Bauphysikalische Grundlagen - Klöckner Stahl
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Schallschutz<br />
Schallschutz-Definitionen:<br />
Schalldämmung<br />
Als Schall bezeichnet man energetische<br />
Schwingungen und Wellen, die<br />
durch Luftdruckschwankungen am<br />
Trommelfell des Ohres wahrgenommen<br />
werden. Pflanzen sich die Schwingungen<br />
in der Luft fort, so spricht man<br />
von „Luftschall“.<br />
In festen Stoffen spricht man von<br />
„Körperschall“. Für die Beurteilung der<br />
Schalldämmung werden das bewertete<br />
Schalldämm-Maß R‘ w und das Luftschallschutzmaß<br />
LSM herangezogen.<br />
In DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“<br />
sind die Anforderungen an den<br />
Luftschallschutz enthalten.<br />
Für den Schallschutz und im Industrieanlagenbau<br />
sind die „Technische Anleitung<br />
zum Schutz gegen Lärm“ und<br />
das „Bundes-Immissionsschutzgesetz“<br />
(Bimsch) zu beachten.<br />
Bei der Planung und Ausführung von<br />
Schallschutzmaßnahmen ist deshalb<br />
zu unterscheiden, ob vorrangig die<br />
•Schalldämmung,<br />
d.h. Minderung der Schallweiterleitung<br />
aus dem Gebäudeinneren nach<br />
außen oder die<br />
•Schalldämpfung<br />
als Schallschluckung, oder Schall-<br />
absorption d.h., die Senkung des<br />
Schallpegels innerhalb des Gebäu-<br />
des selbst erreicht werden soll.<br />
Oft werden beide Maßnahmen<br />
gleichzeitig gefordert.<br />
Bei den schalltechnischen Überlegungen<br />
für die zweckmäßige Ausbildung<br />
der raumabschließenden Bauteile sind<br />
alle Flächen, so auch Fenster, Tore und<br />
Durchführungen mit einzubeziehen.<br />
Die Ausbildung wirksamer Schallschutzmaßnahmen<br />
ist von vielen Einflußgrößen,<br />
auch konstruktiver Art, abhängig<br />
und setzt daher beim Planer ein hohes<br />
Maß an Erfahrung und Fachkenntnis<br />
voraus. Es wird daher empfohlen, bei<br />
schalltechnischen Fragen bauakustische<br />
Beratungsbüros heranzuziehen.<br />
Die Herstellerfirmen verfügen für die<br />
meisten Anwendungsfälle über Konstruktionsunterlagen<br />
und entspre-<br />
chende Prüfzeugisse für Wand-, Dach-<br />
und Deckensysteme.<br />
Die Begriffe und Anforderungen an<br />
den Schallschutz und allgemeine<br />
Beispiele für konstruktive Lösungen<br />
werden im wesentlichen behandelt in<br />
•DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“<br />
und<br />
•VDI-Richtlinie 2571 „Schallabstrahlung<br />
von Industriebauten“<br />
Folgende bauakustische Grundkenntnisse<br />
sollten bei der Planung von<br />
Bau-vorhaben mit besonderen Anforderungen<br />
an den Schallschutz beachtet<br />
werden:<br />
•wird ein Schallpegel um ca. 10 dB<br />
ermäßigt bzw. erhöht, entsteht für<br />
das menschliche Ohr der Eindruck<br />
der Halbierung bzw. der Verdoppe-<br />
lung der Lautstärke des ursprüngli-<br />
chen Geräuscheindruckes.<br />
•Der Schallpegel sinkt um jeweils 6 dB<br />
bei Entfernungsverdoppelung zwischen<br />
Ausgangsort und Wahrnehmungsort.<br />
•Wird der Schallpegel am Ausgangsort<br />
verändert, so ändert sich am<br />
Wahrnehmungsort der Schallpegel<br />
um den gleichen Betrag.<br />
•Je größer eine schallabstrahlende<br />
Fläche ist, um so größer ist auch der<br />
Schalleindruck am Wahrnehmungsort.<br />
•Öffnungen mindern in erheblichem<br />
Maße die Schalldämmung eines<br />
Bauteiles.<br />
Selbst eine wesentliche Erhöhung<br />
der Dämmeigenschaften der unge-<br />
störten Konstruktion vermag den<br />
Dämmungsverlust durch Öffnungen<br />
oder mindergedämmte Bereiche nur<br />
wenig auszugleichen.<br />
•Bei allen schalldämmenden Maßnahmen<br />
ist besonders auf die Aus-<br />
führung der Stöße und Anschlüsse<br />
zu achten. Das gilt sowohl für die<br />
Deckschalen aus Trapezprofilen,<br />
als auch für die eingebauten<br />
Dämmstoffe.<br />
18 Dach und Wand Klöckner <strong>Stahl</strong>- und Metallhandel