copy housed in modern cloth slip case, gilt lettering on
morocco label to spine; text and plates very clean, text with wide margins; a very scarce first-edition item indeed.
4.000,--
- 65 -

This important work of Steller’s on marine animals was published posthumously and edited by Gerhard Friedrich Müller (1705-1783). It appeared
in the scientific journal published by the Russian Imperial Academy of Sciences as indicated in the title. Of particular interest is Steller’s
description of the manate,
or sea cow (Seekuh, Seebär,
Seelöwe, Seeotter),
pp. 294. Plates XIV, XV,
and XVI are of the bestiis
marinis of North Pacific.
Our copy contains all
these plates referring to
the sea cow. Die Stellersche
Seekuh Hydrodamalis
gigas wurde 1741 von
Georg Wilhelm Steller
auf der Beringinsel entdeckt
und beschrieben.
Im Jahre 1768 wurde sie
durch Überjagung ausgerottet.
Lada-Mocarski
No. 4; Wickersham 6118;
Russica C 926, p. 240;
Hintzsche & Nickol: Die
Grosse Nordische Expedition,
pp. 285-290
- 66 -

44. (Große Nordische Expedition - Seekuh) -
Steller, Georg Wilhelm:
Hrn. George Wilhelm Stellers Beschreibung des Manati, oder der sogenannten Seekuh. Aus den Nouis Commentariis
Petropol. Tom. II. pag. 289 seqq. (in „Hamburgisches Magazin oder gesammelte Schriften, Aus der Naturforschung
und den angenehmen Wissenschaften überhaupt. Elfter Band, erstes bis sechstes Stück“); Hamburg - Leipzig: Grund
und Holle, 1753; 8vo; pp. 659 (1) Textseiten, 6 Bl. Register); mit allen Titel- u. der Schlussvignette sowie 4 gefalteten
Kupfertafeln; Halbleder der Zeit, Rücken mit handgeschriebenem Titel auf zeitgenössischem Papierlabel; nur 1 Falttafel
leicht braunfleckig, Text sauber u. fleckenlos; vollständiger Jahresband. 2.600,--
Nahezu unbekannte deutsche Ausgabe (!) - im Gegensatz zu Steller’s Ausführliche Beschreibung von Sonderbaren Meerthieren, ebenfalls 1753
jedoch in Halle publiziert. Dies ist die komplette deutsche Übersetzung des in Latein publiziertem Werk De bestiis marinis, 1751 in St. Petersburg
herausgegeben - (siehe Hinweis auf S. 397 im vorliegendem Buch). Steller’s Beschreibung des Manati oder der sogenannten Seekuh (auch Seebär,
Seelöwe und Seeotter genannt) finden sich in diesem Jahresband auf den Seiten 132-187, 264-303, 451-459 und 460-500. Diese vier Abhandlungen
sind mit vier gestochenen Falttafeln ergänzt. Nach unseren Recherchen hat der Mathematiker Johann Daniel Titius (1729-1796) diese Berichte aus
dem Lateinischen übersetzt.
- 67 -

45. (Große Nordische Expedition - Seekuh) - (Steller, Georg Wilhelm) - Büchner, Eugen:
Die Abbildungen der Nordischen Seekuh. Mit besonderer Berücksichtigung neu aufgefundener handschriftlicher Materialien
von Eug. Büchner. (Mémoires de L’Académie Impériale des Sciences de St.-Pétersbourg, VII. Série, Tome XXX-
VIII. N° 7.) St. Petersburg, 1891; gr. - 4to; pp. 1 Bl. (Titel), 24 Textseiten; mit mehreren Abb. der Seekuh (teils farbig)
u. einer Kartenskizze auf einer Falttafel; dazu ebenfalls von Eugen Büchner: Das allmähliche Aussterben des Wisents
- 68 -

im Forste von Bjelowjesha. Der Akademie vorgelegt am 13. September 1895. (Mémoires de L’Académie Impériale des
Sciences de St.-Pétersbourg, VIII. Série, Tome III. N° 2.) St. Petersburg, 1895; pp. 1 Bl., 30 Textseiten; mit 2 Tabellen;
beide Abhandlungen in einem braunem Halbleder aus der Zeit; Deckel marmoriert; Vorderdeckel mit zeitgenössischem,
handschriftl. Titel u. Autor auf Papierschild; Innendeckel mit Exlibris u. alter Besitzername a. Vorsatz; breitrandiges,
Papier nur am Rand etwas gebräunt, sonst sauber u. fleckenloses Exemplar; einzige Ausgabe. 1.600,--
Äußerst seltenes Exemplar! Eine kaum bekannte Puplikation des Konservators am Zoologischen Museum der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften
in St. Petersburg! 1891 wurde Büchner auf eine handschriftliche Beschreibung der zweiten Expedition von Vitus Bering, die in der Kaiserlichen
Bibliothek in Zarskoje-Sselo aufgefunden wurde, hingewiesen. Das Manuskript stammte von dem Schweden Swen Waxell (1701-1762),
einem Mitglied jener Expedition. Waxell war unter Bering erster Offizier und übernahm nach Bering’s Tod die Leitung der Expedition. Dieser
überraschende Fund veranlasste Büchner zu sorgfältigen Studien über die zweite Bering’sche Expedition, als auch über die Seekuh anzustellen.
Waxell’s Bericht enthielt nämlich zudem zwei Abbildungen der Seekuh. Siehe dazu die der Abhandlung beigefügte Falttafel mit verschiedenen
Abbildungen der Seekuh! Als früheste Abbildung der Sehkuh galt eine rohe Skizze von Pallas aus dem Jahre 1811. Sie war der Ausgangspunkt
für alle späteren Darstellungen. Allerdings wird für die Skizze die Autorenschaft Stellers angenommen. Bekanntlich war der zweiten Bering’schen
Expedition im Jahre 1837 der Zoologe Steller nachgesandt. Steller hatte das Glück auf der Beringinsel dieses gewaltige Seesäugetier zu entdecken.
Siehe Petermanns Mitt. 1893, Literaturbericht S. 19
46. (Große Nordische Expedition - Seekuh) - Steller, G. W. - Nordmann, Alexander von:
Beiträge zur Kenntnis des Knochen-Baues der Rhytina Stelleri. Vorgetr. in der finnischen Societät der Wissenschaften
d. 9. September 1861. (Aus Acta Societ. Scient. Fennicae. Tom. VII.) Helsingfors: Druckerei der Finnischen Litteratur-
Gesellschaft, 1861; 4to; pp. 33 (1) Textseiten; mit insgesamt 50 lithographischen Abb. auf 5 Falttafeln; neuer Karton mit
Buntpapier aufgezogen, Vorderdeckel mit gedrucktem Titel auf Papierschild; alle Tafeln in tadellosem Zustand; fleckenloser,
breitrandiger Text; seltener Separat-Abdruck der ersten Ausgabe. 850,--
Diese Beschreibung eines fast vollständigen Skeletts von Steller’s Seekuh fand fast 100 Jahre nach deren Ausrottung statt. Das Skelett wurde auf der
Bering-Insel von zwei Aleuten entdeckt und von Kapitän Hampus Furuhjelm, dem damaligen finnischen Gouverneur der Russisch-Amerikanischen
Besitzungen nach Helsingfors geschickt. Der Autor Alexander von Nordmann, befreundet u. a. mit Chamisso und Siebold, war Professor für Naturgeschichte
in Odessa und nahm an Demidoff’s Südrußland-Expedition von 1837 teil. Ab 1849 war er Professor für Zoologie an der Universität Helsingfors.
Sein Hauptforschungsgebiet war die Zoologie der Säugetiere. Bibliographie: Siehe Hans Rothauscher: „ Die Stellersche Seekuh“, 2007
- 69 -

47. (Südsee - Raja Ampat - Nuku Hiva) -
Tilesius von Tilenau, D.:
a) Über das gesellschaftliche Leben der Papous-Insulaner. (Aus K. H. L. Pölitz:
„Jahrbücher der Geschichte und Staatskunst.“, Band I, S. 156-176).
b) Über den Ursprung des bürglichen Lebens und der Staatsform in den Südsee-
Inseln, und zwar auf der Insel Nukahiwah, einer der Washington-Inseln. (Aus K. H.
L. Pölitz: „Jahrbücher der Geschichte und Staatskunst.“, Band II, S. 133-169), mit
einer gestochenen u. mehrfach gefalteten Tafel in Lithographie.
Leipzig: J. E. Hinrichs, 1828, Erster und Zweiter Band, 8vo; brauner Halblederband
aus der Zeit; Rücken mit reicher Goldprägung, 2 Maroquin-Rückenschilder mit
goldgepr. Titel; marmorierte Deckel, Deckelecken (etwas bestoßen) mit Lederschutz,
innen nahezu fleckenfrei; ein sehr attraktives Exemplar, bestens erhalten; erste Ausgabe.
1.700,--
Sehr selten! Tilesius nahm an der ersten russischen Weltumsegelung unter Krusenstern an Bord der
Nadeshda teil. Nach dem Abschied des russischen Malers Kurlandzoff und des Botanikers Brirkin auf
Kamtschatka wurde Tilesius der offizielle Zeichner und Naturhistoriker der Expedition. Zu a) In diesem
Beitrag stellt Tilesius ethnographische und anthropologische Untersuchungen über die Eingeborenen
der Papous-Inseln an, heute als Raja Ampat Inselgruppe bezeichnet. Bei einem 20-tägigen Aufenthalt
auf den Inseln Vaigion (Waigeo) und Rawak (Lawak) stellte Tilesius eingehende Beobachtungen über
die „Papous“ Insulaner an. Er unterscheidet sie von den „Papuas“ Neu Guineas und stellte keine Verwandtschaft
mit ihnen fest. Die eingetauschten Schädelpraparate wurden vom Phrenologen F. J. Gall
untersucht. Taylor: Pacific Bibliography S. 462. Zu b) Im Mai 1804 gingen die beiden Schiffe Nadeshda
und Newa in der Taiohae Bai auf der Insel Nuku Hiva vor Anker. Besonderes Interesse bei Tilesius erregte
dort die Kultur der Tätowierung. Er unternimmt eine zu diesem Zeitpunkt völlig neue Deutung
dessen – dies im Gegensatz zu den von Krusenstern und Langsdorff beschriebenen Erklärungen
der Tattoos. Nach Tilesius Erkenntnissen sind Tatoos nicht Zierrat, Auszeichnung oder Stellvertreter
der Kleidung etc., sondern vielmehr eine Bilderschrift von größter sozialer Tragweite. O’Reilly-Reitman
5065; Taylor: Pacific Bibliography S. 53
- 70 -

48. (Turan - Mittelasien) - Weiland, C. F.:
Grenzkolorierte Kupferkarte. „Der Westliche Theil von Mittel-Asien oder Turan.“ Entworfen und gezeichnet von C. F.
Weiland im Verlag des Geographischen Instituts, Weimar, 1845; Größe: 47:61,5 cm; Kartenmitte mit einer Bugfalte; mit
offener Schriftkart.; im weißen oberen Rand verso ein handgeschriebener Titel in Tinte (etwas durchschlagend, jedoch
ohne Beeinträchtigung des Kartenbildes); eine breitrandige, attraktive u. frühe Karte von Turan. 550,--
Selten!
- 71 -

49. (Arabien - Oman) - Wellsted, James Raymond:
J. R. Wellsted’s Reisen in Arabien. Deutsche Bearbeitung herausgegeben mit
berichtigenden und erläuternden Anmerkungen und einem Excurs über himjaritische
Inschriften von Dr. E. Rödiger, Professor der orientalischen Sprachen
an der Universität zu Halle. Halle: Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses,
1842; 8vo, zwei Bände in einem Band; jeweils mit dem Reihen- u.
Haupttitelblatt; pp. xiv; Erstes Buch. Reisen in Omân und nach den Ruinen
von Nakab-el-Hadschar; pp. 311 Textseiten; pp. 1 nn (Zusätze u. Verbesserungen);
mit einer gefalteten Tabelle (Meteorologisches Tagebuch in Omân)
u. einer großen, mehrfach gefalteten, lithogr. Karte von Oman (plus 3 Kartenausschnitte
auf dieser Karte); pp. iv; Zweites Buch. Der Sinai, das rothe
Meer und Südarabien; pp. 412 Textseiten; mit zahlreichen Inschriften, 1 Plan,
1 Abb., u. einer Karte von Südarabien auf einem großen Faltblatt in Lithographie;
schlichtes Halbleinen aus der Zeit, Rücken mit Goldprägung u. goldgepr.
Namen des Autors, Deckel marmoriert mit Leinen-Schutzecken; Deckel
etwas berieben, Rücken mit einigen kl. Fleckchen; Titel, Satzspiegel u. gelegentlich
der Rand wegen der schlechten Papierqualität leicht braunfleckig,
die beiden Karten nur im Rand etwas gebräunt; vollständiges, sehr seltenes
Exemplar der ersten deutschen Ausgabe. 1.900,--
„J. R. Wellsted (1805-1842) war der unternehmendste und fruchtbarste Arabien-Forscher seiner
Zeit. Er war der erste wissenschaftliche Bereiser und Beschreiber Omans. Er lernte als
Teilnehmer der großen, von der Bombay-Regierung veranstalteten Küstenaufnahme unter R.
Moresby und S. B. Haines das arabische Gestadeland rundum zwischen der Sinai-Halbinsel
und dem Persischen Golf kennen sowie auch Teile der nubischen Küste..... Das unbestrittene
Glanzstück von Wellsted’s Forschertätigkeit bildete seine Bereisung Omans (1835-1836), von
dem man zuvor nur den Küstenverlauf mit den Hauptsiedlungen, vornean das vielbesuchte
Maskat, gekannt.“ - (Henze). Henze V, S. 474-476; Dinse 442; Macro: Bibliography of the
Arabian Peninsula 2281
- 72 -

50. (Russisch-Asiatische Grenzgebiete) - Wenjukow, M. J.:
Die russisch-asiatischen Grenzlande. Leipzig: Verlag von Fr. Wilh. Grunow, 1874.
Aus dem Russischen übertragen von G. Krahmer. 8vo; pp. 511 (1) Textseiten, 1 Bl.
(Berichtigungen); mit zwei farbigen, mehrfach gefalteten Karten in Lithographie;
Halbleinen aus der Zeit, goldgeprägter Rückentitel, Deckel marmoriert; Vorsatzblätter
gebräunt, Titel im Rand gebräunt, Text sehr sauber, beide Karten fleckenlos
u. in frischem Abdruck; ein sehr gut erhaltenes Exemplar; erste deutsche Ausgabe.
1.700,--
Der Autor M. J. Wenjukow, ein russischer Stabsoffizier, hat sich um die Vermessung und Erforschung
der russisch-asiatischen Grenzlande verdient gemacht. 1857 bereiste er das Ussuri-Gebiet. Im Jahre
1860 vermaß er im Anschluß an die Arbeiten von P. P. Semjonow u. A. Golubew den Issyk-kul und
seine Gebirgseinfassung. „Der Umriss des Sees wurde definitiv auf den von den Topographen unter
meiner Leitung verfertigten Plan eingetragen. Aus diesen Arbeiten ergab sich endlich die genaue Lage
des Issyk-kul zu 169,5 Werst“. Die Hydrographie des Kaschkar oder oberen Tschu fand vollends Aufklärung.
Wenjukow zog auch Nachrichten über den Son-kul und seinen zum Naryn gehenden Abfluss
ein - (Henze). Die russische Originalausgabe, Titel: „Versuch einer militärischen Übersicht der russischen
Grenzen in Asien“, wurde 1873 in St. Petersburg publiziert. Die große ethnographische und die
Übersichtskarte, beide von Wenjukow erstellt, ergänzen das Werk. Machatschek: Landeskunde von
Russisch-Turkestan/Literaturverzeichnis Nr. 1; Henze V, 478; Dinse 513
- 73 -

51. (Pazifik-Expeditionen) - Whitehead, P. J. P. - (Cook, James):
Forty Drawings of Fishes made by the Artists who accompanied Captain James Cook on his three voyages to the Pacific
1768-71. 1772-1775. 1776-1780.... London: Trustees of the British Museum (Natural History), 1968; Folio; pp. xxvii
(xxviii blank) - xxix - xxxi (xxxii blank), 36 nn. leaves; with 1 frontispiece with several portraits and 36 reproductions
of pencil drawings or watercolours of which 26 are in colour; original cloth with gilt-stamped design to upper board and
gilt-stamped titel to spine; original dustwrapper with gilt-design to upper board; dustwrapper with some light wear), else
fine; first and only edition. 250,--
A very attractive work! Contents: Preface. The Natural History of the Voyages. The Naturalists and Artists. The Fish Drawings. The Fish Specimenss.
References. Itinary of Cook Voyages. Drawing of Fishes Plates 1- 36. Index. These fine drawings and water colours by Parkinson, Forster,
Spring and Buchan.
- 74 -

52. (Russisch -Turkestan - Zentralasien) -
Wolff, Joseph:
Narrative of a Mission to Bokhara, in the Years 1843-1845 to Ascertain
the Fate of Colonel Stoddart and Captain Conolly. London:
publishd for the author by John W. Parker, 1845; 2 volumes, 8vo;
pp. xix, (1), 356 p. of text; xiv, 347 p. of text, 15 p. of advert.; with
half title each, 9 lithographed plates (frontispiece included); original
green cloth with blind-stamped oriental designs; some light sunnig,
minor mark to upper cover of volume I, ink name on front fly leaf of
vol. I; an inscribed presentation copy (in English and Persian) from
the Author to the Countess of Orford on half title of vol. I; a very good
set indeed; second and revised edition. 1.800,--
Präsentationsexemplar! Das Set mit einer handschriftlichen Widmung des Autors (in Englisch
und Persisch) an die Gräfin von Orford. Widmung in Tinte auf Vortitel von Band I.
Joseph Wolff, geb. 1788 in Weilersbach bei Forchheim, gestorben im April 1862 in Isle
Brewers bei Taunton/England, war ein missionierender Orient-Wanderer. Als Sohn eines
jüdischen Rabbi trat er mit 17 Jahren zur katholischen Religion über. Eine Reise nach Rom
fand nicht sein Heil. Er beschimpfte den Papst, konvertierte zur protestantischen Kirche
und entwich vor der päpstlichen Polizei nach England, wo er durch fanatische Reden und
Glaubenswut die Bibelgesellschaft davon überzeugte, als auserlesenes Werkzeug Gottes
die Juden in der ganzen Welt zu bekehren. Disputierend, Bibeln und Traktate verteilend,
doch mehr verhöhnt als erhört, besuchte er 1821-1826 Ägypten, Palästina, Syrien, Cypern,
Mesopotamien, Persien, die Krim, Odessa und Konstantinopel; von 1831-1834 Ägypten,
Klein-Asien, Nord-Persien, Buchara und Indien, seit 1836 Äthiopien, Arabien, Indien,
Nord-Amerika und schließlich 1843-1845 nochmals Buchara. Von einem solchen Apostel
hatte die Erdkunde nichts zu erwarten. Allerdings fanden seine Berichte, namentlich in England,
großes Interesse durch ihren bunten, abenteuergewürzten Bilderbogen orientalischen
Lebens - (Henze). Dieser Bericht von Wolff behandelt auch die Suche nach zwei in Buchara
- 75 -

inhaftierten, britischen Agenten Stoddart und Conolly. Die Abbildungen auf den Tafeln stammen hauptsächlich von Mirza Abdul Wahab, Wolff’s
Begleiter auf dieser Reise. Henze V, S.535; Yakushi W 206; John Keay: Explorers of the Western Himalayas 1820-1895: SS. 46, 63-78, 80, 84, 89,
91, 107, 111, 148 (biographisch und Wolff’s Reiseaktivitäten in Zentralasien sehr ausführlich dargestellt!)
53. (Russisch-Turkestan - Zentralasien) - Wolff, Joseph:
Dr. Wolff’s Sendung nach Bokhara zur Erforschung des Schicksals des Oberst Stoddart
und Capitän Conolly. Aus dem Englischen übersetzt von Dr. Eduard Amthor. Leipzig:
T. D. Weigel, 1846; 8vo, 2 Bände in 1; pp. xvi, 320 Seiten; (iii) - viii, 314 Seiten;
mit Reihentitel des ersten Bandes, Reihentitel für den zweiten Band fehlt; attraktiver
Halblederband aus der Zeit, goldgepr. Rücken mit goldgepr. Titel, marmorierte Deckel
mit Lederecken; innen gelegentlich etwas stockfleckig; mit Papierlabel a. d. Innenseite
des Vorderdeckels; im unteren Rand des Titelblattes von Band 1 ein Stempel mit einer
5-Sterne-Krone und den Initialen LS; das Exemplar dürfte mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit aus der Bibliothek des Erzherzogs Ludwig Salvator stammen; ein
Exemplar der sehr seltenen ersten deutschen Ausgabe. 3.000,--
Bemerkungen zum Werk und Autor sowie die bibliographische Quellen-Übersicht siehe Angebots-Nr. 52
(englische Ausgabe)!
- 76 -

54. (Kleinasien - Zentralasien - Indien) -
Wolff, Joseph:
Reise des Missionars Joseph Wolff durch Kleinasien, Turkestan, Afganistan,
Cabul und Caschmire nach den nördlichen und südlichen
Indien in den Jahren 1831-1834. (Magazin für die neueste Geschichte
der evangelischen Missions- und Bibel-Gesellschaften. Jahrgang
1837. Viertes Quartalheft). Basel: Verlag des Missions-Institutes,
gedruckt bei F. Schneider, 1837; 8vo, pp. von Seite (569) - bis Seite
783, 3 B l. (Register); mit einer gefalteten, lithographischen Karte;
bedruckte Original-Broschur (mit Gebrauchsspuren u. Fehlstellen am
Rücken, oberen Kapital u. unteren rechten Ecke des vorderen Umschlags);
Text sehr sauber, Karte in tadellosem Zustand; Exemplar in
einer neuen, passenden Papiermappe; erste Ausgabe. 800,--
Sehr seltener, nahezu unbekannter Vorbericht des missionierenden Orient-Wanderers
Joseph Wolff. Es ist die einzige deutsche Ausgabe über die erste Reise von Wolff
in der Zeit zwischen 1831-1834, die in nach Ägypten, Klein-Asien, Nord-Persien,
Buchara und Indien führte.
- 77 -

55. (Vorderer Orient) – Wood, Robert:
Les Ruines de Balbec, autrement dite Heliopolis, dans la Coelosyrie. A Londres: MDCCLVII; Imperial-Folio (56 x 37
cm),; pp. 1 Bl.( leer), Titelblatt, 28 Textseiten, 1 Bl. (leer); mit insgesamt 47 Kupfertafeln, davon 11 gefaltet, Tafeln
numeriert mit I - XLVI, Tafel Nr. III auf 2 separate Blätter; Ganzlederband aus der Zeit, Rücken auf Bünden mit reicher
Goldprägung u. goldgepr. Titel auf Maroquinlabel, Deckel mit attraktivem, goldgeprägtem Dekor; Gelenke unter
Verwendung des Original-Rückens prof. verstärkt (dabei Vorsatzpapier aus der Zeit erhalten), Deckelecken erneuert;
- 78 -

alle Tafeln in sehr gutem Abdruck, nur gelegentlich im Rand min. fleckig; ein sehr breitrandiges und sehr gut erhaltenes
Exemplar in einem attraktivem Einband; erste Ausgabe. 5.500,--
Seltene Original-Ausgabe! Robert Wood (1716-1771) bereiste nach klassischen Studien in Oxford mit seinen Freunden J. Dawkins and Bouverie
(der unterwegs starb) sowie dem italienischen Architekten und Zeichner J. B. Borra im Jahr 1751 den Vorderen Orient. Leuchtendste Früchte dieser
Reise waren das Tafelwerk die Ruinen von Palmyra und das über die Ruinen von Baalbek - Werke, die den stürmischen Beifall aller Zeitgenossen
auslösten und wissenschaftsgeschichtlich von erheblicher Nachwirkung waren. Eine große Bedeutung kam insbesondere R. Wood’s Tafelwerk
über das seit 1547 von Europäern vielbesuchte Baalbek zu - (Henze). Die sehr eindrucksvollen Abbildungen von dieser Ruinenstätte doku-
- 79 -

mentieren diese Stätte noch vor dem starken Erdbeben von 1759. Der englische
Schriftsteller Horace Walpole fand für Wood’s Grabstein die Worte: „The beautiful
editions of Balbec (!) and Palmyra, illustrated by the classic pen of Robert
Wood, supply a nobler and more lasting moment, and will survive those august
remains”. Comparing what Wood found at Baalbek with the antiquities he had
previously encountered, Wood commented “the remains of the boldest plan we
ever saw attempted in architecture”. Henze V, 537-538; Blackmer 1834; Brunet
IV, 1457; Fowler 444; Cicognara 2723; nicht in Atabey
- 80 -

- 81 -
56. (James Cook’s third voyage - Hawaii)
- Zimmermann, Heinrich:
Dernier Voyage du Capitaine Cook Autour du Monde, où
se trouvent les circostances de sa mort, publié en allmand
par Henri Zimmermann témoin oculaire, & traduit avec
un abrégé de la vie de ce navigateur célèbre, & des notes.
Berne, Chez la Nouvelle Société typographique. 1783. 8vo; pp. xvi, 200 p. of text; with vignette wood cut to title and
floral wood cut at head of first text page; bound in contemporary dull paper wrappers (spine rather defective); internally
rather clean, un uncut copy with very wide margins; second French edition. 8.500,--
Heinrich Zimmermann (1741-1805) from Wiesloch near Speyer in Germany made unsuccessful attempts at various professions before signing on
as a common sailor aboard the Discovery in 1776. In his Cook bibliography, Sir Maurice Holmes writes of Zimmermann: ”From the start of the
voyage he determined to keep a shorthand journal and to retain it, despite the instructions…. demanding the surrender of all logs and journals.”

The original account, printed in 1781, was suppressed in Germany at the request of the British Admiralty, in compliance with the instructions
given to the personnel of the ship that all journals were to be turned over to them for use in the official account of the expedition - (Hill 1935).
Zimmermann’s account of Hawaii for instance aroused some considerable interest in these distant islands, in Europe in particular among the Germans.
It is one of earliest to describe this archipel anyway. The Hawaiian portion of the text concentrates on the death of Cook, too. Zimmermann’s
appreciation of Cook’s character deserves to rank with that of Samwell - (Holmes). This second French edition was published before the London
official account by James Cook in 1784. The second French-language edition, which closely follows that of the first edition (Berne, 1782) with the
title and text reset. Zimmermann’s narrative ends on page 117, followed on page 118 by a life of Cook, ‘Abregee de la vie du capitaine Cook’, as
in the first French (Berne) edition, and an important series of Notes - (Forbes). Forbes 59; Beddie 1630; Kroepelien Collection, 1364; O’Reilly and
Reitman, 424; Sabin, 106436; Henze V, p. 564
- 82 -

II. Teil:
57. (Südost-Afrika) - Portugiesische Expansionen:
a) Axelson, Eric: Portuguese in South-East Africa 1600-1700. Johannesburg: Witwatersrand University Press, 1960;
gr. - 8vo; x, 226 Seiten; mit Serientitel, 12 Tafeln u. 3 Karten, davon 1 gefaltet; hellgraues Original-Ganzleinen, rotgeprägter
Rückentitel; Einband nahezu ohne Gebrauchsspuren, kl. St. a. Titel verso; innen fleckenlos; Erstausgabe.
b) Boxer, C. R.: Four Centuries of Portuguese Expansion, 1415-1825: A Succinct Survey. Johannesburg: Witwatersrand
University Press, 1961; 8vo, pp. ix, 102 Seiten; mit Serientitel, mit einigen Abb. auf 4 Tafeln sowie 1 gefaltete Karte;
grünes Original-Ganzleinen mit schwarz-geprägtem Deckeltitel u. Original-Schutzumschlag; tadelloses Exemplar;
Erstausgabe. 100,--
Beide Publikationen vom Ernest Oppenheimer Institute of Portuguese Studies of the University Press of the Witwatersrand Johannesburg.
58. (Bangladesh) - Brauns, Claus-Dieter - Löffler, Lorenz G.:
Mru. Bergbewohner im Grenzgebiet von Bangladesh. Basel - Boston - Stuttgart: Birkhäuser Verlag, 1986; gr. - 4to; pp. 248
Seiten; mit zahlreichen, teilweise ganzseitigen, farbigen Illustrationen nach photographischen Aufnahmen; plus 1 doppelblatt
großen Kartenskizze auf dem Nachsatzpapier; dunkelbraunes Originalleinen mit schwarzgeprägter Illustration a. Vorderdeckel
u. schwarzgeprägtem Rückentitel, dazu der sehr eindrucksvoll farbig illustrierte Original-Schutzumschlag;
tadelloses, nahezu druckfrisches Exemplar; erste (Original)-Ausgabe. 50,--
Das sehr reich illustrierte Buch gibt einen einzigartigen Einblick in eine Welt, die in Europa kaum bekannt ist. Die Mru leben im äußersten Südosten
von Bangladesh. Claus-Dieter Bruns war der Photograph und Lorenz G. der Ethnologe bei dieser Forschungsreise. Das außergewöhnliche
Werk berichtet vom Lebensraum, dem Alltag der Mru, ihrer Ernährung, Riten und Feste.
59. (Ost- und Zentralasien - Kaschmir) - Fleming, Peter:
Tataren-Nachrichten. Eine Reise von Peking nach Kaschmir. Aus dem Englischen übersetzt von Hans Reisiger. Berlin:
Rowohlt nicht datiert (1937); gr. - 8vo, pp. 422 S.; mit 57 photogr. Abb. auf Tafeln und 2 Karten auf 1 Faltblatt; frisches
- 83 -

Original-Ganzleinen mit illustr. Original-Schutzumschlag; attraktives, sehr gut erhaltenes Exemplar der ersten deutschen
Ausgabe. 60,--
Des Autors sieben-monatige Reiseroute führte an Tibets Nordgrenze entlang und berührte das Kokonor- und das Tsaidam-Gebiet. Der Autor
berichtet auch über den Besuch des Klosters Kumbum. Begleitet wurde Fleming von Ella K. Mailllart, die darüber einen eigenen Reisebericht
erstellte. Aschoff 510; Yakushi F103 b
60. (Russisch-Turkestan) - Iwanow, D. - Drygalsky, Albert von:
Die Russen in Turkestan. Nach den Skizzen D. Iwanow’s. Stuttgart: A. Auerbach, 1876; kl. 8vo; pp. xiv, 342 Textseiten;
Halbleinen aus der Zeit, Rücken mit Goldprägung u. goldgepr. Titel, marmorierte Deckel; Bibliotheksstempel u.
Archivnummer a. Titel; Vorsätze u. Titel min. stockfleckig, sonst innen sauber; ein sehr gut erhaltenes Exemplar; erste
Ausgabe. 270,--
Der Militärschriftsteller Albert von Drygalsky übersetzte und ergänzte das Werk von D. Iwanow, das das Leben der russischen Soldaten in Turkestan
beschreibt. Drygalsky unternahm seit 1874 wiederholte Reisen nach Polen, Rußland und Finnland. Er gewann dadurch eine gute Kenntnis
des russischen Volkes, die er zu anziehenden Schilderungen verwertete. Er berichtete darüber in mehreren Werken. Littmann: The Library of E.
Littmann/Brill 1959, Nr. 500; Schwarz: Turkestan, Nr. 22 (benützte Werke im Vorwort)
61. (China) - Fuhrmann, Ernst - Melchers, Bernd:
China. I. Band: Erster Teil: Das Land der Mitte. Ein Umriss. Von E. Fuhrmann. China. II. Band. Zweiter Teil: Der
Tempelbau. Die Lochan von Ling-yän-si. Ein Hauptwerk buddhistischer Plastik. Von Dr. B. Melchers. (Aus der
Schriftenreihe Kulturen der Erde. Material zur Kultur- und Kunstgeschichte aller Völker. Band IV u. V.); Hagen i.
W.: Folkwang-Verlag, 1921-1922; 2 Bände in 4to; I. Band, erster Teil: pp. 42 Textseiten, 146 Seiten mit teils ganzseitigen
Abb. nach photogr. Aufnahmen, Seite 147 u. 148 Verlagsanzeigen,; II. Band, zweiter Teil: pp. 46 Textseiten,
1 Bl. Inhaltsübersicht; 74 Seiten mit teils ganzseitigen Abb. nach photogr. Aufnahmen, 45 Seiten mit ganzseitigen
Abb. nach photogr. Aufnahmen, dazu 18 Seiten von Plänen (Erläuterungen auf der Rückseite); beide Bände i.
illustr. Original-Karton mit jeweils dem bedruckten Original-Schutzumschlag; Schutzumschläge mit kl. Fehl-
- 84 -

stellen an Ecken u. Kanten (prof. hinterlegt); komplettes, tadelloses Set, innen breitrandig u. nahezu fleckenfrei.
60,--
Ein reich illustriertes Werk! Die photographischen Aufnahmen stammen zum Großteil aus dem sehr reichen Besitz des Herrn Dr. B. Melchers.
Der erste Band versucht im Text einen Begriff zu geben von den Vorstellungen, die dem Werden der chinesischen Kultur zu Grunde liegen. Die
Bilder darin sollen einen Umriß geben von den extremen Möglichkeiten chinesischer Architektur und Skulptur. Der zweite Band behandelt den
Tempelbau in China – mit einer Fülle von Bildern und Plänen.
62. (Neuguinea) - Gardi, René - Bühler, Alfred:
Sepik. Land der sterbenden Geister. Bilddokumente aus Neuguinea. Einführender Text und Bildlegenden von Alfred
Bühler. Bern, Stuttgart, Wien: Alfred Scherz Verlag, 1958; gr. - 4to; 144 Seiten; mit 60 ganzseitigen, farbigen Abbildungen
nach photogr. Aufnahmen; weinrotes Original-Ganzleinen mit beige-geprägtem Rückentitel u. Illustration auf
Vorderdeckel, dazu der farbig illustr. Original-Schutzumschlag; Schutzumschlag minimal an Ecken u. Enden berieben,
sonst ein tadelloses Exemplar; Text u. Abbildungen fleckenlos; erste Ausgabe. 50,--
Sehr schöner und eindrucksvoller Bildband über Kunst und Kultur am Sepik, dem größten Strom Neuguineas. René Gardi und der bekannte Forscher
Professor Bühler haben hier in diesem Buch eine der letzten großen Eingeborenenkulturen in Wort und Bild festgehalten.
63. (Babylon - Assyrien) - Gumpach, Johannes von:
Abriss der Babylonischen-Assyrischen Geschichte, von dem Beginn des 25. bis in die letzte Hälfte des 6. Jahrhunderts v.
Chr., unter Zugrundelegung einer aus dem Englischen übersetzten und mit kritischen Anmerkungen begleiteten Skizze
der Geschichte Assyriens, von H. C. Rawlinson, nach den von A. H. Layard unter den Trümmern Ninive’s entdeckten
Inschriften, mit besonderer Rücksicht auf die Zeitfolge entworfen von Johannes von Gumpach. Mannheim: Verlag von
Bassermann & Mathy, 1854; 8vo, pp. 2 Bl. (Titel u. Widmung), viii, 196 Seiten; grauer Pappband aus der Zeit mit handschriftl.
Rückentitel in Tinte, Frontdeckel mit montierter Vorderseite der bedruckten Original-Broschur; tadelloses, sehr
sauberes Exemplar; erste Ausgabe. 150,--
Historisch grundlegende Zusammenfassung! Dieses Exemplar stammt aus der Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen.
- 85 -

64. (Russland - Sibirien - Kamtschatka) - Hoffmann, Peter:
Gerhard Friedrich Müller (1705-1783) Historiker, Geograph, Archivar im Dienste Russlands. Frankfurt a. Main - Berlin
- Bern - Bruxelles - New York - Oxford - Wien: Peter Lang, Europäischer Verlag der Wissenschaften, 2005; 8vo; 393
Textseiten, 1 Bl. Verlagsanzeige; flexibler Originaleinband mit gedrucktem Titel a. Vorderdeckel u. Rücken; druckfrisches
Exemplar; erste Ausgabe. 65,--
Der deutsche Historiker, Geograph, Ethnograph und Archivar Gerhard Friedrich Müller (1705-1783) ist vor allem als Sibirienforscher bekannt.
Während der „Großen Nordischen Expedition“ (1733-1743) sammelte er umfangreiche Materialien, die bis heute eine unverzichtbare Materialgrundlage
für unterschiedliche Forschungen bilden. Diese Monographie bietet die erste umfassende, nicht auf sein Wirken in der Petersburger
Akademie beschränkte Biographie - (siehe Rückseite des Einbandes).
65. (Zentralasien) - Hellwald, Friedrich von:
Die Russen in Centralasien. Eine Studie über die neueste Geographie und Geschichte Centralasiens. Augsburg: Butch-
Verlag, 1873; 8vo, pp. 1 Bl. (Titel), vii (viii blank), 233 Textseiten, 1 Seite Errata; restaurierte Original-Broschur (Rükken
erneuert, Einband etwas fleckig); innen gelegentlich nur im Rand min. fleckig; unbeschnittenes Exemplar; erste
Ausgabe. 240,--
Mit kritischer Betrachtung über das Vordringen der Russen in Zentralasien. Selten in der Original-Ausgabe! Yakushi H 229; Dinse, S. 512; Cordier
Bibliotheca Sinica, 2811
66. (Zentralasien) - Hellwald, Friedrich von:
Centralasien. Landschaften und Völker in Kaschgar, Turkestan, Kaschmir und Tibet. Unter Berücksichtigung der jüngsten
Ereignisse in Afghanistan und von Rußlands Bestrebungen und Kulturberuf. Leipzig: Otto Spamer, nicht datiert
(1880); 8vo, pp. viii, 506 Seiten, 2 Seiten Verlagsanzeigen; mit Frontispiz-Tafel u. über 80 Abb. i. Text (mit einigen
Kartenskizzen), dazu eine große, teilkolorierte Faltkarte von Zentralasien mit einem Stadtplan von Chiwa mittels Kartenausschnittes;
dunkelgrünes, schwarzgeprägtes Originalleinen, Vorderdeckel u. Rücken mit silbergeprägtem Titel,
Kapitale u. 1 Aussengelenk etwas berieben; Text gelegentlich minimal gebräunt; Seite 227-228 mit Randeinriss u. 2 kl.
- 86 -

Papierlöchlein (min. Buchstabenverlust), alter Besitzername a. Vorsatz; sehr gut erhaltenes Exemplar in einem attraktivem
Originalleinen; zweite Ausgabe. 220,--
Ein Exemplar der bevorzugten zweiten Ausgabe, die gegenüber der ersten (1875 publiziert) vermehrt und verbessert herausgegeben wurde. Geschichtlicher
Überblick und Beschreibung der verschiedenen Forschungsreisen. Ein reich illustriertes Werk mit einer großen Übersichtskarte! Das
7. Kapitel z. B. beschreibt die Täler des Himalaya und ihre Kulturen sowie das westliche Tibet. Aschoff, Nr. 845; Yakushi H 230; Dinse, S. 500;
Cordier Bibliotheca Sinica 2811
67. (Russisch-Turkestan - Transkaspien) - Heyfelder, O.:
Transkaspien und seine Eisenbahn. Nach Acten des Erbauers Generallieutenant M. Annenkow bearbeitet von Dr. O.
Heyfelder. Hannover: Helwingsche Verlagsbuchhandlung, 1888; gr. - 8vo; pp. x, 159 Textseiten; mit 7 gefalt. Tafeln nach
photogr. Abb. (Frontispiz inkl.), mit Textabbildungen i. Holzschnitt, dabei 10 ganzseitig (darunter 1 Kartenskizze); dazu
2 Faltkarten, davon 1 große, mehrfach gefaltete in Lithographie; Halbleinen aus der Zeit, Rücken verblichen mit goldgepr.
Titel, Kapitale etwas eingerissen; Vorsätze sowie die gefalt. Tafeln etwas gebräunt (säurehaltiges Papier), sonst innen
fleckenlos u. sauber; erste Ausgabe. 180,--
Reich illustrierte Monographie über den Bau der Eisenbahnstrecke vom Kaspischen Meer nach Samarkand. Das Buch beschreibt dabei auch Land
und Leute. Bemerkenswert dazu auch die beiden Faltkarten, wobei die mehrfach gefaltete die gesamte Streckenführung der Eisenbahn zeigt. Mit
Literaturhinweisen von Seite (ii) - viii sowie einer Biographie des Erbauers der Bahn General Annenkow (mit Porträt-Abb.). Der Autor Heyfelder
(1812-1890) war russischer Militärarzt und Teilnehmer an der Skobelew-Expedition gegen die Turkmenen. Machatschek: Landeskunde von
Russisch-Turkestan, Nr. 323 u. 461; Dinse, S. 514
68. (Siam) - Hosseus, Carl Curt:
Durch König Tschulalongkorns Reich. Eine deutsche Siam-Expedition. Stuttgart: Strecker & Schröder, nicht datiert
(1912); 4to, pp. xii, 219 Seiten; mit insgesamt 125 Abb. nach photographischen Aufnahmen und 1 Karte auf insgesamt
32 Tafeln; Original-Ganzleinen mit weißgepr. Deckeltitel u. -illustration; schwarzgepr. Rückentitel; ein sehr breitrandiges,
fleckenloses Exemplar, Einband nahezu ohne Gebrauchsspuren; Erstausgabe. 150,--
- 87 -

Der deutsche Forscher und Botaniker Dr. Carl Curt Hosseus unternahm in den Jahren 1904-1906 in Siam mehrere Forschungsreisen. Er reiste viel
im gebirgigen Norden Siams, wo er die höchste Erhebung nach seinem verehrten Vorbild Ferdinand von Richthofen benannte. Seine erste botanische
Expedition führte Hosseus den Me-nam („Nil Aisens“) und dessen Tributär Me-ping aufwärts. Seine grundlegende Absicht war, eine Reihe
von botanischen und ethnographischen Sammlungen anzulegen. Außerdem war es ihm wichtig neben der wirtschaftsgeographischen Position, den
klimatischen Bedingungen, auch die politische Situation in Siam darzustellen. Hosseus hatte bereits vor dieser Publikation u. a. über das Teakholz
in Siam sowie über die Bedeutung der Bambusstaude in anderen Veröffentlichungen berichtet. Lebendiges, reiches Bildmaterial krönt dieses wichtige
Buch. Cordier Bibliotheca Indosinica 2896 (hier Ausgabejahr 1913)
69. (Ägypten) - Kayser, Friedrich:
Ägypten einst und jetzt. Freiburg i. Breisgau: Herder, 1884; gr. - 8vo, pp. xii, 273(1) Seiten, 1 Bl. Verlagsanz.; mit Vortitel
u. illustr. Reihentitel, 15 (2 gefalt.) Tafeln, 85 Holzschnitt-Abb. i. Text, 1 farb. Tafel als Frontispiz u. 1 gefalt. Karte;
prächtiges Original-Ganzleinen mit reichen gold- u. schwarzgeprägten Illustrationen auf Vorderdeckel u. Rücken,
goldgepr. Titel auf Vorderdeckel u. Rücken; ein sehr sauberes Exemplar in einem ungewöhnlich frischen Originalleinen,
das nahezu keinerlei Gebrauchsspuren aufweist; erste Ausgabe. 140,--
Aus der Reihe „Illustrierte Bibliothek der Länder- u. Völkerkunde“. Als Geschenk-Exemplar bestens geeignet!
70. (Russisch-Turkestan) - Krahmer, G.:
Russland in Mittel=Asien. Leipzig: Verlag von Zuckschwerdt & Co., 1898; 8vo, pp. vi, 181 Textseiten, 11 Seiten Verlagsanzeigen;
mit 9 Abb. auf 7 Lichtdruck-Tafeln; attraktiver Halblederband aus der Zeit, Rücken auf Bünden mit
Goldprägung u. goldgepr. Titel; alter Besitzername in Tinte im oberen Rand des Titelblattes; innen fleckenlos; ein mehr
als sehr gut erhaltenes Exemplar; erste Ausgabe. 180,--
Inhalt: Das Vordringen Russlands in Mittel-Asien; eine topographische Übersicht über das russische Turkestan; Berichte über die Bevölkerung,
den Ackerbau, die Viehzucht und den Fischfang sowie den Mineralreichtum, die Industrie und den Handel etc. Machatschek: Landeskunde von
Russisch-Turkestan, Nr. 14 u. 233; Dinse, S. 515
- 88 -

71. (West-Indien - Karibik - Venezuela) - Martin, Karl:
Westindische Skizzen. Reiseerinnerungen. Leiden: E. J. Brill, 1887; 4to; pp. vii, (viii blank), 186 Seiten; mit insgesamt
22 Tafeln, davon 14 in getönter Lithographie (Frontispiz inkl.) u. 8 Tafeln in Lichtdruck (nach photogr. Aufnahmen) sowie
1 gefalteten Karte in Lithographie; hellbraune Original-Broschur mit schwarzgedrucktem Titel a. Vorderdeckel u.
Rücken; tadelloser Einband, innen sauber; ein sehr gut erhaltenes Exemplar; erste Ausgabe. 70,--
Karl Martin, deutscher Latein-Amerika-Forscher, drang im April 1885 von Paramaribo aus ins Gebiet des oberen Surinam vor. Begleitet wurde
er von dem Geometer W. L. Loth. Er kam in eine Gegend, die bis dahin nur von J. F. A. Cateau von Rosevelt betreten worden war. Anschließend
folgten Reisen auf den Inseln Curacao, Aruba, Bonaire und in Venezuela. Henze III, 383-384
72. (Afghanistan) - Michaud, Roland - Michaud, Sabrina:
Bozkashi-Reiter. München: Blanckenstein Verlagsanstalt, 1988; Querformat (25 x 36 cm); mit 103 großenteils ganz-
oder doppelseitige farbige Abbildungen nach photographischen Aufnahmen mit erklärendem Text zu den Aufnahmen;
Original-Ganzleinen mit farbig illustr. Original-Schutzumschlag; erste Ausgabe. 30,--
Ein außergewöhnlicher Bildband mit herrlichen Aufnahmen von Reiterspielen aus Afghanistan! Eindrücke, die Sabrina und Roland Michaud in 24
Jahren von diesen Bokashi-Reitern aufgenommen haben!
73. (Himalaya - Tibet - Hochasien) - Müller, Claudius C. - Raunig, Walter:
a) Der Weg zum Dach der Welt. Innsbruck: Pinguin-Verlag - Frankfurt a. M.: Umschau-Verlag, 1982; gr. - 4to; pp. 407
Seiten, 1 Seite Verlagsanzeigen; mit insgesamt 354 photogr. Abbildungen (teils farbig u. einigen Kartenskizzen) plus
doppelblatt große Kartenskizzen auf Vor- und Nachsatz; farbig illustrierter Original-Kartoneinband; druckfrisches
Exemplar; b) der Katalog „Der Weg zum Dach der Welt“ bezüglich der Ausstellung des Staatlichen Museums für Völkerkunde
in München vom 9. Juli 1982 - 31. März 1983; München: Knecht-Druck; pp. 40 (1) Seiten; tadellose Exemplare;
erste Ausgaben. c) Dambmann, Gerhard - Lange, Helmut - Rohde, Manfred: Mit Edmund Hillary durch den Himalaya.
Freiburg - Basel - Wien: Herder, 1987; 4to; pp. 224 Seiten; mit einer Fülle photogr. Abbildungen (teils farbig);
Originalleinen mit goldgepr. Rückentitel u. farbig illustriertem Original-Schutzumschlag; druckfrisches Exemplar,
- 89 -

Schutzumschlag mit min. Gebrauchsspuren im äußersten Rand; erste Ausgabe; insgesamt: 60,--
Zu a) An diesem Werk arbeiteten 38 Wissenschaftler; u. a. berichten diese über die Brüder Schlagintweit und ihren Forschungsreisen; die Ethnographie
Tibets, Nepals, Ost-Turkestans und Kaschmirs; des Klimas und der Pflanzenwelt Hochasiens, ferner über Bhutan und Sikkim sowie über
die Erforschung der Quellgebiete des Gelben Flusses in Nordost-Tibet usw.
74. (Zentralasien) - Schlagintweit, Hermann - Adolph und Robert:
Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Mission der Gebrüder H., A. und R. v. Schlagintweit nach Indien und Hoch-
Asien, in den Jahren 1854 bis 1858. I. Astronomische Positions-Bestimmungen und magnetische Beobachtungen. Aus
Mittheilungen von Dr. A. Petermann. 1861. VII. Gotha: Justus Perthes, 1861; 4to; pp. von S. 268 bis 276; mit insgesamt
7 Kartenausschnitten (teils grenzkoloriert) auf einer großen Falttafel in Lithographie; gedruckte Original-Broschur; der
entsprechende Bericht nur im Rand etwas stockfleckig, Kartentafel nahezu fleckenlos; sehr gut erhaltenes Exemplar.
50,--
Sehr frühe Veröffentlichung über die Forschungsreisen der Brüder Schlagintweit, „der aufopferndsten Erforscher Indiens und Hoch-Asiens im
Zeitalter von Alexander von Humboldt“ - (Henze). Die Falttafel zu diesem Bericht zeigt das Bolor-Gebirge und die Quellen des Amu-Daria, von
Schlagintweit’s Routen sowie die in Inner-Asien nördlich des 35° N.Br. u. sog. Isoconische, Isoclinische und Isodynamische Linien in Hoch-Asien
nach v. Schlagintweit. Henze V, S. 44-63
75. (Malaysia - Südsee - Polynesien) - Waitz, Theodor - Gerland, Georg:
Die Völker der Südsee. Ethnographisch und culturhistorisch dargestellt. Anthropologie der Naturvölker. Fünfter Theil.
Erstes Heft. Die Malaien. Fünfter Theil. Zweite Abtheilung. Die Mikronesier und nordwestlichen Polynesier. Sechster
Theil. Dritte Abtheilung. Die Polynesier, Melanesier, Australier und Tasmanier. Leipzig: Friedrich Fleischer Verlag,
1865-1870-1872; gr. - 8vo; pp. vi, 194 Seiten; xxxiv, 230 Seiten, 1 Bl. (Druckfehler); xxii, 829 S., 1 Seite Berichtigungen;
mit allen Reihen- und Haupttitelblättern u. 3 farbigen, großen Faltkarten; schwarzer Halblederband aus der Zeit, Rücken
auf Bünden mit goldgepr. Titel u. Bandbezeichnung, marmorierte Deckel; gestochenes Exlibris auf der Innenseite des
Frontdeckels; Lack des Rückenleders an einigen Stellen minimal aufgeplatzt; Papier der beiden Innengelenke geplatzt,
- 90 -

Bindung jedoch fest; die sog. Malaien-Karte mit zwei kl. Randeinrissen, diese jedoch hinterlegt; Text und Karten flekkenlos;
trotz der kl. Mängel ein attraktives Exemplar der ersten Auflage der Erstausgabe. 160,--
Das Buch enthält alle dazugehörigen Karten: a) Ethnographische Karte der Malaienländer, 1865 von Georg Gerland entworfen; b) Ethnographische
WELTKARTE, 1871 von Georg Gerland erstellt; c) POLYNESIEN und DER GROSSE OCEAN von A. Petermann, als ethnlographische
Karte 1872 ebenfalls von Georg Gerland entworfen.
- 91 -

ANTIQUARIAT
SCHWARZFISCHER
Design: INOVA-Werbeagentur • 83115 Neubeuern • www.inova-werbeagentur.de