GITTA KASTNER Katalog 6 (1974) - Münzen der Antike

LUKANIEN
8 f METAPONT, AR Stater (7,61 g), um die Wende des 7/6. Jhd. geprägt. Vs : Erhaben
geprägte Kornähre, links ME ТАГ im erhabenen Punktkreis. Rs: Ähre und Punktkreis
inkus. S. P. Noe, NNM 32 (1927) Nr. 137. Sehr schön.
9 ψ —, AV x /e Stater (1,29 g), etwa 350-330 ν. Chr. geprägt. Vs: Kopf der Kore mit
Ährenkranz rechts Punktkreis. Rs : Ähre, links im Feld META. Vgl. W. Giesecke,
Italia Numismatica (1928), Taf. 13, G 3 u. Slg. de Luynes 449 (1/3 Stater). Fast
vorzüglich.
10 / —, AR Stater (7,77 g), etwa 350-330 ν. Chr. geprägt. Vs: Kopf des Leukippos mit
korinthischem Helm rechts, dahinter Löwenkopf. Rs : Ähre, rechts im Feld ΜΕΤΑ,
links auf Blatt Keule, darunter (A) MI SNG München 985. Sehr schön.
11 \ —, AR Stater (7,92 g), etwa 350-330 ν. Chr. geprägt. Vs: Kopf (der Demeter?)
rechts mit Stephane, dahinter Aphlaston (?). Rs: Ähre, links im Feld ΜΕΤΑ,
rechts im Feld HH. Das gleiche Stück bei J. Hirsch 26, 250 (3525.-M). Fast vorzüglich.
Metapont, um 680 v. Chr. gegründet, gehört zu den ältesten, achäischen Kolonien in Unteritalien.
Die Stadt liegt zwischen den Flüssen Kasuentos und Bradanos. Nach einer vernichtenden Niederlage
wurde sie von Sybaris aus (etwa Anfang 6. Jh. v. Chr.) unter Leukippos neu gegründet. Die Ähre
scheint das Zeichen der Stadt gewesen zu sein, wenn man Strabon (VI 1,15 = 264) richtig versteht.
Sie weist auf den Reichtum der Stadt wie auch auf den Kult der Demeter und der Koré hin.
12 f SYBARIS, AR 1 /s Stater (2,66g),um 560-510 v. Chr. geprägt. Vs: Zurückblickender
Stier links. Flechtbandkreis. Im Abschnitt VM. Rs: Darstellung und Flechtbandkreis
inkus. SNG München 115 9 fF. Sehr schön/vorzüglich.
13 f —, AR 1 /6 Stater (1,05 g), nach 44ο ν. Chr. geprägt. Vs : ΣΥΒΑ? Poseidon in Angriffshaltung
rechts. Rs: Stier rechts stehend auf einer Punktlinie, darüber VM. Vgl.
SNG Lloyd 455, der Stier steht dort nach links. Schön/sehr schön.
Sybaris wurde um 720 v. Chr. gegründet. Es entwickelte sich bald zu einer der reichsten achäischen
Kolonien. Die Stadt führte lange, ausgedehnte Kriege gegen Kroton, in denen sie 510 v. Chr. unterlag.
Eine Neugründung, wohl unweit des alten, uns vorerst noch nicht sicher bekannten Platzes erfolgte
443 v. Chr., doch mußten die Sybarioten an einen dritten Ort weiterziehen. Daran nahm
auch Poseidonia teil, so wird man das jüngere Stück hier mit der Poseidon-Darstellung verstehen.
Das alte Zeichen von Sybaris ist aber der Stier, wohl Sinnbild des Flusses Krathis. Die ältere
Prägung bis 510 v. Chr. ist inkus, eine Prägetechnik, die in Süditalien üblich war.
14 / THURIOI, AR Stater (7,89 g), um 440-420 ν. Chr. geprägt. Vs: Kopf der Athena
mit attischem Helm rechts, um die Kalotte Ölzweig. Rs: Stoßender Stier rechts, oben
ΘΟΥΡΙΩΝ/Ε im Abschnitt Fisch. SNG München 1174; vgl. zu den ältesten Serien
von Thurioi C. M. Kraay, NC 1958, 246". Sehr schön.
Thurioi wurde, wie Diodorus Siculus (12, 11) berichtet, 443 unter Athens Führung unweit des
alten Sybaris als gemeinsame griechische Siedlung gegründet. Es kommt bald zu großer Blüte, erleidet
durch Angriffe der Lukanier 390 v. Chr. einen Rückschlag (Diod. 14, 101), aber erst um die
Mitte des Jahrhunderts wird es entscheidend durch die aufkommende Macht der Bruttier geschwächt.
Das Münzbild illustriert die Gründungssituation : auf der einen Seite erscheint der Athenakopf, auf
der anderen der Stier von Sybaris.
BRUTTIUM
15 KAULONIA, AR Stater (7,93 g), um 480-388 ν. Chr. geprägt. Vs: Apollon Katharsios
(?) steht in Angriffshaltung nach rechts. Links im Feld KAV, zwischen seinen
Beinen g. Punktkreis. Rs: Hirsch rechts, KAVLO. Vgl. S. P. Noe, NSt 9 (1958)
Group J.; vgl. SNG Kop 1715. Sehr schön.
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