Duritan®-Handbuch - Pinmar
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Duritan ® -<strong>Handbuch</strong><br />
Fehlerfrei arbeiten und alle Vorteile<br />
des ultraschnellen Lacksystems nutzen!<br />
Stand 24.09.09
Inhaltsangabe Seite<br />
• Vorwort 5<br />
• Technische Geräte 7-19<br />
– Spritzgeräte 9-13<br />
– Belichtungsgeräte 15-19<br />
• Verarbeitung 21-55<br />
– Lack ansetzen 23-25<br />
– Spachteln 27-31<br />
– Lackieren 33-37<br />
– Oberflächenaufbauten 39-43<br />
– Schleifen 45-47<br />
– Polieren 49-55<br />
• Arbeitsschutz / Sicherheit 57-75<br />
– Atemschutz 59-61<br />
– Haut- und Haarschutz 63-65<br />
– Strahlenschutz 67-69<br />
– Ex-Schutz 71-75<br />
• Fehler / Vermeidung 77-81<br />
• Anlagen<br />
– Technische Merkblätter<br />
– Sicherheitsdatenblätter<br />
3
Vorwort<br />
Duritan ® ist das innovative, patentierte Lacksystem der Zukunft – natürlich von<br />
Zweihorn ® .<br />
Duritan ® ermöglicht Ihnen eine ultraschnelle Herstellung von lackierten Oberflächen mit<br />
extremer Beständigkeit. Duritan ® ist aber nicht so zu verarbeiten, wie Sie es von<br />
bisherigen Lösemittellacken gewohnt sind, da es sich um eine ganz neuartige<br />
Technologie handelt.<br />
Duritan ® ist ein 3-Komponenten System, dass nur aushärtet, wenn es Sonnenlicht<br />
bekommt. Hier zeigt sich z.B. schon die Schwierigkeit: Bekommt das System zu früh<br />
Sonnenlicht, gehen die vom Lackieren eingebrachten Luftblasen nicht mehr heraus, wird<br />
zu spät belichtet, besteht die Gefahr, dass Staub o.ä. in die noch nasse Fläche fällt.<br />
Der extrem hohe Festkörper sorgt beim Lackieren dafür, dass man nicht jede Lackierpistole<br />
einsetzen kann und dass man mit extrem kleinen Düsen und hohem Druck<br />
arbeiten muss, um eine vernünftige Fläche erzielen zu können.<br />
Duritan ® Hochlanzlack hat einen extrem hohen Glanz, ist extrem transparent und lässt<br />
sich sehr gut schleifen und polieren. Aber auch hier gilt es einige Besonderheiten zu<br />
beachten, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Zum Beispiel beim Schliff und auch beim<br />
Polieren muss man darauf achten, dass die Fläche nicht zu heiß wird. Mit der Einhaltung<br />
entsprechender Parameter ist das aber gar kein Problem und man kann mit dem<br />
gleichem Zeitaufwand, wie bei herkömmlichen Hochglanzlacken, schleifen und polieren.<br />
Sie sehen schon: Alles Neue muss man erlernen!<br />
Man muss alte Wege verlassen, Gewohnheiten ändern, um zu guter Letzt das Neue<br />
perfekt nutzen zu können. Genau aus diesem Grund haben wir dieses <strong>Handbuch</strong><br />
geschrieben.<br />
Sparen auch Sie Zeit und Material bei der Lackierung; und das bei geringerem Ausstoß<br />
von Lösemitteln – ein kleiner Beitrag zum Umweltschutz!<br />
Thomas Palm Birger Lange Harald Lory<br />
Leiter Entwicklung Leiter Anwendungstechnik Produktgruppenleiter<br />
5
Kapitel<br />
Technische Geräte<br />
Duritan ® lässt sich durch seinen extrem<br />
hohen Festkörperanteil nicht mit allen<br />
Spritzgeräten verarbeiten. Lesen Sie auf<br />
den folgenden Seiten welche Geräte<br />
geeignet sind und warum.<br />
ab S. 9<br />
Duritan ® trocknet bzw. härtet durch<br />
Sonnenlicht extrem schnell aus. Damit<br />
dieser Prozess kontrolliert ablaufen<br />
kann, benötigt man spezielle<br />
Belichtungsgeräte.<br />
ab S. 15<br />
7
Spritzgeräte<br />
Duritan ® lässt sich durch seinen extrem<br />
hohen Festkörperanteil nicht mit allen<br />
Spritzgeräten verarbeiten<br />
9
Die Auswahl der richtigen Spritzgeräte zum Verarbeiten von Duritan ® ist entscheidend<br />
für eine saubere Filmbildung und fehlerfreies Lackieren.<br />
Beste Ergebnisse sind mit Spritzgeräten der Firma SATA erreichbar. Wir empfehlen<br />
entweder den Einsatz einer Becherpistole oder einer Spritzanlage mit Pumpe und<br />
Materialschlauch.<br />
Natürlich sind auch Pistolen anderer Hersteller mit gleicher oder ähnlicher Arbeitsweise<br />
denkbar. Für den erfolgreichen Einsatz von Geräten anderer Hersteller sind stets<br />
Vorversuche nötig.<br />
1. Die Becherpistole<br />
Bewährt hat sich der Einsatz einer<br />
SATAjet 3000 RP. Der Vorteil der<br />
Becherpistole liegt in der Verarbeitung von<br />
kleinen Lackmengen für das gelegentliche<br />
Lackieren bzw. für das lackieren kleinerer<br />
Flächen. Auf der Abbildung sehen Sie eine<br />
SATAjet 3000 RP digital mit SATA RPS<br />
UV Schwarzbecher.<br />
HVLP-Pistolen sind wegen gröberer<br />
Zerstäubung nicht so gut geeignet !<br />
Pistoleneinstellung SATAjet 3000 RP:<br />
Eingangsdruck mind. 2 bar bis 2,5 bar<br />
(gemessen an der Pistole bei abgezogenem<br />
Hebel)<br />
Düsengröße 1,2 mm für alle Duritan ®<br />
Klarlacke.<br />
Lackierabstand Düse zur Fläche sollte ca.<br />
25 cm betragen. Nicht unter 20 cm<br />
lackieren!<br />
Spritzwinkel an der Pistole ist auf<br />
maximale Breite einzustellen. (Nie<br />
ändern!)<br />
Ausrichtung der Düse stets parallel zur<br />
Fläche; nie schräg halten!<br />
10
2. Spritzgerät mit Pumpe und<br />
Materialschlauch<br />
Zum Lackieren großer Flächen bzw. Für<br />
ganztägiges Lackieren empfehlen wir den<br />
Einsatz einer Lackieranlage mit<br />
Förderschlauch, um wirtschaftlich und<br />
ermüdungsfrei lackieren zu können.<br />
In der Abbildung sehen Sie die<br />
Lackieranlage SATA ® Vario Top Spray<br />
mit Pistole SATAjet ® 1000K, welche mit<br />
einem schwarzen Fließbecher, sowie<br />
einem lösemittelbeständigen Materialschlauch<br />
erhältlich ist.<br />
HVLP-Pistolen sind wegen gröberer<br />
Zerstäubung nicht so gut geeignet !<br />
Pistoleneinstellung SATAjet ® 1000K mit<br />
Doppelmembranpumpe SATA ® Vario top<br />
spray:<br />
Lufteingangsdruck mind. 2 bar bis 2,5 bar<br />
(gemessen an der Pistole bei abgezogenem<br />
Hebel)<br />
Materialförderdruck 0,5 bar<br />
Düsengröße 0,8 oder 1,1 mm für alle<br />
Duritan ® Klarlacke.<br />
Lackierabstand Düse zur Fläche sollte ca.<br />
25 cm betragen. Nicht unter 20 cm<br />
lackieren!<br />
Spritzwinkel an der Pistole ist auf<br />
maximale Breite einzustellen. (Nie<br />
ändern!)<br />
Ausrichtung der Düse stets parallel zur<br />
Fläche; nie schräg halten!<br />
11
3. Airmix / Airless Anlagen<br />
Vom Einsatz klassischer Airmix bzw.<br />
Airless- Anlagen wird abgeraten.<br />
Diese Systeme arbeiten mit einer hohen<br />
Druckluftübersetzung. Es enteht ein<br />
Materialdruck von 50 bis 120 bar, d.h. der<br />
Lack selber wird verdichtet und mit diesem<br />
Druck durch die Düse gedrückt.<br />
An der Luftkappe wird dann der relativ<br />
harte Strahl mit niedriger Zerstäuberluft ca.<br />
0,5 bis 2 bar nachgeformt, so dass keine<br />
harten Spritzkanten entstehen und ein<br />
weicherer Lacknebel auf die Fläche trifft.<br />
Duritan ® ist für dieses Spritzverfahren nicht<br />
geeignet, da es sich hier um ein High Solid<br />
Lacksystem handelt, welches mit Luftdruck<br />
besonders fein vernebelt werden muss.<br />
Ausnahme: Anlagen ohne Druckluftübersetzung<br />
(1:1), da hier das Lackmaterial<br />
nicht verdichtet wird!<br />
Bei der Verarbeitung mit Airmixanlagen<br />
entsteht durch den hohen Materialdruck<br />
auf der Fläche eine Schaumbildung<br />
(Mikroschaum) und durch zu große<br />
Lacktröpfchen vereinzelt ein sandiges<br />
Oberflächenbild (Makroschaum) durch<br />
Lufteinschlüsse.<br />
In der Abbildung sehen Sie eine sandig<br />
aussehende Oberfläche, durch Einsatz<br />
einer für Duritan ® ungeeigneten<br />
Lackieranlage.<br />
12
Reinigung der Arbeitsgeräte<br />
WICHTIG:<br />
Vor dem Einfüllen von <strong>Duritan®</strong> in Ihr<br />
Lackiergerät ist es äußerst wichtig<br />
sicherzustellen, dass dieses vorher<br />
gründlich mit Zweihorn ® Universalreiniger<br />
UR durchspült wurde. Zum späteren<br />
Reinigen der Lackiergeräte raten wir<br />
ebenfalls dringend zum Einsatz von<br />
Zweihorn ® Universalreiniger UR.<br />
Beim Verdünnern von Fremdherstellern,<br />
besteht die Möglichkeit dass das Duritan ® -<br />
Lackgemisch sofort ungewollt aushärtet<br />
und damit die komplette Lackieranlage<br />
zerstören kann.<br />
Alle Zweihorn ® Verdünner werden aus<br />
neuen Rohstoffen und niemals aus<br />
recycelten Verdünnern hergestellt. Dies<br />
stellt eine gleichbleibende reine Qualität<br />
sicher. Eine vorzeitige Reaktion mit dieser<br />
Verdünner mit Duritan ® ist deshalb<br />
ausgeschlossen.<br />
Druckluft<br />
Nicht allein die richtige Auswahl der<br />
Spritzgeräte ist ausschlaggebend für ein<br />
optimales Spritzergebnis.<br />
Die Qualität der Druckluft ist gerade bei<br />
Highsolid-Lacksystemen, wie Duritan ®<br />
äußerst wichtig, um perfekte Oberflächen<br />
zu erzielen.<br />
Wasser- und Ölreste führen zu Störungen<br />
in der Oberfläche. Dies lässt sich durch<br />
entsprechende Druckluftfiltereinheiten<br />
(z.B. Sata ® Filter 484) vermeiden.<br />
13
Belichtungsgeräte<br />
Duritan ® Lacke benötigen Sonnenlicht,<br />
um die Aushärtung zu starten.<br />
Dieses bringt man mit den speziellen<br />
Geräten gezielt und kontrolliert auf die<br />
Lackoberfläche.<br />
15
Sonnenlicht<br />
Duritan ® ist ein durch UV-A trocknendes<br />
Lacksystem, d.h. zur Aushärtung genügt<br />
bereits einfaches Sonnenlicht. Das<br />
bedeutet jedoch auch, dass lackierte<br />
Flächen oder auch Lackreste und Pistolen<br />
vor intensiver Sonneneinstrahlung<br />
geschützt werden müssen.<br />
Auch bei direkter Sonneneinstrahlung<br />
hinter Fenstern kann es zu einer<br />
ungewollten Aushärtung des Lackes<br />
kommen (z.B. wenn die vorgeschriebene<br />
Ablüftzeit noch nicht erreicht sein sollte).<br />
Daher empfiehlt es sich die Gerätschaften<br />
zu schützen.<br />
Für die Becherpistole erhältlich:<br />
schwarze UV Schutzbecher und<br />
Kappenabdeckung, sowie für die SATA<br />
Vario Top Spray ein schwarzes oder weißpigmentiertes<br />
Vorratsgefäß.<br />
Tipp:<br />
Falls Ihr Misch- und Lackierraum<br />
vollständig vor direktem Sonnen- bzw. UV-<br />
Licht geschützt ist, sind keine schwarzen<br />
UV Schutzbecher erforderlich.<br />
16
Duritan ® Belichtungsfeld<br />
Für die Belichtung empfiehlt sich u.a. der<br />
Einsatz des speziellen Duritan ®<br />
Belichtungsfeldes.<br />
Dies simuliert das Sonnenlicht ohne dabei<br />
eine hohe Dosis der aggressiven UV-B<br />
und UV-C Strahlung abzugeben.<br />
Es ist vergleichbar mit einem<br />
Intensivbräuner wie man sie aus<br />
Sonnenstudios kennt. Durch die robuste<br />
Bauweise und das für die Werkstatt und<br />
Hordenwaagentrocknung optimierte<br />
Design ist es optimal für die Lacktrocknung<br />
geeignet.<br />
Zudem bietet es neben der Wandmontage<br />
auch die Möglichkeit auf einem stabilen<br />
rollbaren Ständer flexibel auf die<br />
Bedürfnisse in der Werkstatt eingehen zu<br />
können.<br />
Um die rückseitige Kante mit zu belichten,<br />
empfehlen wir die Anbringung von<br />
reflektierenden Wänden aus z.B. Metall<br />
(erhältlich beim Hersteller des Belichtungsfeldes)<br />
oder HPL-Spiegelfolie hinter<br />
dem Hordenwagen (siehe Abbildung).<br />
17
Duritan ® Handlampe<br />
Die Handlampe ist ein konventioneller UV-<br />
Strahler der auch für die Aushärtung von<br />
klassischen UV-Lacken geeignet ist.<br />
Aufgrund seiner hohen Intensität ist hier<br />
ein besonderer Strahlenschutz erforderlich<br />
(siehe S. 67-69).<br />
Als zusätzliche Schutz vor Streustrahlung<br />
ist eine Schutzmanschette sowie ein<br />
Metall-Ablagegehäuse standardmäßig<br />
beigefügt.<br />
Die Belichtung mit Handlampe ist für<br />
Kleinteile, sowie schwer zugängliche<br />
dreidimensional Teile gedacht.<br />
Aufgrund seiner hohen Strahlendosis<br />
reicht hier beim Belichten das „Abfahren“<br />
der lackierten Fläche mit halber<br />
Lackiergeschwindigkeit aus.<br />
Ein Kreuzgang, d.h. jede Fläche wird 2mal<br />
kurz vom Lichtstrahl erfasst ist in der<br />
Regel völlig ausreichend.<br />
Tipp:<br />
Dunkle Untergründe erfordern eine längere<br />
Belichtungszeit als helle Untergründe.<br />
Das Aushärten des Spachtels erfordert<br />
ebenfalls ein mehrmaliges Abfahren mit<br />
der UV-Handlampe.<br />
Achtung: Handlampe nur im Metall-<br />
Gehäuse ablegen – Brandgefahr!<br />
18
Wartung / Pflege der Belichtungsgeräte<br />
Die Duritan ® Belichtungsgeräte können nur<br />
einwandfrei funktionieren, wenn sie auch<br />
von Zeit zu Zeit gereinigt, die Filter<br />
regelmäßig sauber gemacht oder getauscht<br />
und die Lampen bei Bedarf gewechselt<br />
werden.<br />
Reinigung:<br />
Die Plexiglasscheibe je nach Staubanfall 1<br />
bis 2 mal pro Monat mit einem feuchten<br />
Tuch reinigen (innen und außen).<br />
Die Filter im Gebläse (beim Belichtungsfeld<br />
sind es 2 bei der Handlampe 1 Filter) je<br />
nach Staubanfall 1 mal wöchentlich oder<br />
alle 2 Wochen mit der Druckluftdüse<br />
ausblasen.<br />
Austausch:<br />
Lassen sich die Filter im Gebläse nicht<br />
mehr reinigen bzw. sind sie defekt, müssen<br />
sie ausgetauscht werden.<br />
Die Leuchtstoffröhren im Duritan ®<br />
Belichtungsfeld lassen je nach Nutzung in<br />
ihrer Leistung nach (i.d.R. müssen sie nach<br />
spätestens einem Jahr getauscht werden!).<br />
Die Lampe in der Handlampe hat eine sehr<br />
lange Lebensdauer (natürlich auch<br />
abhängig von der Nutzung).<br />
Tipp: Mit einem speziellem UV-Tester, den<br />
Sie auch bei der Firma Panacol kaufen<br />
können, lässt sich die Leistung der Röhren<br />
und Lampen testen. Auf der lackierten<br />
Fläche muss mindestens 1 mWatt/cm²<br />
ankommen (für die rückseitige Kante im<br />
Hordenwagen reicht noch 0,3 mWatt/cm²,<br />
gemessen am Spiegel)<br />
Informationen zum Strahlenschutz und<br />
Ex-Schutz finden Sie im Kapitel<br />
Arbeitsschutz/Sicherheit.<br />
Strahlenschutz ab Seite 67<br />
Ex-Schutz ab Seite 71<br />
Zur Reinigung oder<br />
zum Röhrentausch lässt<br />
sich die Plexiglasscheibe<br />
einfach herausnehmen!<br />
Einfach Leiste abschrauben und Glas herausziehen!<br />
Regelmäßige Filterreinigung oder -wechsel<br />
19
Kapitel<br />
Verarbeitung<br />
Bei Duritan ® handelt es sich um ein<br />
neuartiges, patentiertes Lacksystem.<br />
Durch die schnelle Aushärtung müssen<br />
die Arbeitsabläufe im Betrieb geändert<br />
werden. Da das Lacksystem aber auch<br />
viele Besonderheiten hat, ist es auch<br />
erforderlich, dass man seine Arbeitsweise<br />
ändert, z.B. beim<br />
Ansetzen des Lackes ab S. 23<br />
Spachteln von Holzporen ab S. 27<br />
Lackieren ab S. 33<br />
Oberflächenaufbauten ab S. 39<br />
Schleifen ab S. 45<br />
Polieren ab S. 49<br />
21
Lack ansetzen<br />
Duritan ® wird erst durch die Zugabe des<br />
Aktivators lichtempfindlich. Hier ist eine<br />
genaue Einhaltung der Mengen<br />
erforderlich, um eine einwandfreie<br />
Oberfläche erstellen zu können.<br />
23
Allgemein, Mischen, Topfzeit<br />
Duritan ® ist ein 3K-PUR Lacksystem,<br />
dessen chemische Vernetzung<br />
(Aushärtung) durch niedrige UV-Energie,<br />
z.B. Sonnenlicht, gestartet wird. Lack und<br />
Härter reagieren zunächst nicht. Erst durch<br />
Hinzufügen des UV-lichtempfindlichen<br />
Aktivators wird das System reaktiv. Ab<br />
jetzt reagiert das Lackgemisch empfindlich<br />
auf UV-Licht, auch Sonnenlicht! Siehe<br />
auch Kapitel Belichtung.<br />
Wird Duritan ® bei normaler Raumbeleuchtung<br />
gemischt und idealerweise in<br />
einem vor Licht geschützten Behälter<br />
gelagert und verarbeitet, hat das Gemisch<br />
eine Topfzeit von mindestens 6 Stunden.<br />
Bitte schützen Sie das fertige Duritan ® -<br />
Gemisch vor UV-Licht, wie z.B. Streulicht<br />
vom Duritan ® Belichtungsfeld oder der<br />
Duritan ® Handlampe oder direktem<br />
Sonnenlicht. Durch UV-Licht wird die<br />
Topfzeit stark beeinflusst. Wie stark die<br />
Topfzeit beeinflusst wird, hängt von der<br />
Intensität und Dauer der eingefallenen UV-<br />
Strahlung ab. Generell kann gesagt<br />
werden je höher und länger die einfallende<br />
UV-Strahlung ist, desto schneller findet<br />
eine Vernetzung statt und desto kürzer ist<br />
die Topfzeit.<br />
Auf der Abbildung sehen Sie das<br />
Anmischen von Duritan ® im speziellen<br />
Schwarzbecher SATA RPS UV, welcher<br />
direkt auf der passenden SATA<br />
Fließbecherpistole benutz werden kann.<br />
24<br />
Gut umrühren!<br />
Einwiegen des Lackes<br />
Einwiegen des Härters<br />
Einwiegen des Aktivators
Der Mischvorgang:<br />
Generell empfehlen wir das Mischen nach Gewicht.<br />
Produkt<br />
DT-F<br />
DH 1<br />
DA 2<br />
S 9004 optional<br />
DT-HG<br />
DH 1<br />
DA 2<br />
S 9004 optional<br />
DT-TM<br />
DH 1<br />
DA 2<br />
Mischungsverhältnis<br />
100 Teile<br />
100 Teile<br />
2 Teile<br />
5 Teile<br />
100 Teile<br />
100 Teile<br />
2 Teile<br />
5 Teile<br />
100 Teile<br />
50 Teile<br />
4 Teile<br />
Beispiel<br />
1000 g<br />
1000 g<br />
20 g<br />
50 g<br />
1000 g<br />
1000 g<br />
20 g<br />
50 g<br />
1000 g<br />
500 g<br />
40 g<br />
Mischungsverhältnis<br />
100 Teile<br />
100 Teile<br />
2,5 Teile<br />
5 Teile<br />
100 Teile<br />
100 Teile<br />
2,5 Teile<br />
5 Teile<br />
100 Teile<br />
50 Teile<br />
5 Teile<br />
Beispiel<br />
1000 ml<br />
1000 ml<br />
25 ml*<br />
50 ml<br />
1000 ml<br />
1000 ml<br />
25 ml*<br />
50 ml<br />
1000 ml<br />
500 ml<br />
50 ml*<br />
*Bitte beiliegende Dosierhilfe benutzen<br />
Bitte die Dosiermenge des Aktivators DA 2 exakt einhalten.<br />
Bei Nichtbeachtung können gravierende Oberflächenfehler entstehen.<br />
25
Spachteln<br />
Mit dem Duritan ® 2K-Porenspachtel<br />
spart man sich, je nach Holzsorte, 2-3<br />
Lackiergänge bei geschlossenporigen<br />
Aufbauten.<br />
27
Spachteln von Holzporen<br />
Grobporige Hölzer welche<br />
geschlossenporig mit Duritan ® behandelt<br />
werden sollen, können in mehreren<br />
Lackierschichten mit <strong>Duritan®</strong> Füllgrund<br />
DT-F aufgebaut werden. Da sich bei<br />
manchen Holzarten der Lack um die Pore<br />
aufbaut, werden hier immer wieder offene<br />
Poren zurückbleiben und so den<br />
Arbeitsprozess aufhalten.<br />
Um solche Hölzer wirtschaftlich,<br />
geschlossenporig zu lackieren empfehlen<br />
wir den Einsatz des speziellen Duritan ®<br />
Porenspachtels DT-PS. Der Porenspachtel<br />
besteht aus 100% Festkörper, d.h. nach<br />
dem Füllen der Poren entweicht keinerlei<br />
flüchtiger Stoff wie Lösemittel, welcher ein<br />
Nachfallen in der Pore provozieren könnte.<br />
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit<br />
direkt nach dem Spachtelvorgang ohne<br />
Ablüftzeit zu Belichten.<br />
Duritan ® Porenspachtel DT-PS wird im<br />
Tubenset geliefert. Der Inhalt besteht aus:<br />
• 1 Tube 150 g Komponente A<br />
• 1 Tube 150 g Komponente B<br />
• mehreren Holzspateln zum Anrühren<br />
• 1 Stück Kunststoffspachtel<br />
28
Vor der Benutzung des Spachtels bitte auf<br />
korrekte Arbeitskleidung achten.<br />
Handschuhe sind unbedingt erforderlich.<br />
Die beiden Komponenten werden im<br />
Mischungsverhältnis 1:1 z.B. auf einem<br />
sauberen Holzbrett miteinander vermischt<br />
und anschließend auf das Werkstück<br />
aufgetragen. Ein zusätzliches Aktivieren<br />
der Spachtelmasse ist nicht nötig, da der<br />
benötigte Aktivator bereits in den<br />
Komponenten enthalten ist. Bitte achten<br />
Sie auf einfallendes UV-Licht wie<br />
Sonnenstrahlen oder Streulicht vom<br />
Belichtungsfeld, da Duritan ® Porenspachtel<br />
DT-PS ebenfalls lichtempfindlich ist und<br />
hierdurch reagiert und aushärtet.<br />
Grundsätzlich wird empfohlen, vor dem<br />
Spachteln, die Fläche zunächst mit einer<br />
dünnen Schicht (ca. 60 µm) Duritan ®<br />
Füllgrund zu grundieren.<br />
Duritan ® Porenspachtel DT-PS kann direkt<br />
auf das rohe Holz aufgetragen werden,<br />
selbst auf gebeizte Flächen (mit Zweihorn ®<br />
Beizen außer Wachsbeize WB) kann der<br />
Spachtel verarbeitet werden.<br />
Tipp:<br />
Um einem Durchschleifen der gebeizten<br />
Flächen vorzubeugen, kann nach dem<br />
Spachteln der gebeizten Flächen vor der<br />
Belichtung eine Schicht Duritan ® Füllgrund<br />
DT-F appliziert werden.<br />
Achtung:<br />
Duritan ® Füllgrund DT-F und Duritan ®<br />
Porenspachtel DT-PS haben eine<br />
unterschiedliche Anfeuerung. Sollen nicht<br />
alle Bauteile mit Duritan ® Porenspachtel<br />
DT-PS behandelt werden empfiehlt sich es<br />
sich den Spachtel nicht auf das rohe Holz<br />
aufzutragen, sondern dieses vorher mit<br />
einer dünnen Lackschicht (ca. 50 bis 60<br />
µm) Duritan ® Füllgrund DT-F<br />
vorzubehandeln. Nach der Belichtung,<br />
sowie einem Zwischenschliff kann der<br />
Spachtel aufgetragen werden.<br />
29
Tragen Sie Duritan ® Porenspachtel DT-PS<br />
auf die Fläche auf und verteilen Sie<br />
gleichmäßig den Spachtelfilm. Der<br />
Spachtel wird zunächst mit der<br />
Holzmaserung auf dem Bauteil<br />
gelichmäßig verteilt, anschließend erfolgt<br />
das „Einpressen“ des Spachtels quer zur<br />
Holzmaserung mit dem Kunststoffspachtel.<br />
Je sorgfältiger dieser Schritt ausgeführt<br />
wird umso besser ist das spätere Ergebnis<br />
und umso weniger Lackschichten werden<br />
bei der weiteren Verarbeitung benötigt. Vor<br />
Allem im Kantenbereich ist auf<br />
ausreichende Benetzung mit dem Spachtel<br />
acht zu geben.<br />
Beim letzten Arbeitsschritt wird der<br />
Überschuss des Spachtels mit der<br />
Holzmaserung abgezogen.<br />
ACHTUNG: Der Überschuss soll komplett<br />
abgezogen werden. Bleiben Bahnen bzw.<br />
erhöhte Schichtstärken Duritan ®<br />
Porenspachtel DT-PS auf der Fläche<br />
zurück verursachen diese bei der<br />
Belichtung eine Trübung. Falls der<br />
Spachtel ohne Belichtung mit einer Schicht<br />
Duritan ® Füllgrund DT-F beschichtet wird,<br />
ist ein gründliches Abziehen des Spachtels<br />
mit der Holzmaserung sehr wichtig, da<br />
ansonsten eine ungewollte Unruhe in der<br />
Fläche entstehen kann. Sollen größere<br />
Stellen aufgefüllt werden, so ist eine<br />
Verfärbung entweder in Kauf zu nehmen<br />
(z.B. für einen späteren Buntlackaufbau)<br />
oder aber in mehreren Schritten je nach<br />
Tiefe der zu füllenden Stelle mit Duritan ®<br />
Porenspachtel DT-PS zu arbeiten.<br />
Profilierte Bauteile lassen sich ebenfalls<br />
mit Duritan ® Porenspachtel DT-PS<br />
behandeln. Hier kann das Material zum<br />
Beispiel mit einem Pinsel aufgetragen und<br />
vereilt werden und der Überschuss z.B. mit<br />
einem flusenfreien Tuch abgenommen<br />
werden. Letztendlich eignen sich viele<br />
Gegenstände zum Auftragen und<br />
gleichmäßigem Abnehmen des<br />
Überschusses. Wichtig ist eine vorherige<br />
Prüfung der Arbeitsgeräte auf Tauglichkeit<br />
mit Duritan ® Porenspachtel DT-PS. So<br />
färben z.B. einige Gummirakel und<br />
Kunststoffe ab und können so Spuren auf<br />
der Fläche hinterlassen.<br />
30
Die Belichtung erfolgt wie gewohnt<br />
entweder mit der Handlampe oder dem<br />
Belichtungsfeld. Bitte beachten Sie hierbei<br />
jedoch die mindestens doppelte<br />
Belichtungs- und Ruhezeit vor der<br />
Weiterverarbeitung. Wir empfehlen den<br />
Einsatz des Belichtungsfeldes da hiermit<br />
eine kontrolliertere Aushärtung als beim<br />
Einsatz mit der Handlampe stattfindet.<br />
Nach Aushärtung und Ruhezeit kann der<br />
gewohnte Zwischenschliff erfolgen. Achten<br />
Sie darauf nicht durchzuschleifen damit<br />
keine Flecken entstehen. Sollte dennoch<br />
durchgeschliffen worden sein, sollte der<br />
Spachtelvorgang wiederholt werden, damit<br />
keine Unterschiede in der Anfeuerung<br />
entstehen. Auch bei manchen schwierigen<br />
Holzporen empfiehlt sich eine<br />
Wiederholung des Spachtelvorganges.<br />
Bekannte problematische grobporige<br />
Hölzer sind z.B. Zebrano, Bubinga, Wenge<br />
und manche Mahagonisorten.<br />
Beim Behandeln von gebeizten Flächen ist<br />
darauf zu achten nicht durchzuschleifen.<br />
Der Spachtel kann nach der Aushärtung<br />
entweder vorsichtig mit dem<br />
Exenterschleifer mit Körnung 320 bis 400<br />
oder aber manuell mit einem<br />
Schleifschwamm angeschliffen werden.<br />
Ebenfalls ist es möglich, bei gebeizten<br />
Flächen den Spachtel zunächst nicht zu<br />
belichten und im direkten Anschluss nach<br />
Entfernen des Spachtelüberschusses die<br />
Fläche mit einer Schicht Duritan ®<br />
Füllgrund DT-F zu lackieren und erst dann<br />
auszuhärten. Aber auch hier gilt „Vorsicht<br />
beim Schleifen“.<br />
Falls nicht intensiv geschliffen werden<br />
kann, wie hier bei gebeizten Flächen ist es<br />
sehr wichtig zügig weiterzuarbeiten. Das<br />
heißt, dass direkt nach der Aushärtung<br />
und Ruhezeit des Spachtels mit Duritan ®<br />
Füllgrund weitergearbeitet werden muss<br />
um eine ausreichende Zwischenhaftung zu<br />
gewährleisten. Dieses ist beim<br />
Arbeitsablauf unbedingt zu<br />
berücksichtigen.<br />
31
Lackieren<br />
Duritan ® ist das innovative Lacksystem<br />
der Zukunft.<br />
Das 3K-System erfordert ein Umdenken<br />
bei den Lackiergewohnheiten und die<br />
genaue Einhaltung bestimmter<br />
Parameter.<br />
33
Vorwort zum Lackieren<br />
Der eigentliche Lackiervorgang erfolgt wie gewohnt und erfordert den gleichen<br />
Arbeitsschutz für den Lackierer wie bei konventionellen Lösemittel- und<br />
Wasserlacken.<br />
Siehe Kapitel Arbeitsschutz ab Seite 58.<br />
Das Lackieren von Duritan ® Lacken erfordert die Beachtung und Umsetzung von<br />
technischen Parametern welche in diesem <strong>Handbuch</strong> und in den Technischen<br />
Merkblättern beschrieben sind.<br />
Anders als bei konventionellen PUR-Lacken sind die technischen Parameter keine<br />
Verarbeiterempfehlung welche in der Umsetzung eine große Bandbreite zulassen,<br />
sondern sind hier streng einzuhalten.<br />
Bitte beachten Sie unbedingt das Kapitel Spritzgeräte ab Seite 9.<br />
Wenn Sie bereit sind Ihre gewohnte Arbeitsweise anzupassen, werden Sie schnell<br />
und wirtschaftlich produzieren und dabei vom neuen Duritan ® System profitieren<br />
können.<br />
34
Lackierparameter<br />
Der wichtigste Einstellung beim Applizieren<br />
von Duritan ® ist in der Lackzerstäubung zu<br />
sehen. Nur fein zerrissene Lacktröpfchen<br />
zeigen ein perfektes Ergebnis. Wird der<br />
Lack nicht fein zerrissen entsteht beim<br />
Lackieren eine „sandig“ aussehende<br />
Oberfläche. Dieses Fehlerbild erkennt man<br />
daran, dass es gleichmäßig verteilt über<br />
die gesamte Fläche erscheint und es<br />
aussieht als ob die sandige Fläche durch<br />
Schmutzpartikel im Lack oder aus der<br />
Arbeitsumgebung entstanden ist. Hierbei<br />
handelt es sich jedoch um Luft welche von<br />
zu großen Lacktropfen mitgerissen wurde<br />
und nicht mehr aus dem Lackfilm<br />
entweichen konnte. Deshalb ist es äußerst<br />
wichtig, das das Spritzbild optimal<br />
eingestellt ist.<br />
Die Größe der Lacktröpfchen ist über<br />
folgende Einstellungen zu beeinflussen:<br />
•Düsengröße 1,0 bis max. 1,2mm<br />
•Eingangsdruck mind. 2 bar. Gemessen<br />
wird direkt an der Pistole bei<br />
abgezogenem Lackierhebel. Es reicht ein<br />
analoges Manometer, welches direkt vor<br />
dem Luftanschluss der Pistole<br />
angeschlossen wird.<br />
•Der Spritzwinkel ist auf den breitesten<br />
Winkel einzustellen, selbst wenn nur<br />
Schmalkanten beschichtet werden sollen.<br />
Ein schmalerer Winkel würde die<br />
Lacktröpfchen wieder zu größeren<br />
Lacktropfen formen.<br />
•Der Winkel des Spritzstrahles zum Objekt<br />
soll 180° betragen. Abstand ca. 20-30 cm.<br />
•Der Lack soll nur verdünnt werden, wenn<br />
dieses nötig erscheint (z.B. zur<br />
Verbesserung der Porenbenetzung bei<br />
Hölzern wie Mahagoni, Wenge, Zebrano,<br />
usw.). Dabei muss die maximale<br />
Verdünnerzugabe eingehalten werden.<br />
•Die Verarbeitungstemperatur sollte nicht<br />
unter 15°C betragen.<br />
Achtung: Sollten Sie ein schlechtes<br />
Oberflächenbild erhalten wie<br />
beispielsweise eine sandig aussehende<br />
Oberfläche, so ist dafür nicht immer nur<br />
eine Fehleinstellung ausschlaggebend.<br />
Manchmal addieren sich mehrere<br />
unscheinbar kleine Fehleinstellungen und<br />
verursachen ein großes Problem.<br />
35
Ruhezeit:<br />
Nach dem Lackiervorgang muss eine Mindestruhezeit von 10 Minuten eingehalten<br />
werden.<br />
Die einzige Ausnahme macht Duritan ® Porenspachtel DT-PS. Bei diesem Spachtel<br />
handelt es sich um einen 100%igen Festkörper, d.h. nach dem Spachteln müssen keine<br />
Lösemittel entweichen so dass er direkt belichtet werden kann.<br />
Produkt<br />
DT-PS<br />
DT-F und DT-HG<br />
DT-TM<br />
Belichtungszeit:<br />
Mindestruhezeit vor der<br />
Belichtung<br />
entfällt<br />
10 Minuten<br />
20 Minuten<br />
Bemerkung<br />
100%iger Festkörper,<br />
daher kein Ablüften nötig<br />
Luftbläschen sowie<br />
Restlösemittel müssen vor<br />
der Belichtung entweichen.<br />
Die Belichtung darf erst<br />
gestartet werden, wenn die<br />
Fläche glasklar aussieht.<br />
Hier müssen ebenfalls<br />
Luftbläschen und<br />
Restlösemittel entweichen.<br />
Die Belichtung darf erst<br />
erfolgen, wenn die Fläche<br />
gleichmäßig tiefmatt<br />
aussieht.<br />
Alle Belichtungsparameter wie Abstand zur Fläche und korrekte Ausleuchtung<br />
entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Belichtungsgeräte“ ab Seite 15.<br />
Für eine optimale Verarbeitung, sowie einen optimalen Lackverlauf, achten Sie<br />
außerdem unbedingt auf eine ausreichende Temperatur des Lackmaterials und der<br />
Werkstoffe, sowie einer Umgebungstemperatur von mindestens 15°C.<br />
36
Vorteil der langen offenen Zeit<br />
Ein großer Vorteil bei der Verarbeitung von Duritan ® ist es, dass selbst große Flächen<br />
oder aber auch 3D-Teile mit vielen Ecken und Kanten in Ruhe lackiert werden können.<br />
Anders als bei herkömmlichen Lack-systemen verdunstet zwar zunächst ein kleiner<br />
Anteil Lösemitteln aus dem aufgebrachten Lackfilm, der Lack selbst wird jedoch erst<br />
unter Zufuhr von UV-Energie gehärtet. Diese Eigenschaft bietet den Vorteil, dass sich<br />
kein Spritznebel auf bereits fertig lackierte Stellen des Objektes legen. Wird z.B. ein<br />
Stuhl lackiert, hat der Lackierer nun Zeit diesen ordentlich zu lackieren und muss sich<br />
keine Gedanken mehr über eventuelle Zugabe einer langsamen Verdünnung oder einem<br />
Verzögerer machen, da eventuell einfallender Spritznebel in fertig lackierte Regionen<br />
ineinander schmelzen.<br />
Aushärten von Overspray mit dem Duritan ® Overspraytrockner DT-OT<br />
Nach dem Lackiervorgang bleibt im Lackierraum eine klebrige Schicht Duritan ®<br />
verursacht durch Overspray zurück. In Lackierräumen ohne Tageslichteinfall härten<br />
diese Lackreste erst nach mehreren Stunden aus. Die Aushärtung dieser Lackreste<br />
kann mit dem Produkt <strong>Duritan®</strong> Overspraytrockner DT-OT zur sofortigen Aushärtung<br />
beschleunigt werden. Je nach vorhandener Schichtstärke des Lackfilms härtet Duritan ®<br />
innerhalb weniger Minuten aus. Somit sind die Arbeitsgeräte wie Spritzböcke,<br />
Fußböden oder Fußrosten und Wände nicht mehr klebrig.<br />
Das Produkt ist auf wässriger Basis und darf nur zur Aushärtungsbeschleunigung von<br />
Spritznebel verwendet werden.<br />
Achtung:<br />
•Das Produkt nur in einer separaten sauberen Pistole verarbeiten.<br />
•Niemals zur Reinigung von <strong>Duritan®</strong> im Lackiergerät verwenden. (Zerstörungsgefahr<br />
durch sofortige Aushärtung!)<br />
•Das Produkt ist nicht geeignet um lackierte Flächen bei der Aushärtung zu<br />
beschleunigen. Es ist keine Alternative zum Belichtungsfeld oder der UV-Handlampe.<br />
Tipp:<br />
Füllen Sie sich Duritan ® Overspraytrockner DT-OT in eine Sprühflasche ab. So ist das<br />
Produkt stets griffbereit und wird nicht versehentlich mit <strong>Duritan®</strong> Spritzgeräten in<br />
Verbindung gebracht.<br />
37
Oberflächenaufbau<br />
Es gibt vielfältige Aufbaumöglichkeiten<br />
mit dem Duritan ® Lacksystem, auch in<br />
Verbindung mit bewährten Lacken aus<br />
dem Hause Zweihorn ® .<br />
39
Je nach Untergrund empfehlen wir die folgenden Lackaufbauten:<br />
Feinporige Laubhölzer wie Buche, Kirsche, Birnbaum sowie Weichhölzer wie<br />
Fichte, Lärche, Kiefer<br />
Unsere Empfehlungen:<br />
40<br />
Hochglänzend<br />
DT-HG oder CL-H<br />
DT-F optional<br />
DT-F<br />
DT-F dünn<br />
Tiefmatt<br />
DT-TM<br />
DT-F optional<br />
DT-F<br />
DT-F dünn<br />
Feinporiges Holz / MDF roh<br />
Crystallit<br />
DT-F optional<br />
DT-F<br />
DT-F dünn<br />
® Seidenglanz<br />
oder Duocryl<br />
Bei stark saugenden Holzarten und MDF empfiehlt es sich, zunächst eine dünne Schicht<br />
(50-60µm) Duritan ® Füllgrund DT-F aufzutragen und diese wie üblich auszuhärten. Wird<br />
bei saugenden Untergründen die angegebene Höchstmenge auflackiert, so dringt der<br />
Füllgrund ungleichmäßig in den Untergrund. Es entstehen dann Nester und große<br />
Höhenunterschiede im Lack, welche eine hohe Schleifarbeit erfordern und die Flächen<br />
unruhig aussehen lassen.<br />
Anschließend erfolgt das weitere Lackieren mit DT-F, DT-HG oder DT-TM.
Grobporige Untergründe wie z.B. Eiche, Esche, Zebrano, Wenge, Mahagoni<br />
Je nach Beschaffenheit der Holzpore ist eine Vorarbeit mit dem Duritan ®<br />
Porenspachtel DT-SP nötig. Für ein wirtschaftliches Arbeiten empfehlen wir dringend<br />
diesen Einsatz. Sollen dennoch Poren oder nach dem Spachteln übrig gebliebene<br />
Poren mit Duritan ® Füllgrund geschlossen werden, so kann der Füllgrund mit ca. 5%<br />
PUR-Verdünner S9004 (gerechnet auf die ungehärtete Stammlackmenge DT-F)<br />
verdünnt werden. Hierdurch wird die Porenbenetzung erleichtert. Vereinzelte<br />
hartnäckige Stellen können mit einer Nadel oder Pipette zugeträufelt werden. Bitte<br />
beachten Sie, dass offene Stellen durch Poren oder bei Furnierstößen gefüllt werden<br />
müssen. Geschieht dies nicht, so tritt das Problem bei hartnäckigen Löchern in der<br />
nächsten Lackierschicht wieder auf.<br />
Ist der Untergrund schließlich ideal vorbereitet, das heißt mit Duritan ® Füllgrund DT-F<br />
und optional Duritan ® Porenspachtel DT-SP mehrmals behandelt, kann ein<br />
Schlusslack aufgebracht werden. Der letzte Schliff vor dem Einsatz eines<br />
Schlusslackes sollte für den anschließenden Einsatz von Duritan ® bei Körnung P320,<br />
beim Überlackieren mit anderen Zweihorn ® Klarlacken bei Körnung P320 bis P400<br />
liegen.<br />
Hochglänzend<br />
DT-HG oder CL-H<br />
DT-F optional<br />
DT-F<br />
DT-F<br />
optional DT-F dünn<br />
(60µm) + DT-PS<br />
Tiefmatt<br />
DT-TM<br />
DT-F optional<br />
DT-F<br />
DT-F<br />
optional DT-F dünn (60µm)<br />
+ DT-PS<br />
Grobporiges Holz (auch Exoten)<br />
Seidenglanz<br />
Crystallit ® oder Duocryl<br />
DT-F optional<br />
DT-F<br />
DT-F<br />
optional DT-F dünn (60µm)<br />
+ DT-PS<br />
Wir haben uns bemüht realistische Aufbauten abzubilden und haben ebenfalls<br />
optionale Schritte einbezogen. Bitte beachten Sie, dass die Anzahl der<br />
Lackschichten je nach Beschaffenheit des Untergrundes sowie Holzart variieren<br />
kann.<br />
Tipp: Stark inhaltstoffreiche Hölzer z.B. Exoten müssen nicht zwingend isoliert<br />
werden. Es empfiehlt sich aber ölhaltige Hölzer, wie z.B. Teak vorher<br />
auszuwaschen!<br />
41
Buntlackaufbauten auf roher MDF<br />
Unsere Empfehlungen:<br />
Hochglänzend<br />
DT-HG oder CL-H<br />
WNC/Farbton<br />
WIG-IF oder WIG/FILL<br />
DT-F<br />
DT-F dünn<br />
Tiefmatt<br />
DT-TM<br />
WNC/Farbton<br />
WIG-IF oder WIG/FILL<br />
DT-F<br />
DT-F dünn<br />
MDF-roh<br />
Buntlackaufbauten auf beschichtetem Untergrund (Folie)<br />
Unsere Empfehlungen:<br />
Hochglänzend<br />
DT-HG oder CL-H<br />
WNC/Farbton<br />
optional* WIG-IF oder<br />
WIG/FILL<br />
Tiefmatt<br />
DT-TM<br />
WNC/Farbton<br />
optional* WIG-IF oder<br />
WIG/FILL<br />
KS-Folie, Grundierfolie, HPL (immer angeschliffen)<br />
Crystallit<br />
WNC/Farbton<br />
WIG-IF oder WIG/FILL<br />
DT-F<br />
DT-F dünn<br />
® Seidenglanz<br />
oder Duocryl<br />
Crystallit<br />
WNC/Farbton<br />
optional* WIG-IF oder<br />
WIG/FILL<br />
® Seidenglanz<br />
oder Duocryl<br />
* = bei manchen Folien kann auf den WIG-IF oder WIG-FILL verzichtet werden (bitte<br />
vorher Haftung testen und Folie mit 320er Korn anschleifen!).<br />
Achtung: Beachten Sie die Folgeseiten für den korrekten Buntlackaufbau im Zweihorn ®<br />
System!<br />
42
Der Buntlackaufbau<br />
Der Buntlackaufbau erfolgt wie in der Tabelle zuvor beschrieben. Besondere<br />
Aufmerksamkeit erfordert dabei das Zusammenspiel von Wigranit® Novacolor und<br />
Duritan ® Hochglanzklarlack DT-HG.<br />
Nach dem Auftrag von WNC/Farbton auf dem gut geschliffenen Untergrund muss nach<br />
2 bis maximal 6 Stunden mit Duritan ® Hochglanzklarlack DT-HG ablackiert werden.<br />
Grund:<br />
In der frühen Trocknungsphase von Wigranit ® Novacolor startet zwar die chemische<br />
Vernetzung von Lack und Härter, jedoch ist der Film noch anlösbar, so dass ein<br />
chemischer Verbund zwischen den Lackschichten entstehen kann. Wird die<br />
Trocknungszeit von WNC/Farbton verlängert z.B. über Nacht, so kann die<br />
Buntlackfläche nicht mehr angelöst werden.<br />
Achtung:<br />
Diese Überlackierzeiten sind also unbedingt einzuhalten um spätere<br />
Zwischenhaftungsprobleme auszuschließen.<br />
Ebenfalls ist auf eine korrekte Härtung von Wigranit ® Novacolor WNC/Farbton laut<br />
Technischen Merkblatt eine Grundvoraussetzung.<br />
43
Schleifen<br />
Duritan ® wird sehr schnell hart und ist<br />
daher auch sehr früh nach der<br />
Lackierung und sehr gut mit gröberem<br />
Papier schleifbar.<br />
45
Das Schleifen<br />
Um Duritan ® gut schleifen zu können ist<br />
ein korrekt gehärteter Lackfilm eine<br />
Grundvoraussetzung. Anders als bei<br />
konventionellen PUR-Lacksystemen sieht<br />
der Duritan ® Lackfilm ungehärtet und<br />
gehärtet gleich aus. Eine Prüfung ist daher<br />
nur vorsichtig mit dem Finger möglich.<br />
Die Aushärtung von Duritan ® kann durch<br />
folgende Parameter negativ beeinträchtigt<br />
werden:<br />
• zu wenig bzw. kein Aktivator<br />
• sehr dunkler Untergrund<br />
• chemisch behandelte Untergründe<br />
(Wasserstoffperoxid, Amoniak, etc.)<br />
• zu großer Belichtungsabstand<br />
• zu frühe bzw. zu kurze Belichtung<br />
(siehe Mindestzeiten auf Seite 35)<br />
• Schatten- und Halbschattenzonen<br />
• Nuten und eingefräste Profile welche<br />
Schatten verursachen<br />
• Verschmutztes Plexiglas beim<br />
Belichtungsfeld<br />
• Verschmutzte Reflektoren<br />
• defekte oder verbrauchte<br />
Leuchtstoffröhren<br />
Nach dem Sicherstellen, dass mit Duritan ®<br />
beschichtete Untergründe korrekt belichtet<br />
und die Ruhezeiten eingehalten wurden,<br />
können die Objekte geschliffen werden.<br />
46<br />
Lackschliff mit dem Excenter (Hub max. 3mm)<br />
Lackschliff der Kanten von Hand
Für den Zwischenschliff im Aufbau mit<br />
Duritan ® Porenspachtel DT-PS sowie<br />
Duritan ® Füllgrund DT-F empfehlen wir<br />
Körnung P 240.<br />
Ausnahme: Falls Gefahr besteht, eine<br />
gebeizte Fläche durchzuschleifen,<br />
empfehlen wir die gebeizte Fläche vor dem<br />
Spachteln mit Duritan ® Füllgrund DT-F zu<br />
grundieren, oder den Spachtel direkt ohne<br />
Belichtung mit Duritan ® Füllgrund DT-F zu<br />
beschichten.<br />
Beachten Sie die Hinweise im Kapitel<br />
„Spachteln“ ab Seite 27!<br />
Ist der Untergrund ausreichend gefüllt,<br />
wird für den letzten Lackzwischenschliff<br />
(vor dem Schlusslack) ein abgestufter<br />
Lackschliff P240, P320 für das<br />
Endlackieren mit Duritan ®<br />
Hochglanzklarlack, sowie bis P400 für das<br />
Endlackieren mit anderen Zweihorn ®<br />
Klarlacken empfohlen.<br />
Das verhindert, dass eventuelle<br />
Schleifspuren in der letzten Lackschicht<br />
sichtbar werden.<br />
Lackschliff mit dem Schleifautomaten<br />
Lackschliff der Kanten von Hand<br />
47
Polieren<br />
Duritan ® Hochglanzlack hat eine hohe<br />
Transparenz und einen extremen Glanz.<br />
Mit den Zweihorn ® Schleif- und<br />
Polierpasten erzielt man nach dem<br />
Ausschleifen in kürzester Zeit wieder<br />
diesen hohen Glanz.<br />
49
Fünf Schritte zur perfekten<br />
Hochglanzoberfläche mit Duritan ® 3K-<br />
High-Solid Hochglanzklarlack DT-HG<br />
Um eine hochwertige Hochglanzoberfläche<br />
erzielen zu können muss der Lackaufbau<br />
sorgfältig, möglichst in staubfreier<br />
Umgebung ausgeführt werden. Die<br />
einzelnen Lackschichten sollten<br />
mindestens über Nacht trocknen, um das<br />
Nachfallen zu minimieren!<br />
1. Grundierung mit Duritan ® 2K-<br />
Porenspachtel und/oder 3K-High-Solid<br />
Füllgrund DT-F<br />
Bei grobporigen oder stark saugenden<br />
Hölzern empfehlen wir den Einsatz von<br />
Duritan ® Porenspachtel. Dieser<br />
transparente Spachtel ist lösemittelfrei und<br />
füllt die Poren in 1-2 Arbeitsgängen (siehe<br />
Technisches Merkblatt). Somit spart man<br />
sich viele Arbeitsgänge und somit Zeit und<br />
Geld.<br />
Duritan ® Füllgrund DT-F ist extrem<br />
füllkräftig, äußerst transparent und wird<br />
nach dem Füllen der Poren mit dem<br />
Duritan ® Porenspachtel oder direkt aufs<br />
rohe Holz aufgetragen (siehe Technisches<br />
Merkblatt). Je nach Bedarf und Untergrund<br />
wird DT-F mehrmals aufgetragen.<br />
Zwischen den einzelnen Lackaufträgen<br />
wird mindestens eine Trocknung über<br />
Nacht empfohlen, da dies das<br />
Standvermögen deutlich verbessert. Bei<br />
MDF für Feuchtraumeinsatz ist keine<br />
spezielle Vorbehandlung notwendig.<br />
Soll die Fläche vor der<br />
Hochglanzlackierung mit Wigranit ®<br />
Novacolor WNC/Farbton lackiert werden,<br />
muss jedoch mit Wigranit ® 2K-MDF<br />
Isolierfüller IF oder 2K-PUR Füller<br />
WIG/FILL grundiert werden.<br />
50
2. Lackierung mit Duritan ® 3K-High-<br />
Solid Hochglanzklarlack DT-HG<br />
Die gut vorbereitete Fläche nach<br />
Trocknung über Nacht mit Duritan ®<br />
Hochglanzlack gemäß Technischem<br />
Merkblatt lackieren.<br />
Da Duritan ® Hochglanzlack ca. 80%<br />
Festkörper hat reicht ein einmaliger<br />
Auftrag vor dem Polieren aus. Ein<br />
dreimaliger Aufbau wie bei konventionellen<br />
Hochglanzlacken ist nicht erforderlich, da<br />
eine ausreichende Trockenfilmschicht für<br />
das Schleifen und Polieren vorhanden ist.<br />
3. Vorbereitung zum Polieren<br />
Nach einer Durchhärtungszeit von 1-3<br />
Tagen sind Trocken- und Nassschliff<br />
gleichermaßen möglich.<br />
Wichtig beim Trockenschliff sind ein sehr<br />
guter Exzenterschleifer mit hervorragender<br />
Staubabsaugung und die großzügige<br />
Verwendung frischer Schleifpapiere (1500-<br />
2000er Körnung).<br />
Mit der Nassschleif-Technik kommt man<br />
bei Duritan ® jedoch schneller zum<br />
Endergebnis.<br />
Durch den Einsatz von 800er<br />
Nassschleifpapier für den ersten<br />
Planschliff, erreicht man bei dem extrem<br />
harten Duritan ® Hochglanzlack<br />
Schleifzeiten, wie bei konventionellen<br />
Hochglanzlacken.<br />
Die nächsten Schleifschritte sollen mit<br />
1000er und 3000er Nassschleifpapier<br />
erfolgen. Zur Kontrolle des<br />
Schleifergebnisses beim Nassschliff<br />
empfehlen wir die Fläche mit einem<br />
Fensterwischer abzuziehen.<br />
Ist die Fläche komplett matt, kann mit dem<br />
Polieren begonnen werden.<br />
Bei ganzflächiger Verarbeitung nie von<br />
Hand schleifen!<br />
51
4. Polieren mit Hochglanz-Schleifpaste<br />
HSP<br />
Die Hochglanz-Schleifpaste HSP an<br />
beliebiger Stelle auf die lackierte Fläche<br />
aufbringen.<br />
Der Verbrauch richtet sich nach<br />
Oberflächenbeschaffenheit sowie<br />
Maschinenart.<br />
Durch Aufsprühen von etwas<br />
Leitungswasser kann die Fläche während<br />
des Poliervorganges abgekühlt und die<br />
Hochglanz Schleifpaste etwas verdünnt<br />
werden.<br />
Man unterscheidet zwischen zwei<br />
Verarbeitungstechniken:<br />
Polieren von Hand mit<br />
Winkelpoliermaschinen:<br />
Bei Verwendung von Lammfellpads ergibt<br />
die Verteilung von Spezial Hochglanz<br />
Schleifpaste HSP mit dem notwendigen<br />
Druck und gleichmäßigen Hin- und<br />
Herbewegungen den ersten Glanz.<br />
Achtung: Nicht zu lange auf einer Stelle<br />
polieren, da der Lack dann zu heiß wird<br />
und u.U, das Furnier hochkommt oder die<br />
Fläche blind wird! Wird die Fläche zu<br />
trocken, muss erneut Paste zugegeben<br />
werden, da sonst die Fläche auch zu heiß<br />
wird.<br />
Tipp: Prüfen Sie die Hitze auf der Fläche<br />
mit dem Handrücken. Die Fläche darf nur<br />
lauwarm sein!<br />
52
Polieren auf Bandmaschinen oder<br />
Schwabbelautomaten:<br />
Die Hochglanz-Schleifpaste HSP auf der<br />
zu bearbeitenden Fläche aufbringen bzw.<br />
bei Schwabbelautomaten vor den<br />
Schwabbelwalzen ausbreiten.<br />
Verteilung und Polierung erfolgen<br />
automatisch über Filz-/Florbänder oder<br />
Schwabbelwalzen.<br />
Tipp: das Filzband sollte immer feucht<br />
gehalten werden, damit die Fläche nicht zu<br />
heiß wird! Einfach mit einer Sprühflasche<br />
Wasser auf das Filzband sprühen.<br />
Mit der Hochglanz-Schleifpaste HSP<br />
erreicht man 96% des zu erzielenden<br />
Glanzes. Dies reicht für viele<br />
Kundenanforderungen oft schon aus.<br />
Für hochwertige Hochglanzoberflächen<br />
empfehlen wir jedoch den 5. Schritt<br />
durchzuführen. Dieser bringt den letzten<br />
Glanz, sodass man mit dem Auge keinen<br />
Unterschied mehr zu einer unpolierten<br />
Fläche erkennen kann.<br />
Beachten Sie jedoch, dass Sie die meiste<br />
Polierzeit für die Hochglanz-Schleifpaste<br />
HSP verwenden, da diese abrasiver ist<br />
und somit auch kleinste Kratzer noch<br />
rauspoliert.<br />
Bitte lesen Sie unbedingt das separate<br />
Technische Merkblatt Hochglanz-<br />
Schleifpaste HSP!<br />
53
5. Polieren mit Hochglanz-Polierpaste<br />
HPP<br />
Die Hochglanz-Polierpaste HPP an<br />
beliebiger Stelle auf die lackierte Fläche<br />
aufbringen.<br />
Der Verbrauch richtet sich nach<br />
Oberflächenbeschaffenheit sowie<br />
Maschinenart. Durch Aufsprühen von<br />
etwas Leitungswasser kann die Fläche<br />
während des Poliervorganges abgekühlt<br />
und die Hochglanz Polierpaste etwas<br />
verdünnt werden.<br />
Man unterscheidet zwischen zwei<br />
Verarbeitungstechniken:<br />
Polieren von Hand mit<br />
Winkelpoliermaschinen:<br />
Die Spezial Hochglanz-Polierpaste HPP<br />
wird mit einem gewaffelten<br />
Schaumstoffpad (orange) auf der zu<br />
polierenden Fläche mit dem notwendigen<br />
Druck und gleichmäßigen Hin- und<br />
Herbewegungen verteilt.<br />
Wird die Fläche zu trocken, muss erneut<br />
Paste zugegeben werden, da sonst die<br />
Fläche zu heiß wird.<br />
Mit der Hochglanz-Polierpaste erzielt man<br />
annähernd den Glanz der unpolierten<br />
Hochglanzfläche.<br />
Allerdings nur, wenn gut geschliffen und<br />
mit der HSP vorpoliert wurde.<br />
54
Polieren auf Bandmaschinen oder<br />
Schwabbelautomaten:<br />
Die Hochglanz-Polierpaste HPP auf der zu<br />
bearbeitenden Fläche aufbringen bzw. bei<br />
Schwabbelautomaten vor den<br />
Schwabbelwalzen ausbreiten. Verteilung<br />
und Polierung erfolgen automatisch über<br />
Filz-/Florbänder oder Schwabbelwalzen.<br />
Bitte lesen Sie unbedingt das separate<br />
Technische Merkblatt Hochglanz<br />
Polierpaste HPP!<br />
Reinigung der fertig polierten Oberfläche<br />
Um die Fläche von den Polierresten zu<br />
Reinigen einfach mit einem Microfasertuch<br />
nachwischen oder die Hochglanzpolitur<br />
10099 in geringen Mengen auf die Fläche<br />
aufgetragen.<br />
Sie entfernt nicht nur vorhandene Reste<br />
der Hochglanz-Polierpaste HPP, sondern<br />
erzielt noch brillantere Oberflächen. Nach<br />
Antrocknung die Fläche mit einem<br />
Polierschwamm bearbeiten, bis sie<br />
kristallklar erscheint.<br />
Nachpolieren mit Hochglanzpflege HGP ist<br />
möglich (Vorsicht: Silikonhaltig!). Dadurch<br />
wird die Oberfläche kratzunempfindlicher.<br />
Kurzübersicht der Polierschritte<br />
1. Grundschliff nass mind. P800 (Mirka Polarstar o. 3M 260L ungelocht)<br />
2. Polierschliff nass P1200 Mirka Polarstar o. P1000 3M Trizact<br />
3. Polierschliff nass P2000 Mirka Abralon o. P3000 3M Trizact<br />
4. Polierschliff nass P4000 Mirka Abralon (entfällt bei 3M)<br />
5. Poliervorgang Zweihorn ® Hochglanz Schleifpaste HSP mit Lammfell<br />
6. optional Poliervorgang Zweihorn ® Hochglanz Polierpaste HPP mit Waffelpad<br />
7. optional Zweihorn ® Hochglanzpolitur 10099 mit weichem Waffelpad<br />
8. optional Zweihorn ® Hochglanzpflege HGP mit geeignetem Tuch<br />
55
Kapitel<br />
Arbeitsschutz/Sicherheit<br />
Duritan ® erfordert, wie bei allen Lacken,<br />
besonderen Augenmerk auf den Schutz<br />
der Mitarbeiter, die diese Produkte<br />
tagtäglich verarbeiten.<br />
Atemschutz ab S. 60<br />
Haut- und Haarschutz ab S. 64<br />
Strahlenschutz ab S. 67<br />
Ex-Schutz ab S. 71<br />
57
Atemschutz<br />
Duritan ® Produkte haben wenig oder<br />
keine Lösemittel. Trotzdem oder gerade<br />
deswegen müssen die Verarbeiter ein<br />
geeignetes Atemschutzgerät tragen.<br />
59
Lackierarbeiten<br />
An dieser Stelle ein Wort zum Thema<br />
Atemschutz.<br />
Leider ist noch immer der Glaube weit<br />
verbreitet, dass beim Lackieren von Holz<br />
kein Atemschutz nötig sei:<br />
„…die Absaugung ist gut genug…“ ,<br />
„…haben wir immer so gemacht…“.<br />
Bei Duritan wie auch bei andern PUR-<br />
Lacksystemen wird neben Lösemitteln<br />
auch eine hohe Menge Härter (Isocyanat-<br />
Härter) verspritzt und gelangt somit als<br />
Aerosol in die Luft und somit unweigerlich<br />
in die Lunge des Lackierers, wenn kein<br />
Atemschutz verwendet wird.<br />
Die Absaugung ist NIE (!) ausreichend um<br />
den Lackierer vor dieser Gefahr zu<br />
schützen. Bei 3-dimensionalen Teilen oder<br />
einem Korpus von innen hat dies jeder mit<br />
Sicherheit schon mal am eigenen Leib<br />
erfahren.<br />
Während in der Automobillackierung jeder<br />
Lackierer um diesen Tatsache weiß und<br />
entsprechend handelt, steckt die<br />
Holzbranche hier leider noch z.T. in den<br />
Kinderschuhen. Fingerschutz beim Fräsen<br />
ist jedem täglich vor Augen, beim<br />
Lackieren wird man jedoch zumeist<br />
nachlässig.<br />
Aus diesem Grund kann die Empfehlung<br />
nur lauten: Stets Atemschutz tragen.<br />
60<br />
Nie ohne Atemschutz lackieren!<br />
Sprühnebel enthält u.a. Lösemittel, Härter, Bindemittel
Dies bedeutet das man bei täglich<br />
anfallenden Lackierarbeiten von unter 30<br />
Minuten auf eine Halbmaske mit Filter z.B.<br />
Typ A2P2 zurückgreifen kann.<br />
Die Filter sind regelmäßig zu wechseln,<br />
z.B. alle 2 Wochen und diese idealer weise<br />
in einer Filterwechselliste pro Mitarbeiter<br />
zu dokumentieren.<br />
Hier noch ein Hinweis: Die Masken<br />
müssen stets außerhalb der Lackier- und<br />
Ansatzräume (am besten in<br />
geschlossenen Behältnissen) aufbewahrt<br />
werden, um ein einwandfreies Arbeiten<br />
des Aktivkohlefilters zu gewährleisten.<br />
Für weitergehende Informationen wenden<br />
Sie sich bitte an die einschlägigen<br />
Hersteller von Atemschutzgeräten, wie<br />
z.B. MSA, Sata, 3M usw.<br />
Bei Arbeiten von mehr als 30 Minuten pro<br />
Tag ist der Einsatz von belüfteten Masken<br />
(mit externer Luftversorgung) notwendig.<br />
Hier eignen sich umluftunabhängige<br />
Maskensysteme z.B, von Sata bzw 3M mit<br />
Luftschlauch bzw. umluftabhängige<br />
Systeme mit filter- und akkubetriebenen<br />
Lüftern.<br />
Der Vorteil der mit Frischluft belüfteten<br />
Systeme (Umluftunabhängig) liegt<br />
langfristig z.B. bei den Kosten, da hier das<br />
Filterwechseln entfällt. Des weiteren ist bei<br />
längeren Lackierarbeiten, das Atmen<br />
wesentlich leichter als bei Halbmasken.<br />
Halbmaske bei < 30 min. Lackierarbeit pro Tag!<br />
Vollmaske bei > 30 min. Lackierarbeit pro Tag!<br />
61
Haut-/Haarschutz<br />
Der Spritznebel von Duritan ® legt sich,<br />
wie auch bei anderen Lacken, auf die<br />
Haut und Haare und härtet erst mit<br />
Sonnenlicht aus.<br />
Daher muss man Haut und Haare<br />
entsprechend schützen.<br />
63
Haut und Haarschutz<br />
Neben dem Atemschutz ist auch ein Hautund<br />
Haarschutz wichtig.<br />
Wie bei allen Lacken so auch bei Duritan ®<br />
sollten Schutzhandschuhe (am besten<br />
Einweg-Latexhandschuhe getragen<br />
werden).<br />
Der Vorteil von Einweghandschuhen liegt<br />
darin, das aufgrund niedriger Kosten, die<br />
einmalige Verwendung und das sofortige<br />
Wechseln bei Verschmutzung schneller<br />
passiert, als bei teuren Mehrweghandschuhen.<br />
Latexhandschuhe gibt es in<br />
unterschiedlichsten Qualitäten. Mit<br />
zunehmenden Schutz, steigt jedoch auch<br />
der Preis und die fälschlich Annahme<br />
diese mehrfach zu benutzen oder sehr<br />
lange zu tragen. Doch Handschuhe bieten<br />
immer nur unterschiedlich lange<br />
Widerstandszeiten gegen Verschmutzung.<br />
D.h. einmal verschmutzt ist es eine Frage<br />
von Qualität vs-. Zeit bis ein Durchdringen<br />
des Materials erfolgt. Deshalb öfter und<br />
schneller wechseln ist hier die richtig<br />
Einstellung.<br />
Grundsätzlich sollte der Körper ganzflächig<br />
vor Lackstaub/-tröpfchen geschützt<br />
werden. Neben Handschuhen ist ein Kittel,<br />
elektrostatisch ableitende<br />
Sicherheitsschuhe, Schutzbrille und ggf.<br />
Haarschutz empfehlenswert.<br />
Bei längeren Lackierarbeiten empfiehlt<br />
sich, gerade beim Arbeiten mit Duritan ®<br />
ein Wegwerf-Ganzkörperanzug, da sich<br />
Lackpartikel auf der Kleidung niederlassen<br />
und diese nachträglich (z.B, bei<br />
Sonnenlicht) aushärten.<br />
64
Die richtige Schutzausrüstung im Überblick:<br />
Belüftete Vollmaske<br />
(akku- oder druckluftbetrieben)<br />
Sicherheitsschuhe<br />
(eventuell noch Schutz für Schuhe)<br />
Einweganzug<br />
(mit Kopfhaube)<br />
Einweghandschuhe<br />
(lösemittelresistent)<br />
Anmerkung: Diese Schutzausrüstung ist im Übrigen nicht nur bei Duritan ® ,<br />
sondern bei der Verarbeitung von allen anderen Lacken (auch Wasserlacken!)<br />
sinnvoll!<br />
65
Strahlenschutz<br />
Duritan ® Produkte härten durch<br />
Sonnenlicht aus.<br />
Auch im Umgang mit softem UV-Licht<br />
muss man einige Sicherheitsvorschriften<br />
einhalten um sich und die anderen<br />
Mitarbeiter zu schützen.<br />
67
Strahlenschutz<br />
Wenn UV-Strahlung im Einsatz ist, muss<br />
man sich dem Thema Strahlenschutz<br />
widmen. Um dieses Kapitel so anschaulich<br />
wie möglich zu halten wird hier auf allzu<br />
technische Details verzichtet.<br />
Hintergrund:<br />
Bei der UV-Strahlung unterscheidet man<br />
zum einen die Intensität (d.h. die Stärke<br />
der ankommenden Strahlung) und die<br />
Energie bzw. Wellenlänge der Strahlung.<br />
Letzteres wird in u.a. in UV-A B und C<br />
unterschieden.<br />
Die UV-A Strahlung (400-320 nm) ist in<br />
dieser Reihe am ungefährlichsten und wird<br />
ähnlich wie die UV-B Strahlung (320-280<br />
nm) auch von der Sonne auf die Erde<br />
abgestrahlt.<br />
Hochenergiereiche und gefährliche UV-C<br />
Strahlung (280-200 nm) wird zwar auch<br />
von der Sonne abgestrahlt aber durch die<br />
Ozon-Schutzschicht von der Erde<br />
abgehalten.<br />
68<br />
Duritan Hand lamp<br />
Duritan Belichtungsfeld
Duritan ® Handlampe<br />
Die Handlampe ist ein „klassicher“ UV-<br />
Strahler (Quecksilberlampe) mit relativ<br />
hoher Leistung (ca 80 -100 mW/cm²) und<br />
Strahlungsintensität (280-350 nm). Auch<br />
wenn sie bei weitem nicht an<br />
Leistungsdaten stationärer UV-Strahler<br />
heranreicht (die liegen im Bereich 80000-<br />
150000 mW/cm²) so ist doch die<br />
Leistungsabgabe und auch die<br />
Wellenlänge nicht zu vernachlässigen.<br />
Da es sich hierbei um einen Strahler mit<br />
einem Leistungspektrum hauptsächlich im<br />
UV-B Bereich handelt muss hier<br />
besonders darauf hingewiesen werden,<br />
das eine UV-Schutz mit z.B. UV-undurchlässige<br />
Brille und UV-undurchlässige<br />
Kleidung getragen wird.<br />
Die Beleuchtung muss stets vom eigenen<br />
Körper weggerichtet sein und darf<br />
keinesfalls auf andere Personen zeigen.<br />
Duritan ® Belichtungsfeld<br />
Im Gegensatz zur Handlampe ist das<br />
Belichtungsfeld weniger kritisch zu sehen.<br />
Die Strahlendosis beträgt hier nur max 10-<br />
15 mW/cm² direkt an der Gerätefläche<br />
gemessen und sinkt rapide auf unter<br />
1 mW/cm² ab, wenn man 1m von den<br />
Röhren entfernt misst.<br />
Zum Vergleich: Die Strahlungsintensität<br />
der Sonne hinter 2fach Verglasten<br />
Fenstern beträgt z.B. im Frühjahr bis zu 2-<br />
3 mW/cm².<br />
Noch mal deutlich gesagt: Beim<br />
Belichtungsfeld handelt es sich um einen<br />
extrem schwachen Strahler, der im<br />
Abstand von 1m weniger kritisch ist, als<br />
die Sonne hinter Fenstern.<br />
69
Ex-Schutz<br />
Duritan ® Produkte haben wenig oder<br />
keine Lösemittel.<br />
Unter Einhaltung bestimmter Parameter<br />
kann man aus diesem Grund die<br />
Duritan ® Belichtungsgeräte auch im Ex-<br />
Schutzbereich einsetzen.<br />
71
Ex-Schutz<br />
UV-Strahler bzw. Belichtungsgeräte sind<br />
nicht in Ex-Schutzausführung erhältlich.<br />
Sowohl aus Kosten- als auch aus<br />
baulichen Gründen sind Ex-Ausführungen<br />
nicht realisierbar (ähnlich wie bei den<br />
Infrarot-Trocknungsgeräten).<br />
Andererseits sind in Lackierkabinen fast<br />
immer explosionsgefährdete Bereiche<br />
festzulegen und in Zonen einzuteilen<br />
(siehe z.B. BGI 740).<br />
Aus diesem Grund muss der<br />
Explosionsschutz durch andere technische<br />
und organisatorische Maßnahmen<br />
gewährleistet werden.<br />
In Zusammenarbeit mit Herrn Dipl.-Ing.<br />
Roland Knopp von der<br />
Berufsgenossenschaft Metall Nord Süd,<br />
der im Fachausschuss „Metall und<br />
Oberflächenbehandlung für<br />
Lackieranlagen allgemein zuständig ist,<br />
wurde die Ex-Schutz Thematik bei dem<br />
Zweihorn ® Duritan ® Belichtungssystem<br />
untersucht.<br />
Resultat:<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen, die<br />
auf den nächsten Seiten beschrieben und<br />
auch bebildert sind, können die Duritan ®<br />
Belichtungsgeräte auch in<br />
explosionsgefährdeten Bereichen<br />
eingesetzt werden.<br />
Hinweis: Die nachstehenden<br />
Anforderungen orientieren sich an<br />
Abschnitt 3.1.2 der BGR 500, Kapitel 2.29<br />
„Verarbeiten von Beschichtungsstoffen“.<br />
72
1. Belichtung in der Spritzkabine<br />
Der Wunsch in der Spritzkabine direkt<br />
nach Lackierung zu belichten kann unter<br />
den nachstehenden Bedingungen erfolgen<br />
:<br />
a) Die Technische Lüftung ist geprüft und<br />
bewirkt die sichere Absaugung der<br />
Lösemitteldämpfe, so dass Ex-Atmosphäre<br />
weitestgehend vermieden ist. (Die<br />
Lackierkabine ist entgegen weit<br />
verbreiteter Meinung oft unkritischer als<br />
z.B. ein hermetisch abgeschlossener<br />
Trocknungsraum).<br />
b) Während des Einsatzes des<br />
Belichtungsfeldes/Handlampe darf auf<br />
keinen Fall lackiert werden.<br />
c) Zwischen Lackierung und Belichtung<br />
muss bei eingeschalteter Absaugung<br />
genügend Zeit (z.B. mindestens die 10<br />
min. Ablüftzeit) eingehalten werden.<br />
d) Es muss eine Schutz vor<br />
versehentlicher Belichtung bei aktivem<br />
Lackiervorgang errichtet werden (ein<br />
sogenannter Blockierungsschutz, indem<br />
z.B. die Steckdose bei aktiver Druckluft<br />
nicht stromführend geschaltet ist)<br />
e) Während des Lackierens müssen<br />
Belichtungsfeld und Handlampe aus dem<br />
Lackierbereich entfernt oder gegen<br />
Lackaerosole und Lösemitteldämpfe<br />
wirkungsvoll geschützt werden.<br />
Insbesondere die Punkte b), c) und e)<br />
müssen in der Betriebsanweisung<br />
aufgeführt werden.<br />
73
2. Belichtung in Trockenräumen die mit der Lackierkabine verbunden sind<br />
Hier gilt das gleiche wie unter 1. geschrieben.<br />
Zusätzlich empfiehlt sich hier in der Nähe der Hordenwagen die Einrichtung einer<br />
zusätzlichen Bodensabsaugung.<br />
Hinweis: Die Absaugung sollte immer in Bodennähe erfolgen (nicht oberhalb vom<br />
Hordenwagen) weil die Lösemitteldämpfe schwerer als Luft sind und zu Boden sinken.<br />
74<br />
Trockenraum<br />
Abluft<br />
Bodenabsaugung<br />
Zuluft<br />
Spritzraum<br />
Spritzwand<br />
Abluft
3. Belichtung in separaten Trockenräumen<br />
Hier ist u.a. darauf zu achten, dass die Räume über ein Abluftsystem verfügen.<br />
Bezüglich der Bodenabsaugung gilt das unter 2. genannte.<br />
Zuluft<br />
Abluft<br />
Bodenabsaugung<br />
Zuluft<br />
Spritzraum<br />
Trockenraum<br />
Spritzwand<br />
Abluft<br />
75
Fehlervermeidung<br />
Duritan ® ist ein völlig neuartiges<br />
Lacksystem!<br />
Da liegt es in der Natur der Sache, dass<br />
Fehler bei der Verarbeitung passieren.<br />
In diesem Kapitel finden Sie die<br />
Ursachen und wie man sie beheben<br />
oder vermeiden kann!<br />
77
Hier die wichtigsten Dinge, welche Sie zur Fehlervermeidung unbedingt beachten<br />
müssen:<br />
78<br />
• Ansetzen des Lackes nicht im direkten Sonnenlicht oder UV-Licht.<br />
• Nicht im Sonnen- bzw. UV-Licht arbeiten, lackieren, ablüften.<br />
• Unbedingt Aktivatormenge einhalten.<br />
• Keine Verdünnung anderer Hersteller verwenden.<br />
• Lackiergeräte mit Zweihorn ® Universalreiniger UR säubern.<br />
• Lackiergeräte welche Rückstände von anderen Reinigern enthalten zunächst mit<br />
Zweihorn ® Universalreiniger UR durchspülen.<br />
• Zum Verdünnen ausschließlich Zweihorn ® PUR-Verdünner S9004 verwenden.<br />
• Niemals andere Substanzen wie z.B. CK, WNC usw. in den Lack einmischen.<br />
• Alle Parameter wie Druck, Winkel, Abstand, Düsengröße usw. siehe Kapitel<br />
„Spritzgeräte“ (ab Seite 9) einhalten.<br />
• Für eine gute Belichtung und Ausleuchtung sorgen.<br />
• Alle Zeiten wie Belichtungszeit und Ruhezeit sind Mindestzeiten, dürfen also immer<br />
überschritten werden und sollen nicht unterschritten werden.<br />
• Unbedingt auf korrekte Arbeitskleidung und Atemschutz achten.
Fehler<br />
Lackgemisch sieht<br />
gelblicher als üblich aus<br />
Lack härtet nach kurzer Zeit<br />
im Becher aus<br />
Die Grundierung mit<br />
Duritan ® Füllgrund DT-F<br />
sieht sehr uneben aus. Das<br />
Glattschleifen dauert sehr<br />
lange (siehe Seite 40).<br />
Gleichmäßig sandige Fläche<br />
entsteht beim Lackieren. Die<br />
erste Schicht sieht zunächst<br />
normal aus, die<br />
Folgeschichten schlechter<br />
(siehe S. 35).<br />
Die Trocknung mit der<br />
gleichen Lackmischung ist<br />
je nach Untergrund<br />
unterschiedlich.<br />
Ursache<br />
Zu hohe Menge Aktivator<br />
zugegeben<br />
Lack wurde durch UV-Licht<br />
aktiviert (Sonne oder<br />
Streulicht vom<br />
Belichtungsfeld /<br />
Handlampe)<br />
Ansatzbehälter war<br />
verunreinigt<br />
Falscher Verdünner wurde<br />
zugeführt<br />
Lack penetriert je nach<br />
Saugverhalten des<br />
Untergrundes<br />
ungleichmäßig ein, so dass<br />
„Nester“ entstehen.<br />
Lacktröpfchen sind zu groß<br />
und reißen Luft mit sich auf<br />
die Fläche.<br />
Dunkle Untergründe<br />
absorbieren das UV-Licht<br />
stärker als helle<br />
(reflektierende) Untergründe<br />
Abstellmaßnahme<br />
Geeignete Waage oder<br />
Dosierhilfe für Aktivator<br />
benutzen (siehe S. 23-25).<br />
Neue Lackmischung<br />
ansetzen.<br />
Nicht im direkten Sonnen-/<br />
UV-Licht ansetzen.<br />
Schwarzbecher bzw.<br />
lichtundurchlässige Behälter<br />
verwenden (siehe S. 23-25).<br />
Vorher alle Arbeitsgeräte mit<br />
Zweihorn ® Universalreiniger<br />
UR spülen.<br />
Zum Verdünnen<br />
ausschließlich Zweihorn ®<br />
PUR-Verdünner S9004,<br />
zum Reinigen Zweihorn ®<br />
Universalreiniger UR<br />
benutzen.<br />
1. Schicht bei saugenden<br />
Untergründen dünn<br />
auftragen. Ca. 50 – 60 µm,<br />
danach wie gewohnt<br />
weiterarbeiten.<br />
Folgende Parameter<br />
kontrollieren: Luftdruck,<br />
Düsengröße, Spritzwinkel,<br />
Abstand zum Objekt, Winkel<br />
der Pistole zum Objekt,<br />
Zugabemenge Verdünner,<br />
Zugabemenge Aktivatior<br />
(siehe S. 33-37).<br />
Belichtungszeit verlängern.<br />
79
Fehler<br />
Der Lackfilm härtet trotz<br />
korrekter Belichtung nicht<br />
aus.<br />
Der Lack fließt nicht in die<br />
Holzporen<br />
Alle Gegenstände im<br />
Lackierraum welche mit<br />
Duritan ® benetzt wurden<br />
kleben. Auch der Fußboden<br />
ist klebrig.<br />
Mit Duritan ® ablackierte<br />
Buntlackflächen bekommen<br />
unterschiedliche Farben.<br />
Manche Bauteile sehen<br />
heller aus als andere<br />
80<br />
Ursache<br />
Aktivator vergessen<br />
Aktivator falsch dosiert<br />
Holz wurde vorbehandelt,<br />
z.B. gebleicht oder mit<br />
Beize eines<br />
Fremdherstellers behandelt.<br />
Mit Zweihorn ®<br />
Antikgrundbeize<br />
S9800/Farbton gebeizte<br />
Flächen<br />
Hartnäckige scharfkantige<br />
Poren bei diversen Hölzern.<br />
(Mahagoni, Zebrano,<br />
Wenge, Bubinga, usw.)<br />
Duritan ® härtet nur nach<br />
Aktivierung aus.<br />
Einige Bauteile wurden zu<br />
früh belichtet, so dass<br />
Mikroschaum (Luft) nicht<br />
entweichen konnte. Dadurch<br />
erscheint der Farbton heller,<br />
weißlicher.<br />
Abstellmaßnahme<br />
Korrekte Lackmischung<br />
erstellen.<br />
Korrekte Lackmischung<br />
erstellen.<br />
Gebleichtes Holz vor der<br />
Beschichtung mit Duritan ®<br />
mit Universalreiniger UR<br />
auswaschen. Beizen der<br />
Marke Zweihorn ®<br />
verwenden.<br />
Antikgrundbeize vor der<br />
Beschichtung mit Duritan ®<br />
über Nacht trocken lassen<br />
und Belichtungszeit<br />
verdoppeln.<br />
Einsatz von Duritan ®<br />
Porenspachtel DT-PS (siehe<br />
S. 27-31 und S.39-43).<br />
Einarbeiten des Lackes mit<br />
einem Rakel oder Pinsel,<br />
oder Auffüllen vereinzelter<br />
Poren mit Pipette oder<br />
Nadel möglich.<br />
Einsprühen aller klebrigen<br />
Gegenstände mit Duritan ®<br />
Overspraytrockner DT-OT,<br />
welches ein Aushärten<br />
innerhalb weniger Minuten<br />
hervorruft.<br />
Unbedingt Ruhezeit vor der<br />
Belichtung einhalten und<br />
versehentlich vorzeitige<br />
Aushärtung durch<br />
Sonnenlichteinfall oder<br />
Streulicht vom<br />
Belichtungsfeld vermeiden.
Fehler<br />
Die letzte Lackschicht mit<br />
Duritan ® Hochglanzklarlack<br />
DT-HG zeigt vereinzelte<br />
Pickel auf der Oberfläche,<br />
so dass ein Polieren nötig<br />
scheint.<br />
In der fertigen<br />
Hochglanzoberfläche sind<br />
Schlieren und<br />
Fingerabdrücke zu sehen.<br />
Ursache<br />
Während er Ruhezeit von<br />
Duritan ® ist der Lackfilm so<br />
lange „offen“. Staubpartikel<br />
können so während dieser<br />
Zeit in den Lackfilm einfallen<br />
und eine pickelige Störung<br />
der Hochglanzoberfläche<br />
verursachen.<br />
Werden vor der Applikation<br />
der Schlusslackierung mit<br />
Duritan ® Hochglanzklarlack<br />
DT-HG Spuren von Duritan ®<br />
-Resten an Fingern oder<br />
Tüchern auf die Oberfläche<br />
gegeben, so können sich<br />
diese später abzeichnen.<br />
Dieses kann durch<br />
Overspray oder durch<br />
Nassreinigung mit einem<br />
durch Duritan ®<br />
verunreinigten Lappen mit<br />
Universalreiniger UR<br />
entstehen. Sichtbar ist<br />
dieses besonders auf<br />
dunklen Untergründen<br />
Abstellmaßnahme<br />
Ein Einfallen von Staubpartikeln<br />
innerhalb der<br />
Ruhezeit vor der Belichtung<br />
kann nicht verhindert,<br />
jedoch erheblich reduziert<br />
werden: Für staubarme<br />
Arbeitsumgebung sorgen<br />
(z.B. Spritz-/Trockenraum<br />
vorher befeuchten!). Objekte<br />
nach dem Lackieren<br />
möglichst wenig<br />
transportieren. Aufwirbeln<br />
von Staub z.B. durch<br />
Bewegungen des<br />
Lichtfeldes vermeiden. Falls<br />
die Umgebung eine staubarme<br />
Lackierung nicht<br />
zulässt, ist es optional<br />
möglich, einen Aufbau mit<br />
Duritan ® Füllgrund DT-F<br />
durchzuführen und als<br />
Schlusslack Crystallit ®<br />
Hochglanzklarlack CL-H<br />
einzusetzen.<br />
Vermeiden Sie nach dem<br />
Zwischenschliff generell ein<br />
Berühren der Oberflächen.<br />
Nicht mit klebrigen Duritan ®<br />
Fingern die Bauteile<br />
berühren. Nur trockenes<br />
Reinigen mit Staubbindetuch<br />
durchführen.<br />
Tuch nach Gebrauch nicht<br />
offen liegen lassen.<br />
81
Fehler<br />
Objekte sind durch<br />
Overspray von der<br />
Unterseite klebrig.<br />
Duritan ® Lackfilm lässt<br />
sich wie eine Folie<br />
komplett vom<br />
Untergrund Wigranit ®<br />
Novacolor WNC/Farbton<br />
abziehen.<br />
Die Hochglanzoberfläche<br />
zeigt eine leichte<br />
Unruhe (Orangenhaut)<br />
Die Oberfläche sieht<br />
milchig / rauchig aus.<br />
82<br />
Ursache<br />
Duritan ® härtet nach Aktivierung<br />
aus. Schattenzonen benötigen<br />
wesentlich mehr Zeit zur<br />
Aushärtung.<br />
Abgezogene Duritan ® Folie ist<br />
transparent:<br />
WNC wurde zwar korrekt<br />
verarbeitet, jedoch wurde zu<br />
spät mit Duritan ® ablackiert.<br />
Abgezogene Duritan ® Folie ist<br />
farbig:<br />
Ein Lackverbund von Duritan ®<br />
zu Wigranit ® Novacolor ist zwar<br />
erfolgt, jedoch ist der Buntlack<br />
instabil. Entweder wurde die<br />
Haftungsüberprüfung zu früh<br />
vorgenommen, so dass WNC<br />
noch nicht ausreichend vernetzt<br />
war oder WNC wurde versehentlich<br />
ungehärtet verarbeitet.<br />
Schichtstärke und/oder<br />
Pistolenabstand wurden nicht<br />
eingehalten.<br />
Zu hohe Schichtstärke und/oder<br />
zu viel Aktivator und/oder zu<br />
viel Verdünnung und/oder zu<br />
früh belichtet.<br />
Abstellmaßnahme<br />
Objekte / Bauteile nur auf<br />
das Rohr des Hordenwagens<br />
ablegen und den<br />
rückseitigen Spiegel schräg<br />
stellen, um eine Belichtung<br />
der Unterseite zu<br />
ermöglichen. Beim Einsatz<br />
der Handlampe Objekt<br />
ebenfalls von unten<br />
belichten.<br />
Fehlbeschichtete Objekte<br />
lassen sich nur durch<br />
komplettes Entfernen des<br />
Duritan ® Lackfilmes und<br />
anschließendem Neuaufbau<br />
reparieren. Hierzu schlecht<br />
haftende Duritan ® Lackschicht<br />
mechanisch entfernen,<br />
anschließend Buntlack<br />
gründlich anschleifen.<br />
Wigranit ® Novacolor WNC<br />
erneut applizieren und<br />
innerhalb angegebener Zeit<br />
mit Duritan ® Hochglanzklarlack<br />
DT-HG bzw.<br />
Duritan ® Tiefmattklarlack<br />
DT-TM ablackieren.<br />
Schichtstärke sowie<br />
Pistoleneinstellungen<br />
kontrollieren.<br />
Eventuell Ruhezeit vor dem<br />
Belichten erhöhen.<br />
Lack mit PUR-Verdünner<br />
S9004 verdünnen. Dabei<br />
maximale Zugabemenge<br />
beachten (siehe S.25).<br />
Lackmischung kontrollieren,<br />
extreme Einzelschichten<br />
vermeiden, lieber in<br />
mehreren Lackschichten<br />
arbeiten. Ruhezeiten<br />
beachten.
FAQ (Häufig gestellte Fragen)<br />
Ich habe vergessen Wigranit ® Novacolor innerhalb der angegebenen Zeitspanne<br />
mit <strong>Duritan®</strong> abzulackieren. Wie muss ich jetzt weiterarbeiten?<br />
Schleifen Sie den Untergrund mit 320er Körnung an und applizieren Sie eine neue<br />
Schicht Wigranit ® Novacolor. Anschließend muss die Fläche in der Zeitspanne von 2-6<br />
Stunden ohne erneuten Zwischenschliff mit <strong>Duritan®</strong> ablackiert werden.<br />
Die Tuben mit beiden Komponenten <strong>Duritan®</strong> Porenspachtel lassen sich nach<br />
einmaligem Gebrauch nicht mehr öffnen.<br />
Achten Sie darauf, dass keine Spachtelmasse an das Gewinde kommt, dass der Inhalt<br />
der Tuben kein Licht bekommt (Tuben sofort wieder verschließen!) und dass die<br />
Tubenverschlüsse nicht vertauscht werden (Deckel mit Edding markieren!).<br />
Ich habe die Zugabe des Aktivators DA2 vergessen und meine Objekte lackiert.<br />
Kann ich die Flächen irgendwie aushärten oder muss ich alles komplett<br />
abwaschen?<br />
Fehlt der Aktivator im Gemisch, so kann er nachträglich nicht zugegeben bzw.<br />
überlackiert werden. Ein erneutes Überlackieren eines Lack / Aktivator- bzw. Lack<br />
/Verdünnergemisches kann nicht empfohlen werden, da ungenaue, unkontrollierbare<br />
Gemische entstehen. Die sicherste Methode ist daher den nicht aktivierten Lackfilm<br />
mechanisch zu entfernen (Gummirakel und/oder sauberem Tuch unter Zuhilfenahme<br />
von Zweihorn ® Universalreiniger UR.<br />
Kann ich Duritan ® in der Sonne aushärten?<br />
Generell ja! Durch unterschiedliche Stärke der Sonnen UV-Strahlung entstehen jedoch<br />
andere Belichtungszeiten. Für den professionellen Einsatz mit stabilen Aushärtezeiten<br />
empfehlen wir deshalb stets das Duritan ® Belichtungsfeld bzw. die Duritan ®<br />
Handlampe.<br />
Mein Lackier- und Trockenraum ist stark sonnenlichtdurchflutet. Können<br />
hierdurch Schäden entstehen?<br />
Ja! Nach dem Lackieren von <strong>Duritan®</strong> ist eine Ruhezeit vor dem Belichten einzuhalten.<br />
Ist der Lackier- bzw. Trockenraum stark sonnenlichtdurchflutet, so findet nach dem<br />
Lackieren ein vorzeitiges Belichten statt. Dieses hat zufolge, dass Mikroschaum (Luft)<br />
nicht aus der Fläche entweichen kann und die Fläche hierdurch milchig trüb aussieht.<br />
Bei ablackierten Buntlackflächen können hierdurch unterschiedliche Farbtöne<br />
entstehen. Bitte verdunkeln Sie deshalb den Lackier- bzw. Trockenraum.<br />
83
FAQ (Häufig gestellte Fragen)<br />
Eignet sich Duritan ® Overspraytrockner zum Aktivieren von lackierten<br />
Oberflächen? Wäre das eine Alternative zum Belichtungsfeld?<br />
Nein, der Duritan ® Overspraytrockner ist ein wässriges Produkt, welches sich nicht mit<br />
Duritan ® Lacken verträgt. Er sorgt lediglich für eine Aushärten des Oversprays.<br />
Ich habe versehentlich einen Waschverdünner eines Fremdherstellers zum<br />
Säubern meiner Lackierpistole nach Duritan ® Gebrauch benutzt.<br />
Falls keine sofortige Aushärtung stattgefunden hat, haben Sie Glück gehabt. Bitte<br />
denken Sie jedoch daran, dass gerade recycelte Verdünner z.B. Waschverdünner je<br />
nach Charge unterschiedlich sein können. Sollte also ein anderer Verdünner als<br />
angegeben funktionieren, ist dies keine Garantie dafür, dass die gleiche Marke dieses<br />
Verdünners dauerhaft funktioniert. Für eine gründliche Reinigung ohne Überraschungen<br />
empfehlen wir daher immer Zweihorn ® Universalreiniger UR. Sollte eine<br />
sofortige Aushärtung stattgefunden haben, so muss umgehend versucht werden die<br />
Pistole mechanisch oder mit einem Abbeizer zu reinigen.<br />
Ich habe nicht die erforderliche Düse zur Hand. Kann ich eine andere Düse<br />
benutzen?<br />
Duritan ® ist ein neuartiges Lacksystem welches optimales Equipment voraussetzt. Bitte<br />
verwenden Sie die vorgeschriebenen Düsengröße und halten Sie alle empfohlenen<br />
Parameter ein um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Wenn Sie das System nur ausprobieren<br />
möchten, können Sie die Materialmenge per Nadeleinstellung reduzieren.<br />
Auf Dauer sollten Sie jedoch unbedingt das korrekte Equipment anschaffen.<br />
Ich möchte gerne meine Airmixanlage zur Beschichtung mit Duritan ® einsetzen<br />
um wirtschaftlicher arbeiten zu können.<br />
Airmixanlagen verdichten das Lackmaterial mit der auf der Pumpe angegebenen Übersetzung.<br />
Ist beispielsweise eine Übersetzung von 1:28 angegeben, so wird das Lackmaterial<br />
bei einem Eingangsluftdruck von einem bar auf 28 bar Materialdruck verdichtet.<br />
Durch diesen hohen Druck wird beim Lackieren Luft in das Duritan ® Lackgemisch<br />
vermengt, welche nicht mehr aus dem Lackfilm entweichen kann. Es entstehen<br />
sandige, pickelige und milchige Oberflächen. Zum wirtschaftlichen Arbeiten gibt es die<br />
Möglichkeit mit einem Lackiersystem zu arbeiten welches das Lackmaterial nicht verdichtet<br />
(1:1 Übersetzung). Wir empfehlen z.B. die Sata Vario Top Spray (siehe S. 11).<br />
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FAQ (Häufig gestellte Fragen)<br />
Ich möchte auf der Baustelle kleine Lackschäden mit Duritan ® reparieren?<br />
Funktioniert das?<br />
Ja, es wird jedoch empfohlen nicht auf der Baustelle mit der Spritzpistole zu lackieren.<br />
Kleine Lackschäden lassen sich mit einem Pinsel ausbessern und mit der Duritan ®<br />
Handlampe belichten.<br />
Ich habe keine empfohlenen UV-RPS Becher von SATA zur Hand, was nun?<br />
Wenn kein direktes Sonnenlicht bzw. Streulicht vom Belichtungsfeld oder von der<br />
Handlampe auf den Lack trifft, so kann Duritan ® ebenfalls in transparenten Bechern<br />
angemischt und verarbeitet werden. Größere Lackmengen können ebenfalls in<br />
undurchsichtigen Behältern angesetzt werden, z.B. Metalldose.<br />
Ich habe vergessen meine Spritzpistole nach Duritan ® Einstatz zu säubern, die<br />
Lackreste lassen sich nicht mehr mit Zweihorn ® Universalreiniger lösen. Kann<br />
die Pistole gerettet werden?<br />
Bitte versuchen Sie die Pistole mit einem speziellen Pistolenreiniger (Abbeizer) zu<br />
säubern.<br />
Ich habe vergessen das Belichtungsfeld auszustellen. Die Objekte wurden<br />
dadurch versehentlich sehr lange belichtet. Schadet das dem Lackfilm? Kann er<br />
eventuell verspröden oder verfärben?<br />
Eine Überbelichtung von Duritan ® Lackfilmen wirkt sich nicht negativ auf die<br />
Lackoberfläche aus. Nach erfolgter Aushärtung ist das Lacksystem nicht mehr aktiv,<br />
d.h. eine Versprödung ist nicht möglich. Duritan ® ist lichtecht, der Lackfilm verfärbt sich<br />
somit auch nicht. Ein Verfärben des Holzes wurde in unseren Tests (8 Stunden<br />
Dauerbelichtung) auch auf stark UV-empfindlichen Hölzern wie Ahorn oder<br />
Kirschbaum nicht festgestellt.<br />
Muss ich Exoten oder stark inhaltstoffreiche Hölzer vor der Beschichtung mit<br />
Duritan ® isolieren (z.B. mit Plastiklack S 7000)?<br />
Nein! Duritan ® ist ein sehr stark isolierendes Lacksystem. Eine Grundierung mit einem<br />
speziellen Isoliergrund ist nicht nötig und wird auch nicht empfohlen. Stark<br />
inhaltstoffreiche Hölzer, welche sich fettig, ölig anfühlen, wie z.B. Kiefer oder Teak<br />
sollten vor dem Beschichten mit Duritan ® mit Zweihorn ® Universalreiniger UR<br />
ausgewaschen werden. Hierzu wird das Produkt auf einen sauberen, nicht flusenden<br />
Tuchballen gegeben und das Holz in Maserrichtung entfettet.<br />
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Akzo Nobel Deco GmbH<br />
Geschäftsbereich Zweihorn<br />
Düsseldorfer Straße 96-100<br />
40721 Hilden / DEUTSCHLAND<br />
Telefon: +49 (0) 2103 / 77-800<br />
Fax: +49 (0) 2103 / 77-242<br />
www.zweihorn.com<br />
E-Mail: zweihorn@zweihorn.com