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Auenentwicklung am Inn seit Inbetriebnahme der Kraftwerkstufe ...

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Hochwassern überflutete Niveau anwachsen. Die Erlen sind in <strong>der</strong> Folge weit vorgewachsen<br />

und an <strong>der</strong> Front gegen das obere Ende <strong>der</strong> Insel besiedeln Weiden und T<strong>am</strong>arisken das<br />

Neuland weiter (Fotos 11 und 26).<br />

Auen von Raschvella<br />

Unterhalb Raschvella passiert <strong>der</strong> <strong>Inn</strong> einen engen Einschnitt, <strong>der</strong> talaufwärts eine<br />

grossflächige Auflandung <strong>der</strong> Talsohle begünstigt. Hier finden sich die wohl schönsten<br />

älteren Auen des Untersuchungsgebiets (Fotos 12, 41-43; FORNAT 1994b), welche aufgrund<br />

<strong>der</strong> Topografie bis heute fast unberührt blieben. Seit 1993 haben sich in diesem Bereich<br />

wie<strong>der</strong> mächtige Kiesbänke gebildet und man kann erwarten, dass mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Auflandung im heutigen Flussbett <strong>der</strong> <strong>Inn</strong> in Zukunft bei Spitzenhochwasser in den Auen von<br />

Raschvella/Ischla San Jon wie<strong>der</strong> mehr Breitenwirkung entwickeln wird. Gemäss unseren<br />

Kartierungen wurde denn auch <strong>am</strong> oberen Ende <strong>der</strong> Aue von Raschvella in <strong>der</strong><br />

langgezogenen Aussenkurve des <strong>Inn</strong> <strong>seit</strong> 1993 ein schmales Band des Auenwalds<br />

abgetragen (Anhänge III und IV; FORNAT 1994b). Allerdings stösst die Feldkartierung beim<br />

Nachweis von solch kleinen Verän<strong>der</strong>ungen an ihre Grenzen; zukünftig schiene ein Vergleich<br />

von heute erhältlichen, hochauflösenden Orthofotos dafür besser geeignet.<br />

Steg Raschvella bis Brücke von San Niclà<br />

Auch unterhalb <strong>der</strong> Verengung beim Steg von Raschvella k<strong>am</strong> es nach 1993 zur Bildung<br />

grosser neuer Kiesbänke, wobei hier aber auch früher vorhandene Kiesbänke in grösserem<br />

Ausmass abgetragen o<strong>der</strong> umgelagert wurden (Abschnitt „Pradcul“; Fotos 28 und 29;<br />

Anhänge III und IV; FORNAT 1994b). Relativ hohe Anteile von auentypischer<br />

Pioniervegetation und von Auen-Gebüschen zeugen von <strong>der</strong> grossen rezenten Dyn<strong>am</strong>ik in<br />

diesem Flussabschnitt. Am rechten Ufer k<strong>am</strong> es gemäss unseren Kartierungen zudem<br />

kleinflächig zu Erosion von Grauerlenwäl<strong>der</strong>n, an<strong>der</strong>norts aber auch zum Vorwachsen von<br />

solchen.<br />

Auen von Strada und San Niclà<br />

Bei Strada entstanden dank <strong>der</strong> Revitalisierung 1999 auf einer eindrücklichen Fläche<br />

vielfältige neue Auenlebensräume (Fotos 31-33; Anhang IV). Diese für die Unterengadiner<br />

Auen insges<strong>am</strong>t beson<strong>der</strong>s bedeutenden Flächen haben wir in den vorliegenden<br />

Auswertungen jedoch nicht verrechnet, um eine Verzerrung des Vergleichs <strong>der</strong> Situation vor<br />

und nach <strong>Inbetriebnahme</strong> <strong>der</strong> <strong>Kraftwerkstufe</strong> Pradella – Martina zu vermeiden.<br />

Noch sind kaum Auswirkungen <strong>der</strong> Revitalisierung bei Strada auf die Auen von San Niclà<br />

feststellbar. Infolge <strong>der</strong> Auflandung vor Strada dürfte aber die Chance steigen, dass bei<br />

einem künftigen starken Hochwasser auch die älteren, beweideten Auen von San Niclà<br />

erneuert werden.<br />

Scl<strong>am</strong>ischot bis Martina<br />

Von Scl<strong>am</strong>ischot bis Martina hat <strong>der</strong> <strong>Inn</strong> wenig Raum in die Breite und wegen <strong>der</strong> grossen<br />

Schleppkraft von Hochwassern in diesem Abschnitt wird Geschiebe wohl relativ rasch weiter<br />

transportiert. Entsprechend gering sind hier die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>seit</strong> 1993.<br />

14 <strong>Auenentwicklung</strong> <strong>am</strong> <strong>Inn</strong> <strong>seit</strong> <strong>Inbetriebnahme</strong> <strong>der</strong> <strong>Kraftwerkstufe</strong> Pradella – Martina (1993-2010)

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