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Der Karakorum-Highway mit dem Handbike (PDF, 4 - Escales-Verlag

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Abenteuer & Reisen: <strong>Karakorum</strong>-<strong>Highway</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Handbike</strong><br />

oft so auf der ersten Hälfte der gesamten Wegstrecke,<br />

wie wir bald merken.<br />

Gut 40 Kilometer weit kommen wir heute bloß. Es<br />

dämmert schon leicht, als wir plötzlich ganz unver<strong>mit</strong>telt<br />

unter <strong>dem</strong> gewaltigen Rakaposhi, beinahe 7800 Meter<br />

hoch, stehen. Von der Straßenbrücke geht es mehr oder<br />

weniger in einem Schwung über 6000 Meter hoch bis<br />

zum Gipfel, der im goldenen Licht der Abendsonne wie<br />

nicht zu dieser Welt gehörig herunterschaut. Wir stehen<br />

vermutlich unter der höchsten durchgehenden<br />

Steilflanke der Welt. Zum Glück steht da auch noch ein<br />

Hotel. Ich bin wirklich müde.<br />

Am nächsten Tag geht es weiter, immer <strong>dem</strong> Hunzafluss<br />

folgend, nach Karimabad. Ein schöner Ort, drum<br />

residierte dort lange der Mir von Hunza, der Landesfürst,<br />

der sich das Fortkommen gern <strong>mit</strong> einem<br />

Privathubschrauber erleichterte. Das Hotel ist nett, ein<br />

Garten <strong>mit</strong> Wiese und schöner Aussicht, besonders auf<br />

den Ultar, einen Siebentausender direkt oberhalb. Zu<br />

den Hotels im Hunzatal ist grundsätzlich zu sagen, dass<br />

man immer wieder ganz ordentliche vorfindet, die<br />

durchaus unseren Standards genügen, wenn man bereit<br />

ist, die für dortige Verhältnisse sehr hohe Summe von<br />

zehn bis 15 Euro (für viele dort ein halber Monatslohn)<br />

pro Übernachtung auszugeben. Ich bin reichlich fertig<br />

und schlafe am Nach<strong>mit</strong>tag auf einer Matte im Gras.<br />

<strong>Der</strong> dritte Tag beginnt <strong>mit</strong> einer langen Steigung. Die<br />

Landschaft ist wirklich großartig. Durch eine Schlucht<br />

<strong>mit</strong> gewaltigen Dimensionen führt die Straße, die Berge<br />

ringsum sind immerhin sechs- bis siebentausend Meter<br />

hoch. Immer wieder meint man, dass es gleich nicht<br />

mehr weitergehen kann und die Welt zu Ende sein<br />

muss, und bald darauf weitet sich das Tal, es wird wieder<br />

grün, Felder tauchen auf, Dörfer. Heute kommen wir bis<br />

zum 2600 Meter hoch gelegenen Passu im Gebiet des<br />

Batura. Im Ort Gul<strong>mit</strong> wenige Kilometer vor unserem<br />

Rollstuhl-Kurier 1/2009<br />

Seltsames Gefährt im Hunzatal.<br />

- 52 -<br />

Ziel erreicht ein Gletscher fast den Talboden. Rau wirkt<br />

hier alles. Ziemlich nah liegen Dutzende Kilometer lange<br />

Gletscher, die sich von über siebentausend Meter hohen<br />

Bergen talwärts ziehen.<br />

Das Handrad als Attraktion für die Kinder.<br />

Es findet sich eine ordentliche Unterkunft <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

klangvollen Namen "Hotel Ambassador". Finanzielle<br />

Zuwendungen eines nach Amerika ausgewanderten<br />

Familienangehörigen des Betreibers ermöglichten den<br />

Bau des Hotels aus soliden Granitsteinen. Am nächsten<br />

Tag ist ein Ruhetag angesagt. Bei bewölktem Wetter<br />

fahre ich am Nach<strong>mit</strong>tag doch noch los, um die Etappe<br />

des nächsten Tages zu verkürzen. Die anderen bleiben<br />

im Hotel bzw. gehen spazieren. Ganz allein fahre ich<br />

durch eine Landschaft, wie man sie sich wilder kaum<br />

vorstellen kann. Heftige Windböen peitschen mir<br />

Regentropfen ins Gesicht und wirbeln den Staub auf.<br />

Kaum noch Vegetation hält sich hier, Blockwerk und<br />

Schotter überall.

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