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Betrifft: Lehrerausbildung und Schule, Heft 3, September 2008

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Leserbriefe<br />

Das formulierte Ziel einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e ist ein Hilfsmittel. Es hilft im Vorhinein zu be-<br />

nennen, wohin Schüler <strong>und</strong> Lehrer gehen. Es hilft im Nachhinein zu überprüfen, wie der<br />

Weg des Kompetenzerwerbs <strong>und</strong> sein Ziel zueinander passten.<br />

Marianne Schaff, Februar <strong>2008</strong><br />

Leiterin des 1. Schulpraktischen Seminars Tempelhof-Schöneberg (L)<br />

Seite 32<br />

Professionalität zeigen – Kooperation wagen!<br />

Vielen Dank für die aktuelle Ausgabe der BLUS. Ich finde, es ist interessant zu beobach-<br />

ten, wie der administrativ durchgesetzte Paradigmenwechsel in Richtung Kompetenzorien-<br />

tierung nun von Verstehensbemühungen aller Betroffenen begleitet wird, ohne dass die<br />

Initiatoren selbst in genügendem Maße ihrer eigentlichen Verpflichtung nachkämen diffe-<br />

renziert, praxisnah <strong>und</strong> breitenwirksam transparent zu machen, wie kompetenzorientierter<br />

Unterricht funktioniert <strong>und</strong> realisiert werden kann. Dabei gelangen die in der diffusen For-<br />

schungs- <strong>und</strong> Informationslage Befindlichen im Einzelnen bestimmt zu aufschlussreichen<br />

Ergebnissen, ohne aber, dass die administrativen Initiatoren nun darum bemüht wären,<br />

zumindest sich um hinreichende Möglichkeiten des Austauschs zwischen den verspreng-<br />

ten Gruppen Sinnsuchender zu kümmern.<br />

Die Zeitschrift BLUS trägt zum Glück dazu bei, diesen Informationsaustausch zu fördern.<br />

Bislang habe ich nur den Artikel von Herrn Kayser "Zum Umgang mit dem Kompetenzbe-<br />

griff" gelesen. Dass offenbar noch immer Notwendigkeit besteht, darauf hinzuweisen, dass<br />

es keine reine Kompetenzorientierung losgelöst von Kenntniserwerb gibt, zeigt, auf wel-<br />

chem Niveau sich die Diskussion noch immer zu bewegen scheint. Ich kann mir vorstellen,<br />

wie frustriert Herr Kayser sein dürfte, gr<strong>und</strong>legende Aussagen wie diese nun noch immer<br />

herausstreichen zu müssen. Allerdings finde ich die Lektüre seiner Ausführungen im We-<br />

sentlichen unerquicklich, weil er auf einer sehr allgemeinen Ebene Aussagen formuliert,<br />

die nach meinem Erleben seit mehreren Jahren schon gebetsmühlenartig wiederholt wer-<br />

den. Es ist an der Zeit, fächerbezogen konkret über das Verhältnis von prozeduralem <strong>und</strong><br />

deklarativem Wissen nachzudenken, aber in dieser Hinsicht leistet die Administration -<br />

zumindest im Hinblick auf das Fach Deutsch - nach meinem Wissen nur sehr wenig Ge-<br />

haltvolles.<br />

Wir haben in Berlin an den Hochschulen Wissenschaftler, die Bildungs- <strong>und</strong> Unterrichts-<br />

forschung betreiben, wir haben an den <strong>Schule</strong>n <strong>und</strong> in der <strong>Lehrerausbildung</strong> Praktiker, die<br />

sich mit den Fragen <strong>und</strong> Problemen kompetenzorientierten Unterrichts befassen, <strong>und</strong> wir<br />

haben eine bildungspolitische Administration, die es nicht für nötig hält, den Dialog zwi-<br />

schen Forschung <strong>und</strong> Lehre zu ermöglichen, einzurichten <strong>und</strong> zu fördern. Warum z. B. hat

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