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63. Jahrgang 2/2004 - Staufen

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<strong>63.</strong> <strong>Jahrgang</strong> 2/<strong>2004</strong><br />

usrüefer<br />

Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt Juni <strong>2004</strong>


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Inhalt<br />

Editorial 3<br />

Amtliche Mitteilungen 4<br />

– Zivilstandsnachrichten<br />

– Baubewilligungen<br />

– Sammelstelle für Weinflaschen…<br />

– Gemeindeversammlung 2005<br />

– Hans-Konrad Hirzel feiert… 5<br />

Kirchgemeinde Staufberg 6<br />

– Friedhof Staufberg<br />

– Gedicht von Wilhelm Busch<br />

Schulnachrichten 7<br />

– Bildnerisches Gestalten …<br />

– Schulpflege <strong>Staufen</strong><br />

– Küken 8<br />

– Projektwoche des Kindergartens<br />

und der Primarschule <strong>Staufen</strong> 10<br />

Pendeln zwischen <strong>Staufen</strong><br />

und Amerika 12<br />

Licht und Schatten am Aequator 14<br />

– Susanne Koller erlebt ein<br />

Entwicklungsland<br />

Mit der Swisscoy im Kosovo 16<br />

– Zwei junge Staufner als<br />

Friedens-Soldaten<br />

Juwelen auf der Aargauerkarte 18<br />

– Der Auenschutzpark<br />

Rohr-Rupperswil<br />

– Kinder als Fabrikarbeiter 20<br />

– Reisen ohne Kofferschleppen<br />

Vereinsnachrichten 21<br />

– Natur- und Landschaftsschutzkommission<br />

– Frühling auf dem Spielplatz 22<br />

– Der Staufberger Regent… 23<br />

– Was läuft im Damenturnverein<br />

– 16. Lauf «Rund um den Staufberg» 24<br />

– Kinderkleiderbörse 25<br />

– Frauen-Power im Unihockey 26<br />

– Auswertung der Mittagstischumfrage<br />

an der Schule <strong>Staufen</strong><br />

Dies und Das 27<br />

– Des Hasen schmählicher Tod<br />

– Öppis mache – anstatt zu<br />

lamentieren<br />

Veranstaltungen 28<br />

– Impressum<br />

Ehrungen<br />

– 1. August-Brunch<br />

– Gemeindeversammlungen 2005<br />

Titelbild<br />

Fotos Mi<br />

Editorial<br />

Immer schon zog es Menschen in die Ferne.<br />

Auf Kriegspfaden, aus Lust auf Abenteuer,<br />

dem Drang nach Wissensdurst oder ganz<br />

einfach dem Bedürfnis nach Tapetenwechsel<br />

nachgebend.<br />

Was heute jeweils am Anfang der Ferien<br />

auf Bahn- und Flughöfen los ist, gleicht<br />

einer Völkerwanderung. Gedränge, Verspätungen,<br />

Wartezeiten – das Gefühl von<br />

Freiheit für eine kurze Zeitspanne stellt sich<br />

mitunter mit einiger Verspätung erst ein. –<br />

Von diesen Reisen, perfekt organisiert und<br />

als gängiges Produkt der Reisebüros angeboten,<br />

sei heute nicht die Rede. Es gibt<br />

andere Reisen. Auftragsbedingte zum<br />

Beispiel. Oder solche, wo der oder die<br />

Reisende den Mut hat, sich auf ein wirkliches<br />

Abenteuer einzulassen, sich mit dem<br />

Gastland auseinanderzusetzen, dessen<br />

Menschen näher zu kommen und etwas<br />

über Land und Leute zu lernen.<br />

Im vorliegenden Usrüefer kommen verschiedene<br />

Reisende zu Wort: Das Paar,<br />

das mit seiner Musik Brücken von <strong>Staufen</strong><br />

in den amerikanischen Süden baut. Zwei<br />

junge Männer, die als Angehörige der<br />

Schweizer Friedenstruppe im Kosovo ihren<br />

Dienst taten und dabei dem hässlichen<br />

Gesicht des Krieges gegenüber standen.<br />

Die junge Frau, die einen Teil Südamerikas<br />

als Lehrerin kennen lernte.<br />

Reisen bildet, sagt ein Sprichwort. Das<br />

trifft zu. Aber nur wenn wir uns bilden<br />

3<br />

lassen. Wenn wir ohne Vorurteile einem<br />

unbekannten Land mit seinen Menschen<br />

begegnen. Wenn wir diesen Menschen<br />

gegenüber unsere Ohren, Augen und<br />

Herzen öffnen. Nur so werden die Begegnungen<br />

uns ein Stück reicher machen.<br />

Unsere Reisenden machten sich auf ihren<br />

Weg – als sie zurückkamen, waren sie<br />

nicht mehr dieselben. Ihr Horizont hat eine<br />

neue Dimension gewonnen.<br />

Die Reisesaison rückt näher. Fernweh beginnt<br />

in meinen Eingeweiden zu nagen.<br />

Vorerst versuche ich es in unserer näheren<br />

Umgebung zu stillen. Beim Recherchieren<br />

für diesen Usrüefer bin ich auf eine mir<br />

bislang unbekannte Landschaft gestossen:<br />

der neu geschaffene Auenschutzpark<br />

Aarau-Rupperswil. Und mir gingen die<br />

Augen auf über diesen Reichtum knapp<br />

vor unserer Haustüre.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser – ich wünsche<br />

Ihnen ein paar gehaltvolle Reise-Abenteuer.<br />

Verena Sandmeier<br />

Foto Mi


Zivilstandsnachrichten<br />

Geburten<br />

Januar <strong>2004</strong><br />

30. Baumli Marina Chiara, Tochter des<br />

Baumli Peter Josef und der Baumli<br />

geb. Widmer Sandra Odile, von<br />

Römerswil LU, in <strong>Staufen</strong><br />

Februar <strong>2004</strong><br />

11. Rohr Joel Joshua, Sohn des Gloor<br />

Thomas Markus und der Rohr Sybille,<br />

von <strong>Staufen</strong>, in Aarberg BE<br />

März <strong>2004</strong><br />

26. Bonorand Cédric Andrin, Sohn des<br />

Bonorand Marc Alain und der Bonorand<br />

geb. Rinderknecht Claudia, von<br />

Susch GR, in <strong>Staufen</strong><br />

April <strong>2004</strong><br />

04. Ferrara Simone, Sohn des Ferrara<br />

Domenico und der Ferrara geb. Di<br />

Martino Claudia, italienischer Staatsangehöriger,<br />

in <strong>Staufen</strong><br />

04. Maraga Curtis Ali, Sohn des Maraga<br />

Ali Mchombo Mae und der Horisberger<br />

Manuela, von Auswil BE, in <strong>Staufen</strong><br />

13. Kläusli Kevin, Sohn des Kläusli Hans<br />

und der Kläusli geb. Santree Wongjan,<br />

von Hochfelden ZH, in <strong>Staufen</strong><br />

Trauungen<br />

April <strong>2004</strong><br />

02. Grünig Kurt, von Burgistein BE, in<br />

Küttigen AG und Rohr Annelise Adelheid,<br />

von <strong>Staufen</strong>, in Küttigen AG<br />

08. Zuckschwerdt Daniel, von <strong>Staufen</strong>, in<br />

<strong>Staufen</strong> und Jando ∨<br />

sová Olga, tschechische<br />

Staatsangehörige, in <strong>Staufen</strong><br />

Todesfälle<br />

Januar <strong>2004</strong><br />

15. Huber geb. Hofer Marie Hulda, geb.<br />

1913, von <strong>Staufen</strong>, in Zofingen AG<br />

20. Rohr geb. Schlatter Theresia, geb.<br />

1913, von <strong>Staufen</strong>, in Lenzburg AG<br />

26. Häfeli geb. Wegmüller Dora, geb.<br />

1927, von Schmiedrued AG, in <strong>Staufen</strong><br />

mit Aufenthalt in Beinwil am See AG<br />

April <strong>2004</strong><br />

1. Sandmeier Max, geb. 1911, von<br />

<strong>Staufen</strong>, in Lenzburg AG<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Baubewilligungen<br />

Seit dem letzten Usrüefer vom März <strong>2004</strong><br />

wurden folgende Baubewilligungen erteilt:<br />

– Erich Renfer, Gustav Henckell-Strasse 21,<br />

Lenzburg, für Umbau Schafstall in Einfamilienhaus<br />

auf Parzelle Nr. 612 am<br />

Hinterbergweg 9<br />

–Max Fischer AG, Bauunternehmung,<br />

Bahnhofstrasse 20, Lenzburg, für Wohnungserweiterung<br />

(plus Dachlukarnen)<br />

im bestehenden Mehrfamilienhaus Nr.<br />

103 auf Parzelle Nr. 223 an der Zopfgasse<br />

4<br />

– Hansueli und Christine Rey-Luder, Teichweg<br />

6, Niederlenz, für Einfamilienhaus<br />

mit Doppelgarage auf Parzelle Nr. 1127<br />

am Paradiesweg 5<br />

–P. Doninelli AG, Baugeschäft, Rennweg<br />

1, <strong>Staufen</strong>, für Einfamilienhaus auf Parzelle<br />

Nr. 996 am Wiligraben 4<br />

– Josef Gradwohl-Huber, Hermenweg 23,<br />

<strong>Staufen</strong>, für Anbau Brüterei/Umnutzung<br />

bestehende Garagen (Gebäude Nr. 107)<br />

auf Parzelle Nr. 748 am Hermenweg 21<br />

4<br />

– Josef Gradwohl-Huber, Hermenweg 23,<br />

<strong>Staufen</strong>, für Umnutzung Lager/Unterstand<br />

in Garagen (Gebäude Nr. 179)<br />

auf Parzelle Nr. 748 am Hermenweg 21<br />

– Fritz und Ruth Hächler-Wild, Chilacher-<br />

Hof 1, <strong>Staufen</strong>, und P. Doninelli AG, Baugeschäft,<br />

Rennweg 1, <strong>Staufen</strong>, für 3<br />

Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage auf<br />

Parzellen Nrn. 393 und 394 Ecke Gässli-<br />

Postgasse (Überbauung Lindenplatz)<br />

–Claude und Andrea Ducommundit-<br />

Boudry-Zwicker, für Anbau einer Terrasse<br />

an das bestehende Einfamilienhaus<br />

Nr. 217 auf Parzelle Nr. 111 am Bleichemattweg<br />

12<br />

–Werner Baumann-Süess, für Fenstervergrösserung<br />

auf der West-/Südseite des<br />

bestehenden Einfamilienhauses Nr. 730<br />

auf Parzelle Nr. 696 am Rebenweg 7<br />

– Roland Berner AG, für offenen Autounterstand<br />

zum bestehenden Gebäude<br />

Nr. 815 auf Parzelle Nr. 228 am Hermenweg<br />

2<br />

Sammelstelle für ganze Wein- und Champagnerflaschen;<br />

Aufhebung per 30. Juni <strong>2004</strong><br />

Im Juli 2003 hat der Gemeinderat <strong>Staufen</strong> mit der Firma VETRUM AG, Glasflaschenrecycling<br />

und Glashandel, Wettswil, versuchsweise einen Vertrag bezüglich Ganzglas-Sammlung<br />

auf ein Jahr abgeschlossen.<br />

Der Gemeinderat stellte fest, dass die Sammelbehälter für ganze Wein- und<br />

Champagnerflaschen, welche im «Gässli» neben dem Bruchglascontainer aufgestellt<br />

wurden, nicht den gewünschten Erfolg brachten und für die Gemeinde<br />

nur teuer zu stehen kommen.<br />

Aus diesem Grund wird der Vertrag mit der VETRUM AG nicht verlängert. Die<br />

Ganzglas-Sammelstelle wird Ende Juni <strong>2004</strong> aufgehoben.<br />

Der Gemeinderat bittet die Staufner Bevölkerung um Kenntnisnahme und dankt<br />

für das Verständnis.<br />

Gemeindeversammlungen 2005<br />

Die Daten für die Gemeindeversammlungen 2005 wurden wie folgt festgelegt:<br />

Rechnungsgemeindeversammlung<br />

• Ortsbürger: Freitag, 10. Juni 2005<br />

• Einwohner: Mittwoch, 15. Juni 2005<br />

Budgetgemeindeversammlung<br />

• Ortsbürger: Freitag, 11. November 2005<br />

• Einwohner: Mittwoch, 7. Dezember 2005


Hans-Konrad Hirzel feiert sein silbernes Arbeits-Jubiläum<br />

Am 16. März 1979 trat Hans-Konrad<br />

Hirzel seine Stelle als Gemeindeschreiber<br />

in <strong>Staufen</strong> an. In den vergangenen<br />

25 Jahren hat sich vieles<br />

verändert, sowohl in seinem Beruf wie<br />

auch in den Anforderungen, die der<br />

Staat an seine Gemeinden stellt. Blickt<br />

Hans-Konrad Hirzel zurück, ist er überzeugt:<br />

Es gibt kaum einen Beruf, der<br />

so vielseitig und abwechslungsreich,<br />

gleichzeitig aber auch sehr anspruchsvoll<br />

ist.<br />

Dienst an der Bevölkerung<br />

Die Position des Gemeindeschreibers ist<br />

tatsächlich mit der Funktion einer Drehscheibe<br />

vergleichbar: Er stellt die Verbindung<br />

her zwischen Bevölkerung und Behörde,<br />

Einwohnern und Gesetz. Seine Aufgabe<br />

besteht darin, die Entscheide der Behörde<br />

mündlich und schriftlich auszuführen.<br />

Der Gemeindeschreiber steht im Dienst<br />

der Menschen. Hier das richtige Mass zu<br />

finden ist nicht immer einfach, sagt Hirzel.<br />

Er vergleicht seine Funktion mit einer Gratwanderung.<br />

Er soll seine «Kunden» im<br />

Rahmen des Gesetzes bedienen. Seine<br />

Erfahrung hat ihn gelehrt, dass Flexibilität<br />

und Entgegenkommen oft mehr Wirkung<br />

zeigen, als pedantische Buchstabentreue<br />

– das heisst keineswegs, dass er sich über<br />

Regelungen hinwegsetzt. Mit dem nötigen<br />

Gespür lassen sich Härtefälle oft auf<br />

eher unkonventionelle Art lösen.<br />

Hans-Konrad Hirzel hat 25 Jahre in seinem<br />

Kopf gespeichert. Sein gutes Gedächtnis<br />

und die langjährige Erfahrung dient Vorgesetzten<br />

wie Mitarbeitern. Er erinnert sich<br />

an Kaufverträge, Abhandlungen, Baubewilligungen.<br />

Persönliche Kontakte bereichern<br />

seine Arbeit; der Dienst des<br />

Gemeindeschreibers ist ein Geben und<br />

Nehmen.<br />

Die Kanzlei<br />

Foto Mi<br />

Die Arbeitsmittel auf der Kanzlei in <strong>Staufen</strong><br />

sind vorbildlich und immer auf aktuellem<br />

Stand. Schon Mitte der 70er Jahre waren<br />

Computer im Einsatz. Gemeindeschreiber<br />

und Personal arbeiten nun mit der fünf-<br />

ten Generation der Geräte seit Einführung<br />

der EDV.<br />

Als Hans-Konrad Hirzel seine Stelle antrat,<br />

zählte <strong>Staufen</strong> 2000 Einwohner – heute<br />

sind es 2'300. Verglichen mit anderen<br />

Gemeinden ist dieser Bevölkerungszuwachs<br />

eher bescheiden, die Anforderungen an die<br />

Verwaltung sind jedoch in dieser Zeitspanne<br />

erheblich gestiegen. Die Regelungsdichte<br />

nimmt stetig zu; laufend werden von<br />

Staat oder Bund neue Verordnungen<br />

erlassen. Viele Vorschriften sind zum Teil<br />

unsinnig, undurchführbar und unnötig –<br />

davon ist Hans-Konrad Hirzel überzeugt.<br />

Der Paragraphen-Dschungel sollte gelichtet<br />

werden, meint er. Reglemente, die jedes<br />

Detail akribisch vorschreiben, haben eine<br />

negative Nebenwirkung: Der Grossteil der<br />

Bevölkerung nimmt je länger je weniger<br />

Eigenverantwortung wahr.<br />

An die Politiker hat er den dringenden<br />

Wunsch, dass sie neue Vorschriften einstweilen<br />

einstellen und die Folgen von weiteren<br />

Regelungen sich gut überlegen.<br />

Häufig werden gar handfeste Fehlentscheidungen<br />

getroffen.<br />

Als Beispiel nennt Hirzel das Zivilstandswesen.<br />

Der Vorschrift des Bundes gehorchend<br />

wurden die Zivilstandsämter in<br />

Kreisen zusammengefasst mit der Begründung,<br />

Kosten zu sparen. Tatsache<br />

jedoch ist, dass die Arbeit, die bis anhin<br />

nebenher von den Angestellten der Gemeindekanzleien<br />

erledigt wurde, nun von<br />

einem besonderen Amt durchgeführt wird,<br />

das zusätzliche Arbeits-Pensen bedingt. –<br />

Es ist also einfach teurer geworden.<br />

Persönliches<br />

Betroffen hat Hans-Konrad Hirzel festgestellt,<br />

dass dem Bevölkerungszuwachs in<br />

<strong>Staufen</strong> seit seinem Amtsantritt an die<br />

500 Todesfälle gegenüberstehen. «Das gibt<br />

einem schon zu denken» sagt er, «das ist<br />

fast ein Viertel der Bevölkerung von <strong>Staufen</strong>.»<br />

Das sind Menschen, mit denen er in<br />

Kontakt stand, die er zum überwiegenden<br />

Teil gut oder sehr gut kannte.<br />

Hans-Konrad Hirzel und seine Frau Rosmarie<br />

wohnen im Ausserdorf. Natürlich<br />

pflege er auch Hobbies in seiner Freizeit,<br />

lacht er. In jungen Jahren absolvierte er im<br />

Konservatorium Zürich eine klassische<br />

Ausbildung mit den Instrumenten Kontrabass<br />

und Zugposaune. Auch Trompeten<br />

und Saxophone gehören zu seinem Instrumentarium.<br />

Am damaligen Stadttheater<br />

Zürich und in der Tonhalle spielte er<br />

Posaune. Später machte Hans-Konrad Hirzel<br />

Tanzmusik mit verschiedenen Orchestern,<br />

spielte in einer eigenen Big Band zur<br />

Unterhaltung auf vielen Bühnen des Inund<br />

Auslandes. Lange Jahre war er als<br />

Lead-Posaunist Mitglied des «Vindonissa<br />

5<br />

Foto KH<br />

Jazz Orchestra» – Jazz ist noch heute<br />

seine Lieblingsmusik.<br />

Pro Jahr legt Hans-Konrad Hirzel bis zu<br />

7'000 Km auf dem Rennvelosattel zurück.<br />

So erfährt er die Schweiz und deren umliegende<br />

Länder, aber auch Mallorca oder<br />

Südafrika. Inzwischen hat er dreimal den<br />

Erdumfang abgestrampelt.<br />

Ozean-Frachter sind indessen seine absoluten<br />

Favoriten als Verkehrsmittel. Als<br />

«Natur pur» bezeichnet er die Reise mit<br />

dem norwegischen Postschiff von Bergen<br />

auf der berühmten «Hurtigruten» nach<br />

Kirkenes. «Vielleicht sogar» meint er<br />

«würde ich – könnte ich nochmals von<br />

vorne beginnen – heute auf einem grossen<br />

Frachter zur See fahren.»<br />

Ein grosses Anliegen ist Hans-Konrad Hirzel<br />

die Natur. In den 80er-Jahren erstellte<br />

er einen der ersten oder gar den ersten<br />

Naturgarten in <strong>Staufen</strong>. Und dazu fällt<br />

ihm schmunzelnd ein anonymer Brief ein:<br />

«Haben Sie auch so viele Steine im Kopf<br />

wie im Garten?»<br />

An den Wänden des Büros von Gemeindeschreiber<br />

Hirzel reihen sich Ordner an<br />

Ordner; auf dem Schreibtisch liegen Akten,<br />

flimmert der Bildschirm. Mir scheint,<br />

Hans-Konrad Hirzel kämpft täglich zwar<br />

nicht gegen Wogen des Ozeans, so doch<br />

mit Fluten von Papier und – hin und wieder<br />

– mit überflüssigen Gesetzen und Verordnungen.<br />

So ist doch auf die eine oder<br />

andere Weise sein Geschick als Navigator<br />

sehr gefragt und geschätzt.<br />

Verena Sandmeier


Friedhof Staufberg<br />

Viele Angehörige kümmern sich selbst um<br />

die Pflege der Gräber ihrer Verstorbenen<br />

auf dem Staufberg. Andere überlassen<br />

diese Aufgabe dem Gärtner und seinen<br />

Helfern. Aus Respekt gegenüber den Verstorbenen<br />

aber auch gegenüber den Friedhofbesuchern<br />

wird diese Gedenkstätte<br />

unterhalten; Blumenschmuck gehört dazu.<br />

Kirchgemeinde Staufberg<br />

Mit dem Anpflanzen in Frühjahr und Herbst<br />

ist es jedoch nicht getan. Wenn das Unkraut<br />

überhand nimmt, muss gejätet werden.<br />

Der Friedhofgärtner Ueli Furter ist verpflichtet,<br />

auf dem Friedhof für Ordnung<br />

zu sorgen. Er wird künftig ungepflegte<br />

oder gar verwahrloste Gräber von Unkraut<br />

befreien und den Angehörigen ohne<br />

vorherige Mitteilung Rechnung stellen.<br />

Foto Mi<br />

In freier Luft, in frischem Grün,<br />

Da wo die bunten Blümlein blühn,<br />

In Wiesen, Wäldern, auf der Heide,<br />

Entfernt von jedem Wohngebäude<br />

Auf rein botanischem Gebiet,<br />

Weilt jeder gern, der voll Gemüt.<br />

Hier legt sich Bählamm auf den Rücken<br />

Und fühlt es tief und mit Entzücken,<br />

Nachdem er Bein und Blick erhoben;<br />

Gross ist die Welt besonders oben!<br />

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6<br />

Wilhelm Busch «Balduin Bählamm» 1883


«Kunst ist für mich ein Bild, das man<br />

in einem Museum anschauen kann und<br />

das von einem bekannten Künstler<br />

gemalt wurde», antwortet eine Schülerin<br />

in der 5. Klasse von Markus Fricker und<br />

Mike Venus auf die Frage, was für sie<br />

Kunst sei. Damit hat sie das gesagt, was<br />

der Grossteil der Klasse mit Kunst verbunden<br />

hat und – geben wir’s doch alle zu –<br />

auch viele von uns unter Kunst verstehen.<br />

Dies hat Mike Venus dazu veranlasst im<br />

Fach Bildnerisches Gestalten ein Projekt<br />

durchzuführen, welches das Kunstverständnis<br />

der Klasse raus aus dem Museum und<br />

«hinein» in die Natur bringen soll. Der<br />

gemeinsam angeschaute Film «Rivers and<br />

Tides» über die Arbeit von Andy Goldsworthy,<br />

diente als Grundlage für das Projekt.<br />

Seit anfangs März verbringt die 5. Klasse<br />

jeweils einen Morgen in der Woche im<br />

Freien und versucht, mit den an Ort vorhandenen<br />

Naturmaterialien Werke von<br />

Andy Goldsworthy nachzumachen oder<br />

selbst ausgedachte Kunstwerke zu gestalten.<br />

Dabei trotzten die Schülerinnen und<br />

Schüler oft auch dem schlechten Wetter<br />

und arbeiteten trotz Kälte und Regen mit<br />

grossem Eifer und viel Einsatz an ihren<br />

verschiedenen Werken aus Holz, Laub,<br />

Schnee und Steinen. Einige davon waren<br />

für die Staufner Bevölkerung klar ersichtlich,<br />

andere wurden nur von sehr aufmerksamen<br />

Passanten entdeckt oder waren<br />

bereits am nächsten Tag nicht mehr sichtbar.<br />

Auch nach den Frühlingsferien wird sich<br />

die 5. Klasse wieder aufmachen, um<br />

Kunstwerke mit und in der Natur zu<br />

gestalten. Die jeweils gemachten Fotografien<br />

der verschiedenen Arbeiten werden<br />

am 18. Juni anlässlich des Besuchsta-<br />

Schulnachrichten<br />

Bildnerisches Gestalten – Mehr als nur zeichnen und malen<br />

Andy Goldsworthy wurde 1956 in<br />

Cheshire (GB) geboren. Er studierte am<br />

«Bradfort Art College» und am «Preston<br />

Polytechnic». Seit seiner Studienzeit<br />

arbeitet er hauptsächlich im Freien mit<br />

Materialien der Natur. Dabei verwendet<br />

er mit dem, was er vorfindet und zumeist<br />

dort, wo er es findet. Einige seiner<br />

Arbeiten bleiben in der Landschaft bestehen,<br />

andere vergehen, schmelzen<br />

werden vom Wind verweht. Einzelausstellungen<br />

von ihm fanden in Grossbritannien,<br />

Frankreich, Holland und Japan<br />

statt, wo seine kurzlebige Kunst meist<br />

nur auf Fotografien zu betrachten war.<br />

Mit dem 2002 im Kino gezeigten Film<br />

«Rivers and Tides» von Thomas Riedelsheimer<br />

wurde das Schaffen von Andy<br />

Goldsworthy erstmals über einen längeren<br />

Zeitraum dokumentiert und zugleich<br />

einem breiteren Publikum bekannt<br />

gemacht.<br />

Andy Goldsworthy lebt mit seiner Familie<br />

in einem kleinen Dorf in Dumfriesshire<br />

(Schottland), wo er in einem alten steinernen<br />

Kornspeicher sein Atelier hat.<br />

7<br />

Foto ST<br />

ges an der Ausstellung zu sehen sein.<br />

Dass man während eines Kunstprojektes<br />

auch Dinge lernt, die nichts mit Kunst zu<br />

tun haben, zeigt übrigens folgende Aussage:<br />

«Ich habe gelernt, dass es nichts<br />

macht, wenn man schmutzige Hände<br />

bekommt. Man kann sie am Schluss ja<br />

wieder waschen».<br />

mv<br />

Schulpflege <strong>Staufen</strong><br />

Foto MV<br />

Auf Ende Schuljahr 2003/<strong>2004</strong> haben<br />

folgende Lehrer die Kündigung eingereicht:<br />

Beatrice Remensberger, Primarlehrerin,<br />

verlässt die Schule <strong>Staufen</strong> nach einigen<br />

Jahren Lehrtätigkeit und einem längeren<br />

Mutterschaftsurlaub. Die Schulpflege dankt<br />

ihr für ihr Engagement zum Wohle der<br />

Schule <strong>Staufen</strong> und wünscht ihr und ihrer<br />

Familie für die Zukunft alles Gute.<br />

Mike Venus verlässt ebenfalls die Schule<br />

<strong>Staufen</strong>. Er ist als Primarlehrer und Fachlehrer<br />

an der Oberstufe tätig. Für sein<br />

Engagement zum Wohle der Schule <strong>Staufen</strong><br />

dankt ihm die Schulpflege und<br />

wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.<br />

Schulpflege <strong>Staufen</strong><br />

Monika Schrenk


Küken<br />

8


Die Küken spielen Carambole<br />

Zeichnung von Andrea<br />

Zeichnung von Kathrin<br />

9<br />

Fabian zeigt, wie man die Küken haltet


Projektwoche des Kindergartens und der Primarschule <strong>Staufen</strong><br />

Vom 26. bis 30. April <strong>2004</strong> fand an der<br />

Schule <strong>Staufen</strong> eine klassenübergreifende<br />

Projektwoche zum Thema «Musik verbindet»<br />

statt.<br />

Die Lehrerinnen und Lehrer der Primarschule<br />

und des Kindergartens, sowie Lehrpersonen<br />

der Musikschule <strong>Staufen</strong> boten<br />

für die Kindergärtner und für alle Schülerinnen<br />

und Schüler der Primarschule viele<br />

verschiedene Kurse an.<br />

Aus folgenden Angeboten durften die<br />

Kinder auswählen:<br />

– Singen und musizieren mit dem<br />

Regenbogenfisch<br />

–Bremerstadtmusikanten<br />

–Wassermusiken<br />

– Musikalische Weltreise<br />

– Das Flötenbärchen und die<br />

Trommeln<br />

– Schubertiade<br />

– Peter und der Wolf<br />

–Tapdance<br />

– Der Karneval der Tiere<br />

– Musik aus aller Welt<br />

– Caliente! Salsa, Bachata und<br />

Merengue<br />

– Türharfe basteln<br />

Am Mittwochmorgen nahmen alle Kinder<br />

(Kiga und 1. bis 5. Klasse) an einem abwechslungsreichen<br />

Postenlauf im Wald teil.<br />

Für die Schülerinnen und Schüler der Primarschule<br />

begann jeder Tag mit einer gemeinsamen<br />

Chorprobe. Als Abschluss der<br />

Projektwoche veranstalteten wir am Freitag,<br />

30. April <strong>2004</strong>, um 18 Uhr, ein kleines<br />

Konzert in der Turnhalle.<br />

e.g.<br />

10


Pendeln zwischen <strong>Staufen</strong> und Amerika<br />

So fühlen wir uns wohl<br />

Einen langen Weg hat Kurt Stadlin<br />

zurückgelegt. Noch immer ist er unterwegs<br />

– zusammen mit seiner Ehefrau<br />

Maria Kees Stadlin, mit Instrumenten<br />

und der gemeinsamen Musik. Maria<br />

und Kurt Stadlin haben ihre angestammten<br />

Berufe aufgegeben – Musik<br />

ist ihr Leben.<br />

Der Schützen-Weltmeister<br />

Kurz nach Abschluss seines Studiums zum<br />

Elektronik-Techniker entwickelte Kurt Stadlin<br />

für die Firma Hämmerli, Lenzburg, eine<br />

Matchpistole, die Furore machte. Auch in<br />

der Freizeit galt sein Interesse Klein-Kalibern<br />

und alten Waffen. Während 20 Jahren<br />

frönte er dem Sport als «Schwarzpulverschütze»<br />

mit dem Vorderlader. Mit Erfolg:<br />

Er holte 14 mal den Schweizermeister-<br />

Titel, viermal wurde er Europameister und<br />

zweimal trug er den Lorbeer des Weltmeisters<br />

nach Hause. In vielen kantonalen<br />

und nationalen Gremien engagierte er<br />

sich für den Schiess-Sport. 1995 zog er<br />

einen Strich unter seine Schützenkarriere.<br />

Im Jahr 1986 zog Kurt Stadlin nach <strong>Staufen</strong>.<br />

Er liess sich zeigen, wie man eine<br />

Mauer erstellt, lernte Fussböden legen<br />

und Wandtäfer einsetzen. Sorgsam renovierte<br />

er das Walti-Haus an der Postgasse<br />

mit eigenen Händen, vom Keller bis zum<br />

Estrich und achtete darauf, den Charakter<br />

des Hauses und seinen Platz im Dorfbild<br />

zu bewahren.<br />

Musik für Kopf und Herz<br />

Der Virus muss sich eingenistet haben, als<br />

Kurt Stadlin in den siebziger Jahren<br />

während ein paar Monaten durch Amerika<br />

reiste, um den Geheimnissen der Pionierzeit<br />

auf die Spur zu kommen. Er wollte<br />

wissen wer Wyatt Earp, der Film-Western<br />

Held, wirklich gewesen war, suchte die<br />

Hintergründe des Liedes «Tom Dooley»<br />

und liess nicht locker, bis er die ganze<br />

Geschichte des zu Unrecht gehängten<br />

Tom erfuhr. Das Lied über diesen Justizirrtum<br />

war manche Jahre auf der Hit-Liste.<br />

Amerikas Volksmusik zog ihn in ihren<br />

Bann. Noch sollte es jedoch Jahre dauern,<br />

bis er sich ihr ernsthaft zuwandte. Im Jahr<br />

1994 fuhr er ein zweites Mal in die Staaten<br />

und begann, dieser Musik auf den<br />

Grund zu gehen. Er begegnete seinem<br />

grossen Vorbild, Doc Watson. Der blinde<br />

Sänger und Musiker hat den Old Time<br />

Country der Vergessenheit entrissen und<br />

neu belebt. Er zündete einen Funken, der<br />

wohl schon lange in Kurt geschwelt hatte.<br />

Im Gedenken an Merle, den tödlich verunglückten<br />

Sohn und Partner von Doc<br />

Watson, findet jedes Jahr ein Merle-Fest<br />

statt, wo die Anhänger des Old Time<br />

Country und Bluegrass sich begegnen<br />

und während vier Tagen singen und<br />

zuhören, musizieren und tanzen. Nach<br />

kleinen Anfängen nehmen nunmehr an<br />

die 70'000 Besucher an diesem Festival<br />

teil. Noch nie, sagt Maria, habe sie eine<br />

Unser Haus in den Bergen von North Carolina<br />

12<br />

Veranstaltung von diesem Ausmass<br />

erlebt, die so friedlich und wohlgeordnet<br />

von statten gehe. Es herrscht Alkoholverbot.<br />

Ganze Familien nehmen daran teil.<br />

Für die Kinder wird ein eigenes Programm<br />

organisiert mit Spielen, Work shops und<br />

einem Streichelzoo. Kurt und Maria Stadlin<br />

besuchen jedes dieser Festivals; im Jahr<br />

1997 trat er selbst mit seinen Liedern auf.<br />

Hier fand Kurt erste amerikanische Freunde,<br />

die ihn ermunterten, in Amerika zu<br />

bleiben. Hier auch begegneten sich Maria<br />

und Kurt zum ersten Mal.<br />

Mittlerweile hatte sich Kurt in der Umgebung<br />

von Charlotte eine «alte Bruchbude»<br />

gekauft. Nun begann ein renovieren, ausbessern,<br />

zimmern und malen – es dauert<br />

bis heute an. «Eigentlich haben wir zwei<br />

Zu-Hause» sagt Maria. Zweimal im Jahr<br />

leben sie für drei Monate in North Carolina.<br />

Hier treffen sie ihre Freunde, sie singen<br />

und musizieren, diskutieren oder feiern<br />

zusammen. Hier finden sie immer wieder<br />

neue Lieder – sie spüren den Geschichten<br />

der Menschen nach, die vor hundert oder<br />

zweihundert Jahren hier lebten.<br />

Seine musikalische Grundausbildung genoss<br />

Kurt Stadlin bei George Tempest, dem<br />

bekannten englischen Gitarristen. Heute<br />

bilden sich Kurt und Maria bei jedem USA-<br />

Aufenthalt an Kursen weiter, um tiefer in<br />

die Geheimnisse der amerikanischen Folk-<br />

Musik einzudringen.


Brot und spielen<br />

Kurt war ein gut bezahlter Ingenieur –<br />

Maria pflegte kranke Menschen. Das<br />

Gefühl jedoch, am Leben vorbeizuarbeiten,<br />

wurde zunehmend stärker. Irgendeinmal<br />

wurde beiden klar, dass sie sich<br />

künftig der Musik widmen wollten. Auf<br />

die monatliche Lohntüte jedoch bewusst<br />

zu verzichten, braucht Mut.<br />

Sie wagten den Schritt – sie leben von und<br />

mit ihrer Musik, treten auf Kleinbühnen<br />

und in Altersheimen auf, machen auch<br />

Strassenmusik. So kann es schon einmal<br />

vorkommen, dass sie in einem Restaurant<br />

bloss etwas trinken wollen und dann<br />

einen ganzen Nachmittag lang musizieren.<br />

Für eine Mahlzeit, für ein Glas Wein<br />

bringen sie Freude in eine Wirtsstube; ihre<br />

Musik löst die Zungen. Die Zuhörer beginnen<br />

miteinander zu reden, tauschen<br />

Geschichten aus. Volles Leben nennt Kurt<br />

diese spontanen Musizierstunden, unfiltriert,<br />

direkt und sinnlich. Überrascht sind<br />

sie über ihre vielen jungen Zuhörer; sogar<br />

Techno-Freaks lassen sich von ihrer Musik<br />

begeistern.<br />

Maria und Kurt Stadlin haben ihre eigene<br />

Firma gegründet, die KuMa-Enterprise.<br />

Ihre erste CD, «Walking the past», ist bereits<br />

im Selbstverlag erhältlich. Sie singen<br />

mit ungekünstelten Stimmen und reinem<br />

The Coffee Pickers Fotos Copick<br />

Postgasse 2, 5603 <strong>Staufen</strong><br />

Telefon 062 891 23 28<br />

Guete Tag wohl,<br />

zum z’Morge git’s Brötli<br />

vom Gradwohl<br />

Südstaaten-Akzent «zeitlose Musik über<br />

zeitlose Themen». Dazu begleiten sie sich<br />

mit zwei Instrumenten. Sie vertreiben ihre<br />

CD selbst, sind auch mit keinem Agenten<br />

verbündet. Unabhängigkeit ist ihnen<br />

wichtiger.<br />

Mit ihrem angeborenen Rhythmusgefühl<br />

war es Maria Kees ein Leichtes, Gitarrenund<br />

Banjospiel zu erlernen. An das «auf<br />

der Bühne stehen» musste sie sich erst<br />

gewöhnen. Eigentlich sei sie ein schüchterner<br />

Mensch, meint sie. Das gemeinsame<br />

Bedürfnis jedoch, mehr Zeit miteinander<br />

zu verbringen als die üblichen paar Stunden<br />

Feierabend und karge Wochenenden,<br />

liess sie den Schritt in die Selbständigkeit<br />

wagen. «Natürlich steht uns viel<br />

weniger Geld zur Verfügung», geben sie<br />

zu, «aber unsere Lebensqualität ist um ein<br />

Vielfaches gestiegen – wir leben unseren<br />

Traum.»<br />

In ihrem Haus in Amerika bieten die Stadlins<br />

Work shops an. Hier treffen sich<br />

Musiker und Sänger, hier wird musiziert<br />

und gefeiert, Geschichten machen die<br />

Runde. Kürzlich stand eine Frau vor ihrer<br />

Türe und erzählte, dass eben dieses Haus<br />

ihrer Grossmutter gehört habe. Jeder<br />

Winkel war ihr vertraut, an jedes Zimmer<br />

knüpfte sie Erinnerungen. Tags darauf<br />

stand ein Glas selbstgekochte Marmelade<br />

auf der Veranda mit einem Brief, in dem<br />

13<br />

die Frau Stadlins für die Behutsamkeit<br />

dankte, mit der sie das Haus instand<br />

gestellt haben.<br />

Musik – altes Kulturgut<br />

Kurt Stadlin vergleicht den Musikstil «Old<br />

Time» mit den Schweizer Ländlern, Polkas<br />

und Volksliedern – altes Kulturgut also.<br />

«Old Time ist nicht nostalgisch verbrämte<br />

Western-Romantik. Sie ist Musik von<br />

Menschen für Menschen. Ihre Melodien<br />

untermalen Texte über Liebe und Leiden,<br />

Sterben und Tod, Freude und Trauer. Sie<br />

ist Musik für die Sinne», fasst Kurt Stadlin<br />

zusammen.<br />

«Diese Musik lebt im Alltag von Nord<br />

Carolina weiter», sagt er, «die Menschen<br />

hier sind nicht begütert. Aber die gemeinsamen<br />

Stunden bei Gesprächen und Liedern,<br />

ihre Hilfsbereitschaft und die Zuneigung<br />

die oft fast greifbar ist, lässt sich<br />

weder mit Franken noch mit Dollars kaufen.<br />

Das ist ein Stück Heimat für uns, auch<br />

wenn es meilenweit entfernt liegt.»<br />

– vs –<br />

Die CD «Walking the past» ist bei Bäckerei<br />

Gradwohl und Volg <strong>Staufen</strong> und in verschiedenen<br />

Geschäften in Lenzburg erhältlich<br />

oder unter www.copick.ch


Licht und Schatten am Aequator<br />

Susanne Koller erlebt ein<br />

Entwicklungsland<br />

Foto Mi<br />

Susanne Koller wohnt am Schrägweg<br />

in <strong>Staufen</strong>. Vor einem Jahr hat sie ihre<br />

Ausbildung zur Primarlehrerin abgeschlossen.<br />

Nach ein paar Einsätzen als<br />

Stellvertreterin erfüllte sie sich einen<br />

lange gehegten Wunsch, eine Reise ins<br />

Ausland.<br />

Via Internet machte sie sich auf die Suche<br />

nach einem sinnvollen Ziel. Auf dem Bildschirm<br />

lockte die Ansicht des Unabhängigkeitsplatzes<br />

im Zentrum von Quito, der<br />

Hauptstadt von Ecuador. Das war es! Die<br />

Organisation für Freiwilligen-Arbeit suchte<br />

eine Englisch-Lehrerin. Mit ihren guten<br />

Spanisch- und Englischkenntnissen erfüllte<br />

Susanne Koller die Anforderungen. Kurz<br />

entschlossen bereitete sie ihre Reise vor,<br />

liess sich die nötigen Impfungen verpassen<br />

und reiste ins Unbekannte.<br />

Quito liegt 2'900 Meter über Meer. Die<br />

1,7 Millionen-Stadt ist zweigeteilt: in<br />

einen wohlhabenden Norden und in den<br />

armen Süden. Gegensätze prallen aufeinander.<br />

Neben Blechhütten und einfachen<br />

Backsteinhäusern erheben sich moderne<br />

Einkaufszentren mit Luxusgütern für die<br />

Schönen und die Reichen.<br />

Während des ersten Monats wohnte<br />

Susanne Koller im Haus des Leiters der<br />

Organisation, Marcelo Maldonado. Dort<br />

begegnete sie auch ihrer späteren Reisegefährtin,<br />

einer jungen Deutschen, die<br />

ebenfalls freiwillig arbeitete.<br />

Schule<br />

Susannes Wirkungsfeld liegt im Süden<br />

von Quito, eine Schule mit 980 Kindern.<br />

Jede Klasse besteht aus 40 - 50 Kindern.<br />

Schon die Kleinsten, die Fünfjährigen,<br />

haben pro Woche eine Stunde Englisch-<br />

Unterricht.<br />

«Alles, was ich im Fachdidaktik-Unterricht<br />

gelernt habe, musste ich zuerst einmal<br />

über Bord werfen» sagt Susanne. «Meine<br />

Theorien taugten hier wenig, die momentane<br />

Situation diktiert das Lehr-Programm.<br />

Ob Englisch- oder Turnlehrerin – man ist<br />

flexibel.» Susanne gründete eine Basketball-Mannschaft<br />

für Mädchen und trainierte<br />

sie für einen Wettkampf. Für die<br />

ganze Schule, für 980 Kinder also, gibt es<br />

einen Basket-Ball!<br />

Hier ist alles anders<br />

Der Staat investiert nichts in Bildung und<br />

Gesundheit. Die Schule kostet pro Kind<br />

zwei Dollar im Monat. Viele Eltern können<br />

diesen geringen Betrag kaum aufbringen;<br />

in manchen Familien fehlt der Vater. Viele<br />

Kinder gehen nach der Schule zur Arbeit,<br />

um ihre Mütter zu unterstützen und etwas<br />

zu den Lebenskosten beizutragen. Die<br />

Lehrmittel sind mangelhaft. Es ist einfach<br />

Susanne mit ihren Kindern<br />

14<br />

kein Geld für besseres Material vorhanden.<br />

Die Atmosphäre in der Schule lässt sich<br />

nicht mit unseren Schulen vergleichen. In<br />

Ecuador sagt man: «Ein Mensch braucht<br />

pro Tag mindestens 10 Umarmungen.»<br />

Dieser Regel wird nachgelebt, in der<br />

Schule, unter Kollegen, unter Nachbarn.<br />

Das Verhältnis Schüler/Lehrer ist spontan,<br />

herzlich und liebevoll. Mit ihren langen<br />

blonden Haaren war Susanne in den<br />

Augen der Kinder eine Traum-Prinzessin –<br />

sie nannten sie «Susanita» oder «Barbie».<br />

Untereinander sind die Kinder sehr offen.<br />

Petzen gilt nicht; ein Streit wird direkt<br />

geregelt – mit Worten, manchmal auch<br />

mit Fäusten.<br />

Von 7.30 - 12.30 Uhr ist Schule mit einer<br />

Pause von einer halben Stunde. Drei Frauen<br />

kochen gesunde, wohlfeile Gerichte. So<br />

wird in der Pause im «Lehrerzimmer» – das<br />

allerdings mit unseren Lehrerzimmern, wo<br />

Kaffeemaschine, Kopierapparat, Telefon<br />

vorhanden sind, nicht zu vergleichen ist –<br />

tüchtig Mahlzeit gehalten, um den Unterricht<br />

durchhalten zu können.<br />

Früher gab es viele unterernährte Kinder,<br />

weil die Mütter oft weder Zeit noch Geld<br />

hatten, für ihre Familien zu kochen. Seit<br />

einiger Zeit entstehen immer mehr von<br />

Nonnen geführte Mittagstische, wo bedürftige<br />

Kinder gesund ernährt werden.<br />

Ein schönes Land<br />

«Dieses Land hat von allem etwas» sagt<br />

Susanne Koller. Die Landschaft ist eine<br />

Musterkollektion von höchsten Schnee-


Quito – Aussicht von Susannes Terrasse<br />

bergen, Vulkanen, Wäldern, Meer, Flüssen,<br />

fruchtbaren Ebenen. Man unterscheidet vier<br />

Zonen: Anden, Küste, Galapagos-Inseln,<br />

Urwald. Mit seinen 270'790 km2 ist Ecuador<br />

der kleinste Andenstaat.<br />

In den Weihnachtsferien reiste Susanne<br />

mit ihrer Freundin während drei Wochen<br />

durch das Land. Innert sechs Stunden<br />

brachte sie ein klappriger Bus von 3'000<br />

Höhenmetern ans Meer. «Da wird einem<br />

schwindlig, der Kopf droht zu bersten»<br />

sagt sie.<br />

Muisne ist ein kleiner Ort auf einer Insel<br />

nahe der Küste. Vor einigen Jahren war<br />

hier ein Touristenzentrum; heute ist es wie<br />

ausgestorben. Die beiden Rucksacktouristinnen<br />

fanden weder Restaurant noch<br />

Hotel, wo sie sich hätten verpflegen oder<br />

übernachten können. Ihren Hunger stillten<br />

sie mit einem Ast voll Bananen; als Schlafstelle<br />

fanden sie ein verlassenes Häuschen.<br />

Die Einheimischen leben von dem, was<br />

ihnen die Natur gibt. Jeden Abend holen<br />

die Fischer ihre Netze ein. Die Dorfbevölkerung<br />

steht am Strand; jeder nimmt sich<br />

zwei Fische. So werden auch Früchte und<br />

Gemüse geteilt. Geld ist kaum vorhanden.<br />

Die leeren Restaurants und Hotels<br />

machen aus diesem Ort eine Geisterinsel.<br />

Holzhütten, ein paar weidende Kühe und<br />

Pferde und die verbleibenden Einwohner<br />

fristen ein karges Dasein. Wer kann, wandert<br />

aus. Nach den USA oder nach Euro-<br />

pa. «Was, ihr kommt aus der Schweiz»<br />

werden die beiden Frauen oft gefragt.<br />

«Dort möchten wir hin, dort geht es allen<br />

Menschen gut.»<br />

Im kleinsten Kaff jedoch steht ein Häuschen<br />

mit Internet-Anschluss, in jedem Haus ein<br />

Fernseher. Die wenigsten Menschen haben<br />

Aussicht, je einmal aus ihrer Armut herauszukommen.<br />

So erhaschen sie über den<br />

Bildschirm einen Blick in die grosse Welt.<br />

Trotz ihrer Armut sind sie zufrieden. Ihre<br />

Lebensfreude bricht bei jeder Gelegenheit<br />

durch: Musik, Tanzen, Licht und Lieder.<br />

Das einfache Leben<br />

Nach ihrem Weihnachtsurlaub kehrt<br />

Susanne noch einmal für zwei Monate an<br />

die Schule zurück. Nun hat sie ihre eigene<br />

kleine Wohnung in der Nähe der Schule<br />

gefunden. Die Aussicht ist grossartig. Ein<br />

Badezimmer mit Dusche ist vorhanden,<br />

auch ein einfacher Gasherd in der Küche.<br />

Das Schlafzimmer ist nicht gross und bietet<br />

doch Platz für Hunderte von Lebewesen.<br />

Neben Susanne bewohnt eine ganze<br />

Dynastie von Flöhen die weiche Matratze.<br />

Oft ist Susanne beim Aufwachen übersät<br />

von Stichen.<br />

Eine Heizung existiert nicht. Susanne<br />

schildert ihre Ausrüstung für die Nacht:<br />

15<br />

Zwei Paar Socken, ein Flanell-Pijama, darüber<br />

ein Trainer, um den Kopf einen Schal<br />

und über allem zwei Wolldecken. Die<br />

Nächte sind bitterkalt am Fusse der<br />

Anden.<br />

«Ich habe nicht gewusst, wie einfach ich<br />

leben und mich einschränken kann, wenn<br />

es nötig ist» sagt sie. «Hier musste ich<br />

meine Vorstellungen von den Notwendigkeiten<br />

des Alltags aus dem Kopf räumen.»<br />

Susanne hat eine andere, neue Welt kennen<br />

gelernt. Und keine einzige Erfahrung<br />

möchte sie missen.<br />

Wenn sie vom Abschied in der Schule<br />

erzählt, steigen Tränen in ihre Augen.<br />

Kinder sangen ihre Lieder, tanzten vor ihr,<br />

brachten ihr Geschenke, die sie sich<br />

buchstäblich vom Mund abgespart hatten.<br />

«Mis Niños, meine Kinder» sagt sie.<br />

Die Liebe dieser Kinder wird sie nie mehr<br />

vergessen.<br />

Verena Sandmeier<br />

Fotos sk


Der Infanterist<br />

Wir sind schon seit einigen Wochen wieder<br />

zurück in der Schweiz, doch die Erinnerungen<br />

an meine sechs Monate bei den<br />

Internationalen Schutztruppen der Kosovo<br />

Force KFOR sind noch ganz präsent! Für<br />

mich war dies eine Riesenerfahrung: Anderes<br />

Land, andere Menschen, andere<br />

Kultur, das Leben in einem militärischen<br />

Camp mit Leuten aus der ganzen Schweiz,<br />

aus Deutschland und Oesterreich.<br />

Wie kommt man eigentlich dazu? Ein ehemaliger<br />

Arbeitskollege, der schon im<br />

Kosovo Dienst geleistet hatte, weckte<br />

mein Interesse für diesen Einsatz. Da ich<br />

sowieso einmal was Neues tun wollte,<br />

meldete ich mich für die «Friedenserhaltende<br />

Operation» im Kosovo als mechanisierter<br />

Infanterist. Meine militärische<br />

Grundausbildung und die Unteroffiziersschule<br />

als Grenadier waren für diese Aufgabe<br />

sicherlich hilfreich.<br />

Nach der zweimonatigen Ausbildung in<br />

der Schweiz und in Oesterreich (10 Tage)<br />

gings dann Mitte Oktober 2003 endlich<br />

in das Einsatzland. Die Aufträge unseres<br />

Mech.Inf.Zuges (45 Mann) bestanden aus<br />

Patrouillen mit dem «Piranha» (Radschützenpanzer),<br />

Fusspatrouillen in Städten und<br />

Dörfern, Fahrzeug- und Personenkontrollen<br />

(Checkpoints), Personen- und Konvoischutz<br />

sowie die Campwache (ca. 5 mal im<br />

Monat). Wir hatten dadurch täglich mit<br />

Mit der Swisscoy im Kosovo<br />

Zwei junge Staufner als Friedens-Soldaten<br />

Patrick bewacht eine Kirche<br />

Checkpoint<br />

Personen– und Fahrzeugkontrolle<br />

Serben, Albanern und Romas zu tun, was<br />

sehr interessant war. Nur mit der Sprache<br />

war das manchmal so eine Sache! Obwohl<br />

viele Leute Deutsch oder Englisch<br />

sprechen, verständigten wir uns oft mit<br />

Händen und Füssen. Irgendwie funktionierte<br />

die Verständigung immer. Die Leute<br />

waren sehr freundlich und hilfsbereit.<br />

Am 17. März <strong>2004</strong> änderte sich die Lage<br />

schlagartig: Die schwersten Ausschreitungen<br />

seit dem Kriegsende von 1999. Bei<br />

uns im Süden des Landes war es zwar<br />

nicht so dramatisch wie im Norden, aber<br />

wir waren zwei Tage rund um die Uhr<br />

unterwegs, voll ausgerüstet mit Splitterschutzweste,<br />

Helm, Sturmgewehr und genügend<br />

Munition. Wir wurden bei Demonstrationen<br />

und Beobachtungsposten eingesetzt.<br />

Nach zwei vollen Einsatztagen und<br />

nur einigen Stunden Schlaf waren wir froh,<br />

wieder ins Camp zurückzukehren. Dort<br />

konnten wir uns etwas erholen, standen<br />

aber im höchsten Bereitschaftsgrad: In 30<br />

Minuten mussten wir abfahrbereit sein.<br />

Wir rechneten ständig damit, ausrücken zu<br />

müssen. In dieser schwierigen Zeit wurde<br />

das Verhältnis zu unseren deutschen<br />

Kameraden noch besser und die Zusammenarbeit<br />

war für beide Seiten eine positive<br />

Erfahrung.<br />

Während der ganzen letzten vier Wochen<br />

unseres Einsatzes dauerte diese gespannte<br />

Lage an. Aus unserer Sechstagewoche<br />

wurde eine Siebentagewoche. Auch für<br />

mich persönlich änderte sich einiges: Selten<br />

bis gar nie mehr ausschlafen, wenig Zeit<br />

für Fitnessraum und Sport, keinen Saunabesuch<br />

und die ständige Ungewissheit,<br />

was als Nächstes passieren würde. Ich<br />

verspürte nicht eigentliche Angst aber<br />

einen gehörigen Respekt vor der besonderen<br />

Situation, mit der wir über Wochen<br />

konfrontiert waren. Doch auch diese Zeit<br />

ging vorbei; ich war froh und erleichtert,<br />

als ich wieder zu Hause war.<br />

16<br />

Fahrpatrouille durch albanisches Dorf<br />

Rückblickend kann ich doch sagen, dass<br />

es ein sehr lehrreiches halbes Jahr war. Ich<br />

habe viel erlebt und viel Neues dazugelernt,<br />

habe die beeindruckende Kameradschaft<br />

genossen und bin froh über diese<br />

Entscheidung, einen Auslandeinsatz geleistet<br />

zu haben.<br />

Wm Patrick Urech<br />

Mechanisierte Infanterie<br />

Swisscoy 9<br />

Fotos PU<br />

Der Swisscoy-Stromer<br />

Es war der 16. Oktober 2003 in Stans, der<br />

letzte Tag in der Schweiz, für eine Weile.<br />

Der Tag begann früh und kalt war es auch.<br />

Nun würde sich zeigen, ob die zweimonatige<br />

Grundausbildung im Melchtal sich gelohnt<br />

hatte. Mit Reisecars ging`s zum Militär-<br />

Flugplatz Emmen. Nach gut 2 1 ⁄2 Flugstunden<br />

landeten wir in Pristina (Kosovo), dort lösten<br />

wir das 8. Kontingent ab, das nun in die<br />

Schweiz zurückkehren konnte. Auf dem<br />

militärischen Teil des Flughafens fand dann<br />

die Fahnenübergabe statt; anschliessend<br />

wurden wir mit Begleitschutz ins Camp<br />

Casablanca gebracht .Dort bezogen wir die<br />

Wohncontainer, die uns für die nächsten<br />

sechs Monate als Zuhause dienten. Die<br />

nächsten Tage waren ausgefüllt: wir lernten<br />

das Camp kennen. Da ich als Camp-<br />

Elektriker angestellt war, wusste ich relativ<br />

schnell wo die Strom-Aggregate oder die<br />

vier verschiedenen Brunnen waren. Die zuerst<br />

ungewohnte Sechstagewoche machte vielen<br />

Leuten recht zu schaffen.<br />

Die ersten Arbeiten waren geprägt von<br />

Stromausfällen und Arbeiten, die das 8.<br />

Kontingent nicht mehr erledigen konnte.<br />

Dann lernten wir die Leute von der Energie<br />

Gruppe der österreichischen Armee kennen,<br />

damit eine gute Zusammenarbeit entstehen<br />

konnte. Weil ein Teil des Schweizer Camps


Patrick Urech und Jürg Wetli Technische Daten der Brücke: 81 m lang, Talbreite 70 m, max. Belastung 60 t, Gewicht 180t,<br />

Fahrbahnbreite 7 m.<br />

mit österreichischen Aggregaten mit Strom<br />

beliefert wurde, hatten wir zwei Swisscoy-<br />

Stromer Instruktion auf den österreichischen<br />

Aggregaten, um die Kollegen bei<br />

einem Stromausfall mitten in der Nacht<br />

nicht behelligen zu müssen. Mit dem<br />

Umbau der zwei Sport-Chalets und vielen<br />

kleineren Arbeiten wie z.B. Lampen, Lichtschalter<br />

und Wandradiatoren auswechseln,<br />

lief die Zeit wie im Fluge.<br />

Im November stand eine «Maibi Jonsen»<br />

Brücken-Demontage auf dem Programm.<br />

Der Abbau dieser Brücke dauerte 4<br />

Wochen, es brauchte einen 20t Kran, 15<br />

Arbeitkräfte und einen deutschen Pionier-<br />

Panzer dazu.<br />

Nun stand die erste der zwei Weihnachtsfeiern<br />

vor der Türe. Zu Besuch bei der Swisscoy<br />

war Korps-Kommandant Kekeis, Chef<br />

der Schweizer Armee. Die zweite Feier<br />

bestand aus einem gutem Essen; jede der<br />

drei Nationen im Camp feierte nach dem<br />

Essen separat weiter Weihnachten.<br />

Mit grossen Schritten ging es auf meine<br />

ersten Ferien zu, auf die ich mich sehr freute.<br />

10 Wochen sind lang, sehr lang... Auch<br />

wenn es im Kosovo militärisch zu und her<br />

ging, den Silvester in <strong>Staufen</strong> konnte mir<br />

niemand nehmen. Eine Woche in der<br />

Schweiz ist zu kurz um alle Kollegen zu<br />

sehen, die man sehen wollte, aber es tat<br />

gut wieder mal in der Schweiz zu sein.<br />

Kaum zurück im Kosovo, hat man sich<br />

schnell wieder an das Leben im Camp<br />

gewöhnt. Die Arbeiten am neuen Coiffeur-<br />

Salon standen an und sollten wie in der<br />

Schweiz in einer unmöglich kurzen Zeit fertig<br />

gestellt werden. Nach der Fertigstellung<br />

sagten alle beteiligten Arbeiter, dass dieser<br />

Coiffeur-Salon der Schönste im ganzen<br />

Kosovo sei.<br />

An den arbeitsfreien Tagen blieb genug<br />

Zeit für die Besichtigung anderer Camps<br />

oder um den landschaftlich schönen Kosovo<br />

zu geniessen. Zum Teil fühlte man sich wie<br />

in der Schweiz.<br />

Immer wieder traf man alte Bekannte: ein<br />

LKW von der Migros Winterthur, ein Postauto<br />

mit der Aufschrift Lugano oder gar<br />

ein Mannschaftsbus des Baugeschäfts<br />

Doninelli <strong>Staufen</strong>. In der Schweiz ausgemustert<br />

– im Kosovo dient es noch lange.<br />

Auch das gibt es Aber auch bei den Läden gibt’s Schweizer<br />

Vorbilder!<br />

17<br />

Nach weiteren 6 Wochen Einsatz im Kosovo<br />

freute ich mich auf meine zweiten Ferien in<br />

der Schweiz. Diese zwei Wochen Ferien<br />

waren jedoch beeinträchtigt vom Wissen,<br />

dass ich nochmals 5 Wochen Einsatz vor<br />

mir hatte.<br />

Die letzten 5 Wochen waren ausgefüllt mit<br />

Notfällen und Inventur; zudem mussten<br />

wir die Beleuchtung in der neuen Post<br />

montieren. Die Heimkehrer feierten jeweils<br />

ihren Abschied mit einem «Abflieger» Fest.<br />

Diese Feste wurden durch Ausschreitungen<br />

zwischen Serben und Kosovo-Albanern<br />

getrübt. Mit den schlimmen Gewaltausbrüchen<br />

jener Woche Mitte März hatte<br />

niemand im Camp gerechnet. Es war für<br />

viele von uns die schwierigste Zeit in den<br />

ganzen 6 Monaten. Der Mech Inf Zug war<br />

fast nur noch zum schlafen im Camp; wir<br />

vom Pionier Zug stellten den Reserve-Zug<br />

für Camp-Wache, Medi-Fahrer und die Fahrer<br />

der Militär-Polizei. Dazu kam, dass wir<br />

normal unserer Arbeit nachgehen mussten.<br />

Da ich im zivilen Leben in der Feuerwehr<br />

bin, war ich auch noch in der Camp-Feuerwehr.<br />

Das bedeutete, jeden Samstag Nachmittag<br />

Feuerwehrübung mit den österreichischen<br />

Kollegen. Wir hatten drei Brände<br />

und einen tödlichen Verkehrsunfall in 6<br />

Monaten als Einsätze. Keine Angst, im<br />

Camp brannte nichts, diese Einsätze waren<br />

ausserhalb des Camp, immer mit der Ortsfeuerwehr<br />

von Suva Reka zusammen.<br />

Dann am 7. April der grosse Moment: Fahnenübergabe<br />

auf dem Flugplatz in Pristina<br />

ans 10. Kontingent.<br />

Zurück in der Schweiz musste ich das<br />

Material abgeben und dann folgte die offizielle<br />

Verabschiedung ins Zivilleben.<br />

Gfr. Jürg Wetli<br />

Fotos JW


Der Auenschutzpark Rohr-Rupperswil<br />

Vom Wasser habe er es gelernt, das<br />

Wandern – singt Franz Schuberts Müllersbursche.<br />

Wenn auch im Flachland<br />

der Sommer nicht gerade als Wandersaison<br />

gilt, ist die Wanderung einem<br />

Bach oder Fluss entlang in der Frühe<br />

eines Sommermorgens reine Wonne.<br />

Tau glitzert auf den Wiesen, Vögel<br />

zwitschern und tirilieren; die Luft ist<br />

blauseiden.<br />

Auf dem Weg zum Bahnhof Lenzburg reiben<br />

wir uns die letzten Schlafbrösmeli aus<br />

den Augen. Der Zug bringt uns nach Rupperswil.<br />

Die gelben Wegzeichen weisen<br />

uns durch die Unterführung gegen die<br />

Aarebrücke. Vor dem Brunnen beim Steiner-<br />

Fabrikareal werden wir den Wegweisern<br />

untreu. Wir biegen links ab und folgen dem<br />

Auweg. Der Steiner-Kanal murmelt von<br />

vergangenen Zeiten, als er verantwortlich<br />

war für die Maschinenkraft der Spinnerei.<br />

Heute beleben ein Restaurant und Loft-<br />

Wohnungen das ehemalige Fabrikgebäude.<br />

Wer den Ausgangspunkt mit dem eigenen<br />

Auto erreicht, folgt der Strasse über<br />

die Holzbrücke und benützt den grossen<br />

Parkplatz vor der Aarebrücke, um nach<br />

ein paar hundert Metern Marsch entlang<br />

der Strasse Rupperswil-Auenstein zur<br />

Brücke über den Steinerkanal am Auweg<br />

zu gelangen.<br />

Wir überqueren die Strasse; zu unserer<br />

Rechten begleitet uns der Kanal, links öffnet<br />

sich Weid- und Wiesland. Wir begegnen<br />

einem der früheren Kosthäuser. Hier<br />

wohnten die Arbeiter der grossen Fabrik<br />

Juwelen auf der Aargauerkarte<br />

Der neue See<br />

und wurden – oft mehr schlecht als recht<br />

– verköstigt.<br />

Vor dem grossen Bauernhof weiden Kühe<br />

und Pferde. Unser Weg ist nun zur Naturstrasse<br />

geworden. Eine Starkstromleitung<br />

weist auf das nahe Kraftwerk Rupperswil-<br />

Auenstein hin. Bald nimmt uns der Wald<br />

auf. Ein Morgenkonzert empfängt uns;<br />

das tschilpt und zwitschert, das jubiliert<br />

und tiriliert, das krächzt und hähert. Ein<br />

Rotkehlchen hüpft vor uns her, eine Amsel<br />

sucht Essbares im trockenen Laub, ein<br />

Eichhörnchen fliegt von Ast zu Ast: Erdenschwere<br />

– was ist das?<br />

18<br />

Im Aarschächli<br />

Wir überqueren die schmale Betonstrasse,<br />

gehen weiter – immer Richtung Westen.<br />

Bald treten wir aus dem Wald. Wiesen<br />

und Getreidefelder liegen vor uns. Links<br />

versteckt sich ein Hochsitz, das Wild hat<br />

sich in die Geborgenheit des Unterholzes<br />

zurückgezogen. Nach gut 100 Metern<br />

folgen wir dem rechten Winkel des Feldweges,<br />

Richtung Aaredamm. Vor dem<br />

Kanal biegen wir links ab und gehen auf<br />

dem Grasweg dem Grundwasserlauf entlang.<br />

Zwei Weiher schimmern durch Weiden<br />

und Holunderbüsche.


Badi Biberstein<br />

Auf dem schmalen Betonsteg überqueren<br />

wir den Kanal. Es rauscht und gurgelt<br />

allenthalben; Giessen – das sind Grundwasserbäche<br />

– bilden eine Miniatur-Flusslandschaft.<br />

Wir folgen dem frisch geschotterten<br />

Weg gegen Westen. Links<br />

liegt Ackerland, rechts öffnet sich der Wald<br />

zu einem kleinen See, der im Rahmen des<br />

Auenschutzparks ausgehoben worden ist.<br />

Durch die Renaturierung der Auenlandschaft<br />

erhoffen sich die Initianten die<br />

Rückkehr von Eisvogel, Wasserralle, Zwergtaucher,<br />

Wasserfrosch und Ringelnatter.<br />

Auf dem Beobachtungshügel setzen wir<br />

uns auf einen der Findlinge und geniessen<br />

die Ruhe dieser Landschaft. Wir beobachten<br />

Enten im Flug, lauschen einem Specht<br />

und dem Lockruf des Buchfinkes. Plötzlich<br />

sirrt das Entenpaar bei uns vorbei,<br />

setzt zum Landen an und zieht seine Spur<br />

auf der Wasserfläche.<br />

Bald leuchtet das «rote Haus» aus den<br />

Bäumen. Nun kreuzt der offizielle Wanderweg<br />

mit seinen gelben Wegweisern<br />

unseren Pfad. Wir jedoch halten streng<br />

unsere Richtung gegen Westen ein bis wir<br />

aus dem Wald treten und auf der<br />

Aarebrücke nach Biberstein stehen. Das<br />

Schloss thront über der Aare; heute<br />

beherbergt es ein Wohnheim für geistig<br />

behinderte Erwachsene. Noch zeugt jedoch<br />

der Bär an seinen Mauern von der<br />

einstigen Berner Herrschaft im Aargau.<br />

Die Natur als Kläranlage<br />

Die Badi Biberstein ist etwas ganz Besonderes.<br />

Drei Teiche – Badeteich, Regenerationsteich<br />

und Klärteich – werden von<br />

Quellwasser gespiesen, das laufend umgewälzt<br />

wird. Die Anlage basiert auf biologischer<br />

Selbstreinigung; durch gezielten<br />

Einsatz von entsprechenden Pflanzen<br />

kann der Bademeister auf den Einsatz von<br />

chemischen Mitteln verzichten. Die Qualität<br />

des Wassers wird regelmässig kontrolliert.<br />

Hier gönnen wir uns Zeit für ein Bad und<br />

fürs Picknick oder aber wir setzen uns an<br />

einen der Tische des Badi-Beizli. Willi<br />

Hunziker, der Bademeister, ist auch für<br />

Küche und Grill zuständig: er ist gewappnet<br />

gegen kleine Gelüste und grosse Hunger.<br />

Der Rückweg führt uns dem linken Aare-<br />

Ufer entlang. Immer wieder rieseln Bächlein<br />

durch die Wiesen, über schroffe Felsen<br />

der Aare zu. Ausgediente Steinbrüche<br />

bieten sich als Rastplätze mit einfachen<br />

Feuerstellen an.<br />

Eine Hinweistafel zeigt uns den Plan des<br />

Auengebietes, die gegenwärtigen und<br />

künftigen Bewohner, die Vegetation, die<br />

sich hier wieder artgerecht entfalten kann.<br />

19<br />

Das Kraftwerk Rupperswil-Auenstein wurde<br />

im Jahr 1988 komplett erneuert. Eine<br />

Laufradschaufel von beachtlichem Umfang,<br />

die in den Jahren 1945 - 1988 im Einsatz<br />

stand ist heute ein Ausstellungsstück. Wir<br />

gehen über das Stauwehr. Die Generatoren<br />

surren und brummen vom unersättlichen<br />

Energiebedarf der Menschen.<br />

Nun treffen wir wieder auf den markierten<br />

Wanderweg. Bei der Aarebrücke biegen<br />

wir rechts ab. Die Autofahrer finden hier<br />

ihr Fahrzeug wieder, wir gehen zur Kanal-<br />

Holzbrücke. Beim Brunnen vor dem Kastanienbaum<br />

schliessen wir den Kreis. Das<br />

Herrschaftshaus der früheren Spinnerei-<br />

Besitzer spricht seine eigene Sprache. Über<br />

dem Eingang lauert eine grosse steinerne<br />

Spinne.<br />

Wer ihr zu lauschen vermag, vernimmt<br />

die Geschichte der Fabrik von einer Zeit,<br />

wo Wasserkraft die Maschinen antrieb. Von<br />

einer Zeit wo hunderte von Arbeiterinnen<br />

und Arbeitern, Scharen von minderjährigen<br />

Kindern unter schlechten Bedingungen ihr<br />

hartes Brot verdienten. Die Kinderarbeit im<br />

19. Jahrhundert ist ein trauriges Kapitel<br />

unserer Geschichte. Gute alte Zeit? Sie war<br />

nicht nur gut, jene Zeit.<br />

Wir danken unserem Geschick, das uns<br />

ein Leben in geordneten sozialen Verhältnissen<br />

gewährt und freuen uns jetzt schon<br />

auf die Herbstwanderung.<br />

Verena Sandmeier<br />

Übrigens: Der Verein Aargauer Wanderwege<br />

– AWW – betreut 1'645 Kilometer<br />

Wanderwege in unserem Kanton. Das<br />

Jahresprogramm ist erhältlich bei der<br />

Geschäftsstelle in Oberentfelden, Telefon<br />

062 723 89 63 oder<br />

www.aargauer-wanderwege.ch<br />

Bis in die Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

setzten Hochwasser weite Gebiete der<br />

Aarelandschaft zwischen Aarau und<br />

Wildegg immer wieder unter Wasser.<br />

Tage- und oft wochenlange Regenzeiten<br />

vernichteten die Ernten und grosse<br />

Wassermassen rissen ganze Aecker im<br />

Ufergebiet einfach weg – die Menschen<br />

litten grosse Not.<br />

Der Lauf der Aare wurde ab 1870 korrigiert;<br />

seither fliesst sie in einem geraden<br />

Bett. Die Menschen waren von der<br />

ständig drohenden Hochwassergefahr<br />

erlöst. Mit dem Bau des Kraftwerkes<br />

Rupperswil-Auenstein wurde die Aare<br />

vollständig zwischen Dämme gelegt und<br />

eingestaut.<br />

Mit grossen Aufwendungen werden Teile<br />

der ehemaligen Auenlandschaft wieder<br />

aufgewertet und der Pflanzen- und Tierwelt<br />

die nötigen Lebensbedingungen<br />

zurückgegeben.


Kinder als Fabrikarbeiter<br />

Anfangs des 19. Jahrhunderts entstanden<br />

auch im Aargau mechanische<br />

Spinnereien, Webereien und Stoffdruckereien<br />

und brachten Verdienst<br />

für die Bevölkerung. Die Männer<br />

arbeiteten an den Maschinen; zum<br />

Zudienen brauchten sie Kinder. Jeder<br />

Tuchdrucker hatte seinen «Streicherjungen»;<br />

«Fädlilänger, Knüpfkinder<br />

und Webkinder» dienten vom 7. Altersjahr<br />

an zu schlechten Bedingungen in<br />

den Fabriken. Feuchtigkeit, dumpfe<br />

Luft und giftige Farbdämpfe setzten<br />

den Kindern zu. Die Arbeitszeit betrug<br />

mindestens 12 Stunden am Tag.<br />

An den Schulbesuch konnten diese<br />

Kinder nicht einmal denken. Pfarrer<br />

Johannes Rohr auf dem Staufberg sah<br />

dieses Elend und kämpfte für die Einrichtung<br />

von Fabrikschulen. Pro Tag<br />

stand eine Stunde Unterricht auf dem<br />

Plan, zu wenig, um Lesen, Schreiben<br />

und Rechnen zu lernen. Die ständig<br />

übermüdeten und mangelhaft ernährten<br />

Kinder waren nach einem Fabriktag<br />

natürlich nicht mehr aufnahmefähig.<br />

Im Jahr 1824 verdienten 31 Staufner<br />

Kinder ihr hartes Brot als Fabrikarbeiter.<br />

Das bedeutete einen Fussmarsch von<br />

fast einer Stunde vor der Arbeit, 12<br />

Stunden zudienen und am Abend noch<br />

eine Stunde Schule. Danach erst durften<br />

sich die Kinder zu Fuss auf den<br />

Heimweg machen.<br />

Die Verhältnisse besserten nur langsam.<br />

Erst 1877 wurde ein Schutzalter vorgeschrieben:<br />

Unter 14 Jahren durfte<br />

kein Kind in einer Fabrik aufgenommen<br />

werden. Die tägliche Arbeitszeit<br />

wurde auf elf Stunden begrenzt.<br />

Wir können uns diese Verhältnisse<br />

kaum vorstellen. Betrachte ich eine<br />

Schar spielender Kinder, danke ich dem<br />

Schicksal, dass die Zeiten der Fabrikkinder<br />

bei uns endgültig vorbei sind.<br />

(vs)<br />

Direkt zum Fachmann!<br />

Hermenweg 8, 5603 <strong>Staufen</strong><br />

Telefon 062 891 76 76<br />

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Und jetzt?…<br />

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H. Nyffeler<br />

Eidg. dipl. Carrosserie-Spengler<br />

Reisen ohne Kofferschleppen<br />

Sizilien für Götter und andere Menschen<br />

Wie bitte – eine Busreise? In einem dieser<br />

Reisecars, der Touristenmassen an Orte spült,<br />

die von 1'000 anderen Touristen überschwappen?<br />

Ja, genau das will ich. Einen<br />

Eindruck gewinnen von der «Götterinsel<br />

Sizilien». Zudem: Man fährt nicht auf eigene<br />

Faust nach Sizilien! In diese Brutstätte des<br />

Verbrechens, wo an jeder Strassenecke die<br />

Mafia lauert. Wo man des Geldbeutels, ja<br />

gar des Lebens nicht sicher ist. Also: eine<br />

Carreise, perfekt organisiert, Pasta, Pizza und<br />

Zimmer mit Dusche im Preis inbegriffen.<br />

Treffpunkt Aarau und Luzern; in Altdorf<br />

steigen die letzten Gäste zu – nun sind<br />

wir vollzählig: 28 Frauen und Männer mit<br />

erwartungsvollen Augen. Der Chauffeur<br />

heisst uns willkommen und stellt sich vor.<br />

Ihm sind wir nun anvertraut, wenn nicht<br />

gar ausgeliefert. Auf Gedeih und Verderb.<br />

Sein Gesicht deutet auf Gedeih – im Laufe<br />

der Reise bestätigt sich mein Gefühl.<br />

Nichts vermag ihn aus der Ruhe zu bringen.<br />

Weder Stau am Gotthard noch das<br />

Warten vor der Fähre in Genua; weder<br />

der Verkehrsinfarkt in Palermo noch die<br />

engen Gassen eines sizilianischen Dorfes.<br />

Er manövriert sein Fahrzeug geschickt um<br />

Hausecken und Haarnadelkurven; Stadt-<br />

Tore wie Nadelöhre scheinen sich ihm um<br />

die just erforderlichen paar Zentimeter zu<br />

erweitern. Er hat mein Vertrauen!<br />

«Das Programm mache ich nicht selbst»<br />

lautet seine Entschuldigung gegenüber<br />

Klagen, die aus den Tiefen der bequemen<br />

Sessel kommen. Jemand findet den Aufenthalt<br />

beim griechischen Tempel in<br />

Segesta zu lange; der Intellektuelle wiederum<br />

möchte sich in die Proportionen<br />

der Säulen vertiefen und bräuchte noch<br />

eine weitere halbe Stunde. Das Programm<br />

jedoch steht fest und zieht uns weiter.<br />

Mittagessen auf dem Bauernhof: Echte<br />

sizilianische Küche. Ein zart schmelzender<br />

Ricotta, Gemüse-Antipasti von denen ich<br />

noch lange träume, ein würziger goldgelber<br />

Wein aus dem Fass. «Ja schon», sagt<br />

die Tüchtige im selbstgestrickten Pullover<br />

20<br />

www.national.ch<br />

aus dem Züri-Biet, «schlecht ist es nicht,<br />

aber zu Hause schmeckt es halt doch am<br />

besten.» Die Schöne aus Vaduz klagt: «Ich<br />

mag die dünnen Handtücher im Hotel nicht,<br />

ich bin die Weichen gewohnt...» Wirbt<br />

sie für Weichspüler?<br />

Die Fahrt über die Insel ist atemberaubend.<br />

Grün leuchtet die Landschaft, ein Blumenteppich<br />

bedeckt Wiesen und Strassenborte.<br />

Zitronenbäume duften mit Blüten und<br />

Früchten zugleich. Olivenbäume, alte<br />

knorrige Naturdenkmäler, wiegen ihr silbernes<br />

Laub im Wind.<br />

«Die Musik ist zu laut» beschwert sich der<br />

sensible Herr Doktor in der vierten Reihe.<br />

Aus dem Fonds des Wagens ruft‘s: «Wir<br />

können nichts hören, bitte die Lautsprecher<br />

etwas aufdrehen.» Die reizende Gerti aus<br />

Wien hat sich einen Schnupfen geholt.<br />

Der Naturbursche aus Interlaken bietet ihr<br />

fünf Tropfen China-Oel an. «Hilfe» japst<br />

die alleinreisende Dame mit dem Gipsarm,<br />

«der penetrante Geruch macht mir übel.<br />

Eine Zumutung, jawoll, eine Zumutung ist<br />

das.» Der Naturbursche meint bedauernd:<br />

«Ich kann leider nicht alle befriedigen...»<br />

Seine Frau fleht erschrocken: «Heizen sie<br />

bitte meinen Mann nicht an, er kann sehr<br />

böse werden.» Die Dame zieht sich in<br />

ihren Sitz zurück. «Huch, das ist ja nicht<br />

auszuhalten» und hält sich ein Dufttüchlein<br />

vor die Nase. Ein Gemisch von Menthol-,<br />

Zitronenextrakt- und Chinaöl-Schwaden<br />

durchzieht versöhnend den Bus.<br />

Die Gipsarmige lässt das Tal der Tempel<br />

ausfallen: «Alte Steinhaufen habe ich schon<br />

hunderte gesehen – in Griechenland.» Sie<br />

testet den Swimming-Pool im Hotel. Selbst<br />

die nasenrümpfende Frau Nörgeli aus<br />

Feldkirch kann den Chauffeur nicht ins<br />

Bockshorn jagen: «Das Programm, wissen<br />

sie, mache ich nicht selbst» sagt er und<br />

legt eine neue Kassette ein. «O sole mio»<br />

singt es aus dem Lautsprecher und sogar<br />

der Gipsarm wippt vorsichtig im Takt.<br />

Übrigens – keine Spur von Mafia; sie war<br />

im Programm nicht vorgesehen.<br />

Verena Sandmeier<br />

Hauptagentur Lenzburg/Wohlen<br />

Zentralstrasse 13<br />

5610 Wohlen<br />

Beat Graf<br />

Kundenberater<br />

Tel. 056 619 16 28<br />

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Natel 079 676 70 41<br />

E-Mail beat.graf@national.ch


Der Staufberg-Südhang verlangt regelmässige<br />

Pflege<br />

Der Staufberg-Südhang ist ein besonderer<br />

Glücksfall nicht nur für die Menschen<br />

– auch die Natur kommt hier<br />

voll auf ihre Rechnung. Durch den<br />

behutsamen Umgang der Landbesitzer<br />

wird er mehr und mehr zum Wohnraum<br />

von bedrohten Kleintieren. Bereits<br />

haben sich selten werdende Vögel und<br />

Insekten wieder angesiedelt – die<br />

Pflanzenwelt findet zu ihrem Ursprung<br />

zurück.<br />

Naturschutz heisst nicht, die Natur ohne<br />

Pflege sich selbst zu überlassen. Die<br />

Natur- und Landschaftsschutzkommission<br />

<strong>Staufen</strong> lud Helferinnen und Helfer auf<br />

den ersten Aprilsamstag ein, die im<br />

November gereinigte Natursteinmauer<br />

am oberen Rebenweg wieder instand zu<br />

stellen.<br />

Präsident Beat Ingold freute sich über den<br />

Grossaufmarsch. Bewaffnet mit Pickeln<br />

und Schaufeln machten sich grosse und<br />

kleine Helfer an die Arbeit. Wo Muskelkraft<br />

nicht ausreichte, wurden Maschinen<br />

eingesetzt. Die Gemeinde hatte 11 ⁄2 Kubikmeter<br />

alte Bruchsteine bereitgestellt.<br />

Die Trockenmauern haben in den letzten<br />

Jahren erheblich gelitten. Nun galt es, sie<br />

wieder instand zu stellen und mit geeignetem<br />

Eingriff zu stabilisieren. Wer an<br />

einem Sommertag den Staufberg-Süd-<br />

Vereinsnachrichten<br />

Natur- und Landschaftsschutzkommission<br />

hang erwandert, begegnet zahlreichen<br />

Eidechsen, Blindschleichen und anderem<br />

Getier. Sie alle finden in den Trockenmauern<br />

Unterschlupf und Nahrung.<br />

Gemeindeammann Richard Zuckschwerdt<br />

erteilte nicht nur fachmännische Anweisungen,<br />

er packte selbst auch tüchtig an.<br />

Das Geheimnis der Kunst dieser Mauern<br />

besteht darin, sie zwar durchlässig zu<br />

bauen, ihnen aber eine Stabilität zu<br />

geben, die dem Gesetz des Hanges –<br />

nämlich das zu-Tal-fahren-wollen – trotzt.<br />

Ältere StaufnerInnen erinnern sich sehr<br />

gut an die Anstrengungen der früheren<br />

Landbesitzer, um den abwärts gerutsch-<br />

21<br />

ten Humus jedes Frühjahr mit schweren<br />

«Hutten» wieder nach oben zu schaffen.<br />

Auch die Sträucher in den Hecken verlangen<br />

regelmässige Pflege. Eine Helfer-Equipe<br />

war mit Säge und Baumschere unterwegs.<br />

Die sonnenwarmen Steine, auf denen gemäss<br />

Einladung das Znüni genossen werden<br />

sollte, trugen noch die Winterkälte in sich.<br />

Gerne stärkte man sich mit dem verdienten<br />

Znüni im Rebhüsli von Pascal Furer und<br />

schaute zufrieden auf das sichtbare Resultat<br />

der gemeinsamen Arbeit.<br />

Verena Sandmeier<br />

Fotos as<br />

Musik… wo es Ihnen gefällt.<br />

Das Leben kann Sie überallhin verschlagen,<br />

wieso nicht auch Bang & Olufsen mitnehmen?<br />

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Das neue BeoSound 1 ist ein kompetentes Musiksystem<br />

mit CD, Radio und einem neuartigen<br />

Lautsprechersystem. Bereit Sie zu begleiten wo<br />

immer Sie’s anschliessen – von Raum zu Raum,<br />

in Ihr Sommerhaus oder Büro…<br />

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Frühling auf dem Spielplatz<br />

«Läbigs Staufe» hat Arbeitstag<br />

«Wie war zu Köln es doch vordem mit<br />

Heinzelmännchen so bequem»... Nicht<br />

etwa, dass es in <strong>Staufen</strong> Leute gäbe, die<br />

sich faul hinlegen und pflegen und den<br />

Heinzelmännchen ihre Arbeit überlassen,<br />

aber die Unterhaltsarbeiten auf dem<br />

Spielplatz an der Postgasse gehen an diesem<br />

März-Samstag so reibungslos vonstatten,<br />

dass sich der Vergleich mit den<br />

fleissigen Wichtelmännchen aufdrängt.<br />

Mit Schaufeln und Karetten, Rebscheren<br />

und Leitern machen sich gschaffige Frauen<br />

und Männer an die Arbeit: Am Weidenhaus<br />

werden die hochgewachsenen Triebe<br />

neu eingeflochten, damit wieder eine<br />

richtige Garten-Stube entsteht. Rund um<br />

den Kletterhügel werden neue Balken<br />

gelegt, welche verhindern, dass der<br />

Humus in den Rasen gerät beim jauchzenden<br />

Spiel herunterrutschender Kinder.<br />

Die hölzernen Spiel- und Klettergeräte<br />

werden gereinigt, gestrichen und neu<br />

imprägniert; auch das Expo-Hüttli bekommt<br />

einen neuen Anstrich.<br />

Maschinen- &<br />

Apparatebau<br />

Konstruktionen<br />

Reparaturen<br />

Schmiedeeisen<br />

Fenstergitter<br />

Geländer<br />

Gartenzäune<br />

usw.<br />

René Kömeter<br />

5603 <strong>Staufen</strong><br />

Mech. Werkstätte<br />

Schlosserei<br />

Zopfgasse 26<br />

Telefon 062 891 65 65<br />

Telefax 062 891 65 16<br />

Der Drahtzaun an der Grenze zum Kindergartenareal<br />

wird ausgebessert; der<br />

Kompost – Depot für Rasenschnitt und<br />

Herbstlaub - wird umgeschaufelt. Auch<br />

die Kinder haben ihre Aufgabe: Mit feinen<br />

Fingern klauben sie die groben Steine aus<br />

dem Kiesweg und schichten sie auf einen<br />

Haufen – früh übt sich, wer ein «läbiger<br />

Staufner» werden will.<br />

Dieter Müri behält die Übersicht über<br />

Arbeiten, erforderliche Werkzeuge und<br />

Unterhalt. Das ganze Jahr über sind die<br />

Mitglieder abwechslungsweise während<br />

drei Wochen für den Spielplatz verantwortlich.<br />

Sie kontrollieren täglich die<br />

Geräte, wässern wenn nötig die Pflanzen,<br />

entsorgen Abfall und Unrat um und auf<br />

dem Spielplatz. Es wird wenig Unfug<br />

getrieben, sagt Dieter Müri, an den Geräten<br />

gibt es kaum Beschädigungen.<br />

22<br />

Haustüren<br />

Innenausbau<br />

Kücheneinrichtungen<br />

Wandschränke<br />

Fotos ML<br />

An die 20 Helferinnen und Helfer sind im<br />

Einsatz. Dazu kommt eine Schar Kinder –<br />

die Kleinsten liegen im Kinderwagen,<br />

andere schaukeln stillvergnügt vor sich<br />

hin. Gegen Mittag lockt das legendäre<br />

Risotto von Claudia Suter mit seinem Duft.<br />

Gemeinsam arbeiten – gemeinsam essen.<br />

Der Gemeinderat bewilligte das Gesuch<br />

um Unterstützung der Gemeinde für die<br />

Unterhaltsarbeiten. Ueli Furter ist beauftragt,<br />

regelmässig den Rasen zu mähen<br />

und Pflanzen und Bäume zu pflegen, welche<br />

die Hand eines Fachmanns verlangen.<br />

Der Verein «läbigs Staufe» dankt der<br />

Behörde für dieses Entgegenkommen. So<br />

leisten zwar die Staufner Heinzelmännchen<br />

ständigen Einsatz für ihren Spielplatz,<br />

müssen jedoch nicht selber allzu<br />

tief ins Portemonnaie greifen.<br />

– vs –<br />

Zopfgasse 12, 5603 <strong>Staufen</strong>, Tel. 062 891 20 28, Fax 062 891 79 33


Der Staufberger Regent wird immer besser<br />

Rebbaugenossenschaft Staufberg – Generalversammlung<br />

im Zopfhuus<br />

An die 40 Mitglieder der Rebbaugenossenschaft<br />

Staufberg blickten mit dem Präsidenten<br />

Emanuele Soldati auf das vergangene<br />

Jahr zurück und hielten Ausschau<br />

auf hängige Arbeiten und kommende<br />

Aktivitäten.<br />

Ernte<br />

Höhepunkt des Rebjahres war der Leset<br />

am Staufberg. Ein Traubensommer im<br />

wahrsten Sinne des Wortes brachte eine<br />

erfreuliche Ernte. Gegenüber dem Ertrag<br />

des Vorjahres von 218 kg konnte die RGS<br />

am 8. September – also rund einen Monat<br />

früher als erwartet – 495 kg Traubengut<br />

ernten. Der Oechsle-Grad von 86° verspricht<br />

einen ausgezeichneten Wein.<br />

Arbeiten<br />

Zwischen 15 und 25 GenossenschafterInnen<br />

nehmen jeweils an den Arbeitstagen<br />

teil. Die Pflege der Reben ist arbeitsintensiv:<br />

Bodenlockern, überzählige Triebe ausbrechen<br />

oder zurückschneiden; die Ausbeute<br />

pro Quadratmeter beschränkt man der<br />

Qualität zuliebe auf 600 Gramm. Die<br />

Grünflächen verlangen laufenden Unterhalt<br />

– auch dies ist Naturschutz am Staufberg.<br />

Emanuel Soldati betont: Ohne RGS<br />

würde der Staufberg zu verganden drohen.<br />

Auch auf Parzellen, die ältere Besitzer nicht<br />

mehr aus eigener Kraft pflegen können,<br />

springen die RGS-Arbeiter im Notfall ein.<br />

Was läuft im Damenturnverein <strong>Staufen</strong>?<br />

Ende Februar wurde mit der Generalversammlung<br />

ein vielseitiges und recht erfolgreiches<br />

Vereinsjahr abgeschlossen. Erfreulicherweise<br />

konnten zwei Neumitglieder<br />

aufgenommen werden. Der austretenden<br />

Barbara Bösch wurde für den sehr grossen<br />

Einsatz in 25 Vereinsjahren die Ehrenmitgliedschaft<br />

verliehen.<br />

An der Volleyball-Wintermeisterschaft<br />

Mitte März war der DTV mit einer Mannschaft<br />

vertreten und im April konnte dank<br />

dem grossen Einsatz aller Mitglieder das<br />

traditionelle Spaghetti-Essen durchgeführt<br />

werden. Seither wird vor allem auf das<br />

Regionalturnfest hin geübt. Das Schwergewicht<br />

liegt auf der Kleinfeldgymnastik.<br />

Die gute Instruktion durch das Leiterteam<br />

sorgt dafür, dass auch die Neueinsteigerinnen<br />

den Schritt in die bestehende<br />

Gruppe gut gemeistert haben. Der Kreis-<br />

Die Arbeiten am Rebhüsli schreiten unter<br />

fachmännischer Anleitung voran: Spenglerarbeiten,<br />

Dach, Fenster und Aussenschalung.<br />

Umgebungsarbeiten wie Stützmauer,<br />

Gartenplatten und Natursteinmauer wurden<br />

errichtet und verlegt. Obschon die<br />

Arbeiten gegenwärtig eine unfreiwillige<br />

Pause erfahren – die Baubewilligung des<br />

Kantons steht noch aus – sieht die Umgebung<br />

schon recht einladend aus. Wenn<br />

alles gut geht, werden die Teilnehmer am<br />

Rebbaufest vom 18. September <strong>2004</strong> das<br />

vollendete Werk bewundern können.<br />

Der Vertrieb von Sackmessern mit Zapfenzieher,<br />

grosser Klinge und einem Mehrzweckwerkzeug<br />

mit aufgedrucktem<br />

Emblem ist eine kleine Nebeneinnahmequelle.<br />

Gebrauchte Korkzapfen nimmt der<br />

Vorstand entgegen, um sie der Wiederverwendung<br />

zuzuführen. Die neu konzipierte<br />

Etikette, eine Kreation von Beatus<br />

Kirchhofer, findet allgemein Gefallen.<br />

cup (Probeturnen) im Mai ist jeweils eine<br />

erste Messlatte. Unterdessen befinden sich<br />

die Turnerinnen im Endspurt und das Ziel<br />

ist, am Turnfest vom 19. Juni in Schinznach<br />

eine gute Leistung zu zeigen.<br />

Nachher kann dann bis zu den Sommerferien<br />

etwas lockerer geturnt werden und<br />

auch während der Ferien wird normalerweise<br />

die eine oder andere Aktivität organisiert.<br />

Anfang September ist die Turnfahrt<br />

ins Bündnerland geplant. In den<br />

Herbstferien treffen sich die Turnerinnen<br />

für ein Nachtessen und dann folgt schon<br />

bald der Chlaushock im Dezember.<br />

Neben den regelmässigen Turnstunden<br />

am Mittwochabend betreut der DTV auch<br />

die Mädchenriege. Fitness, Spiel und Spass<br />

am Turnen stehen für die Schülerinnen im<br />

Vordergrund; gleichzeitig haben sie aber<br />

23<br />

Rechnung<br />

Noch vermochte der Kassier Peter Stutz<br />

keinen Gewinn zu verzeichnen. Die Bilanz<br />

wies einen Verlust von Fr. 16'248.55 auf.<br />

Der Vorstand hofft jedoch zuversichtlich,<br />

dass er in zwei bis drei Jahren schwarze<br />

Zahlen schreiben kann; die Reben werden<br />

dann ein Alter erreicht haben, in dem sie<br />

auch quantitativ ihr Optimum erwarten<br />

lassen. Der Ertrag der Trauben – der<br />

Staufberger Regent – sollte dann für eine<br />

ausgeglichene Rechnung sorgen.<br />

Mit bestem Dank an Alfred Sandmeier,<br />

der zwar den Griffel des Aktuars an Franz<br />

Hirt weitergibt, jedoch weiterhin im Vorstand<br />

mitarbeiten wird, und dem Dank an<br />

alle Vorstandsmitglieder und Mitarbeitenden,<br />

gibt Soldati die Szene frei für den<br />

gemütlichen Teil. Schliesslich geht es nicht<br />

an, dass während eines ganzen Abends<br />

über Staufberger-Regent geredet wird und<br />

zuletzt die Kehlen trocken bleiben.<br />

– vs –<br />

auch Gelegenheit, sich z.B. am Unihockeyturnier<br />

oder am Jugitag mit den<br />

Riegen der Umgebung zu messen. Diese<br />

Anlässe sind sicher auch ein Ansporn,<br />

regelmässig in die Turnstunden zu gehen.<br />

In der Mädchenriege können alle Schülerinnen<br />

ab der 1. Klasse mitmachen und<br />

der Start ist nach den Sommerferien (Einstieg<br />

unter dem Jahr möglich).<br />

– mm –<br />

Turnstunden:<br />

DTV <strong>Staufen</strong>:<br />

Mittwoch 20.15 - 21.45 Uhr<br />

Mädchenriege 1. - 3. Klasse:<br />

Donnerstag 17.45 – 19.00 Uhr<br />

Mädchenriege 4. - 9. Klasse:<br />

Mittwoch 18.00 – 19.30 Uhr


16. Lauf «Rund um den Staufberg», 15. August <strong>2004</strong><br />

Bald ist es wieder soweit, wenn am Sonntag,<br />

15. August <strong>2004</strong> um 09.00 Uhr der<br />

erste Startschuss zum 16. Lauf «Rund um<br />

den Staufberg» ertönt. Traditionsgemäss<br />

wird der Staufberglauf ein sportliches<br />

Grossereignis sein. 29 Kategorien, bestehend<br />

aus 27 Lauf-, einer Walking- und<br />

neu auch einer Prominenten-Kategorie<br />

umfasst das Programm zum Lauf <strong>2004</strong>.<br />

Egal ob Spitzensportler oder Gelegenheitsjogger,<br />

alle finden eine Kategorie, in der<br />

sie den Dorfberg zusammen mit anderen<br />

Laufbegeisterten umrunden können.<br />

Prominenten-Kategorie<br />

Neu führt der Lauf «Rund um den Staufberg»<br />

auch eine Prominenten-Kategorie.<br />

Bereits hat die Laufgruppe national bekannte<br />

Promis für dieses Ereignis eingeladen<br />

und zahlreiche Anmeldungen erhalten.<br />

Für jeden prominenten Gast wird ein namhafter<br />

Betrag zu Gunsten der Schweizer<br />

Berghilfe gesprochen. Die Laufgruppe freut<br />

sich sehr, anlässlich der Rangverkündigung<br />

der Berghilfe einen Check überreichen zu<br />

dürfen. Dank dem Sponsoring der Gemeinde<br />

<strong>Staufen</strong> wird dieser Betrag eine<br />

stattliche Summe ergeben. Den Zuschauerinnen<br />

und Zuschauern wird also<br />

am 15. August <strong>2004</strong> ein ganz besonderer<br />

Leckerbissen geboten. Die Prominenten<br />

starten um 11:10 Uhr und laufen zwei<br />

Runden auf der 700 Meter-Strecke durch<br />

das Dorf.<br />

ATELIER FÜR INNENAUSSTATTUNG<br />

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Walker<br />

Auch an die Walkerinnen und Walker<br />

wurde dieses Jahr wieder gedacht. So bietet<br />

sich die Gelegenheit, auf einer Strecke<br />

von 6,0 km in der Kategorie Fun-Walker<br />

zu walken. Wer gerne am Lauf teilnehmen<br />

möchte, jedoch keine eigentliche<br />

Wettkampfatmosphäre verspüren will,<br />

findet in dieser Kategorie genau die richtige<br />

Ambience. Der Startschuss ertönt um<br />

09:40 Uhr. Selbstverständlich sind auch<br />

Nordicwalker herzlich willkommen.<br />

Seetaler-Laufcup<br />

Dieses Jahr wird das Finale zum Seetaler-<br />

Laufcup wieder in <strong>Staufen</strong> ausgetragen,<br />

da der Lauf die letzte Veranstaltung ist,<br />

welche zur Cupwertung zählt. Dies wird<br />

mit Sicherheit wieder einige zusätzliche<br />

Läuferinnen und Läufer nach <strong>Staufen</strong><br />

locken. Aber auch für die Zuschauer wird<br />

diese Entscheidung mit Sicherheit ein<br />

Spektakel sein.<br />

Musik am Strassenrand<br />

Im Start-/Zielgelände begleiten neue<br />

Musik-Klänge die Läuferinnen und Läufer<br />

des Hauptfeldes. Auch können sich die<br />

Zuschauerinnen und Zuschauer von diesem<br />

Ohrenschmaus während des Laufes<br />

verwöhnen lassen.<br />

Originelle Auszeichnung<br />

Dank der zahlreichen Sponsoren ist es<br />

gelungen, eine schöne Auszeichnung für<br />

alle LäuferInnen zu beschaffen. So werden<br />

die Finisher in diesem Jahr ein ganz<br />

besonderes T-Shirt erhalten. Das äusserst<br />

gefragte Designer T-Shirt wird mit einer<br />

modernen Grafik versehen, welche exklusiv<br />

für den 16. Lauf «Rund um den Staufberg»<br />

geschaffen wurde. Die Kinder erhalten<br />

traditionsgemäss eine schöne Medaille.<br />

24<br />

Ebenfalls werden bei der Siegerehrung<br />

wieder zahlreiche Naturalpreise abgegeben.<br />

Damit erhalten nicht nur SpitzenläuferInnen<br />

einen Preis, sondern auch Hobby-<br />

Jogger bekommen die Möglichkeit einen<br />

Preis zu gewinnen.<br />

Selbstverständlich wird auch die Verlosung<br />

mit den zahlreichen attraktiven Preisen<br />

nicht fehlen. Dabei werden sämtliche<br />

Teilnehmende die Gelegenheit erhalten<br />

einen Preis zu gewinnen. Und wer weiss,<br />

vielleicht gehört einer der beiden Hauptpreise,<br />

ein Mountainbike und eine Kaffeemaschine,<br />

schon bald Ihnen?<br />

Gruppenpreis<br />

Spannend dürfte es wohl auch in diesem<br />

Jahr um den Sieg in der Gruppenwertung<br />

werden. So locken für die Gruppen mit<br />

der grössten Teilnehmerzahl attraktive<br />

Bargeldpreise im Wert von 750.– Franken.<br />

Werden die Schüler von <strong>Staufen</strong> auch in<br />

diesem Jahr gewinnen?<br />

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Telefon 062 891 30 25<br />

Telefax 062 891 10 71<br />

www.staufberglauf.ch heisst das Schlüsselwort.<br />

Der Lauf «Rund um den Staufberg»<br />

ist wie bereits in den vergangenen<br />

Jahren on-line. Weltweit ist es möglich,<br />

sich Informationen via Internet über den<br />

Volkslauf zu beschaffen. Beispielsweise<br />

kann ein Internetbenutzer an Informationen<br />

zur Strecke, zu den Kategorien, zum<br />

Weg nach <strong>Staufen</strong> und zu den Preisen<br />

gelangen. Es ist auch möglich, gleich<br />

einen Anmeldeschein zu bestellen. Zusätzlich<br />

stehen dem Surfer einige Links<br />

zur Verfügung, welche ihm ein abgerundetes<br />

Bild über die Schweizer Laufszene<br />

vermitteln. Selbstverständlich kann der<br />

Teilnehmer wenige Stunden nach dem<br />

Lauf bereits sein Resultat im Internet abrufen<br />

und sich die Rangliste gleich selbst<br />

drucken. Die Internet-Seite wird kurz vor


dem 16. Lauf ein neues Design erfahren.<br />

Es lohnt sich also auf www.staufberglauf.ch<br />

zu klicken um sich ein Bild darüber zu verschaffen.<br />

Festwirtschaft<br />

Natürlich fehlt auch bei der 16. Austragung<br />

des Laufes die Festwirtschaft nicht.<br />

Kinderkleiderbörse<br />

Am Freitag, 12. März, türmten sich wieder<br />

Kleiderberge im Foyer der Turnhalle.<br />

Flinke Finger befestigten Preise an Röcklein,<br />

Sonnenhüten und Windjacken. Spielsachen<br />

und Babybadewannen, Gummistiefel<br />

und Kinderwagen wurden entgegengenommen.<br />

Um Mitternacht war die<br />

Turnhalle eingerichtet, bereit für den<br />

grossen Tag. Am Samstag fand der Verkauf<br />

statt, für 2000 Franken wurden<br />

Waren umgesetzt. (Der «Börsengewinn»<br />

beträgt 650.–, wovon 500.– gespendet<br />

werden und 150.– die Unkosten decken.)<br />

Am Spannendsten war’s im Klötzlikeller:<br />

dort fand der Spielsachenflohmarkt der<br />

Kinder statt. Da sassen sie auf ihren Decken,<br />

vor sich ausgebreitet die ausrangierten<br />

Spielsachen. Was kostet ein ramponierter<br />

Roboter? Welchen Wert hat ein Stofftier,<br />

einst heiss geliebt? Für die Kindergartenkinder<br />

war der Umgang mit Geld richtig<br />

Warenannahme im Foyer der Turnhalle<br />

Diese wird die Sportler und Zuschauer<br />

während der ganzen Veranstaltung mit<br />

Speis und Trank verwöhnen. Die Festwirtschaft<br />

gilt auch als Treffpunkt für die<br />

Zuschauerinnen und Zuschauer.<br />

An dieser Stelle lädt die Laufgruppe<br />

Staufberg alle Staufnerinnen und Staufner<br />

herzlich ein, als Aktive oder Zuschauer am<br />

Lauf teilzunehmen. Es würde die Organi-<br />

anstrengend: Warum muss ich Geld zurückgeben?<br />

Warum habe ich nicht genug,<br />

um das Gewünschte zu kaufen? Zum<br />

Glück war es ein geschützter Rahmen,<br />

wo diese ersten Erfahrungen gemacht<br />

werden konnten. Ältere Kinder konnten<br />

schon ganz souverän ihre Sachen einschätzen<br />

und anpreisen, zählten ihren<br />

Gewinn und hatten eine Vorstellung, was<br />

ihre Münzen wert sind. Neben der finanziellen,<br />

ernsten Seite machte das Handeln<br />

aber auch Freude, das Tauschen und auch<br />

das Verschenken. Das Umhergehen und<br />

Schauen, der «Märt» eben. Es war erstaunlich,<br />

wie viele Spielsachen den Besitzer<br />

wechselten und Gebrauchtes wieder neu<br />

und attraktiv wurde. Recycling in schönster<br />

Form! Im Herbst (17./18.September) wird<br />

es einen zweiten Spielsachenflohmarkt<br />

geben, wo alle Kinder gratis einen Platz<br />

bekommen, um ihre Ware zu verkaufen.<br />

Vom Kindergarten an sind alle willkommen,<br />

je mehr Altersstufen, umso interessanter!<br />

(Die Verkäufer verkaufen an Jüngere, und<br />

wollen bei Älteren wieder einkaufen.)<br />

25<br />

satoren freuen, möglichst viele Sportbegeisterte<br />

auf und neben der Strecke anzutreffen.<br />

Anmeldeschluss ist der 4. August<br />

<strong>2004</strong>. Unter sämtlichen Anmeldungen<br />

welche bis am 16. Juli <strong>2004</strong> erfolgen,<br />

werden zwei Goldvreneli verlost. Nachmeldungen<br />

werden bis 30 Minuten vor<br />

dem Start gerne entgegengenommen.<br />

– sr –<br />

Kinder-Spielsachenflohmarkt im Klötzlikeller<br />

Am Mittag pilgerten viele hungrige Leute<br />

ins Zopfhaus, zum Spaghetti-Essen. Nach<br />

so strenger Arbeit lässt man sich gern verwöhnen!<br />

Der Damenturnverein zog eine gute<br />

Bilanz aus seinem Anlass, die Gleichzeitigkeit<br />

der beiden Anlässe ist für viele ein<br />

doppelter Grund, an diesem Wochenende<br />

am Dorfleben teilzunehmen.<br />

Ganz herzlichen Dank an die fleissigen,<br />

treuen Helferinnen, die zu Tag- und Nachtzeiten<br />

viel von ihrem Wochenende geopfert<br />

haben.<br />

Zukünftig wird der Verein Läbigs <strong>Staufen</strong><br />

die Trägerschaft der Kinderkleiderbörse<br />

übernehmen, somit sind der Kontakt und<br />

die Information über die Homepage des<br />

Vereins möglich.<br />

www.laebigsstaufen.ch.vu<br />

– st –<br />

Fotos st


Frauen-Power<br />

im Unihockey<br />

Staufnerin wird Schweizer Meisterin<br />

Gabi Breitenstein hat mit ihrem Unihockey-Team<br />

im vergangenen Jahr WM-<br />

Silber gewonnen – der Usrüefer berichtete<br />

darüber (September 2003). Nun sind die<br />

«Red Ants Rychenberg» weiterhin auf Erfolgskurs:<br />

Im März gewannen die jungen<br />

Frauen den Cupfinal in Bern und im April<br />

feierten die «Red Ants» im Play-Off-Finale<br />

den Schweizer Meistertitel. Der Usrüefer<br />

gratuliert der Staufnerin Gabi Breitenstein<br />

und ihrem ganzen Team zu dieser Spitzenleistung.<br />

– vs –<br />

Captain Gabi Breitenstein stemmt den Pokal<br />

Auswertung der Mittagstischumfrage<br />

an der Schule <strong>Staufen</strong><br />

Von mehreren Seiten wurde ich schon<br />

angefragt wegen des Mittagstisches.<br />

Daher habe ich mich entschlossen, eine<br />

allgemeine Auswertung hier zu veröffentlichen.<br />

Vorab möchte ich der Schule danken,<br />

dass wir die Fragebögen so effizient verteilen<br />

konnten und sie auch so prompt<br />

wieder zurück erhielten. Auch möchte ich<br />

nochmals allen danken, die sich die Zeit<br />

genommen haben den Fragebogen auszufüllen.<br />

Einen ganz besonderen Dank<br />

möchte ich jenen 6 Frauen aussprechen,<br />

die sich bereit erklärt haben beim Mittagstisch<br />

mitzuhelfen. Ich werde sie gerne zu<br />

einem späteren Zeitpunkt anfragen.<br />

Nun zur Auswertung:<br />

–Von den ca. 120 Umfragebögen sind<br />

deren 100 zurückgekommen.<br />

–4 Personen gaben leer ab<br />

– 60 Personen haben kein Interesse oder<br />

noch kein Bedürfnis an einem Mittagstisch<br />

26<br />

– 36 Personen zeigten Interesse und finden<br />

es eine gute Idee.<br />

– diese 36 Haushalte haben 54 Kinder, die<br />

beim Mittagstisch mitmachen würden,<br />

– 26 Kinder kämen regelmässig 1 - 2 mal<br />

pro Woche zum Mittagstisch, die andern<br />

Kinder ab und zu<br />

Dies zur Standesaufnahme. Wie es nun<br />

im Einzelnen aussieht wird die Ausarbeitung<br />

ergeben. Sicher ist es, dass ich den<br />

Mittagstisch als ein Bedürfnis anschaue<br />

und die Details nun ausarbeiten möchte.<br />

Dies benötigt noch etwas Zeit. Da Frau<br />

Regina Zimmermannn für längere Zeit im<br />

Ausland weilt, suche ich Personen, die<br />

bereit sind mit mir diesen Mittagstisch<br />

aufzubauen.<br />

Falls Sie Interesse haben mitzuhelfen beim<br />

Aufbau des Mittagstisches melden Sie sich<br />

doch bei mir!<br />

Claudia Zimmermann, Lottenweg 2, Telefon<br />

062 891 95 59, e-mail c-r-z@bluewin.ch<br />

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Des Hasen schmählicher Tod<br />

Von so einem jämmerlichen Tod hat wohl<br />

der Schoggi-Osterhase nicht geträumt.<br />

Seine Bestimmung war es, auf einer entzückten<br />

Zunge zu schmelzen und Genuss<br />

verbreitend in die ewigen Schoggi-Jagdgründe<br />

einzugehen. Nun haucht er sein<br />

süsses Leben auf unwürdige Weise aus:<br />

Weggeworfen, zerstampft und geschreddert.<br />

Was sich da an diesem Freitag nach<br />

Ostern in der Grün-Mulde am Pfalzweg<br />

befand, treibt eine Usrüefer-Leserin dazu,<br />

ihrer Wut und Enttäuschung Luft zu<br />

machen: Wie sie ihr Gefäss voll Grünabfall<br />

in die Mulde kippen will, entdeckt sie<br />

die Überreste einer ganzen Festtafel: Da<br />

liegen ein Salami, ein halber Laib Brot,<br />

Öppis mache – anstatt zu lamentieren<br />

Seit ihrer Pensionierung führt Heidi Kaufmann<br />

ihren Hund Ecco jeden Morgen<br />

zum Spaziergang. Und ganz nebenher tut<br />

sie einen Dienst an der Allgemeinheit.<br />

«Es stört mich» sagt sie «wenn unsere<br />

Strassenränder mit Abfall verunstaltet<br />

sind.» Anstatt zu reklamieren, trägt Heidi<br />

Kaufmann jeden Tag ihren Plastiksack bei<br />

sich, sammelt Papierschnitzel, Zigarettenund<br />

Eistee-Packungen, Pommes-Chipstüten<br />

und all die unschönen Überbleibsel ihrer<br />

Zeitgenossen auf. Ecco hilft ihr dabei: Er<br />

nimmt die herumliegenden Plastikflaschen<br />

und trägt sie zur Entsorgung nach Hause.<br />

Es ist erstaunlich, was da täglich am Wegrand<br />

liegt. Wo sind die Urheber dieser<br />

Sauerei? Wer immer das auch ist – An-<br />

Dies und Das<br />

einige Brotstücke und – eben – dieser<br />

Schoggi-Osterhase.<br />

Ganz abgesehen von dieser empörenden<br />

Verschwendung von Lebensmitteln, die<br />

noch keinerlei Anzeichen von Verderbnis<br />

aufwiesen, ist die Grünmulde dazu da,<br />

Gartenabfälle aufzunehmen, die nach der<br />

Verrottung wieder zu Humus werden.<br />

Weder Fleischwaren noch andere Lebensmittel<br />

– in ihrer Verpackung notabene –<br />

haben hier etwas zu suchen.<br />

Die Bevölkerung in <strong>Staufen</strong> profitiert von<br />

einer vorbildlichen Infrastruktur, welche die<br />

Gemeinde bietet; nützen wir sie sinnvoll.<br />

– vs –<br />

Foto Mi<br />

stand ist wohl ein Fremdwort für diese<br />

Leute.<br />

Heidi Kaufmann lacht: «Ich weiss wohl,<br />

dass es eigentlich nicht meine Aufgabe<br />

ist, hier für Ordnung zu sorgen. Doch<br />

mich darüber zu ärgern, würde mir nur<br />

schaden. Also schaffe ich Abhilfe.» – So<br />

einfach ist das!<br />

Dieses Einsammeln und Entsorgen von<br />

Unrat ist eine jener Arbeiten, die man erst<br />

wahrnimmt, wenn sie nicht getan ist.<br />

Heidi Kaufmann verdient ein grosses Dankeschön<br />

für ihren täglichen Einsatz, der<br />

so gar nichts Spektakuläres an sich hat.<br />

27<br />

– vs –<br />

Foto Mi<br />

Foto Mi


Veranstaltungen<br />

Veranstaltungen<br />

Juni <strong>2004</strong><br />

2. SVP, Generalversammlung Rest. Linde<br />

3. FDP, Generalversammlung Zopfhuus<br />

3. SP, Versammlung Zopfhuus<br />

5. Rebbaugenossenschaft, Arbeitstag Staufberg<br />

6. Politapéro 9.30 Uhr Zopfhuus<br />

11. Ortsbürgergemeindeversammlung Waldhaus<br />

12. Stiftung für Behinderte, Tag der offenen Türen<br />

12. Schützengesellschaft, 300m Schiessanlage<br />

2. oblig. Übung 8.30 - 11.30 Uhr Lenzburg<br />

12./13. TV`s, Turnfest Schenkenbergertal<br />

16. Einwohnergemeindeversammlung Turnhalle<br />

18. Schule, Ausstellung Schulhaus<br />

18. Musikgesellschaft, Konzert für alle<br />

Geburtstags- und Hochzeitsjubiläen Zopfhuus<br />

19./20. TV`s, Turnfest Schenkenbergertal<br />

23. Kleinkindergottesdienst «Fiire mit de Chliine» Kirche Schafisheim<br />

23. Kirchgemeindeversammlung Zopfhuus<br />

25. Wohnheim <strong>Staufen</strong>, Sommerfest<br />

26./27. Feuerwehr, Feuerwehrreise<br />

Juli <strong>2004</strong><br />

3. Rebbaugenossenschaft, Arbeitstag Staufberg<br />

3. STV, Voleyball Plausch-Turnier<br />

Sommerferien der Schule <strong>Staufen</strong><br />

9. Juli - 9. August<br />

August <strong>2004</strong><br />

1. Arbeitskreis pro <strong>Staufen</strong>, Brunch Zopfhuus<br />

7./8. STV, Turnfahrt<br />

7./8. Männerchor, Waldfest Waldhaus<br />

14. Vogelschutzverein, Risotto-Essen Brünneli<br />

14. Läbigs <strong>Staufen</strong>, Spielplatzfest<br />

15. Laufgruppe Staufberg, Staufberglauf<br />

18. Schule <strong>Staufen</strong>, Papier-Sammlung<br />

20./22. Männerriege, Turnfahrt<br />

21./22. KTVL, Kreisspieltag Holderbank<br />

25. Kleinkindergottesdienst «Fiire mit de Chliine» Kirche Schafisheim<br />

27. Schützengesellschaft, 300m Schiessanlage<br />

3. oblig. Übung 18.00 - 20.00 Uhr Lenzburg<br />

29. Kirchgemeinde, Staufbergfest Staufberg<br />

Impressum<br />

Redaktionskommission<br />

Verena Sandmeier-Ackermann (vs) – Redaktionsleitung<br />

Sabina Tschachtli Nöthiger (st) – Redaktion<br />

Antoinette Gloor- Betschart (ag) – Veranstaltungen, Terminkalender<br />

Peter Schudel (SCH) – Technische Belange, Inserate<br />

Mirjam Stutz-Limon (Mi) – Fotos<br />

Verena Neeser (vn) – Schule<br />

Marcello Baumann – Gemeinderat<br />

Gestaltung, Satz und Lithos – Fotografika, Seengen<br />

Druck – Zubler-Druck, Dürrenäsch<br />

Ehrungen<br />

Wir gratulieren<br />

Zum 80. Geburtstag am 17.8.04<br />

Sandmeier-Rohr Julius, Ausserdorfstr. 25<br />

Zum 85. Geburtstag am 18.6.04<br />

Frei-Ulrich Max, Lindenplatz 1<br />

Zum 90. Geburtstag am 10.8.04<br />

Weber-Urech Paul, Unterrainweg 8<br />

zur Zeit Krankenheim Lindenfeld Suhr<br />

Zum 95. Geburtstag am 14.7.04<br />

Fehlmann-Rohr Rosa, Konsumstrasse 6c<br />

1. August-Brunch<br />

Der Arbeitskreis Pro <strong>Staufen</strong><br />

lädt alle EinwohnerInnen <strong>Staufen</strong>s<br />

zum gemütlichen Brunch ein<br />

Sonntagvormittag, 1. August <strong>2004</strong><br />

10.00 bis 12.00 Uhr<br />

im Zopfhuus.<br />

Bei warmem Wetter<br />

sind wir im Freien.<br />

Gemeinde-<br />

Versammlungen 2005<br />

Die Daten für die Gemeindeversammlungen<br />

2005<br />

wurden wie folgt festgelegt:<br />

Rechnungsgemeindeversammlung<br />

• Ortsbürger: Fr., 10. Juni 05<br />

• Einwohner: Mi., 15. Juni 05<br />

Budgetgemeindeversammlung<br />

• Ortsbürger: Fr., 11. November 05<br />

• Einwohner: Mi., 7. Dezember 05<br />

Inseratenschluss /<br />

Redaktionsschluss<br />

für Ausgabe 3/<strong>2004</strong><br />

Dienstag, 20. 7. <strong>2004</strong><br />

Inserateannahme: Peter Schudel<br />

Unterrainweg 5, 5603 <strong>Staufen</strong><br />

Telefon 062 891 80 04<br />

e-mail: schudel_peter@bluewin.ch

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