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Auenentwicklung am Inn seit Inbetriebnahme der Kraftwerkstufe ...

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folglich die auentypische Vielfalt gefährden. Mittels eines periodischen Monitorings soll<br />

deshalb <strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Auen <strong>am</strong> <strong>Inn</strong> zwischen Pradella und Martina überwacht werden<br />

(FORNAT 1984).<br />

Auen verfügen über eine ausserordentlich hohe biologische Artenvielfalt, bedingt durch die<br />

natürliche Dyn<strong>am</strong>ik <strong>der</strong> Fliessgewässer, durch das zyklische Wechselspiel von Erosion und<br />

Ablagerung, Verjüngung und Sukzession (BAFU 2001). Die Auen des <strong>Inn</strong>s im Unterengadin<br />

sind von beson<strong>der</strong>er ökologischer Bedeutung (Zoller 1974; Nadig et al. 1999); drei Abschnitte<br />

zwischen Pradella und Martina sind im Bundesinventar <strong>der</strong> Auengebiete von nationaler<br />

Bedeutung verzeichnet (Objekte Nr. 174 „Strada“, Nr. 176 „Plan-Sot“ und Nr. 177 „Panas-ch<br />

– Resgia“; Verordnung über den Schutz <strong>der</strong> Auengebiete von nationaler Bedeutung vom 28.<br />

Oktober 1992).<br />

Den folgenden Fragen zum Zustand <strong>der</strong> Auen <strong>am</strong> <strong>Inn</strong> zwischen Pradella und Martina wird im<br />

vorliegenden Bericht nachgegangen:<br />

- Gibt es in den Auen Verän<strong>der</strong>ungen, die auf eine Vermin<strong>der</strong>ung des für die<br />

Auenvegetation verfügbaren Wassers hinweisen? In Dauerbeobachtungflächen<br />

werden Verän<strong>der</strong>ungen von ökologischen Bedingungen mittels ökologischer<br />

Zeigerwerte <strong>der</strong> Pflanzen dargestellt. Vegetationskartierungen zeigen zudem, ob<br />

trockenere Formationen zulasten von auentypischen Formationen zunahmen.<br />

- Gibt es in den Auen natürliche Dyn<strong>am</strong>ik? Das Ausmass <strong>der</strong> Auendyn<strong>am</strong>ik wird anhand<br />

von Vegetationskartierungen abgeschätzt.<br />

2. METHODE<br />

Grundlage für den vorliegenden Vergleich bilden die Erhebungen von 1993, vor<br />

<strong>Inbetriebnahme</strong> <strong>der</strong> neuen <strong>Kraftwerkstufe</strong> (FORNAT 1994b). Neue vergleichende Erhebungen<br />

wurden vom 12.-14. Juli 2010 durchgeführt.<br />

In den 1993 eingerichteten Dauerbeobachtungsflächen wurden die Vegetationsaufnahmen<br />

wie<strong>der</strong>holt (Anhang II). Wir gehen davon aus, dass die Krautschicht <strong>am</strong> raschesten und<br />

subtilsten auf allfällige Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> ökologischen Bedingungen reagiert. Für die<br />

einzelnen Aufnahmen wurden deshalb mit VEGEDAZ (Küchler 2007) die nach Deckungsgrad<br />

gewichteten mittleren ökologischen Zeigerwerte <strong>der</strong> Krautschicht berechnet (Zeigerwerte<br />

nach Landolt 1977). Für die Feuchtezahl, Lichtzahl und Humuszahl wurden die Werte von<br />

1993 und 2010 grafisch dargestellt für die fünf untersuchten Grauerlenwäl<strong>der</strong> im<br />

Überschwemmungsbereich und die zwei nadelholzreichen Wäl<strong>der</strong> im Grenzbereich <strong>der</strong><br />

Flussaue. Wir verwendeten Paartests für verbundene Stichproben (Rangsummentests mit<br />

1000x Randomisieren in VEGEDAZ) um zu eruieren, ob allfällige Verän<strong>der</strong>ungen bezüglich<br />

Feuchtezahl, Lichtzahl o<strong>der</strong> Humuszahl statistisch signifikant waren. Diese Analysen wurden<br />

für die Grauerlenwäl<strong>der</strong> und die nadelholzreichen Wäl<strong>der</strong> zus<strong>am</strong>men (Feuchtezahl) sowie<br />

separat für die Grauerlenwäl<strong>der</strong> (Feuchtezahl, Lichtzahl und Humuszahl) durchgeführt.<br />

Für die Vegetationskartierung verbesserten sich während <strong>der</strong> langen Laufzeit des<br />

Monitorings die technischen Hilfsmittel. 1993 basierte die Kartierung auf Übersichtsplänen,<br />

heute dienen Orthofotos als präzisere Kartiergrundlage. D<strong>am</strong>als wurden die Flächen <strong>der</strong><br />

einzelnen Kartiereinheiten aus den Karten abgeleitet, heute erfolgt diese Auswertung mittels<br />

GIS. In den bisherigen Berichten wurden jeweils die aktuellen GIS-Daten mit den alten<br />

Flächenangaben aus dem Bericht von 1993 verglichen, mit dem Vorteil, dass die alten<br />

2 <strong>Auenentwicklung</strong> <strong>am</strong> <strong>Inn</strong> <strong>seit</strong> <strong>Inbetriebnahme</strong> <strong>der</strong> <strong>Kraftwerkstufe</strong> Pradella – Martina (1993-2010)

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