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Erscheint 4x jährlich in allen Haushaltungen von Unterägeri ...

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WYLÄGERER FASNACHTSGESELLSCHAFT<br />

Jedes Jahr werden bei der Wylägerer Fasnachtsgesellschaft<br />

e<strong>in</strong> Ehrenbadjöggel und<br />

e<strong>in</strong>e Narrenmutter gewählt. Das Wahlprozedere<br />

sieht vor, dass der Ehrenbadjöggel e<strong>in</strong><br />

Gestandener Mann aus <strong>Unterägeri</strong> se<strong>in</strong> muss.<br />

Dieser wird alle<strong>in</strong>e durch den amtierenden<br />

Narrenvater ausgewählt und angefragt.<br />

Die Narrenmutter muss entweder die Schriften<br />

<strong>in</strong> <strong>Unterägeri</strong> haben, oder wenn sie Mitglied<br />

der WFG ist m<strong>in</strong>destens im Ägerital.<br />

Sie darf nicht verheiratet se<strong>in</strong>. Das Alter<br />

muss zwischen 20 und 30 Jahren se<strong>in</strong>. Ausgewählt<br />

wird sie vom restlichen Narrenrat.<br />

Die e<strong>in</strong>zige Person die beide Namen kennt<br />

ist der Vizepräsident. Dies um etwaige unzumutbare<br />

Komb<strong>in</strong>ationen zu vermeiden.<br />

Wir haben beide Ehrenpaare, 2010 und<br />

2011 <strong>in</strong>terviewt und Ihnen Fragen über die<br />

Erfahrung, Erlebnisse und Erwartungen<br />

rund um das Ehrenamt gestellt. Das Ganze<br />

Interview kann hier nicht wiedergegeben<br />

werden, denn sonst müsste der Ägeritaler<br />

massiv ausbauen. Begrüssen konnten wir<br />

Beat Iten, Ehrenbadjöggel 2010 und se<strong>in</strong>e<br />

Narrenmutter Tanja Bass<strong>in</strong>g, dazu Andreas<br />

Wüthrich, Ehrenbadjöggel 2011 und se<strong>in</strong>e<br />

Narrenmutter Jan<strong>in</strong>e Bucher. Das Interview<br />

wurde <strong>von</strong> Thomas Salvisberg, verantwortlich<br />

für Presse und Propaganda sowie Sponsor<strong>in</strong>g<br />

der WFG, gemacht.<br />

Thomas: Guten Tag zusammen, besten<br />

Dank, dass ihr euch etwas Zeit nehmt<br />

um e<strong>in</strong>ige Fragen rund um euer Ehrenamt<br />

zu beantworten. Als Erstes <strong>in</strong>teressiert<br />

es die Leser des Ägeritalers sicherlich<br />

wie Eure spontane, erste Reaktion<br />

war, als ihr <strong>von</strong> der WFG kontaktiert<br />

wurden, das Ehrenamt auszuführen ?<br />

Jan<strong>in</strong>e: Ich war e<strong>in</strong>fach überfordert. Habe<br />

nie damit gerechnet weil ich eigentlich nicht<br />

viel mit der Fasnacht am Hut habe. Nicht<br />

viel an der Fasnacht gewesen b<strong>in</strong>. Es war<br />

unglaublich. Anschliessend brauchte ich<br />

etwas Bedenkzeit, danach konnte ich mit<br />

Freude zusagen.<br />

Andreas: Ich habe heimlich damit gerechnet,<br />

denn es war wie angekündigt gewesen.<br />

Hugo hatte mich schon vor vier Jahren e<strong>in</strong>mal<br />

gefragt, damals b<strong>in</strong> ich auch aus <strong>allen</strong><br />

Wolken gef<strong>allen</strong>. Jetzt habe ich mir gesagt,<br />

zwei mal sage ich nicht ne<strong>in</strong>.<br />

Tanja: Als ich angerufen wurde habe ich<br />

verwundert gesagt: «Wie bitte?» Ich fragte<br />

noch mal nach und vermerkte, dass der Anrufer<br />

sicher falsch verbunden sei. Zuerst<br />

musste ich mich h<strong>in</strong>setze und durchatmen,<br />

dann habe ich mich riesig gefreut und gefragte,<br />

ob ich noch e<strong>in</strong>e Nacht darüber<br />

schlafen kann. Wobei mir schnell klar war,<br />

dass ich ja sage, ich als Fasnächtler<strong>in</strong>. Ich<br />

habe mir nie vorstellen können, dass ich angefragt<br />

werden könnte.<br />

Gesellschaft<br />

Ehrenbadjöggel und Narrenmütter haben das Wort<br />

Ehrenpaar 2010: Ehrenbadjöggel Beat II<br />

Iten-Müller und Narrenmutter Tanja Bass<strong>in</strong>g<br />

Beat: Als Hugo angerufen hat, habe ich gewusst<br />

um was es geht. Jetzt ist es passiert.<br />

Aber erwartet habe ich es auch nicht, das<br />

kann man nicht erwarten, denn es ist e<strong>in</strong>e<br />

Ehre welche e<strong>in</strong>em widerfährt, entweder<br />

man erhält diese Ehre oder nicht. Hugo betonte<br />

extra, dass es um die Person Beat<br />

gehe und nicht um den Bürgerpräsident<br />

Iten. Da war ich noch etwas mehr stolz. Ich<br />

wollte auch e<strong>in</strong>e kurze Bedenkfrist, war mir<br />

aber klar, dass ich da nicht Ne<strong>in</strong> sagen kann,<br />

vor allem ich, der ich sehr stark im Ägerital<br />

verwurzelt b<strong>in</strong>. Es ist e<strong>in</strong>e sehr spezielle Ehre.<br />

Thomas: Welches waren eure Erwartungen,<br />

was will ich machen, was kommt<br />

auf mich zu?<br />

Tanja: Erwartungen hat man nicht gross.<br />

Man weiss auch nicht was auf e<strong>in</strong>en zukommt.<br />

Wir konnten es uns auch noch gar<br />

nicht so recht ausmalen. Uns wurde gesagt,<br />

lebt und geniesst die Fasnacht gerade so<br />

wie ihr Lust dazu habt. Ich b<strong>in</strong> wirklich nicht<br />

mit grossen Erwartungen an das Amt gegangen,<br />

sondern liess mich überraschen.<br />

Jan<strong>in</strong>e: Erwartungen habe ich auch ke<strong>in</strong>e,<br />

ich lasse mich voll und ganz auf das Amt<br />

e<strong>in</strong>, ich versuche mich <strong>in</strong> das Amt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuleben,<br />

aufzublühen und etwas <strong>von</strong> mir<br />

weiterzugeben, me<strong>in</strong>e Persönlichkeit h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zugeben,<br />

ich gehe ohne Erwartungshaltung.<br />

Beat: Bei mir war es eher das Gegenteil:<br />

Was wird <strong>von</strong> mir erwartet?<br />

Tanja: Ja genau, dieses Empf<strong>in</strong>den hatte ich<br />

auch.<br />

Beat: Bis dah<strong>in</strong> haben wir immer zum Ehrenbadjöggel<br />

und der Narrenmutter h<strong>in</strong>geschaut.<br />

Haben sie spontan gesehen, vielleicht<br />

e<strong>in</strong> Festchen gehabt. Es waren<br />

Spontanbegegnungen. Aber was alles dah<strong>in</strong>ter<br />

steckt und was alles gemacht wird,<br />

das haben wir nicht gesehen. Als Narrenrat<br />

habe ich schon gewusst, dass es e<strong>in</strong>en Spitalbesuch<br />

gibt. Deshalb die andere Frage<br />

was wird <strong>von</strong> uns erwartet. Das war so die<br />

Unbekannte für mich gewesen. Hugo sagte<br />

bald e<strong>in</strong>mal, «wir haben euch ausgewählt,<br />

gebt euch an der Fasnacht so natürlich wie<br />

möglich, nicht verstellen». Klar verändert<br />

man sich im Gewand. Ich fühlte mich stolz<br />

neben Tanja zu se<strong>in</strong>, die Schöne und das<br />

Biest. Man gibt sich dadurch etwas edler.<br />

Die Ehre darf man Leben.<br />

Andreas: Ich freue mich die Fasnacht e<strong>in</strong>mal<br />

<strong>von</strong> <strong>in</strong>nen zu sehen. Beat hat mir erzählt<br />

wie gewaltig das für Ihn war, e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong>e andere Facette der Fasnacht zu sehen.<br />

Bis jetzt war ich nur ganz am Rande beteiligt,<br />

mit dem Narrengottesdienst, und ich<br />

dachte, da kommst du nie richtig re<strong>in</strong>. Und<br />

nun habe ich die Chance richtig <strong>in</strong> die<br />

Wylägerer Fasnacht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zu kommen, darauf<br />

freue ich mich sehr.<br />

Ehrenpaar 2011: Ehrenbadjöggel Andreas<br />

Wüthrich und Narrenmutter Jan<strong>in</strong>e Bucher<br />

Thomas: Andreas, hast du vor etwas<br />

Angst, Respekt ?<br />

Andreas: Angst habe ich nicht, auch vor<br />

den Fre<strong>in</strong>ächten nicht, ich brauche sehr<br />

wenig Schlaf.<br />

Jan<strong>in</strong>e: Ich habe Respekt vor dem Energiehaushalt,<br />

es wird e<strong>in</strong>e lange Fasnacht. Ich<br />

arbeite aber zwischendurch, so habe ich<br />

e<strong>in</strong>en Ausgleich.<br />

Thomas: Wie kamst du erstmals mit der<br />

Fasnacht allgeme<strong>in</strong> <strong>in</strong> Berührung?<br />

Andreas: Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> Basel während me<strong>in</strong>es<br />

Studiums vom Fasnachtsvirus angesteckt<br />

worden, danach war ich lange <strong>in</strong> Zürich,<br />

dort gab es e<strong>in</strong>e Alternative Fasnacht. Ich<br />

war <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er grossen Guggenmusik. Ich fand<br />

das sehr spannend so 3 bis 4 Tage Musik zu<br />

machen. Das Zentrum war der Künstlerball,<br />

e<strong>in</strong> Ball mit sehr hohem Niveau. Ich habe<br />

gelernt stehend zu schlafen.<br />

Jan<strong>in</strong>e: Ich war früher e<strong>in</strong>fach so an der<br />

Fasnacht. Ich hatte eigentlich nie Lust aktiver<br />

an der Fasnacht mitzuwirken ich b<strong>in</strong><br />

aber sehr gerne an der Fasnacht.<br />

44 Ägeritaler II / 2010

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