11.02.2013 Aufrufe

Betrifft: Lehrerausbildung und Schule, Heft 3, September 2008

Betrifft: Lehrerausbildung und Schule, Heft 3, September 2008

Betrifft: Lehrerausbildung und Schule, Heft 3, September 2008

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Leserbriefe<br />

Seite 28<br />

Leserbriefe<br />

Die folgenden drei Leserbriefe beziehen sich auf <strong>Heft</strong> 2 <strong>und</strong> seinen Themenschwerpunkt<br />

„Kompetenzorientiertes Unterrichten“.<br />

Lernzielorientierung <strong>und</strong> Kompetenzorientierung –<br />

Eine persönliche Stellungnahme zur aktuellen Diskussion<br />

„Wer nicht weiß, wohin er will, der braucht sich nicht zu w<strong>und</strong>ern, wenn er ganz woanders<br />

ankommt“ – dieser einfache Gedanke des amerikanischen Pädagogen R. Mager stand am<br />

Anfang der Diskussion über lernzielorientierten Unterricht in den sechziger Jahren, ist si-<br />

cher allen noch in Erinnerung, ist nach meiner Auffassung immer noch richtig <strong>und</strong> sollte<br />

deshalb auch in der aktuellen Diskussion im Zusammenhang mit der Kompetenzorientie-<br />

rung nicht vergessen werden. Ein Lehrer muss jederzeit eine genaue Aussage über die<br />

Ziele seines Unterrichts machen können, er muss sich selber Klarheit über die Ziele sei-<br />

nes Unterrichts verschaffen, um Planungsentscheidungen daraus ableiten zu können <strong>und</strong><br />

er muss für den Diskurs <strong>und</strong> eine Evaluation seiner Unterrichtsarbeit seine Ziele eindeutig,<br />

verständlich <strong>und</strong> widerspruchsfrei vermitteln. Das sind f<strong>und</strong>amentale berufsspezifische<br />

Kompetenzen. Sie gelten auch <strong>und</strong> besonders für Lehrer in der Ausbildung, weil nur da-<br />

durch eine sichere Gr<strong>und</strong>lage für eine ausbildungsrelevante Auseinandersetzung gegeben<br />

ist. Die Formulierung von Zielen des Unterrichts bietet darüber hinaus dem Lehrer die<br />

Möglichkeit, seine Arbeit über deren Ergebnisse kritisch zu reflektieren, die Eignung der<br />

getroffenen didaktisch-methodischen Entscheidungen zu überprüfen <strong>und</strong> Anknüpfungs-<br />

punkte für die Weiterarbeit zu finden. Im gleichen Maße kann es den Schülern ermöglicht<br />

werden, erreichte Lernergebnisse <strong>und</strong> Lernzuwachs zu erkennen, vorhandene Defizite<br />

eindeutig auszumachen, wenn ihnen die Ziele des Unterrichts transparent gemacht wer-<br />

den.<br />

Dafür ist die Formulierung von Lernzielen wesentliche Voraussetzung.<br />

Der durch die aktuelle Diskussion in den Vordergr<strong>und</strong> getretenen Forderung nach „output-<br />

Orientierung“ wird entsprochen. Lernziele beschreiben insofern den „output“, als sie ange-<br />

ben, was die Schüler nach dem Abschluss eines Lernprozesses, z. B. nach einer Unter-<br />

richtsst<strong>und</strong>e, wissen oder können sollen. Die vorhandenen Taxonomiemodelle bieten da-<br />

für eine sinnvolle <strong>und</strong> hilfreiche Unterstützung. Ob diese Angaben Operationalisierungen<br />

enthalten oder nicht, das ist dabei unwesentlich. Lernziele müssen auf jeden Fall etwas<br />

anderes sein als Angaben über Tätigkeiten der Schüler während des Lernprozesses oder<br />

eine Sammlung von Unterrichtsinhalten. Sie geben an, über welche Kompetenzen oder<br />

Standards die Schüler nach dem jeweiligen Lernprozess verfügen sollen, wobei selbstver-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!