GITTA KASTNER Katalog 6 (1974) - Münzen der Antike

22 f AKANTHOS, AR Tetradrachmon (15,69 g), in der ersten Hälfte des 5. Jhs. v. Chr.
geprägt. Vs: Löwe links greift Stier an; Punktierte Abschnittlinie, darunter Bogen.
Rs: Viergeteiltes Quadratum incusum. Vgl. SNG Rockett 1280. Sehr schön.
Obwohl Herodot (7, 125 ff.) von wilden Löwen berichtet, die die Kamele der durchziehenden Armee
des Xerxes angriffen, die Bevölkerung sie also kannte, hat das Münzbild damit nichts zu tun.
Es ist ein altbekanntes Siegelbild des vorderen Orients; der Löwe greift verschiedene Tiere,
nicht nur Stiere an. Ob und in wieweit der Kybelekult in Akanthos eine Rolle spielte und die Wahl
des Münzbildes beeinflußt hat, kann nicht unmittelbar nachgewiesen werden.
23 I NEAPOLIS, AR Triobol (1,75 g), etwa in der ersten Hälfte des 4. Jhs. v. Chr. geprägt.
Vs: Gorgoneion von vorn. Rs.: In vertieftem Kreis weibliches Köpfchen
rechts mit hochgebundenem Schopf, N-E-O-P. Vgl. SNG ANS (Burton Berry) 41.
BMC 17 ff. Sehr schön.
Die Stadt am Fuße des Pangaion-Gebirges, der Insel Thasos gegenüber, hat wegen ihrer Lage einige
Bedeutung. Die dargestellte Göttin mag der Artemis der Griechen entsprochen haben (vgl. Livius,
35,38). Sie erinnert an die Mutterstadt Eretria.
KÖNIGE VON MAKEDONIEN
24 \ ARCHELAOS I. (413-399 v. Chr.), AR Didrachmon (10,80 g). Vs: Junger männlicher
Kopf rechts. Rs : APX-E-AA-O Pferd rechts mit losem Zügel. Vgl. SNG Kop
503. Sehr schön/vorzüglich.
Archelaos führt eine wesentliche Neuerung in die makedonische Währung ein : er stellt sie auf persisches
Gewicht um, sicherlich um sich mehr nach Osten zu orientieren. Der Typ der Didrachmen,
das Pferd mit dem losen Zügel, bleibt erhalten.
25 t PHILIPPOS II. (359-336 v. Chr.), AV-Stater (8,57 g). Vs : Apollonkopf rechts mit
Lorbeerkranz. Rs: im Abschnitt: ΦΙΛΙΠΠΟΥ Biga mit Wagenlenker in schneller
Fahrt rechts. Links im Feld: Korn (?), vgl. Kat. J. Hirsch 34, 286. Zum Typ SNG
K0p 5 23 ff. Kleine Kratzer. Vorzüglich.
Philipp II. läßt die makedonische Währung entscheidend ändern. Seit 356 v. Chr. im Besitz der
reichen Goldminen im Pangaion-Gebiet, werden Goldstatere und kleinere Nominale in Serien ausgegeben.
Sie sind sehr verbreitet, genau wie seine Silbertetradrachmen. Das Gewicht der Goldmünzen
richtet sich nach dem attischen Fuß. Philipp wählt hellenische Bilder für seine Münzen: hier einen
der beliebtesten und bekanntesten panhellenischen Gott, Apollon und die Biga, vielleicht als
Hinweis auf einen Wagensieg in Olympia.
26 t ALEXANDER III. (336-323 v. Chr.), AV-Stater (8,55 g). Vs: Kopf der Athena
mit korinthischem Helm rechts. Rs: ΑΛΕΞΑΝΔΡΟΥ Nike links stehend mit
Aphlaston und Kranz. Links im Feld: Ähre, rechts Labrys. SNG K0p 632, Milet.
Kleiner Kratzer auf der Vs. sonst Stempelglanz.
27 f —, AV-Stater (8,51 g) Variante des vorigen, wie vorher, links im Feld Monogramm.
Fast vorzüglich.
28 î —, AR Tetradrachmon (16,58 g). Vs: Kopf des Alexander im Löwenfell rechts
Gegenstempel: BY auf einer Schiffsprora. Rs: ΒΑΣΙΛΕΩΣ - ΑΛΕΞΑΝΔΡΟΥ Zeus
thront nach links mit Langszepter und Adler auf der rechten Hand. Links im Felde :
Helm und Monogramm. Auf beiden Seiten Punktkreis. Vgl. L. Müller, Alexandre
450. Sehr schön.
29 t —, AR Tetradrachmon (16,53 g)· Vs: wie vorher. Rs: ΑΛΕΞΑΝΔΡΟΥ Darstellung
wie vorher. Links im Feld ΚΘ. L. Müller, Alexandre 1245. Feiner Stil. Sehr schöne
Erhaltung.
30 f —, Tetradrachmon (16,77 g) > Rhodos. Vs : wie vorher. Rs : wie vorher, links im Felde
ΑΓΑΘΑΡΧΟΣ/Rose, unter dem Thron PO. Punktkreis. L. Müller, Alexandre. Hohes
Relief. Sehr schön.
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