System ECONOM-flex - Thermolutz
System ECONOM-flex - Thermolutz
System ECONOM-flex - Thermolutz
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SYSTEM<br />
<strong>ECONOM</strong>-FLEX<br />
Technische<br />
Beschreibung<br />
THERMOLUTZ GMBH & CO.<br />
HEIZUNGSTECHNIK KG<br />
In Laisen 58<br />
D-72766 Reutlingen<br />
Telefon (0 71 21) 94 44 - 0<br />
Telefax (0 71 21) 94 44 - 22<br />
e-mail: info@thermolutz.de<br />
Internet: www.thermolutz.de<br />
®
THERMOLUTZ <strong>ECONOM</strong> <strong>flex</strong> - Die <strong>flex</strong>ible<br />
Warmwasserfußbodenheizung für<br />
Holzbalkendecken<br />
War bis zum heutigen Tage das neu erbaute<br />
Einfamilienhaus die Domäne der Fußbodenheizung,<br />
galt bisher die Kombination Fußbodenheizung -<br />
Zementestrich als unerlässlich, so entfallen diese<br />
Vorgaben spätestens mit der Entwicklung des <strong>System</strong>s<br />
THERMOLUTZ <strong>ECONOM</strong>-<strong>flex</strong>.<br />
Dieses völlig neuartige <strong>System</strong> wurde speziell für den<br />
Einsatz in Holzbalkendecken entwickelt. Jetzt muß nicht<br />
mehr auf den Komfort einer modernen<br />
Niedertemperatur-Warmwasserfußbodenheizung<br />
verzichtet werden. Das <strong>System</strong> kann gleichermaßen in<br />
Altbauten als auch im Fertighausbau einfach und<br />
rationell zwischen die Holzbalken integriert werden.<br />
Die <strong>System</strong>vorteile im Einzelnen:<br />
� Keine zusätzliche Aufbauhöhe erforderlich, da die<br />
Fußbodenheizung zwischen den Holzbalken<br />
integriert wird.<br />
� Höchste Regelfähigkeit durch geringe Masse der<br />
tragenden Bodenplatte.<br />
� optimale Wärmeabgabe bei Verwendung von<br />
zementgebundenen Spanplatten als tragende<br />
Bodenplatte.<br />
Zusätzliche Vorteile beim Einsatz im Fertighausbau:<br />
� Werkseitige Vorfertigung in komplette Bodenelemente<br />
möglich.<br />
� Rationelle Montage.<br />
� Einfaches Anschließen der vorgefertigten<br />
Fußbodenheizelemente an den Wärmeerzeuger.<br />
<strong>System</strong>aufbau<br />
Bislang wurden Fußbodenheizungen für Holzbalkendecken,<br />
wie sie insbesondere in Altbauten häufig<br />
vorkommen, dadurch eingebaut, daß zunächst die<br />
Gefache zwischen den Balken aufgefüllt und<br />
anschließend ein zusätzlicher Boden oberhalb der Balken<br />
eingezogen wurde. Darauf wurde die Verlegung der<br />
Fußbodenheizung vollflächig ausgeführt, wie sie heute<br />
bei Neubauten mit Massivdecken üblich ist. Die damit<br />
verbundene Erhöhung des Fußbodens hatte den Nachteil,<br />
daß bei Altbauten sämtliche Türen an der Unterkante<br />
entsprechend abgenommen werden mußten und die<br />
vorhandenen Raumhöhen z.T. erheblich reduziert<br />
wurden.<br />
Wärmeleitblech<br />
tragende Bodenplatte<br />
U-Profilschiene<br />
Fixierkralle<br />
Das <strong>System</strong> <strong>ECONOM</strong>-<strong>flex</strong> vermeidet diese Nachteile. Es<br />
kann zwischen allen Gefachbreiten von 40 cm bis 80 cm<br />
integriert werden. Dies ist sowohl für Fertighausdecken<br />
als auch für Holzbalkendecken in Altbauten möglich.<br />
Bei beiden <strong>System</strong>ausführungen liegen die Rohre<br />
unterhalb der tragenden Bodenplatte versenkt zwischen<br />
den Gefachen der Holzbalkendecke. Die Rohre werden in<br />
profilierten, verzinkten Wärmeleitblechen geführt, die<br />
ihrerseits in speziellen Trägerelementen bündig zwischen<br />
den Holzbalken gelagert sind. Die Trägerelemente,<br />
bestehend aus einem stabilen U-Profil aus Stahlblech<br />
mit integriertem Polystyrol-Formteil, sind mit<br />
Halteklammern aus Metall an den Holzbalken in der Art<br />
und Weise fixiert, daß die Oberkante des Polystyrol-<br />
Formteils mit der Balkenoberkante abschließt und somit<br />
ein optimaler Wärmeübergang zwischen den Heizrohren<br />
und der Abdeckung der Holzbalkenkonstruktion entsteht<br />
(Abb. 1).<br />
Seite 2 THERMOLUTZ GmbH & Co. Heizungstechnik KG<br />
PS-Formteil<br />
Wärmedämmschicht<br />
Diffu<strong>flex</strong>-Heizrohr<br />
Abb. 1: Konstruktionsaufbau<br />
Die Fußbodenheizung kann entweder direkt zwischen<br />
die Holzbalken eingebracht werden (Abb. 2) oder,<br />
schalltechnisch entkoppelt, auf zusätzlichen Lagerhölzern<br />
(Abb. 3). Bei der ersten Variante kann die ursprüngliche<br />
Aufbauhöhe voll beibehalten werden, während bei der<br />
zweiten Variante eine zusätzliche Aufbauhöhe in der<br />
Dicke des Lagerholzes und der Trittschalldämmung in<br />
Kauf genommen werden muß.<br />
Die notwendigen Überquerungen der Holzbalken erfolgen<br />
später völlig unsichtbar und in keiner Weise störend in<br />
Aussparungen von den angrenzenden Wänden (Abb. 4).
Abb. 2: Konstruktionsaufbau bei Altbauten mit verschraubter Bodenplatte<br />
Abb. 3: Konstruktionsaufbau bei Altbauten mit schwimmender Bodenplatte<br />
Wand<br />
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Sockelleiste<br />
Zuleitung<br />
Heizrohr in Schutzhülse U-Profil + Fixierkralle<br />
Abb. 4: Überquerung der Holzbalken<br />
Bodenplatten auf<br />
Balken verschraubt<br />
Ein Ansägen oder Durchbohren zur Durchführung von<br />
Heizrohren und eine damit verbundene Schwächung der<br />
Statik der Holzbalkendecke entfallen vollständig.<br />
Bauliche Voraussetzungen<br />
Eine evtl. vorhandene Dielung auf den Holzbalken muß<br />
vollständig entfernt werden. Die Oberkanten der<br />
Holzbalken müssen frei von Nägeln und Schrauben sein.<br />
Es ist unbedingt darauf zu achten, daß die<br />
Balkenoberkanten völlig plan und parallel sind. Ist dies<br />
nicht der Fall, müssen die Balken seitlich mit gehobelten<br />
Brettern aufgefüttert werden, so daß eine planebene<br />
Auflagefläche und Bezugskante für die tragende<br />
Bodenplatte entsteht.<br />
THERMOLUTZ GmbH & Co. Heizungstechnik KG<br />
Isolation<br />
Im ersten Schritt wird zwischen die Holzbalken eine<br />
Isolation eingebracht Es können hier wahlweise<br />
Mineralwolle, Styropor oder andere Isolierstoffe verwendet<br />
werden. Die Dicke der Isolation richtet sich nach der<br />
Wärmeleitfähigkeit des verwendeten Isolierwerkstoffes,<br />
der Lage des Raumes (z.B. Raum über Erdreich oder über<br />
beheiztem Wohnraum) und dem konstruktiven Aufbau<br />
der Decke. Folgende Tabellen sollen einige Werte<br />
aufzeigen:<br />
Styropor WLG 040<br />
Dicke Wärmeleit- k-Wert<br />
widerstand<br />
[cm] [m 2 K/W] [W/m 2 K]<br />
3 0,75 1,33<br />
4 1,00 1,00<br />
5 1,25 0,80<br />
6 1,50 0,67<br />
7 1,75 0,57<br />
8 2,00 0,50<br />
9 2,25 0,44<br />
10 2,50 0,40<br />
11 2,75 0,36<br />
12 3,00 0,33<br />
Mineralwolle WLG 035<br />
Dicke Wärmeleit- k-Wert<br />
widerstand<br />
[cm] [m 2 K/W] [W/m 2 K]<br />
3 0,86 1,17<br />
4 1,14 0,88<br />
5 1,43 0,70<br />
6 1,71 0,58<br />
7 2,00 0,50<br />
8 2,29 0,44<br />
9 2,57 0,39<br />
10 2,86 0,35<br />
11 3,14 0,32<br />
12 3,43 0,29<br />
Nach DIN 4725, Teil 3 werden die Mindestwärmedurchlaßwiderstände<br />
nach drei Fällen<br />
unterschieden:<br />
Wärmedämmung über R λ,Dä,min<br />
Räumen mit gleich- 0,75 m 2 K/W<br />
artiger Nutzung<br />
Räumen mit nicht 1,25 m 2 K/W<br />
gleichartiger Nutzung<br />
(z.B. gewerblich<br />
genutzte Räume)<br />
unbeheizten Räumen Wärmeschutzsowie<br />
Außenluft verordnung<br />
und Erdreich<br />
Seite 3
Verlegeschemen<br />
Die Heizrohre werden im Standardabstand von 10 cm<br />
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Abb. 5: Verlegeschema Gefachbreite 40 - 50cm<br />
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Wand<br />
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Balken<br />
Balken<br />
U-Profilschiene<br />
U-Profilschiene<br />
Wärmeleitblech<br />
Wärmeleitblech<br />
Balken<br />
Balken<br />
Balken<br />
Balken<br />
Restlänge<br />
Restlänge<br />
22 cm<br />
22 cm 50 cm 50 cm 50 cm<br />
22 cm<br />
22 cm 50 cm 50 cm 50 cm<br />
verlegt. Je nach Gefachbreite sind folgende<br />
Verlegeschemen einzuhalten:<br />
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Wand<br />
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Abb. 6: Verlegeschema Gefachbreite 50 - 60cm Abb. 8: Verlegeschema Gefachbreite 70 - 80cm<br />
Seite 4 THERMOLUTZ GmbH & Co. Heizungstechnik KG<br />
W and<br />
Wand<br />
Balken<br />
Balken<br />
U-Profilschiene<br />
U-Profilschiene<br />
Abb. 7: Verlegeschema Gefachbreite 60 - 70cm<br />
Wärmeleitblech<br />
Wärmeleitblech<br />
Balken<br />
Balken<br />
Balken<br />
Balken<br />
Balken<br />
Restlänge<br />
Restlänge<br />
22 cm<br />
22 cm 50 cm 50 cm 50 cm<br />
22 cm 50 cm 50 cm 50 cm<br />
22 cm
Montageschritte<br />
Für die weitere Montagefolge betrachten Sie bitte das auf<br />
Anforderung erhältliche Video "<strong>System</strong> <strong>ECONOM</strong>-<strong>flex</strong>",<br />
das Ihnen detaillierte Hinweise zur problemlosen Montage<br />
des <strong>System</strong>s gibt. Bitte halten Sie sich genau an die<br />
angegebenen Montageschritte, denn nur so ist ein<br />
problemloser Betrieb des <strong>System</strong>s <strong>ECONOM</strong>-<strong>flex</strong><br />
gewährleistet.<br />
Wärmebedarf<br />
Die bei konventionellen Heizsystemen anzuwendende<br />
Wärmebedarfsberechnung nach DIN 4701, Ausgabe 1983,<br />
muß wegen der unterschiedlichen Betriebsweise der<br />
Fußbodenheizung, wegen der speziellen Anordnung der<br />
Heizfläche am Boden und wegen des höheren Strahlungsanteils<br />
der Fußbodenheizung als Flächenheizung<br />
modifiziert werden. Das Wichtigste dabei ist, die<br />
Wärmeverluste nach unten nicht in die Wärmebedarfsberechnung<br />
des über der Fußbodenheizung<br />
liegenden Raumes einzubeziehen. Wärmegewinne von<br />
Decken, auf denen eine Fußbodenheizung ausgelegt ist,<br />
können in die Berechnung einbezogen werden.<br />
Der stündliche Norm-Wärmebedarf Q N errechnet sich<br />
nach DIN 4701, Bl. 1 aus der Summe des Transmissionswärmebedarfs<br />
Q T (Ziff. 5.3) und dem Lüftungswärmebedarf<br />
Q L (Ziff. 5.4) dieser Norm.<br />
Der zur Dimensionierung der Fußbodenheizung<br />
maßgebende bereinigte Wärmebedarf ergibt sich aus Q N<br />
abzüglich des Wärmegewinns von anderen, dauernd<br />
vorhandenen Energiequellen (Energiezufluß von<br />
Nachbarräumen, Lampen bei Dauerbeleuchtung,<br />
Abwärme von Kühlaggregaten etc.). Falls diese Werte<br />
nicht bekannt sind, bleiben sie unberücksichtigt.<br />
Maximale Oberflächentemperatur ϑ Fb,max<br />
Das entscheidende Kriterium, ob Räume nur mit<br />
Fußbodenheizung oder in Verbindung mit<br />
Zusatzheizkörpern beheizt werden sollen, ist die<br />
Begrenzung der Oberflächentemperatur auf<br />
physiologisch akzeptable Werte. In Deutschland wird<br />
dieser Wert entsprechend DIN 4725, Teil 2 festgelegt:<br />
Aufenthaltszone ϑ Fb,max = 29 ° C<br />
Randzone ϑ Fb,max = 35 ° C<br />
(max. 1m Breite entlang<br />
der Außenwand, nicht zum<br />
Daueraufenthalt von<br />
Personen vorgesehen)<br />
Bäder ϑ Fb,max = ϑ i +9K<br />
THERMOLUTZ GmbH & Co. Heizungstechnik KG<br />
Bei einer empfundenen Raumtemperatur von ϑ i = 20 ° C<br />
bzw. ϑ i = 24 ° C in Bädern ergeben sich somit als Differenz<br />
zwischen Oberflächentemperatur und Raumtemperatur<br />
die entsprechenden Temperaturunterschiede von 9 K (in<br />
Aufenthaltszonen und Bädern) bzw. 15 K (in Randzonen).<br />
Wärmeleistung<br />
Die Basiskennlinie (Abb. 9) beschreibt den Zusammenhang<br />
zwischen der Wärmestromdichte (= Wärmeleistung/m2<br />
) und der Differenz aus Oberflächentemperatur<br />
und mittlerer Raumtemperatur bei einer<br />
homogen erwärmten Heizfläche. Bei einer Übertemperatur<br />
von 9 K entpricht dies einer Leistungsabgabe<br />
von ca. 100 W/m2 . Bei einer Übertemperatur von 15 K gibt<br />
eine homogen beheizte Fläche eine Leistung von ca. 175<br />
W/m2 ab. Diese Basiskennlinie stellt den idealisierten<br />
physikalischen Zusammenhang dar, d.h. eine Fußbodenheizung<br />
kann unter Einhaltung der maximal<br />
erlaubten Oberflächentemperaturen niemals eine<br />
Leistung von mehr als 100 W/m2 (in Aufenthaltszonen)<br />
bzw. 175 W/m2 (in Randzonen) erbringen. Diese Kennlinie<br />
gilt systemunabhängig für den Sonderfall eines<br />
flächig durchflossenen Fußbodenheizsystems .<br />
Wärmestromdichte q<br />
300<br />
W/m2<br />
200<br />
100<br />
50<br />
30<br />
20<br />
10<br />
1 2 5 10 20 K 30<br />
Abb. 9: Basiskennlinie<br />
Seite 5
ϑ Fb,max = 29° C<br />
Abb. 10: Welligkeit beim <strong>System</strong> <strong>ECONOM</strong>-<strong>flex</strong><br />
Da in der Praxis jedoch Fußbodenheizsysteme nicht als<br />
flächig durchflossene <strong>System</strong>e ausgeführt sind, sondern<br />
im Heizestrich Rohre in definierten Verlegeabständen<br />
eingebracht sind, entsteht hier der Effekt der sogenannten<br />
Welligkeit ( Abb. 10).<br />
Je nach Lage des Heizrohres stellt sich über dem Rohr<br />
eine höhere Oberflächentemperatur als zwischen den<br />
Rohren ein. Der Temperaturunterschied zwischen<br />
maximaler und minimaler Oberflächentemperatur wird<br />
gem. DIN 4725 als Welligkeit bezeichnet. Bei dieser<br />
Temperatur-verteilung darf die maximale<br />
Oberflächentemperatur ϑ Fb,max , gemessen in Raummitte,<br />
nicht überschritten werden. Insbesondere im Bereich der<br />
Holzbalken kann es zu einer leichten Absenkung der<br />
Oberflächentemperatur kommen, wobei sich dieser<br />
Temperaturabfall je nach Balkenbreite und Dicke des<br />
Oberbelags von Fall zu Fall unterschiedlich einstellt.<br />
Bedingt durch die - je nach Konstruktion der<br />
Holzbalkendecke - unterschiedliche Gefachbreite, wurde<br />
für das Sytem <strong>ECONOM</strong> <strong>flex</strong> ein Standardverlegeabstand<br />
von 10 cm gewählt. Somit können alle üblichen<br />
Gefachbreiten optimal mit Heizrohren ausgelegt werden,<br />
so daß auch die Temperaturtäler im Bereich der<br />
Holzbalken weitgehend überbrückt werden.<br />
Die Wärmeleistung ist von verschiedenen Parametern<br />
abhängig. So ist entscheidend, wie groß auf die<br />
Gesamtfläche der prozentuale Anteil der Holzbalken in<br />
der Decke ist. Die Dicke und die Wärmeleitfähigkeit der<br />
tragenden Bodenplatte ist ebenfalls ein wichtiger Faktor<br />
für die Leistungsabgabe des <strong>System</strong>s.<br />
Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Wärmeabgabe<br />
des <strong>System</strong>s <strong>ECONOM</strong> <strong>flex</strong> , am Beispiel einer<br />
Holzbalkendecke mit 13cm breiten Holzbalken und einer<br />
25mm starken zementgebundenen Spanplatte als<br />
tragende Bodenplatte für die Gefachbreiten 40 cm, 50<br />
cm, 60 cm und 70 cm. Zur Auslegung wird generell für<br />
Bäder ein Bodenbelag mit R λ,B = 0,00 m 2 K/W und für die<br />
übrigen Wohnräume ein Bodenbelag mit R λ,B = 0,10<br />
m 2 K/W angenommen.<br />
Um an keiner Stelle des Raumes die maximal zulässige<br />
Oberflächentemperatur von 29° C zu überschreiten, sollte<br />
das <strong>System</strong> mit maximal 80 - 85 W/m 2 ausgelegt werden.<br />
Wärmeleitwid. Spreizung Mittlere Wärmeleistung Mittlere Oberflächentemperatur<br />
Bodenbelag Heizwassertemp. t i =20°C t i =24°C t i =20°C t i =24°C<br />
R λ,B s t H,m q ti=20°C q ti=24°C t Fb,m,ti=20°C t Fb,m,ti=24°C<br />
m 2 K/W K °C W/m 2 W/m 2 °C °C<br />
0,00 5 35 59 43 25,5 28,1<br />
0,00 5 40 79 63 27,2 29,8<br />
0,00 5 45 99 83 28,8 31,5<br />
0,00 5 50 119 103 30,4 33,1<br />
0,00 5 55 139 123 31,9 34,7<br />
0,10 5 35 40 29 23,9 27,0<br />
0,10 5 40 54 43 25,1 28,2<br />
0,10 5 45 68 57 26,3 29,4<br />
0,10 5 50 82 71 27,4 30,5<br />
0,10 5 55 96 85 28,5 31,6<br />
Tabelle 1: Leistungstabelle <strong>System</strong> <strong>ECONOM</strong> <strong>flex</strong> , Gefachbreite 50<br />
Seite 6 THERMOLUTZ GmbH & Co. Heizungstechnik KG
Wärmeleitwid. Spreizung Mittlere Wärmeleistung Mittlere Oberflächentemperatur<br />
Bodenbelag Heizwassertemp. t i =20°C t i =24°C t i =20°C t i =24°C<br />
R λ,B s t H,m q ti=20°C q ti=24°C t Fb,m,ti=20°C t Fb,m,ti=24°C<br />
m 2 K/W K °C W/m 2 W/m 2 °C °C<br />
0,00 5 35 60 44 25,6 28,2<br />
0,00 5 40 81 64 27,3 30,0<br />
0,00 5 45 101 85 28,9 31,6<br />
0,00 5 50 121 105 30,5 33,3<br />
0,00 5 55 142 125 32,1 34,9<br />
0,10 5 35 41 30 24,0 27,0<br />
0,10 5 40 55 44 25,2 28,2<br />
0,10 5 45 69 58 26,4 29,4<br />
Tabelle 2: Leistungstabelle <strong>System</strong> <strong>ECONOM</strong> <strong>flex</strong> , Gefachbreite 60cm<br />
Sollte der Wärmebedarf nicht gedeckt werden, so sind<br />
zusätzliche Heizflächen vorzusehen, oder es ist durch<br />
geeignete Maßnahmen (z.B. Erhöhung des<br />
Wärmeschutzes durch verbesserte Isolation) der<br />
Wärmebedarf des Gebäudes zu reduzieren.<br />
Volumenstrom, Druckverlust und<br />
maximale Heizkreislänge<br />
Zur Auslegung und Berechnung der Größe der<br />
Umwälzpumpe wird, in Abhängigkeit von der Wärmeleistung<br />
q und der Spreizung σ, der notwendige<br />
Massenstrom m für die jeweils ausgelegte Fläche A H F<br />
ermittelt<br />
Volumenstrom [l/h]<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 2 2 3 4 5 6 7 8 910 3<br />
Druckverlust [Pa/m]<br />
Abb. 11: Druckverlust Heizrohr THERMOLUTZ Diffu<strong>flex</strong>-S<br />
THERMOLUTZ GmbH & Co. Heizungstechnik KG<br />
mit<br />
wobei<br />
0,2<br />
( )<br />
A · q R ϑ - ϑ F o i u<br />
m = 1 + +<br />
H<br />
σ · c R q · R W u u<br />
1 s Ü<br />
R o = + R λ,B +<br />
α λ Ü<br />
q : Wärmeleistung pro Quadratmeter in W/m 2<br />
σ : Spreizung (Differenz zwischen Vor- und<br />
Rücklauf in K)<br />
und 1<br />
_<br />
α<br />
2 = 0,093 m K/W<br />
0,3<br />
0,4<br />
Fliessgeschwindigkeit [m/s]<br />
0,5<br />
0,6<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,9<br />
Seite 7
Die Summe der Wärmeleit- und Übergangswiderstände<br />
nach unten ist:<br />
mit<br />
R u = R λ,Dä + R λ,Decke + R λ,Putz + R α,Decke<br />
R α,Decke = 0,17m 2 K/W<br />
Die spezifische Wärmekapazität des Wassers beträgt<br />
c W = 4190 J/kgK<br />
Da die Angabe des Massenstroms mit der Einheit kg/<br />
s eine unhandliche Größe darstellt, kann der Massenstrom<br />
m H näherungsweise in die für die<br />
Pumpendimensionierung üblichere Darstellung des<br />
Volumenstromes V H mit der Einheit l/h umgerechnet<br />
werden:<br />
V H = m H · 3600<br />
Zur Berechnung des Druckverlustes muß zunächst die<br />
Gesamtrohrlänge der auszulegenden Fläche bestimmt<br />
werden. Da hierbei die Gefachbreite der Holzbalkendecke<br />
eine Rolle spielt, können für das <strong>System</strong> THERMOLUTZ<br />
<strong>ECONOM</strong> <strong>flex</strong> überschlägig ca. 9m Rohr/m 2 in Ansatz<br />
gebracht werden. Zusätzlich müssen die Rohrlängen der<br />
Zuleitungen vom und zum Heizkreisverteiler<br />
mitgerechnet werden.<br />
Die so ermittelte Gesamtrohrlänge L Rohr,ges wird nun durch<br />
die Anzahl der für diese Fläche verwendeten Heizkreise<br />
geteilt.<br />
L Mittel,HK = L Rohr,ges /Anzahl Heizkreise<br />
Um den Volumenstrom pro Heizkreis zu ermitteln, muß<br />
der Gesamtvolumenstrom V H durch die Anzahl der<br />
Heizkreise dividiert werden.<br />
V Mittel, HK = V H /Anzahl Heizkreise<br />
Mit dieser Angabe kann der Druckverlust pro Meter für<br />
das THERMOLUTZ DIFFUFLEX Heizrohr im<br />
Druckverlustdiagramm (Abb. 11) abgelesen werden.<br />
Um den gesamten Druckverlust für den Heizkreis zu<br />
ermitteln, ist der aus dem Diagramm abgelesene Wert<br />
mit der mittleren Heizkreislänge zu multiplizieren.<br />
Δp Mittel,HK = Δp Diagramm · l Mittel,HK<br />
Es ist darauf zu achten, daß die maximale Länge eines<br />
Heizkreises 90 m nicht übersteigt, da sonst der<br />
Druckverlust im Heizkreis zu groß werden würde. Die von<br />
der Umwälzumpe aufzubringende Förderhöhe muß,<br />
außer dem Druckverlust für die einzelnen Heizkreise,<br />
zusätzlich die Druckverluste im Verteiler, in den Regulierund<br />
Rücklaufventilen sowie die Druckverluste in den<br />
Zuleitungen, Mischern und Kesseln abdecken.<br />
Trittschallschutz<br />
Beim Schallschutz einer Decke sind zunächst zwei Formen<br />
der Schallübertragung zu unterscheiden:<br />
� Trittschallübertragung<br />
� Luftschallübertragung<br />
Bei der Trittschallübertragung wird die Decke beim<br />
Begehen in Schwingung versetzt, die nach unten in den<br />
darunter befindlichen Raum abstrahlt. Bei der<br />
Luftschallübertragung wird durch Sprache, Radio,<br />
Fernsehgeräte usw. erzeugter Luftschall durch<br />
Schwingung aller an den Raum angrenzenden Bauteile<br />
an die benachbarten Räume weitergeleitet.<br />
Bei Deckenkonstruktionen muß sowohl ein bestimmter<br />
Luft- als auch ein bestimmter Trittschallschutz<br />
eingehalten werden. Beide Anforderungen hängen sehr<br />
eng zusammen, so daß man bei der Festlegung der<br />
Schallschutzmaßnahmen von Holzbalkendecken<br />
vereinfacht sagen kann, daß ein ausreichender<br />
Luftschallschutz dann gegeben ist, wenn die<br />
Anforderungen an den Trittschallschutz erfüllt sind.<br />
Grundsätzlich unterscheiden sich Holzbalkendecken im<br />
Trittschallschutzverhalten erheblich von<br />
Deckenkonstruktionen in Massivbauweise. Die<br />
Anforderungen an den Trittschallschutz nach DIN 4109<br />
"Schallschutz im Hochbau" sind hierbei<br />
erfahrungsgemäß schwieriger einzuhalten. Das bei<br />
Holzbalkendecken typische Dröhnen wird durch die<br />
Anregung der Grundresonanz der gesamten Decke<br />
verursacht, die durch normales Begehen erzeugt wird.<br />
Da die Holzbalkendecken üblicherweise eine fest mit den<br />
Balken verschraubte obere Schale haben, wird eine<br />
punktförmige Trittschallanregung großflächig in die<br />
Balken und die untere Schale im tieffrequenten Bereich<br />
eingeleitet.<br />
Seite 8 THERMOLUTZ GmbH & Co. Heizungstechnik KG
Der Trittschallschutz ist bei starrer Anbringung der oberen<br />
und unteren Schale bekanntermaßen sehr gering. Der<br />
früher übliche Zwischenboden mit Lehm- oder<br />
Sandschüttung brachte durch die Flächengewichtserhöhung<br />
nur eine geringe Verbesserung. Eine<br />
schwimmende Lagerung der oberen Schale auf den<br />
Holzbalken bewirkt eine geringfügige Verbesserung des<br />
Trittschallschutzes, aber durch die fehlende Masse der<br />
Konstruktion kann das Schwingungsverhalten der Decke<br />
nur unwesentlich verändert werden. Eine deutliche<br />
Verbesserung des Trittschallschutzes der Holzbalkendecke<br />
läßt sich nur durch eine schallschutztechnische<br />
Abkoppelung der unteren Deckenschale erreichen. Es<br />
wird hier eine direkte Schallübertragung ausgeschlossen<br />
und der Schall muß den Umweg über den mit einem<br />
Faserdämmstoff gefüllten Deckenhohlraum (der durch<br />
die Wärmedämmung der Fußbodenheizung ohnehin<br />
gegeben ist) nehmen. Eine Kombination von<br />
schwimmender Oberschale und schallschutz-technisch<br />
entkoppelter Unterschale liefert die besten Ergebnisse.<br />
Wird eine schwimmende Konstruktion mit dem <strong>System</strong><br />
<strong>ECONOM</strong>-<strong>flex</strong> nach Abb. 3 vorgesehen, müssen die<br />
Lagerhölzer, die schwimmend auf den Holzbalken<br />
gelagert sind, fest mit der tragenden Bodenplatte<br />
verschraubt werden. Dies ist zwingend erforderlich, da<br />
nur so ein Kontakt zwischen den Wärmeleitblechen und<br />
der Bodenplatte gewährleistet werden kann.<br />
Heizkreisverteiler<br />
Der THERMOLUTZ-Heizkreisverteiler HKGS aus Messing<br />
ist auf zwei Montagebügeln aus Aluminium<br />
schallgeschützt gem. DIN 4109 gelagert (Abb. 12). Er<br />
kann somit im THERMOLUTZ-Wandeinbaukasten WEK<br />
oder direkt an der Wand montiert werden.<br />
Der Verteiler besteht aus Vorlaufstamm mit Handregulierventilen<br />
und auswechselbarem Handrad sowie<br />
Rücklaufstamm mit absperrbaren Rücklaufverschraubungen<br />
und Einstellschraube zur Feinregulierung.<br />
An einem Ende befindet sich ein 1" AG<br />
Nippel, am anderen Ende ist ein Stopfen mit<br />
Inbusschlüssel angeordnet. Je nach ankommenden<br />
Leitungen kann der Stamm um 180° gedreht werden.<br />
Ventilabstand 60 mm, dadurch ausreichend Platz zur<br />
Montage mit Schraubenschlüsseln. Die Abgänge nach<br />
unten sind mit Klemmringverschraubungen 14,5 x 1,8<br />
mm ausgestattet, am oberen Ende der Verteilerstämme<br />
werden Handentlüftungsventile mit-geliefert. KFE-Ventile<br />
1/2" befinden sich außen und unten an den<br />
Verteilerstämmen. Mit 2 Satz Aufklebeetiketten für<br />
Kennzeichnung der einzelnen Heizkreise läßt sich der<br />
Verteiler beliebig bezeichnen. Serienmäßig liefert<br />
THERMOLUTZ GmbH & Co. Heizungstechnik KG<br />
THERMOLUTZ die Modelle HKGS 2 - 15 (für 2 - 15<br />
Heizkreise).<br />
Der Heizkreisverteiler kann werksseitig nach Kundenangaben<br />
mit elektrischen Stellantrieben für einzelne<br />
oder alle Heizkreise ausgerüstet werden. Ein späteres<br />
Nachrüsten mit elektrischen Stellantrieben ist möglich.<br />
Abb. 12: Heizkreisverteiler HKGS<br />
Wandeinbaukasten<br />
Zu den Heizkreisverteilern liefert THERMOLUTZ die<br />
passenden Wandeinbaukästen Typ WEK aus verzinktem<br />
Stahlblech, mit Tür, Verschluß und Halfenschienen zur<br />
Befestigung des Heizkreisverteilers (Abb. 13). Das<br />
Estrichabschlußblech ist in der Höhe verstellbar.<br />
Werkseitig sind 3 Standardgrößen der Wandeinbaukästen<br />
bei gleicher Höhe und variabler Tiefe vorgesehen.<br />
Die THERMOLUTZ-Wandeinbaukästen weisen eine<br />
Tiefenverstellung von 120 - 165 mm auf, um den Einbau<br />
den jeweiligen örtlichen Verhältnissen anpassen zu<br />
können. Für die elektrischen Stellantriebe ist bei jeder<br />
eingestellten Kastentiefe genügend Platz vorhanden.<br />
Die Frontseite der Wandeinbaukästen ist in der Tiefe vor<br />
dem Einbau variabel einzustellen. Die nachfolgende<br />
Tabelle zeigt die Einbaumaße und die Anzahl der<br />
Heizkreise für die jeweilige Größe der Wandeinbaukästen.<br />
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Abb. 13: Wandeinbaukasten WEK<br />
Wandein- Breite Höhe Anzahl<br />
baukasten mm mm Heizkreise<br />
Typ / Größe<br />
WEK / V45 450 720 2 - 4<br />
WEK / V60 600 720 5 - 6<br />
WEK / V80 800 720 7 - 10<br />
WEK / V100 1000 880 11 - 13<br />
WEK / V120 1200 880 14 - 15<br />
Regelung<br />
Da eine Fußbodenheizung als Flächenheizung ausgeführt<br />
ist, tritt der Effekt der sogenannten Selbstregelung in<br />
nahezu idealer Weise auf.<br />
Eine beheizte Fläche kann nur Wärmeleistung abgeben,<br />
wenn sie wärmer als das umgebende Medium (hier:<br />
Raumluft) ist. Entscheidend ist also die<br />
Temperaturdifferenz zwischen Raumtemperatur und<br />
der Oberflächentemperatur des beheizten Fußbodens.<br />
Die spezifische Wärmeleistung einer beheizten<br />
Fußbodenfläche pro m 2 wird durch die Formel<br />
ausgedrückt.<br />
q Fb = 8,92 · (ϑ Fb,mittel - t i ) 1,1<br />
Somit wird bei einer Erwärmung der Raumtemperatur<br />
von außen (z.B. Sonneneinstrahlung) die<br />
Temperaturdifferenz zwischen Raumtemperatur und<br />
der Oberflächentemperatur des Fußbodens geringer.<br />
Dadurch ergibt sich eine geringere spezifische<br />
Wärmeleistung pro m 2 . Das folgende Berechnungsbeispiel<br />
soll diesen Zusammenhang verdeutlichen:<br />
ϑFb,mittel ti = 26° C<br />
= 20° C<br />
q = 8,92 · (26° C - 20° C) Fb 1,1 = 79,7 W/m2 Nach Sonneneinstrahlung steigt die Raumtemperatur<br />
auf 22° C, die Fußbodentemperatur bleibt unverändert:<br />
ϑFb,mittel ti = 26° C<br />
= 22° C<br />
q = 8,92 · (26° C - 22° C) Fb 1,1 = 51,0 W/m2 Die Fußbodenheizumg gibt bei erhöhter<br />
Raumtemperatur weniger Leistung ab und regelt sich<br />
von selbst.<br />
Abb. 14: Raumthermostat RTH<br />
Mit der Neufassung der Heizanlagen-Verordnung vom<br />
1.6.94 wird gem. §7, Abschn. 2 in Wohnbauten eine<br />
Einzelraumregelung zwingend vorgeschrieben. Bei der<br />
Einzelraumregelung können über Raumthermostate<br />
(Abb. 14) die jeweiligen Heizkreise zu- oder abgeschaltet<br />
werden. Die am Verteiler befindlichen Ventile für die<br />
Heizkreise werden über thermoelektrische Stellantriebe<br />
(Abb. 15) betätigt. Die THERMOLUTZ Raumthermostate<br />
RTH sind werkseitig mit einer thermischen<br />
Rückführung ausgestattet, die bei Fußbodenheizungen<br />
Regelqualitäten von 0,2 °C ermöglichen. Pro<br />
Raumthermostat können maximal 8 Stellantriebe vom<br />
Typ STA-A angeschlossen werden.<br />
Zusätzlich zu der Einzelraumregelung muß gem.<br />
Heizanlagenverordnung die Vorlauftemperatur in<br />
Abhängigkeit von der Außentemperatur und der Zeit<br />
geregelt werden. Über die im Kessel integrierte Regelung<br />
wird abhängig von der Außentemperatur und der<br />
Seite 10 THERMOLUTZ GmbH & Co. Heizungstechnik KG
Abb. 15: Thermoelektrischer Stellantrieb STA<br />
Vorlauftemperatur die Kesseltemperatur gleitend geregelt.<br />
Der Außentemperaturfühler gibt über die eingestellte<br />
Heizkurve den Sollwert für den Regler vor, der die<br />
Vorlauftemperatur über den Vorlauffühler ständig<br />
kontrolliert. Unterschreitet das Heizwasser den Sollwert,<br />
schaltet der Brenner "Ein". Hat die Vorlauftemperatur<br />
den Sollwert um 5 bis 10 K überschritten, schaltet der<br />
Brenner wieder "Aus". Lastabhängig kann die tatsächliche<br />
Temperaturschwankung höher ausfallen. Um diese<br />
Schwankungen weitgehend zu eliminieren, sorgt eine<br />
nachgeschaltete Regelstrecke, die einen 3- oder 4-<br />
Wegemischer stetig regelt, für ein konstantes<br />
Vorlauftemperaturniveau. Die THERMOLUTZ<br />
Regelzentrale RZ integriert in kompakter Bauform alle<br />
Abb. 16: THERMOLUTZ Regelzentrale RZ<br />
THERMOLUTZ GmbH & Co. Heizungstechnik KG<br />
hydraulischen, elektrischen und elektronischen<br />
Komponenten, die für den Betrieb der Heizungsanlage<br />
wichtig sind. Insbesondere sind dies ein Pumpen-Mischer-<br />
Block mit Pumpe, 4-Wege-Mischer und bedarfabhängiger<br />
Bypaßmengenregulierung, Vorlauf- und<br />
Rücklaufthermometer, elektronischem Regler,<br />
Außenfühler, Vorlauffühler mit einstellbarem<br />
Temperaturwächter sowie Netzanschluß über Schuko-<br />
Stecker (Abb. 16).<br />
Weiterhin ist von THERMOLUTZ eine Kompakt-Etagen-<br />
Regelstation ERAM erhältlich, die in einem<br />
Abb. 17: Etagenregelstation ERAM<br />
Wandeinbaukasten aus Stahlblech den Heizkreisverteiler,<br />
einen Pumpen-Mischereinheit LISA sowie die digitale<br />
außentemperaturabhängige Regelelektronik enthält.<br />
Darüberhinaus sind serienmäßig ein Paßstück für<br />
Wärmemengenzähler, Kugelhähne und thermoelektrische<br />
Stellantriebe für Einzelraumregelung<br />
integriert (Abb. 17).<br />
Für eine optimale Regelung sollte die am Regler<br />
eingestellte Heizkurve möglichst gut mit der Kurve<br />
übereinstimmen, die für das jeweilige Gebäude und die<br />
zugehörigen Heizflächen erforderlich ist. Die für das<br />
Gebäude erforderliche Heizkurve hängt von weiteren<br />
Störgrößen, wie z.B. häufiges Auftreten von inneren<br />
Wärmequellen (Menschen, elektr. Geräte), ab. Bei gut<br />
wärmegedämmten Gebäuden mit zeitlich und örtlich<br />
eingeschränkter Beheizung (viele unterschiedliche<br />
Nutzer) ist die Außentemperatur nicht mehr allein die<br />
Seite 11
maßgebliche Größe für den momentanen Bedarf. Es ist<br />
naheliegend die Vorlauftemperatur nicht mehr in<br />
Abhängigkeit von der Außentemperatur, sondern von der<br />
tatsächlichen, aktuellen Last zu regeln. Es werden auf<br />
diesem Gebiet in naher Zukunft neue, intelligente<br />
Regelstrategien entwickelt, die das Ziel haben, die<br />
thermischen Eigenschaften des Gebäudes sowie das<br />
thermische Verhalten der darin lebenden Personen zu<br />
erfassen um aus den gewonnenen Erfahrungen eine<br />
optimale Sollwertvorgabe abzuleiten. Neue Technologien,<br />
wie Fuzzy-Logic, die Therorie der unscharfen Logik,<br />
werden hier eine entscheidende Vorreiterrolle spielen.<br />
Auswahlkriterien zur lastverteilenden<br />
Platte<br />
Bei der Auswahl der geeigneten lastverteilenden Platte,<br />
die auf die Oberseite der Holzbalken aufgebracht wird, ist<br />
darauf zu achten, daß die Platte die Verkehrsbelastungen<br />
zwischen den Holzbalken freitragend überbrücken muß.<br />
Es eigenen sich hierfür Holzdielungen sowie<br />
harzgebundene- und zementgebundene Spanplatten ab<br />
einer Stärke von 25 mm. Gipskarton- oder<br />
Gipsfaserplatten sind ungeeignet, da diese die notwendige<br />
Biege-Zugfestigkeit für eine freie Übertragung der Last<br />
nicht aufweisen.<br />
Der Wärmedurchgang der verwendeten Platte hängt von<br />
der Dichte des Materials ab. So haben z.B. Holzdielen<br />
aufgrund des hohen Luftporenanteils eine deutlich<br />
geringere Wärmeleitfähigkeit wie zementgebundene<br />
Spanplatten (bei Hartholz ca. 30% besser als bei<br />
Weichholz). Andererseits kann bei Auswahl einer<br />
geeigneten Holzdielung auf die Einbringung eines<br />
Oberbelags vezichtet werden, der im Regelfall einen<br />
zusätzlichen Wärmewiderstand darstellt. Es ist darauf zu<br />
achten, daß die Verlegefeuchtigkeit der Holzdielen bzw.<br />
Bodenplatte unter 9 % liegt. Bei höherer Verlegefeuchtigkeit<br />
ist für die Aufwölbung der Böden die<br />
Wasserdampfdurchlässigkeit des Oberbelags von<br />
entscheidender Bedeutung<br />
Eignung von Oberbelägen<br />
Als Bodenbeläge eignen sich besonders keramische Fliesen<br />
und Platten, Naturstein oder Marmor mit dem im<br />
Fliesen- und Plattenlegerhandwerk üblichen<br />
Dünnbettverfahren mit dauerelastischem Material.<br />
Auch elastische (PVC, Gummi, Linoleum) und textile<br />
Bodenbeläge, wie Teppichböden, sind geeignet. Bei<br />
textilen Bodenbelägen ist darauf zu achten, daß diese mit<br />
"geeignet für Fußbodenheizung" gekennzeichnet sind<br />
(Wärmedurchlaßwiderstand max. 0,15 m 2 K/W).<br />
Parkett sollte aufgrund des hohen Wärmedurchlaßwiderstands<br />
der tragenden Bodenplatte in<br />
schwimmender Verlegung nicht aufgebracht werden. Im<br />
Einzelfall kann Fertigparkett mit einem für<br />
Fußbodenheizungen erprobten und geeigneten Kleber<br />
direkt auf die Bodenplatte aufgebracht werden. Um die<br />
Fugenbildung im Parkett gering zu halten, sollte die<br />
Verlegefeuchtigkeit des Parketts nicht über 7 bis 8 %<br />
liegen. Bei entsprechender Luftbefeuchtung während der<br />
Heizperiode kann sichtbare Fugenbildung weitgehend<br />
vermieden werden (z.B. sollte bei einer Verlegefeuchtigkeit<br />
von 7 bis 8 % die relative Luftfeuchtigkeit nicht unter 45<br />
bis 50 % liegen). Drei Tage nach Verlegung des Fertigparketts<br />
kann die Fußbodenheizung eingeschaltet und<br />
täglich um 5 K bis zum Erreichen der angestrebten Vorlauftemperatur<br />
erhöht werden.<br />
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