11.02.2013 Aufrufe

GITTA KASTNER Katalog 6 (1974) - Münzen der Antike

GITTA KASTNER Katalog 6 (1974) - Münzen der Antike

GITTA KASTNER Katalog 6 (1974) - Münzen der Antike

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

54 t —, AR 1/2 Drachmon (2,06 g), in 3. Jh. v. Chr. geprägt. Vs: wie vorher. Rs: ΑΘΕ<br />

Eule in vertieftem Kreis von vorne stehend, um sie zwei Ölzweige. Vgl. J. N.<br />

Svoronos, Les monnaies d'Athènes (1923—26) Taf. 21,43. Fast sehr schön.<br />

Athens Währung gehört zu den bedeutendsten ihrer Zeit. Sie zeichnet sich durch konstante Münzbil<strong>der</strong><br />

aus, die zugleich komplementär sind : Athena und Eule, die Gottheit und das ihr zugeordnete<br />

Tier. Es ist interessant, daß in dieser Hochburg <strong>der</strong> Kunst und Kultur die Ausführung <strong>der</strong> <strong>Münzen</strong><br />

nicht verän<strong>der</strong>t wird. Man meint, dies geschieht um die weite Verbreitung <strong>der</strong> <strong>Münzen</strong> nicht<br />

durch die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bekannten Münzbil<strong>der</strong> zu gefährden. Die zahlreichen kleinen Nominale<br />

werden im Bilde varriert, hier ζ. B. das Hemidrachmon mit vertieftem Kreis, zwei Zweigen und<br />

Eule in an<strong>der</strong>er Haltung: eine Verwechslung wird damit unmöglich. Die Datierung zumal, <strong>der</strong><br />

reichen älteren Serien <strong>der</strong> »Eulen« - wie man sie nannte -, ist im Einzelnen noch immer umstritten.<br />

KORINTHOS und seine KOLONIEN<br />

55 KORINTHOS, AR Stater (8,49 g), etwa 386-307 ν. Chr. geprägt. Vs: Kopf <strong>der</strong><br />

Athena mit korinthischem Helm mit Kranz links, hinter dem Kopf Pflug.<br />

Rs: Pegasos links fliegend, unten 9. Vgl. O. Ravel, Les »poulains« de Corinthe 2<br />

(1948) V. Per. 3. Ser. 1008 ff, aus <strong>der</strong> jüngeren Phase. BMC 256. Vorzüglich.<br />

56 j/ LEUKAS, AR Stater (8,35 g), etwa im 2.-3. Viertel 4. Jh. v. Chr. geprägt. Vs:<br />

Kopf wie vorher ohne Kranz, AEY, dazwischen Epheublätter, das Incusum noch<br />

sichtbar. Rs : Links fliegen<strong>der</strong> Pegasos, unten Л. BMC 40. Sehr schön.<br />

57 / AMBRAKIA, AR Stater (8,47g), etwa 360-338 v.Chr. geprägt. Vs: wie vorher,<br />

rechts im Felde Statue des schlangenwürgenden Herakleskindes. Rs : Pegasos rechts<br />

gehend, unten A. Vgl. O. Ravel, NNM 37 (1928) 136a. BMC 34. Sehr schön.<br />

58 / THYRRHEION, AR Stater (8,49 g), 350 bis nach З00 v. Chr. geprägt. Vs: Wie<br />

vorher, unter dem Kinn Θ, unter dem Halsabschnitt ΛΥ, hinter dem Kopf Ohrring.<br />

Rs: Links fliegen<strong>der</strong> Pegasos, darunter Θ. Vgl. SNG Kop 310. Vgl. BMC 10. Vorzüglich.<br />

Athens bedeutendste Rivalin Korinth baut ein Münzsystem auf, das den Stater in drei Teile teilt<br />

(im Gegensatz zur üblichen Zweiteilung), und dessen Münzbil<strong>der</strong> nicht geän<strong>der</strong>t wurden.<br />

Die Art <strong>der</strong> Darstellung ist frei und wird im Gegensatz zur älteren athenischen Eulenprägung laufend<br />

»mo<strong>der</strong>nisiert«. Die Darstellung bezieht sich auf die lokale Sage. Der Held Bellerophon versucht<br />

lange Zeit vergebens an <strong>der</strong> Quelle Peirene am Akrokorinth das göttliche Flügelpferd Pegasos<br />

zu zähmen. Athena Kallinitis schenkt ihm erst im Traume das goldene Zaumzeug, mit dem ihm das<br />

Werk gelingt. Wie alle bekannten und weit verbreiteten Währungen <strong>der</strong> <strong>Antike</strong>, werden auch die<br />

korinthischen Statere nach dem Münzbild benannt, man kennt sie als die »Fohlen« (πώλοι, so z. B.<br />

bei Pollux 9, 6,76). Die Kolonien haben stets das gleiche Münzbild.<br />

PELOPONNESOS<br />

59 f ELIS, AR Stater (11,70 g), etwa 343-323 ν. Chr. geprägt. Vs: Kopf des olympischen<br />

Zeus mit Lorbeerkranz rechts. Rs: Rechts stehen<strong>der</strong> Adler mit einer sich aufbäumenden<br />

Schlange in den Krallen, im Feld links Blitz und F, rechts A/H. Vgl. Ch.<br />

Seltman, The Temple Coins of Olympia (1921) Gruppe H. Von feinem Stil und<br />

sehr schöner Erhaltung.<br />

Ch. Seltman hat in <strong>der</strong> genannten Arbeit zeigen können, daß die Münzprägung <strong>der</strong> Landschaft<br />

Elis jeweils mit den olympischen Spielen in Zusammenhang steht. Er deutet den schlangenschlagenden<br />

Adler als Symbolbild des griechischen Kampfes gegen den Makedonier Philipp II. Dieses<br />

Bild ist keineswegs nur auf jene Zeit beschränkt; man bedenke auch, wie sehr gerade Olympia<br />

dem Philipp verbunden ist. Der Typ kann auch an<strong>der</strong>s und umfassen<strong>der</strong> erklärt werden.<br />

Ganz Elis war dem olympischen Zeus heilig. Wenn sein Adler ein Tier - einen Hasen o<strong>der</strong> eine<br />

Schlange - geschlagen hat, galt das stets als gutes Omen, als Zeichen herannahenden Sieges.<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!