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Beständigkeit und Wandel<br />
Liegenschaft an der Schanzackerstrasse 21 in 8006 Zürich,<br />
welche «dankbar angenommen wurde» (JB 1975) und deren<br />
Nettoverkaufspreis von Fr. 810'000.– Ende 1977 erlassen wurde.<br />
Im neuen Heim mit 21 Wohnplätzen sollten vor allem die<br />
«Schwächeren» ein Zuhause finden. Der Verein wurde zum<br />
«Verein Wohnheime Kreuzstrasse/Schanzacker» umbenannt<br />
und das neue Wohnheim Schanzacker wurde schliesslich am<br />
3. Januar 1977 eröffnet. Strategisch hatten die beiden Wohnheime<br />
bis Mai 1994 das gemeinsame Dach des Vereins Wohnheime<br />
Kreuzstrasse/Schanzacker und auch die Heimkommissionssitzungen<br />
fanden bis Ende 2001 zusammen statt. Operativ<br />
hingegen wurden die beiden Häuser getrennt geführt.<br />
Entwicklung<br />
«Glücklicherweise bedeuten jene theoretisierenden<br />
und räsonierenden pädagogischen<br />
Denkmodelle, die heute den gesamten<br />
pädagogischen erzieherischen Bereich<br />
bedrohen und verunsichern, für unsere<br />
Wohnheime keine Gefahr. Bei den uns anvertrauten<br />
Töchtern zählt nur das liebevolle<br />
Beispiel und die frohgemut geleistete Tat,<br />
die alltägliche Führung und Hilfe in den<br />
Mühsalen des Daseins» (Edw. Kaiser, Präsident,<br />
JB 1978).<br />
In den zehn Jahren des Bestehens des Wohnheims wandelten<br />
sich Betrieb und Betreuung der Bewohnerinnen trotzdem<br />
stark. «Damals (1968) stand die Führung, die Gestaltung, das<br />
Einpassen in die Gemeinschaft im Vordergrund. Heute wird<br />
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viel mehr der Individualität Rechnung getragen» (JB 1977). Es<br />
konnte festgestellt werden, dass «Entwicklung auch beim geistig<br />
behinderten erwachsenen Menschen möglich ist» (JB<br />
1977). Es war ein Wertewandel im Gange: Bedürfnisse und<br />
Wünsche der Bewohnerinnen wurden vermehrt anerkannt. So<br />
wurde 1977 erstmals ein Ferienlager «mit den Burschen des<br />
Wohnheims Zollikon und der Zwyssigstrasse» organisiert: eine<br />
Pioniertat!<br />
Im Gleichschritt mit der Entwicklung des gesellschaftlichen<br />
Umfeldes änderten sich auch die Anstellungsbedingungen des<br />
Personals. Bis 1977 wohnten die Mitarbeiterinnen mehrheitlich<br />
im Wohnheim. Auf jedem Stockwerk stand ihnen ein Mietzimmer<br />
zur Verfügung. Die Arbeitszeiten waren lang (66 1 /2<br />
Stunden pro Woche), Anwesenheit beinahe rund um die Uhr<br />
war selbstverständlich und der Lohn eher gering. Die Betreuung<br />
von hilfsbedürftigen Menschen verstand sich – in der Tradition<br />
der christlichen Nächstenliebe – als Lebensaufgabe.<br />
Seit 1980 hielt die Professionalisierung der<br />
Betreuungsarbeit zunehmend Einzug und<br />
auch die Anstellungsbedingungen wurden<br />
stetig verbessert und an die Bedingungen<br />
der Stadt Zürich und später des Kantons angepasst.<br />
1981 betrug die Wochenarbeitszeit<br />
aber immer noch 48 Stunden und wöchentlich<br />
waren zusätzlich 1 bis 2 Präsenznächte<br />
zu leisten.<br />
Mit der allmählichen Aufgabe der Mietzimmer<br />
für das Personal konnten bestehende<br />
Beständigkeit und Wandel