Betrifft: Lehrerausbildung und Schule, Heft 3, September 2008

Lehrerbildung im Wandel
gruppe des BAK auf dieser Veranstaltung zur Lehrerausbildung vertreten. Moderiert wurde
die Diskussion von Prof. em. Dr. Helmut Heid von der Universität Regensburg.
Den Teilnehmern lagen von insgesamt drei Berliner Universitäten (Humbold-Universität,
Technische Universität, Universität der Künste) Evaluationsberichte vor 2 . Ihre zentralen
Aussagen wurden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Vertretern der Universi-
täten präsentiert. Im Folgenden werden wesentliche Inhalte der Veranstaltung und der an-
schließenden Diskussion wiedergegeben:
Verlängerte Studienzeiten
Die Hoffnungen auf eine Verkürzung der Studienzeit erfüllten sich bislang nicht. An der
Technischen Universität benötigen die Studierenden statt der angestrebten 6 Semester im
Durchschnitt 4 Jahre bis zum Bachelor-Abschluss. Dass die Verlängerung der Studienzeit
mit einer Erwerbstätigkeit der Studierenden zusammenhängt, ist nicht nachweisbar: Zwar
gehen etwa 60% der Studenten auch während der Vorlesungszeit einer Erwerbstätigkeit
nach, aber es sind nicht generell die erwerbstätigen Studenten, die die längeren Ausbil-
dungszeiten aufweisen.
Wirkliche und nachweisbare Probleme bereiten den Studenten dagegen zeitliche Über-
schneidungen von relevanten Lehrveranstaltungen. Vertreter der Universität Potsdam reg-
ten in der Diskussion an, die Abstimmung an und zwischen den Berliner Universitäten auf
der Basis einer Dokumentenanalyse und durch die Einrichtung von Zeitfenstern zu
verbessern.
Zur Verlängerung der Studienzeit trägt auch die Orientierungslosigkeit der Studenten zu
Studienbeginn bei, ergaben die Evaluationsstudien. Es blieb allerdings strittig, ob ein wei-
terer Ausbau der Unterstützungssysteme hier wirklich Abhilfe schaffen könnte, da sich die
Studenten bereits jetzt trotz verbesserter Serviceangebote schlecht informiert fühlten.
Da andererseits die Abbruchquote signifikant geringer wurde, wollte niemand von einem
Scheitern der Reform zum jetzigen Zeitpunkt sprechen. Dass später einmal darüber zu
reden sein wird, sagte Dr. Bernd Sonnewald, Referatsleiter Lehrerbildung in der Senats-
verwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, mit dem Hinweis auf die vom Ge-
setzgeber vorgesehene Erprobungsphase bis 2012.
Studieninhalte
Auf die Frage des Moderators nach der Qualität der Studieninhalte konnten sich die Ver-
treter der Universität nicht auf ihre Evaluationen stützen, da die Befragungen diesen As-
pekt kaum erfassten. Als Eindruck wiedergegeben wurde, dass die Dozenten überwiegend
von einer inhaltlichen Verschlechterung sprächen, während gleichzeitig die Leistungen der
Studenten nachweislich besser bewertet würden. Übereinstimmend wurde festgestellt,
2 http://studium.hu-berlin.de/lust/lehrer/forum1 - Sollten die Berichte nicht mehr als Download zugänglich
sein, sendet sie das Redaktionsteam auf Nachfrage gerne per Email zu.
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