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Auenentwicklung am Inn seit Inbetriebnahme der Kraftwerkstufe ...

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einzugreifen, so dass dessen ursprüngliche Wirkung auf den <strong>Inn</strong> abgeschwächt wird und die<br />

älteren Auen auf <strong>der</strong> Gegen<strong>seit</strong>e daher kaum mehr erneuert werden dürften.<br />

Panas-ch - Tr<strong>am</strong>blai<br />

Die grossflächigen Nadelwäl<strong>der</strong> <strong>der</strong> Aue von Panas-ch sind schon <strong>seit</strong> langem nicht mehr <strong>der</strong><br />

Dyn<strong>am</strong>ik des <strong>Inn</strong> ausgesetzt (Zoller 1974). Die alten Seitenarme des <strong>Inn</strong> in <strong>der</strong> Aue von<br />

Panas-ch wurden zuletzt nur noch bei Hochwasser durchflossen (FORNAT 2005). Im oberen<br />

Bereich <strong>der</strong> Aufweitung von Panas-ch hat sich das Hauptgerinne mittlerweile tiefer<br />

eingegraben und gleichzeitig gibt es dort im Einlaufbereich <strong>der</strong> Altarme grössere<br />

Geschiebeablagerungen (Anhang III; Foto 6; ecowert 2010). Ende 2009 wurde im Rahmen<br />

einer Konzeptstudie zur Revitalisierung des äussersten Altarms, des „En pitschen“, <strong>der</strong><br />

Einlauf abgetragen, so dass <strong>der</strong> „En pitschen“ auch bei niedrigem Wasserstand wie<strong>der</strong><br />

durchströmt wurde (ecowert 2010). Bei unseren Aufnahmen im Juli 2010 war <strong>der</strong> „En<br />

pitschen“ noch knapp mit Wasser versorgt (Foto 7). Mächtige Ans<strong>am</strong>mlungen von<br />

Schwemmholz und Sandablagerungen in den Altarmen zeugten aber von <strong>der</strong> Intensität, mit<br />

welcher diese beim letzten Hochwasser durchströmt wurden (Foto 8).<br />

Unterhalb <strong>der</strong> Aue von Panas-ch, im breiten <strong>Inn</strong>-Abschnitt vor Tr<strong>am</strong>blai, k<strong>am</strong> es <strong>seit</strong> 1993<br />

ebenfalls zu grösseren Geschiebeablagerungen (Anhang III). Bei einer Auflandung in diesem<br />

Bereich könnte <strong>der</strong> <strong>Inn</strong>, zumindest im unteren Teil von Panas-ch, in Zukunft wie<strong>der</strong> eine<br />

grössere Breitenwirkung erlangen.<br />

Chomps – Resgia<br />

Von <strong>der</strong> Ischla da Chomps bis Resgia präsentiert sich die Talsohle recht breit mit<br />

ausgedehnten, z.T. beweideten Grauerlenwäl<strong>der</strong>n. Im Flussbereich entstanden hier <strong>seit</strong> 1993<br />

mehrere neue Kiesbänke. Die tiefst gelegenen Grauerlenbestände <strong>am</strong> Rand des Flussbetts<br />

waren 2010 stellenweise frisch übersart (Fotos 9 und 39).<br />

Auch in diesem Abschnitt dürften die <strong>seit</strong>lichen Schutt- und Geschiebezufuhren des Laviner<br />

Chanfuorns und aus dem Val d’Assa einst eine wichtige Rolle für die Auflandung und<br />

Auenbildung <strong>am</strong> <strong>Inn</strong> gespielt haben. Bei einer temporären Verengung o<strong>der</strong> gar einem<br />

leichten Einstau des <strong>Inn</strong>s durch grosse Geschiebemengen aus den Seitenbächen könnte <strong>der</strong><br />

<strong>Inn</strong> auch bei mässigem Hochwasser vorübergehend eine grössere Breitenwirkung entwickeln.<br />

Auch hier wird die <strong>seit</strong>liche Geschiebezufuhr heute allerdings durch anthropogene Nutzungen<br />

abgeschwächt. Der Raum <strong>der</strong> <strong>Inn</strong>-Auen selbst wird aber nur extensiv genutzt (Beweidung)<br />

und <strong>der</strong> Abschnitt schiene geeignet für eine Revitalisierung.<br />

Clisot – Palingiava<br />

Bei Clisot wird Kies gewonnen und die Einflüsse des Kieswerkbetriebs auf die umliegenden<br />

Ufer sind schwierig abzuschätzen, weshalb wir diesen Abschnitt von den<br />

Ges<strong>am</strong>tauswertungen ausschlossen. Trotzdem möchten wir an dieser Stelle auf eindrückliche<br />

Ablagerungen des <strong>Inn</strong>s im Auenwald <strong>am</strong> rechten Ufer hinweisen (Foto 10).<br />

Die langgestreckte Insel in <strong>der</strong> Mitte des Flusses bei Palingiava ist eines <strong>der</strong> wenigen<br />

Beispiele wo Auengehölze <strong>seit</strong> 1993 in grösserem Ausmass Fläche im Flussbereich<br />

dazugewannen (Anhang III; FORNAT 1994b). D<strong>am</strong>als stockte erst eine kleine Gruppe von<br />

Erlen und Weiden <strong>am</strong> unteren Ende einer ansonsten unbewachsenen Kiesinsel (Foto 25). Die<br />

Insel liegt unmittelbar unterhalb des Laviner Grond, <strong>der</strong> dem <strong>Inn</strong> regelmässig grössere<br />

Geschiebemengen zuführt. Entsprechend konnte die Kiesinsel über das von mittleren<br />

<strong>Auenentwicklung</strong> <strong>am</strong> <strong>Inn</strong> <strong>seit</strong> <strong>Inbetriebnahme</strong> <strong>der</strong> <strong>Kraftwerkstufe</strong> Pradella – Martina (1993-2010) 13

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