Betrifft: Lehrerausbildung und Schule, Heft 3, September 2008
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Lehrerbildung im Wandel<br />
3. Ebenso ist die Forderung der Schulleiter verständlich, dass die LAA in den ersten<br />
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Monaten ihrer Ausbildung nicht den <strong>Schule</strong>n angerechnet werden sollten, da noch<br />
gar nicht klar sei, ob sie die Anforderungen, die mit der Erteilung von eigenständi-<br />
gem Unterricht im Umfang von derzeit 7 St<strong>und</strong>en à 45 Minuten stehen, erbringen<br />
können. Diese Problem ließe sich durch eine Veränderung der Ausbildungsordnung<br />
leicht beheben: Würden die Referendare in beiden Ausbildungsjahren mit maximal<br />
10 Unterrichtsst<strong>und</strong>en eingesetzt werden dürfen <strong>und</strong> im ersten Ausbildungsjahr nur<br />
mit 5 St<strong>und</strong>en der <strong>Schule</strong> angerechnet werden, dann könnte z. B. der Einsatz ohne<br />
eigenständigen Unterricht im 1. Halbjahr <strong>und</strong> mit 10 St<strong>und</strong>en im 2. Halbjahr erfolgen<br />
bzw. vor Ort über eine schrittweise Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung entschie-<br />
den werden. Die Anrechnung der Referendare müsste dann im 2. Ausbildungsjahr<br />
zur Wahrung der Kostenneutralität mit 9 St<strong>und</strong>en erfolgen.<br />
4. Ebenso sollte die Ausbildungsordnung derart verändert werden, dass eine Beschäf-<br />
tigung der Studienassessoren nach dem 2. Staatsexamen im Rahmen der Perso-<br />
nalkostenbudgetierung (PKB) mit jeder St<strong>und</strong>enzahl (bis zur Vollbeschäftigung), die<br />
vom Schulleiter als realistisch eingeschätzt wird, erfolgen kann.<br />
5. Nachzuvollziehen ist die Forderung von Schulleitern, dass deren Unterrichtsver-<br />
pflichtung bei der Tätigkeit von sehr vielen Referendaren an der jeweiligen <strong>Schule</strong><br />
gesenkt werden sollte. Geprüft werden könnte z. B., dass der Schulleiter einer<br />
<strong>Schule</strong>, an der mehr als 7 LAA ausgebildet werden, eine um zwei St<strong>und</strong>en geringe-<br />
re Unterrichtsverpflichtung erhält.<br />
<strong>und</strong> schließlich<br />
6. Es müssen Verfahren gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bedingungen geschaffen werden, die ermögli-<br />
chen, dass möglichst viele in Berlin Ausgebildete möglichst unmittelbar nach Ende<br />
der Ausbildung den Weg in die Berliner <strong>Schule</strong> finden.<br />
Diese Veränderungsvorschläge könnten jedoch bald überholt sein, denn trotz der derzeit<br />
als erfolgreich zu bezeichnenden Ausbildung der Studienassessoren in Berlin, die ich seit<br />
nunmehr 17 Jahre unterstütze, sind Veränderungszwänge nicht zu übersehen:<br />
� Im Zusammenhang mit der Umstellung der Studiengänge (Master) kann man derzeit<br />
vernehmen, dass das Ende der universitären Ausbildung im Zusammenhang mit ab-<br />
schließenden Praktika (geb<strong>und</strong>en an die Schuljahresregelung), Prüfungen <strong>und</strong> Über-<br />
gabe der Hochschulabschlusszeugnisse am Ende des <strong>September</strong>s liegen wird. Die<br />
Berliner <strong>Schule</strong> wird es sich nicht leisten können, dann fast ein Jahr bis zum Beginn<br />
der LAA-Ausbildung verstreichen zu lassen.<br />
� Die politische Forderung, die Ausbildungszeit aller LAA (gleich welcher Laufbahn) an-<br />
einander anzugleichen <strong>und</strong> damit die Ausbildungszeit der zukünftigen Studienassesso-<br />
ren zu verkürzen, ist unüberhörbar.<br />
Eine Ausbildungszeit von z. B. nur 18 Monaten für zukünftige Gymnasiallehrer wird dann<br />
Vorbehalte bei den Schulleitern der Gymnasien hervorrufen, wenn nicht die Vorteile klar