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Beständigkeit und Wandel Beständigkeit und Wandel<br />

gemässen Unterbringung und Betreuung von älteren Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern blieb weiterhin bestehen. Für das<br />

Wohnheim Kreuzstrasse wurde 1988 die Idee eines Stöcklis<br />

schliesslich konkreter: Eine nahe gelegene Liegenschaft am<br />

Ottenweg 20/22 wurde von der Stadt Zürich in Aussicht gestellt.<br />

Trotzdem sollten einige Jahre bis zur Verwirklichung des<br />

Wohnheims Ottenweg vergehen und viele Hürden mussten zur<br />

Erreichung dieses Ziels überwunden werden. «Die Heimleiterin<br />

wurde neben ihrer eigentlichen Aufgabe stark belastet mit Bau<br />

und Finanzierungsfragen des geplanten ‘Stöcklis’ und musste<br />

(…) viele Rückschläge einstecken. Sie hat aber nie die Hoffnung<br />

auf eine schlussendlich glückliche Lösung verloren» (Dr.<br />

med. U. Türler, JB 1991).<br />

Herausforderungen<br />

Nach 25 Jahren unermüdlichen Einsatzes<br />

für das Wohnheim Kreuzstrasse und seiner<br />

Bewohnerinnen trat die Heimleiterin,<br />

Frau Margrit Hauri, in den Ruhestand. Am<br />

1. Januar 1994 übernahm Reto Steffen<br />

ihre Nachfolge. «Gemischte Gefühle bei<br />

allen begleiteten (…) ihren Abschied: Unsicherheiten,<br />

Ängste, Trauer, aber auch<br />

freudige Erwartung auf das Neue» (JB<br />

1994).<br />

Eine neue Leitung bedeutete für Bewohnerinnen sowie Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter eine Herausforderung: Bekanntes<br />

wurde in Frage gestellt und Neues vorgeschlagen oder gar eingeführt.<br />

Die Rolle der Leitung als Hausmutter oder -vater und<br />

14 15<br />

andere gewachsene organisatorische sowie informelle Strukturen<br />

waren obsolet geworden. Zusammen mit dem Team sollte<br />

das Wohnheim Schritt für Schritt und in Anerkennung des<br />

Bewährten organisatorisch (weiter-) entwickelt werden. «Auf<br />

Veränderungen reagiert ein Heim als Gebilde mit einer sozialen<br />

Doppelstruktur (Mitarbeiter und Klienten) besonders empfindlich,<br />

da das Gleichgewicht zwischen diesen beiden zusammenhängenden<br />

Systemen leicht gestört werden kann» (JB<br />

1994).<br />

1995 konnte im Jahresbericht das erste Leitbild des Wohnheims<br />

Kreuzstrasse vorgestellt werden. «An knapp formulierten<br />

Absichtserklärungen wollen wir, Leitung und Team, unsere<br />

Arbeit (…) in Zukunft ausrichten und messen. Zudem wollen<br />

wir mit der Sicherheit dieses Gerüstes zukünftige Veränderungsvorhaben<br />

in unserer Institution angehen und steuern<br />

können» (JB 1995). Auf der Ebene des Personals wurden Verantwortlichkeiten<br />

neu geschaffen oder verteilt und das Team<br />

sollte auch personell ergänzt werden. Konzepte der Begleitung<br />

und Unterstützung von Menschen mit geistiger<br />

Behinderung wurden diskutiert und an<br />

Gegebenheiten im gesellschaftlichen Umfeld<br />

angepasst. Begriffe wie Individualität,<br />

Autonomie, Normalisierung waren Diskussionspunkte.<br />

Methoden und Verfahren der<br />

Betreuung sollten nach und nach den gewonnenen<br />

Erkenntnissen angepasst werden.<br />

So veränderte sich in den neunziger<br />

Jahren die Institution auf verschiedenen<br />

Ebenen sachte und kontinuierlich.

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