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Die Fortpflanzung der Bachforelle

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Gattungen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong><br />

Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

LEKTION 1<br />

Biologie und Ökologie <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong><br />

Manuel Hinterhofer & Georg Holzer<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Taxonomie<br />

verwandtschaftliche Beziehungen<br />

Coregoninae<br />

(Renken)<br />

Coregonus Linnaeus, 1758<br />

Prosopium Jordan, 1878<br />

Stenodus Richardson, 1836<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

Familie<br />

Salmonidae (Lachsfische)<br />

Thymallinae<br />

(Äschen)<br />

Unterfamilien<br />

Salmoninae<br />

(Forellen und Lachse)<br />

Thymallus Linck, 1790 Brachymystax Günther, 1866<br />

Hucho Günther, 1866<br />

Oncorhynchus Suckley, 1861<br />

<strong>Bachforelle</strong><br />

Atlant. Lachs<br />

Integrated Taxonomic Information System<br />

Parahucho Vladykov, 1963<br />

Salmo Linnaeus, 1758<br />

Salvelinus Richardson, 1836


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Stammesgeschichtliche<br />

Entwicklung<br />

Phylogenese<br />

Jura<br />

vor 199,6–145,5 Millionen Jahren<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

vor 145,5–65,5 Millionen Jahren<br />

???<br />

Kreide<br />

Paläogen (Eozän)<br />

ältester Fossilienfund<br />

ca. 40‐45 Millionen Jahre alt<br />

M. Hinterhofer (2011); G. Unfer (2011)<br />

vor etwa 65,5–23,03 Millionen Jahren<br />

Eosalmo driftwoodensis<br />

British Columbia, Canada<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Salmonidae<br />

Merkamle <strong>der</strong> Lachsfische Fettflosse<br />

Bauchflosse<br />

Rückenflosse<br />

IHG, Boku Wien<br />

Bild(er): Manu Esteve, E<br />

Quelle(n): M. Hinterhofer (2011)<br />

???<br />

Neogen (Miozän)<br />

vor 23,03 Millionen Jahren<br />

vor 23,03–2,588 Millionen Jahren<br />

Aufspaltung in<br />

Unterfamilien<br />

Brachymystax


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Verbreitung einiger<br />

Forellen & Lachse<br />

Aktuell<br />

Bild(er): – modifié<br />

Quelle(n): G. Holzer (2011),<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Natürliche Verbreitung <strong>der</strong><br />

(Bach)forelle<br />

Aktuell<br />

Bild(er): – modifié<br />

Quelle(n): G. Holzer (2011),<br />

5<br />

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Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Ökologische Typen von<br />

„Salmo trutta“<br />

<strong>Bachforelle</strong><br />

Seeforelle<br />

Meerforelle<br />

Bild(er): MacCrimmon & Marshall, 1968 Quelle(n):<br />

unterschiedliche<br />

Lebensstrategien<br />

‐‐> lebt und laicht im Fluss<br />

‐‐> lebt im See und laicht im Fluss o<strong>der</strong> See<br />

‐‐> lebt im Meer und laicht im Fluss<br />

Es gibt zahlreiche Hinweise, dass sich <strong>Bachforelle</strong>n unter bestimmten Umständen (z. B. Aufstau eines<br />

Fliesgewässers) zu „Seeforellen“ entwickeln können (siehe Referenzen in Kottelat 1997), möglicherweise<br />

auch umgekehrt (z. B. Berg 1993).<br />

Rote Liste Österreich (Wolfram & Mikschi 2007)<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Natürliche Verbreitung <strong>der</strong><br />

(Bach)forelle<br />

Aktuell<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

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Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Verbreitung <strong>der</strong><br />

<strong>Bachforelle</strong><br />

durch Besatz<br />

aus Deutschland und Schottland<br />

�Wenige 100.000 Eier<br />

�Erstbesatz<br />

−1883 –Deutsche Eier<br />

−1885 –Loch Leven Eier<br />

Bild(er): MacCrimmon & Marshall, 1968 Quelle(n):<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Gefährdungsstatus <strong>der</strong><br />

<strong>Bachforelle</strong><br />

IUCN<br />

Rote Liste A/CH<br />

<strong>Die</strong> Einstufungen <strong>der</strong> folgenden Roten Listen beziehen sich, mit Ausnahme Wolfram & Mikschi 2007, nur<br />

auf Salmo trutta f. fario.<br />

�Rote Liste Österreich (Wolfram & Mikschi 2007): Near Threatened (nahezu gefährdet),<br />

�Rote Liste Österreich (Spindler et al. 1997): nicht genugend bekannt,<br />

�Rote Liste Österreich (Herzig‐Straschil 1994): gefährdet,<br />

�Rote Liste Nie<strong>der</strong>österreich (Mikschi & Wolfram‐Wais 1999): nicht genugend bekannt,<br />

�Rote Liste Kärnten (Honsig‐Erlenburg & Friedl 1999b): autochthone Form extrem selten,<br />

�Rote Liste Burgenland (Wolfram & Mikschi 2002): nicht gefährdet,<br />

�Rote Liste Schweiz (Kirchhofer et al. 1994): potenziell gefährdet,<br />

�Rote Liste Liechtenstein (Bohl et al. 2001): stark gefährdet,<br />

�Rote Liste Deutschland (Freyhof 2002): Not Theatened,<br />

�Rote Liste Slowakei (Holčik 1996): nicht gefährdet,<br />

�Rote Liste Tschechien (Lusk et al. 2004): Least Concern,<br />

�Rote Liste Ungarn (Keresztessy 2004) und Slowenien (Povž 1996): Vulnerable,<br />

�Rote Liste weltweit (IUCN 2003): nicht aufgelistet.<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

, Rote Liste Österreich (Wolfram & Mikschi 2007)<br />

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Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Gefährdung <strong>der</strong><br />

<strong>Bachforelle</strong>?<br />

Nutzungsdruck<br />

Der Nutzungsdruck auf unsere Gewässer ist durch vielzählige Interessen stark angestiegen.<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

M. Hinterhofer<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Gefährdung <strong>der</strong><br />

<strong>Bachforelle</strong>?<br />

Flussbau<br />

„Aufgrund <strong>der</strong> Begradigung vieler Flüsse und <strong>der</strong> damit<br />

einhergehenden „Rhithralisierung“ wurden die Bestände<br />

mancherorts sogar noch begünstigt (Honsig‐Erlenburg et al.<br />

2002).“<br />

Bild(er): S. Hohensinner Quelle(n): Rote Liste Österreich (Wolfram & Mikschi 2007)<br />

11<br />

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Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Gefährdung <strong>der</strong><br />

<strong>Bachforelle</strong>?<br />

durch Besatz (A/CH)<br />

„An<strong>der</strong>erseits wird aber <strong>der</strong> Bestand in Flüssen mit hoher hydromorphologischer Beeinträchtigung<br />

(Regulierung, Schwellbetrieb) oft nur durch Besatz mit fangfähigen Tieren aus Zuchtbetrieben<br />

aufrechterhalten (z. B. Alpenrhein, Moritz & Eberstaller 2003).<br />

<strong>Die</strong>ser Umstand, vor allem aber die Gefahr einer (weiteren) genetischen Verfälschung <strong>der</strong><br />

autochthonen <strong>Bachforelle</strong>npopulationen durch Besatz waren Anlass für eine Einstufung in die<br />

Kategorie „Near Threatened“ (NT, Vorwarnstufe), auch wenn die Art in Osterreich insgesamt<br />

keineswegs gefährdet ist.“<br />

„Der gleichen Argumentation folgen auch Kirchhofer et al. (1994) in ihrer Einschätzung <strong>der</strong> Gefährdung<br />

<strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> in <strong>der</strong> Schweiz.“<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

Rote Liste Österreich (Wolfram & Mikschi 2007)<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Gefährdung <strong>der</strong><br />

<strong>Bachforelle</strong>?<br />

Rolle <strong>der</strong> fischereilichen<br />

Bewirtschaftung<br />

Hypothese: Der Fischfangrückgang ist das Resultat einer zu wenig angepassten<br />

fischereilichen Bewirtschaftung<br />

„Ein hoher Besatz mit Jungfischen aus naturnahen bis naturfernen Fischzuchten, zu einem<br />

geringen Teil Besatz mit Maßfischen und eine oft unkritische Beurteilung <strong>der</strong> Herkunft <strong>der</strong><br />

Elterntiere zeichnen den <strong>Bachforelle</strong>nbesatz in den Fließgewässern <strong>der</strong> Schweiz aus.“<br />

„Untersuchungen an rezenten <strong>Bachforelle</strong>n‐Populationen im Vergleich mit Museumsmaterial aus dem<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t belegen deutliche, anthropogen bedingte Verän<strong>der</strong>ungen in genetischer, aber auch<br />

phänotypischer Hinsicht wahrend <strong>der</strong> vergangenen 100 Jahre (Lahnsteiner & Jagsch 2003, Lahnsteiner<br />

et al. 2003).“<br />

Bild(er): EAWAG: Fischnetz, 2004<br />

Quelle(n): EAWAG, Fischnetz‐Schlussbericht, 2004<br />

13<br />

14


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Negative Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Aquakultur<br />

„Speisefisch vs. Besatzfisch“<br />

mit <strong>der</strong><br />

1. Industrialisierung und dem<br />

2. Bevölkerungswachstum<br />

�künstliche Fischzucht<br />

�Besatzmaßnahmen<br />

gewinnen zunehmende an Bedeutung<br />

� <strong>Die</strong> Entwicklung war zur Produktion von Speisefischen durchaus sinnvoll.<br />

� Besatzfische, die in den Wildgewässern überleben sollen, haben hingegen an<strong>der</strong>en<br />

Ansprüchen zu genügen.<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Rolle <strong>der</strong> Aquakultur<br />

Mutterfischstamm<br />

Herkunft und Verteilung<br />

Bild(er): K. Pinter, 2008<br />

Quelle(n): K. Pinter, 2008<br />

Gesamte Jahresproduktion:<br />

~ 9.300.000 Fisch Eier<br />

~ 1.800.000 Besatzfische<br />

15<br />

16


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Aquakultur<br />

Besatzmaterial<br />

� Jährliche Produktion <strong>der</strong> untersuchten Betriebe: 200 Tonnen.<br />

� Alter <strong>der</strong> Besatzfische: 62% 2 Jahre und älter (≥ 2+); 38% Juvenile (≤1+).<br />

� 70% <strong>der</strong> Besatzfische stammen von 3 Mutterfischstämmen.<br />

� 11% <strong>der</strong> Besatzfische stammen von Wildstämmen; 89% <strong>der</strong> Besatzfische stammen von<br />

Zuchtstämmen.<br />

� 80% <strong>der</strong> Besatzfische stammen aus klassischen Fischzuchtanlagen; 20% <strong>der</strong> Besatzfische<br />

stammen aus natürlichen Fließgewässern.<br />

� In 19 von 23 Fällen, wird bei <strong>der</strong> Aufzucht nicht zwischen Fisch für Besatz und Fische<br />

für den Lebensmittelhandel unterschieden.<br />

Bild(er): K. Pinter, 2008<br />

Quelle(n): K. Pinter, 2008<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Rolle <strong>der</strong> Aquakultur<br />

Beispiel für die Verbreitung <strong>der</strong><br />

Fische eines Betriebes<br />

Mutterfischstamm:<br />

Ursprung: Dänisches und heimisches Material<br />

Weiterzüchtung seit 40 Jahren<br />

Fließgewässer (Einzugsgebiet >100km²)<br />

Besetzte Fließgewässer (Einzugsgebiet<br />

>100km²)<br />

Bild(er): K. Pinter, 2008<br />

Quelle(n): K. Pinter, 2008<br />

17<br />

Fischzuchten<br />

Kunden (Einkauf von Eiern o<strong>der</strong> Fischen)<br />

Gleicher o<strong>der</strong> teilweise gleicher Mutterfischstamm<br />

Weiter (nicht befragte) Kunden<br />

Weitere Kunden von o<strong>der</strong> (nicht befragt)


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Bild(er): K. Pinter, 2008<br />

Quelle(n): K. Pinter, 2008<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Biogeographische Linien<br />

Salmo trutta forma fario<br />

Linnaeus, 1758<br />

<strong>Die</strong> <strong>Bachforelle</strong> gilt als eine <strong>der</strong> genetisch höchst<br />

strukturierten Arten unter den Wirbeltieren (Allendorf & Leary<br />

1988).<br />

Bild(er): S. Weiss Quelle(n): S. Weiss<br />

19<br />

20


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Biogeographische Linien<br />

Entwicklung von Arten/Unterarten<br />

Wie viele unterschiedliche Populationen (Arten/Unterarten) gibt es?<br />

Bild(er): © Troutconcert 1999 Quelle(n):<br />

AT DA<br />

ME MA<br />

AD<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

<strong>Bachforelle</strong><br />

Informationen und Fotos<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

Integrated Taxonomic Information System<br />

http://www.itis.gov/<br />

http://www.fishbase.org/<br />

0,5 –2 Millione Jahre<br />

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Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Verbreitung <strong>der</strong><br />

<strong>Bachforelle</strong><br />

Fischregion<br />

Dominierende Art <strong>der</strong><br />

� oberen (Epirhithral) und<br />

� unteren (Metarhithral) Forellenregion<br />

Leit‐ und Begleitarten<br />

•Koppe<br />

•Aalrutte<br />

•Elritze<br />

•Äsche<br />

•Neunauge<br />

Bild(er): M. Jungwirth et al., 2003 Quelle(n):<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Anpassung <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong><br />

an ihren Lebensraum<br />

Gewässertypen<br />

� hohe Ansprüche z.B. hinsichtlich Sauerstoffgehalt, an<strong>der</strong>erseits sehr anpassungsfähig<br />

bewohnt eine Vielzahl unterschiedlicher Gewässertypen<br />

• von Gebirgsbäche bis hin zu großen Flüssen (z.B. Rhein, Donau, Inn, …)<br />

• von Gebirgsseen bis zu Seen in mittleren Höhenlagen.<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

23<br />

24


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Anpassung <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong><br />

an ihren Lebensraum<br />

morphologischer Flusstyp<br />

Erscheinungsform eines Gewässers […]<br />

� im Grundriss<br />

� im Längs‐ und Querprofil<br />

� hinsichtlich Umgestaltungsdynamik<br />

mäandrierend<br />

Dornbirner Ache,<br />

Cinedoku Vorarlberg<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

gewunden<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Zusammenfassend<br />

Lebensraumansprüche<br />

� Ausbildung unterschiedlicher Formen<br />

� Ausgeprägte Fähigkeit zur lokalen Anpassung<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

sehr plastisch bzw. polytypisch (mehr als<br />

eine Unterart umfassend)<br />

Hohe Variabilität hinsichtlich<br />

• Habitatbindung<br />

• Temperatur<br />

• Wachstum<br />

• Wan<strong>der</strong>verhalten<br />

• Dichten vs. Flussbreiten<br />

Bestimmende Faktoren<br />

verzweigt (furkierend)<br />

Tagliamento, Johann Jaritz<br />

� Abfluss<br />

� Gefälle<br />

� Feststoffhaushalt<br />

gestreckt<br />

Fulde in Walsrode (D)<br />

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Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

stadienspezifische<br />

Einnischung<br />

Habitat Funktion<br />

M. Hinterhofer, A<br />

Michel Roggo, CH Michel Roggo, CH<br />

Bild(er): Quelle(n): after Sempeski & Gaudin 1995, and Jungwirth et al. 2003<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Lebensraumansprüche<br />

Meso‐/Mikrohabitate<br />

Bild(er): Quelle(n): M. Hinterhofer<br />

Mesohabitate<br />

M. Hinterhofer, A<br />

rasch überronnene<br />

Flachwasserbereiche<br />

(Typ A)<br />

v > 0.10 [m.s -1 ]<br />

d < 0.20 [m]<br />

27<br />

rasch durchflossene Bereiche<br />

mittlerer Wassertiefe (Typ B)<br />

v > 0.10 [m.s -1 ]<br />

d = [0.20;0.70) [m]<br />

rasch durchflossene Bereiche<br />

großer Wassertiefe (Typ C)<br />

v > 0.10 [m.s -1 ]<br />

d > 0.70 [m]<br />

stagnierende, langsam<br />

überronnene<br />

Flachwasserbereiche<br />

(Typ D)<br />

v < 0.10 [m.s -1 ]<br />

d = [0.20;0.70) [m]


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Lebensraumansprüche<br />

Laichhabitat<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

M. Hinterhofer<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Lebensraumansprüche<br />

Laichhabitat<br />

Sand, silt<br />

Pool<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

Riffle<br />

Gravel<br />

Bedrock or impermeable material<br />

Pool<br />

Direction of water unterchange between stream and gravel in a salmonid spawning riffle.<br />

Where the stream slope increases at the head of the riffle, water flows downward into the<br />

gravel. At the lower end of the riffle, where stream slope decreases, flow tends to be<br />

upward from the gravel to stream.<br />

Stream inhancement guide, 1980<br />

Mesohabitate<br />

rasch überronnene<br />

Flachwasserbereiche<br />

(Typ A)<br />

v > 0.10 [m.s -1 ]<br />

d < 0.20 [m]<br />

rasch durchflossene Bereiche<br />

mittlerer Wassertiefe (Typ B)<br />

v > 0.10 [m.s -1 ]<br />

d = [0.20;0.70) [m]<br />

Manu Esteve, E<br />

rasch durchflossene Bereiche<br />

großer Wassertiefe (Typ C)<br />

v > 0.10 [m.s -1 ]<br />

d > 0.70 [m]<br />

Michel Roggo, CH


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Lebensraumansprüche<br />

Larvenhabitat<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

M. Hinterhofer<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Lebensraumansprüche<br />

Laich‐ /Larvenhabitat<br />

Reproduktions- / Inkubationshabitat: (<strong>Bachforelle</strong>)<br />

15. Okt. 2007 15. Nov. 2007 15. April 2007<br />

Lithophile Arten (z.B. Äsche, <strong>Bachforelle</strong>, Huchen, Barbe<br />

und Nase) vergraben ihre Eier in Furten und<br />

Kolk/Furtüber-gängen o<strong>der</strong> legen sie nur oberflächlich auf<br />

kiesig/steinigem Grund bzw. unter Steinen ab.<br />

Bild(er): Quelle(n): M. Hinterhofer<br />

Mesohabitate<br />

rasch überronnene<br />

Flachwasserbereiche<br />

(Typ A)<br />

v > 0.10 [m.s -1 ]<br />

d < 0.20 [m]<br />

stagnierende, langsam<br />

überronnene<br />

Flachwasserbereiche<br />

(Typ D)<br />

v < 0.10 [m.s -1 ]<br />

d = [0.20;0.70) [m]<br />

15. Mai 2007<br />

Larven und Jungfische bevorzugen Uferzonen von<br />

Schotter-bänken o<strong>der</strong> strömungsgeschützte Buchten mit<br />

eingetauchter Vegetation bzw. ohne spezielle Strukturen.<br />

32


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Lebensraumansprüche<br />

Juvenilhabitat<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

M. Hinterhofer<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Lebensraumansprüche<br />

Juvenilhabitat<br />

Jungfisch-Dichte<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

Häufigkeit<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Histogramm<br />

von date= 16.10.2005<br />

Mean = 75,50<br />

Std. Dev. = 9,55975<br />

0<br />

0 30 60 90 120<br />

N = 10<br />

150<br />

fish_length<br />

Häufigkeit<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Histogramm<br />

Mean = 77,00<br />

Std. Dev. = 11,27312<br />

0<br />

0 50 100<br />

N = 25<br />

150<br />

fish_length<br />

Habitat Qualität<br />

M. Hinterhofer<br />

Häufigkeit<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Histogramm<br />

0 50 100 150<br />

fish_length<br />

Mesohabitate<br />

rasch überronnene<br />

Flachwasserbereiche<br />

(Typ A)<br />

v > 0.10 [m.s -1 ]<br />

d < 0.20 [m]<br />

rasch durchflossene Bereiche<br />

mittlerer Wassertiefe (Typ B)<br />

v > 0.10 [m.s -1 ]<br />

d = [0.20;0.70) [m]<br />

Mean = 66,7308<br />

Std. Dev. = 14,37651<br />

N = 104<br />

Territorialverhalten<br />

<strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong><br />

34


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Lebensraumansprüche<br />

Adulthabitat<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

M. Hinterhofer<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

]<br />

[%<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Bild(er): Quelle(n): G. Unfer<br />

fish length [mm]<br />

pool riffle<br />

Mesohabitate<br />

rasch durchflossene Bereiche<br />

mittlerer Wassertiefe (Typ B)<br />

v > 0.10 [m.s -1 ]<br />

d = [0.20;0.70) [m]<br />

rasch durchflossene Bereiche<br />

großer Wassertiefe (Typ C)<br />

v > 0.10 [m.s-1]<br />

d > 0.70 [m]<br />

36


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Zusammenfassend<br />

Lebensraumansprüche<br />

� Ausbildung unterschiedlicher Formen<br />

� Ausgeprägte Fähigkeit zur lokalen Anpassung<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

sehr plastisch bzw. polytypisch (mehr als<br />

eine Unterart umfassend)<br />

Hohe Variabilität hinsichtlich<br />

• Habitatbindung<br />

• Temperatur<br />

• Wachstum<br />

• Wan<strong>der</strong>verhalten<br />

• Dichten vs. Flussbreiten<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Temperaturansprüche<br />

Salmo trutta forma fario<br />

Linnaeus, 1758<br />

tödlich<br />

Eientwicklung<br />

0 10 20 30 40<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

Toleranzbereich mit<br />

Nahrungsaufnahme<br />

optimales Wachstum<br />

Stress Stress<br />

Temperatur [°C]<br />

verän<strong>der</strong>t nach Elliott, 1994<br />

tödlich<br />

37


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Wachstum<br />

Salmo trutta forma fario<br />

Linnaeus, 1758<br />

Bild(er): M. Jungwirth et al., 2003 Quelle(n):<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Wan<strong>der</strong>verhalten<br />

Salmo trutta forma fario<br />

Linnaeus, 1758<br />

Bild(er): Quelle(n): EAWAG, Rapport final Fischnetz, 2004<br />

40


Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Wan<strong>der</strong>verhalten<br />

Salmo trutta forma fario<br />

Linnaeus, 1758<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

verän<strong>der</strong>t aus Northcote, 1978<br />

Workshop – Samstag 12. November 2011, Hotel Hirschen, Sursee<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fortpflanzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bachforelle</strong> – Laichgruben erkennen, kartieren und vermessen<br />

Dichte vs. Gewässerbreite<br />

Salmo trutta forma fario<br />

Linnaeus, 1758<br />

Total_abundance<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

Bild(er): Quelle(n):<br />

0<br />

544<br />

238<br />

396<br />

465<br />

423<br />

239<br />

375<br />

584<br />

673<br />

< 5 m 5 -10 m 10 - 15<br />

m<br />

743<br />

15 - 20<br />

m<br />

898<br />

977<br />

20 - 30<br />

m<br />

30 - 40<br />

m<br />

wetted width<br />

1.058<br />

1.145<br />

1.122<br />

1.119<br />

1.144<br />

1.055 1.089<br />

1.061<br />

1.018 1.116<br />

40 - 50<br />

m<br />

1.105<br />

1.104<br />

1.146<br />

1.192<br />

50 - 100 > 100 m<br />

m<br />

41

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