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Beständigkeit und Wandel Beständigkeit und Wandel<br />

Aufbau<br />

Das Wohnheim Kreuzstrasse für geistig gebrechliche Töchter<br />

nahm am 3. November 1967 mit einer kleinen Gruppe von drei<br />

«Töchtern», wie damals die Bewohnerinnen hiessen, seinen<br />

Betrieb auf. Das Heim, «sehr hübsch und zweckmässig eingerichtet»<br />

(JB 1969), richtete sich an Frauen mit geistiger Behinderung,<br />

die auswärts arbeiteten und in ihrer Freizeit betreut<br />

werden mussten. An der Einrichtung und am Betrieb des Hauses<br />

beteiligte sich bereits damals die Invalidenversicherung<br />

und das Wohnheim durfte<br />

auch namhafte Spenden entgegennehmen.<br />

Bereits nach einem halben Jahr wechselte<br />

die Heimleitung und im Oktober 1968 übernahm<br />

«Fräulein» Hauri bis Ende 1993 die<br />

Geschicke des Wohnheims. Die 34 Wohnplätze<br />

waren bald belegt, «weil die Nachfrage<br />

derart gross geworden ist» (JB 1968), und<br />

auch das Mitarbeiterinnen-Team war gebildet:<br />

«eine Erzieherin, eine Erzieherinhilfe,<br />

die Köchin, die Stellvertreterin der Leiterin,<br />

die beiden (behinderten) Haushalthilfen und<br />

die Leiterin. Fünf Angestellte waren zu dieser<br />

Zeit Tag und Nacht für die Betreuung der<br />

behinderten Bewohnerinnen und Haushalthilfen<br />

zuständig. Wesentliche Aufgabe der<br />

Mitarbeiterinnen des Wohnheims war die<br />

Gestaltung der Freizeit der Töchter, die geführt<br />

und vor «Anfechtungen und Anrempelungen»<br />

(JB 1970) beschützt werden mus-<br />

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sten. Der Heimleiterin kam die Rolle einer «Hausmutter» (JB<br />

1970) zu, die zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen «eine<br />

Menschlichkeit, Munterkeit und Güte verbreitende Strahlung<br />

besitzen musste, um die Heimatmosphäre stets aufzulockern,<br />

und so die Gespenster der Langeweile und des Missmutes<br />

fernzuhalten» (JB 1970).<br />

«Unser Betrieb ist fröhlich und die Betreuung der Töchter<br />

besonders am Abend intensiv. Wir betreuen sie in kleineren<br />

Gruppen, basteln, musizieren, singen etc. Am freien Samstag<br />

und Sonntag wird meist gewandert, hin und wieder ein Konzert<br />

besucht oder auch einmal ein Kino belagert» (JB 1969). Schon<br />

damals stellte die Betreuung der Bewohnerinnen mit ihren<br />

unterschiedlichen Persönlichkeitsausprägungen auch hohe<br />

Anforderungen an das Betreuungspersonal: «Jene, die in Fabriken<br />

und Kleinbetrieben arbeiten, haben meist in sittlicher<br />

Hinsicht Mühe und sind deshalb gefährdet und müssen besonders<br />

intensiv betreut werden» (JB 1969). So musste «eine<br />

der Töchter weitergegeben<br />

werden, weil sie für das Heim<br />

einfach nicht mehr tragbar<br />

war. (…) Töchter, die charakterlich<br />

sehr schwierig sind<br />

und in sittlicher Hinsicht besondere<br />

Mühe haben, nehmen<br />

wir nur unter Vorbehalt<br />

auf. Wir behalten sie so lange<br />

als es im Hinblick auf die anderen<br />

verantwortbar ist» (JB<br />

1969).

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