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analog 01-09 2 - Analogue Audio Association

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<strong>analog</strong><br />

Zeitschrift für <strong>analog</strong>e Musikwiedergabe € 9,50<br />

<strong>01</strong>.<strong>09</strong><br />

Schottische Eleganz<br />

Analog-Forum Krefeld<br />

Braun Quadro-Vorverstärker CSQ 1020<br />

AEG-Telefunken M15A<br />

Linn Ittok und Ekos


12 A A A<br />

Gelungene<br />

Veranstaltung<br />

Abwechslungsreicher Auftritt der AAA in Krefeld<br />

ANALOG 1/20<strong>09</strong><br />

Die Analog <strong>Audio</strong> <strong>Association</strong> lud am 1. und 2. November 2008 zum 22. Analog Forum in Krefeld ein. Die nun<br />

zum zweiten Mal in der niederrheinischen Stadt ausgetragene Veranstaltung war die bisher größte ihrer Art<br />

und lockte scharenweise Besucher ins dortige Novotel. Es gab ein selten großes Angebot rund um die <strong>analog</strong>e<br />

Musikwiedergabe und -aufnahme.<br />

K R E F E L D


ANALOG 1/20<strong>09</strong><br />

Erster Anlaufpunkt: AAA-Infostand im Hotelfoyer Die „Arbeitstiere“ im großen Vortragsraum: Acoustic Solid 111 (l.)<br />

und Transrotor Celino – bereitgestellt durch Knopf HiFi<br />

Aber alles der Reihe nach. Im Eingangsbereich wurden die<br />

Besucher von Mitgliedern unseres Vereins begrüßt, die dazu<br />

einen Informationsstand aufgebaut hatten, an dem auch ein<br />

bestens ausgearbeitetes Programmheft Auskunft über alle Veranstaltungen<br />

und Aussteller gab.<br />

Nach einem kurzen Begrüßungstalk mit unserem 1. Vorsitzenden<br />

Rainer Bergmann und dem Dortmunder Stammtisch<br />

Veranstalter Karlheinz Vogler machte ich mich auf, die vielen<br />

<strong>analog</strong>en Pretiosen in Augenschein zu nehmen. Allerdings<br />

wurde mein Tatendrang nach ein paar Schritten schon wieder<br />

gestoppt. In die Hotellobby war eine fast kreisrunde Bar architektonisch<br />

sehr ansprechend integriert. Dort standen bereits<br />

einige mir bestens bekannte Vereinsmitglieder und Forumsteilnehmer<br />

und luden zu einer kleinen Pause mit Smalltalk ein,<br />

der ich gerne folgte. An einem Analog–Stammtisch wurde unter<br />

Teilnehmern und Besuchern außerhalb der Ausstellungsräume<br />

viel über das gemeinsame Hobby gefachsimpelt. Leider hatte<br />

ich nicht so viel Zeit, hier lange zu verweilen, da ich ja noch<br />

sämtliche Vorführungen besuchen wollte.<br />

Als erstes suchte ich den großen Salon 1 auf. In diesem führte<br />

die AAA ein buntes Programm rund um unser Hobby vor. Dies<br />

geschah in einer beachtlichen Taktfrequenz, nämlich stündlich.<br />

Eine hochgradig interessante Themenvielfalt sorgte dafür,<br />

dass ich allein hier den ganzen Tag hätte verbringen können,<br />

ohne Gefahr, mich zu langweilen. So begnügte ich mich damit,<br />

des öfteren vorbeizuschauen und aufmerksam den jeweiligen<br />

Dozenten zuzuhören. Im Folgenden gebe ich mal einen Überblick<br />

über die einzelnen Themen und Redner.<br />

Vorneweg: Alles zusammen war jede Minute des Verweilens<br />

wert und sehr interessant. Von Basisinformationen bis zu Tipps<br />

und Tricks aus dem Nähkästchen war alles dabei – sehr schön.<br />

Eröffnet wurde das Programm von Tom Schmitz und Norbert<br />

Bürger, die verschiedene <strong>analog</strong>e und digitale Tonträger vorführten<br />

und diese miteinander verglichen. Wie das Fazit auf<br />

einem Analog Forum ausgefallen ist, sollte allen Lesern klar<br />

sein. Danach wurden von Thomas Wöll und Tom Schmitz<br />

unterschiedliche Plattenspielerkonzepte gegenüber gestellt,<br />

bis Micha Huber die beiden ablöste und über die Probleme und<br />

Basisinformationen und Detailwissen: Norbert Bürger, Thomas<br />

Wöll, Tom Schmitz (v.l.) bedienten viele Interessen<br />

A A A<br />

Lösungen der mechanischen Schallplattenabtastung referierte.<br />

Dirk Sommer präsentierte sein neues Label “Sommelier du son“.<br />

Im dann folgenden Vortrag hatte sich Dr. Roland Schmenner ein<br />

überaus aktuelles und interessantes Thema ausgesucht: „Von<br />

der Maxi-Single zum 12“ Remix“. Anhand von vielen Musikbeispielen<br />

zeigte Roland den Weg von der kommerziellen Maxi-<br />

Single der 80er Jahre hin zu den ausgefeilten Remix-Konzepten<br />

aktueller Musik und beleuchtete die spezielle Ästhetik einer<br />

Musik, die fast ausschließlich auf Vinyl veröffentlicht wird.<br />

Dr. Schmenner führte dem Publikum als besonderes Schmankerl<br />

die erste jemals veröffentlichte 12“ Maxi vor. Natürlich<br />

blieb es nicht dabei, sondern es folgten zahlreiche andere aus<br />

schwarzem Gold gepresste Tonträger.<br />

Zum Thema “Optimal Platten waschen“ konnte Sven Berkner<br />

Wissenswertes beitragen und führte dies mit der Plattenwaschmaschine<br />

SB 1+ eindrucksvoll vor. Markus Bertram referierte<br />

über das häufi g unterschätzte Thema “Raumakustik“. Warum<br />

setzen sich so wenige begeisterte Hörer nicht mit der Raumakustik<br />

ihres Hörraumes auseinander? Hier wird wertvolles<br />

Potential verschenkt, das mit Equipment kaum aufzuholen ist.<br />

13<br />

13


14 A A A<br />

Fachmann für mechanische Schallplattenabtastung: Micha Huber Neues Label präsentiert: Michael Sommer<br />

Zu guter Letzt hielt Dr. Roland Schmenner noch einen Vortrag<br />

über Beethoven, Gewitter und den Blitzableiter – welcher die<br />

eigentümliche Besonderheit der Beethoven’schen Pastoralsinfonie<br />

vor dem Hintergrund kulturgeschichtlicher Entwicklungen<br />

aufzeigte. Dabei fi el mir auf, dass ich mich ein wenig mehr mit<br />

der Musiktheorie beschäftigen sollte.<br />

Nach so viel geballter Fachkompetenz wollte ich einfach nur<br />

ein bisschen entspannt Musik hören. Ich ging zum Salon 6, in<br />

dem TW Acustic und Phio ihre Komponenten aufgebaut hatten.<br />

Thomas Woschnik hatte seine Raven mitgebracht und Carsten<br />

Wendt stellte seine Phio-Kugelwellenhörner vor. Wisosys hatte<br />

einen Stand aufgebaut, an dem die unterschiedlichsten WSS-<br />

Kabel zu sehen waren. Die aufspielende Kette, an der übrigens<br />

der kleine Rabe anstatt des großen AC lief, tönte ganz vorzüglich.<br />

Der Raven One - bestückt mit zwei Tonarmen - zeigte, dass<br />

er durchaus mit den “großen“ Laufwerken mithalten kann und<br />

wurde durch die neue TW Acustic Phonovorstufe und die Air<br />

Tight Elektronik komplettiert. Die Phio Lautsprecher reihten sich<br />

nahtlos in die vorgegebene Performance ein. Ich hatte die TW<br />

Referierte über das häufi g unterschätzte Thema Raumakustik:<br />

Markus Bertram<br />

ANALOG 1/20<strong>09</strong><br />

Phonostufe bisher nur auf Bildern gesehen und muss gestehen,<br />

dass sie in Natura wesentlich imposanter ist. Die Komponenten<br />

standen auf den neuen Phio Gerätebasen. Diese bestehen aus<br />

einem Holzrahmen, in dem mehrlagig verschiedene Kunststeinmischungen<br />

vergossen werden. Obenauf sitzt eine geschliffene<br />

Edelstahlplatte. Alles zusammen genommen erzeugte diese<br />

Kette ein sehr homogenes und natürliches Klangbild – trotz der<br />

sicherlich nicht ganz einfachen räumlichen Gegebenheiten. Für<br />

viele Besucher war diese Vorführung eine der besten.<br />

Nach einer längeren Verweildauer und einem netten Plausch<br />

mit Thomas Woschnik begab ich mich zum Salon 9. In diesem<br />

wesentlich kleineren Raum als die vorherigen hatte Einstein<br />

seine Gerätschaften zur Vorführung aufgestellt. Neben dem<br />

bestens beleumundeten Einstein Vollverstärker und Lautsprechern<br />

von Marten Design erregten das aufgebaute Laufwerk<br />

und sein Tonarm meine Aufmerksamkeit. Wie sich im Gespräch<br />

mit Volker Bohlmeier von Einstein herausstellte, handelte es<br />

sich bei Laufwerk und Tonarm um Prototypen von Einstein,<br />

die demnächst, wahrscheinlich zur nächsten High End, offi ziell<br />

Bekanntes Gesicht auf AAA-Foren: „Plattenwäscher“<br />

Sven Berkner


ANALOG 1/20<strong>09</strong><br />

Smalltalk in der Vortragspause: Dr. Roland Schmenner und Lilo<br />

Hebel<br />

vorgestellt werden. Die technisch und auch optisch sehr ansprechende<br />

Kette kann man sich sehr gut in nicht so großzügig<br />

geschnittenen Wohnzimmern oder Hörräumen vorstellen. An<br />

der bekannten Einstein Phonostufe “The Turntable´s Choice“<br />

zeigten dann auch die beiden Probanden, welches Potential<br />

jetzt schon in ihnen steckt. Als kongenialer Partner verrichtete<br />

ein von Einstein getuntes Denon DL 103 seinen Dienst. Eine<br />

sehr gute, sehr harmonische und stimmige Vorführung. Den<br />

Räumlichkeiten genauestens angepasst wurde hier Musik präsentiert,<br />

die nichts vermissen ließ.<br />

Dieses musikalische Erlebnis im Ohr trieb es mich weiter in<br />

den Raum von Mal Valve. Wunderschön leuchteten die Röhren–Skulpturen<br />

bei Mal Valve. Hatte ich gerade noch die kompakten<br />

Abmessungen und das äußere Erscheinungsbild des<br />

Einstein Vollverstärkers genossen, so blieb mir der Mund offen<br />

stehen bei den geradezu schwelgerischen und im positiven Sinn<br />

barocken Formen der Mal Valve Verstärker. Geradezu opulent<br />

wird die Kette gezeigt und an den hauseigenen Lautsprechern<br />

vorgeführt. Unterstützt wurde das Ganze noch durch das vor-<br />

Klingt gut und sieht gut aus: TW Acustic Phonostufe<br />

Keine Angst vor „großen“ Laufwerken: Raven One<br />

Überzeugende<br />

Schallwandler:<br />

Phio Lautsprecher<br />

A A A<br />

geschaltete Rossner & Sohn Laufwerk GML 30 mit dem eigenem<br />

Tonarm SI 1.2, daran ein Transfi guration Aria Tonabnehmer.<br />

Ein idealer Partner. Diese Anlage ist defi nitiv nichts für<br />

beengte Wohnraumverhältnisse. Wer diese Geräte allerdings<br />

aufstellen kann, wird die dargebotenen Qualitäten nie mehr<br />

missen mögen.<br />

Auch eine wirklich beeindruckende und gute Präsentation.<br />

Übrigens ein paar Worte noch zu Rossner & Sohn, die in<br />

der letzten Zeit durch ihre Laufwerke auf sich aufmerksam<br />

gemacht haben. Rossner<br />

& Sohn haben sich bereit<br />

erklärt, ein exklusives<br />

AAA-Forumslaufwerk zu<br />

bauen, in welches der Input<br />

aller Teilnehmer dieser<br />

Aktion einfl ießen soll.<br />

Eine spannende Aufgabe.<br />

Darüber werden<br />

15<br />

15


16 A A A<br />

Immer gut gelaunt: Andreas Zierold von<br />

Andy‘s Vinyl Paradies<br />

Ein ganzer Raum nur für Schallplatten:<br />

Da Capo Verkaufsstand<br />

Sehr gut besucht: Uli Apels Workshops<br />

Wunderschöne Sammlung: Michael<br />

Fehlauers Tonarm-Schätze<br />

Immer gut eingeschenkt: Maggie Ehmanns-<br />

Miller vom Scotch Single Malt Circle<br />

wir in den nächsten <strong>analog</strong>-Ausgaben<br />

ausführlich berichten.<br />

Nach so viel Opulenz wollte ich mich<br />

nun ein klein wenig um meinen eigenen<br />

Vorrat an Vinyl kümmern. Gleich zwei<br />

große Säle, Forum 1 und 2, warteten<br />

nebeneinander mit etlichen Schätzen<br />

des schwarzen Goldes auf. Andy´s Vinyl<br />

Paradies und Da Capo hatten hier ihre<br />

Zelte aufgeschlagen. Im Forum 1 ergänzten<br />

zu Andy´s Vinyl noch Vidocq Musik,<br />

Darklab und Schallplatten Trajkovski das<br />

sehr gute Angebot.<br />

Hier konnte jeder nach Herzenslaune in<br />

alten und neuen Platten stöbern. Die Auswahl<br />

hochwertiger Platten war sehr gut.<br />

Ein großes Lob den Anbietern. Die einzelnen<br />

Kategorien waren mustergültig<br />

beschriftet. Eine thematische Navigation<br />

geriet somit zum Kinderspiel. Dadurch<br />

wurde die zielgerichtete Suche deutlich<br />

vereinfacht. Ich konnte leider nur einmal<br />

zuschlagen, aber die letzte LP der<br />

“Dub Side Of The Moon“ von den Easy<br />

Star All-Stars bei Da Capo musste ich<br />

einfach mitnehmen. Im Nachhinein eine<br />

richtige Entscheidung. Die Scheibe macht<br />

richtig Spaß und der Preis war auch sehr<br />

akzeptabel. Apropos Schallplattenpreise:<br />

Hier ist in letzter Zeit eine deutliche<br />

Preissteigerung bei Vinyl zu erkennen<br />

und es gab nicht wenige Forenbesucher,<br />

die angesichts der zu zahlenden Preise<br />

geschluckt haben und sich den ein oder<br />

anderen Kauf verkniffen haben.<br />

Den nächsten Raum teilten sich gleich<br />

mehrere Aussteller. Direkt am Eingang<br />

empfi ng, wie immer bestens gelaunt, Jörg<br />

Labza von Axxis Europe die Besucher.<br />

Axxis hat unter anderem den Vertrieb<br />

für die Tonabnehmer Kleinode von Phase<br />

Tech, Shelter und vor allem Koetsu.<br />

ANALOG 1/20<strong>09</strong><br />

Alles für die Tonbandfreunde: Frank Brattig<br />

von Darklab<br />

Wunderschön präsentiert, lagen die <strong>analog</strong>en<br />

Träume in den Vitrinen und weckten<br />

so manche Begehrlichkeit. Erfreulicherweise<br />

konnte man sich hier auch einmal<br />

die Verstärker von Air Tight aus nächster<br />

Nähe anschauen und sich über die technischen<br />

Daten aufklären und beraten lassen.<br />

Eine Neuheit wurde hier auch noch<br />

präsentiert: der neue Tonarm <strong>Audio</strong>base<br />

von Analog-Tools. Der <strong>Audio</strong>-Base ist ein<br />

einpunktgelagerter Tonarm mit Holztonarmrohr<br />

aus deutscher Herstellung. Das<br />

Armrohr ist aus durchgehendem Makassar-Ebenholz<br />

gefräst. Als Besonderheit<br />

besteht der Kern des Armrohres aus<br />

Messing und ist im vorderen Teil als Messingrohr<br />

ausgeführt und soll damit zwei<br />

Funktionen erfüllen. Zum einen ist somit<br />

das Phonokabel geschirmt, zum anderen<br />

hat sich der Verbund von Messing<br />

und Makassar-Ebenholz laut Hersteller<br />

als besonders wohlklingend erwiesen.<br />

Hier darf man auf die ersten Hörproben<br />

gespannt sein.<br />

Direkt neben Axxis hatte sich der Scotch<br />

Single Malt Circle mit einem Stand platziert<br />

und lud zum Verweilen ein. Tja, hier<br />

wurde auch für das leibliche - oder wohl<br />

besser hochgeistige - Wohl gesorgt. Während<br />

man für Bestellungen in der Lobby<br />

und Bar des Novotels schon etwas Geduld<br />

brauchte, war die Dame des Scotch Single<br />

Malt Circle, der sich zum ersten Mal auf<br />

dem Forum vorstellte, mit Rat und Tat<br />

schnell dabei. Bereitwillig wurden alle<br />

Details zum Thema Single Malt sehr<br />

kompetent erklärt. Es bot sich auch die<br />

Möglichkeit, etliche Hochgenüsse schottischer<br />

Brennkunst, die in reichhaltiger<br />

Anzahl vorhanden waren, an Ort und<br />

Stelle zu verkosten. So wurde dieser<br />

Stand schnell zum Anlaufpunkt für alle,<br />

die sich zwischendurch eine kleine Pause<br />

gönnen und mit Gleichgesinnten über<br />

die bisherigen Eindrücke fachsimpeln


ANALOG 1/20<strong>09</strong><br />

Noch Prototyp: Einstein-Laufwerk und<br />

-Tonarm<br />

wollten. Derjenige, der noch weiter nach<br />

ausgefallenen Platten stöbern wollte,<br />

wurde am Nachbarstand bei Fenn Music<br />

fündig und hätte bei <strong>Audio</strong>desksysteme<br />

Gläss seine neu erworbenen Schätze mit<br />

einer Plattenwaschmaschine per Ultraschall<br />

reinigen lassen können.<br />

Mein nächster Besuch galt nun dem<br />

Salon 4. Hier präsentierte Toningenieur<br />

Ulrich Apel das Mikrofon als Werkzeug<br />

des Toningenieurs: Klangbeeinfl ussung<br />

durch die Wahl der Mikrofone und deren<br />

Aufstellung. Anhand der Liveaufnahme<br />

einer Sängerin mit Gitarrenbegleitung<br />

wurden die Unterschiede deutlich<br />

gemacht und diese waren schon gravierend<br />

zu hören. In einem zusätzlichen<br />

Röhren-Workshop erörterte Uli Apel die<br />

These: Warmer Klang aus Röhren – nur<br />

weil sie geheizt werden? Viele von uns<br />

kennen ja Vorträge und Präsentationen<br />

oftmals als etwas langatmig und nicht<br />

gerade stimmungsvoll. Wer jemals das<br />

genaue Gegenteil erleben möchte, sollte<br />

sich dringend auf dem nächsten Forum<br />

seine Zeit auch für Uli Apel nehmen. Das<br />

große Interesse an seinen sehr informativen<br />

und kurzweiligen Vorträgen belegen<br />

die enormen Besucherzahlen bei<br />

Uli. Der Raum war, zumindest jedes<br />

Mal, wenn ich vorbeischaute, bis auf den<br />

letzten Sitz- und Stehplatz belegt. Großes<br />

Interesse fand auch die Vorstellung und<br />

Präsentation der Tonabnehmer Justagesoftware<br />

adjust+ durch Dr. Christian<br />

Feickert. Für viele Analogies dürfte diese<br />

Art der Tonabnehmerjustage eine große<br />

Hilfe sein.<br />

Auf dem Weg zurück zum AAA–Infostand<br />

fesselte die Tonarmsammlung von<br />

Michael Fehlauer die Aufmerksamkeit<br />

der Besucher. Ausgestellt in Einbauvitrinen<br />

des Hotels hatte Michael seine<br />

wunderschöne Sammlung präsentieren<br />

Nicht zu übersehen: Röhrenausstattung der<br />

Mal Valve Verstärker-Boliden<br />

können. Wahre Schmuckstücke und<br />

viel gesuchte Raritäten waren hier zu<br />

bewundern. Tonarme namhafter Hersteller<br />

wie Stax, SME, Micro Seiki, Fidelity<br />

Research, Sony, Zeta, SAEC, Toeschu,<br />

Grado und Grace waren vertreten. Aber<br />

auch die Produkte weniger bekannter<br />

Hersteller wie REK-O-KUT, Rion und<br />

Neat von Broadcast Japan und Tonarme,<br />

deren Hersteller nicht mehr genau zu<br />

ermitteln waren, wussten zu gefallen.<br />

Eine Sammlung, an der man sich nicht<br />

satt sehen konnte und die die Herzen der<br />

Besucher höher schlagen ließ. So viele<br />

feinmechanische Kunstwerke nebeneinander<br />

liegen zu sehen war alleine schon<br />

den Besuch wert.<br />

Nun eine kurze Rast am Analog-Stammtisch<br />

an der Bar eingelegt und nette<br />

Gespräche geführt, die mehrmals unterbrochen<br />

wurden von so manchem: „Ach<br />

du bist doch der XY aus dem AAA-Forum.<br />

Schön, dich einmal persönlich kennen<br />

zu lernen“. Danach ging es weiter in<br />

den anderen Flügel des Hotels, wo ich<br />

bei Loricraft <strong>Audio</strong> vorbeischauen wollte.<br />

Jedoch war man hier noch beim Aufbau.<br />

Einige Zeit später wurde ich allerdings<br />

mit einer sehr schönen Wiedergabe durch<br />

einen Garrard 3<strong>01</strong> mit neuem SME Arm<br />

und Lyra La Scala Tonabnehmer mehr<br />

als entschädigt. Im Raum daneben bei<br />

A Capella <strong>Audio</strong> Arts wurde wieder einmal<br />

deutlich, mit wie viel Liebe zur<br />

Musik Alfred Rudolph seine Vorführungen<br />

gestaltet. Zum Einsatz kamen<br />

an den Harlekin Lautsprechern ein<br />

A Capella Laufwerk mit 14“ Unify Tonarm<br />

von Clearaudio und La Musica Electronic.<br />

Fachlich kompetent erklärte Herr<br />

Rudolph, wie klangbeeinfl ussend selbst<br />

kleinste Details sein können und stellte<br />

eine herausragende Präsentation vor.<br />

Im Nachbarraum hatte die Frankfurter<br />

Elegante Front: Air Tight Verstärker<br />

Schön restauriert: Garrard 3<strong>01</strong> mit<br />

SME Arm von Loricraft<br />

A A A<br />

Man beachte die Plattentelleraufl age:<br />

A Capella Laufwerk mit 14“ Unify Tonarm<br />

von Clearaudio<br />

Gefälliges Design und guter Klang:<br />

Laufwerk von Design in der Beek<br />

17<br />

17


18 A A A<br />

Augenschmaus und Ohrenschmeichler: Laufwerk und Tonarm<br />

von Levindesign<br />

Klangliches High-Light in Mono: Thorens TD124 mit SME 3<strong>01</strong>2 an<br />

Omega Lautsprechern von Backes & Müller im Vintage Room<br />

Immer wieder faszinierend: Thales Tonarm, hier am Laufwerk<br />

Pythagoras von <strong>Audio</strong>stone<br />

ANALOG 1/20<strong>09</strong><br />

Hörgesellschaft ihre Gerätschaften aufgebaut. Die Präsentation<br />

fand unter dem Slogan “Smart HiFi – <strong>Audio</strong>phile Lösungen<br />

für kleine Budgets“ statt. Es ist schon erstaunlich, wie weit<br />

man auch mit bescheidenen Mitteln kommen kann. Besonders<br />

die recht schlanken Lautsprecher wussten zu gefallen. Leider<br />

wurde während meines Besuchs nur CD gehört. Eine Tür weiter<br />

schaute ich mir bei Euphonia Hifi die Marken Aqvox, Leema,<br />

Music Hall und PMC an, bevor es zu den Plattenspielern von<br />

Design in der Beek weiterging.<br />

Die Plattenspieler von Design in der Beek machten in kurzer<br />

Zeit viel Furore. Gefälliges Design und gute Klangqualität bei<br />

moderaten Preisen machen diese Plattenspieler zu einem echten<br />

Geheimtipp für Ein- und Wiedereinsteiger und vor allem für<br />

Leute mit dem etwas kleineren Geldbeutel. Die vorgetragene<br />

gute Performance bestätigte nachdrücklich diesen Anspruch.<br />

Gegenüber bei Frank Levin von Levindesign durfte ich <strong>analog</strong>e<br />

Klanggenüsse vom Allerfeinsten genießen. Das Laufwerk mit<br />

eigenem Tonarm von Frank ist nicht nur ein Augenschmaus,<br />

sondern auch ein wahrer Ohrenschmeichler. Die Elektronik von<br />

Bühler <strong>Audio</strong>research stand dem Gesamtpaket als kompetenter<br />

Partner in nichts nach. Sehr schön. Nach einem kurzen Plausch<br />

mit Frank Levin ging ich erst einmal in die AAA Lounge. Hier<br />

wurden Platten von unserer Edition Phönix, sowie unsere<br />

Vereinszeitschrift <strong>analog</strong> aus- und vorgestellt. Schallplatten<br />

diverser anderer Labels rundeten die Vereinsdarstellung in<br />

diesem Raum ab.<br />

Eine Tür nebenan hatte unser Verein einen so genannten<br />

Vintage Room eingerichtet. Hier konnten top erhaltene Laufwerke<br />

nebst Elektronik bestaunt und gehört werden. Als Stereo<br />

Laufwerk war ein Denon DP-80 mit dem DA–4<strong>01</strong>/DA-307<br />

Tonarm und DL-303/Ortofon MC Rohmann Tonabnehmer zu<br />

sehen. Ein Mono-Laufwerk komplettierte das Ganze mit einem<br />

Thorens TD124 – SME 3<strong>01</strong>2 – Denon DL102. Zu einer extrem<br />

wohlklingenden Einheit wurde dieses Ensemble durch den<br />

Vorverstärker Accuphase C-280L und die Lautsprecher Omega<br />

von Backes & Müller ergänzt. Die Oldies überzeugten mit ihrem<br />

Klang so sehr, dass diese Vorführung zu einem der klanglichen<br />

High-Lights dieser Veranstaltung wurde.<br />

Im Raum Mindfi eld erläuterte der Pianist Michael Decker Hörbeispiele<br />

quer durch die Musikgeschichte mit dem neuen Rack-<br />

Plattenspieler-System Pythagoras vom norwegischen Hersteller<br />

<strong>Audio</strong>stone. Der montierte Thales Tonarm fasziniert immer wieder<br />

aufs Neue und die Elektra Lautsprecher von Pawel Acoustic<br />

wurden befeuert von Verstärkern und der Phonostufe von Art<br />

<strong>Audio</strong> und <strong>Audio</strong> Tekne.<br />

Gegenüber bei Vidocq wurde schnell klar, wo die musikalischen<br />

Präferenzen lagen. Das direkt angetriebene Laufwerk<br />

von Vidocq, bestückt mit einem Tonarm von Robert Fuchs,<br />

schmetterte die Rock-Töne dermaßen durch die Vidocq Moni-


ANALOG 1/20<strong>09</strong><br />

Entspannend: <strong>Audio</strong> Note Kette Gelungener Aufftritt: Montegiro legno mit<br />

Lautsprechern von Marten Design<br />

tor FR Lautsprecher, dass das alte Rock´n Roller Herz wahre<br />

Freudensprünge machte. Freudensprünge vor allem, weil ich<br />

mich als ausgewiesener „Nicht-Jazz- und Nicht-Klassikhörer“<br />

manchmal sehr schwer tue mit der musikalischen Kost, die mir<br />

auf Messen und Foren angeboten wird. Aber zurück zu den<br />

Lautsprechern. Diese waren nicht, wie fälschlicherweise häufi g<br />

angenommen, mit Vintage Chassis bestückt, sondern in diesem<br />

Fall handelte es sich um eine Neuentwicklung aus den USA. FR<br />

(= Full Range) steht hier für einen 30er Bass-/Mitteltöner, der<br />

hart aufgehängt ist mit koaxialem Hornhochtöner. Das Boxengehäuse<br />

wird aus Massivholz gefertigt. Der Wirkungsgrad soll<br />

97db/1W/1m betragen.<br />

Roger Waters und Pink Floyd begrüßten mich nun bei <strong>Audio</strong><br />

Note. Die dargebotene Musik wurde an der fi rmeneigenen Kette<br />

wiedergegeben und lieferte ein ein sehr schönes und entspanntes<br />

Klangbild. Danach noch bei Montegiro vorbeigeschaut. Montegiro<br />

ist ein relativ neuer Schallplattenspielerhersteller aus<br />

Deutschland und hat vier Laufwerke im Angebot. Vorgeführt<br />

wurde mit dem schönen Laufwerk “legno“, welches optisch mit<br />

seiner abgerundeten Ecke und dem mit Klarlack versehenen<br />

Bambusholz sehr gelungen war. Ein montierter DaVinci Tonarm<br />

und Standlautsprecher von Marten Design rundeten den sehr<br />

gelungenen Auftritt ab.<br />

Zum Abschluss der Forumsbegehung kehrten viele Besucher<br />

noch einmal beim Whisky-Stand für einen letzten Absacker vor<br />

dem abendlichen Büfett ein. Wer danach noch fi t war, der konnte<br />

ein feines Jazz-Konzert mit dem schon erwähnten Pianisten<br />

Michael Decker nebst Band erleben. Dieses Konzert wurde von<br />

Uli Apel und Tom Schmitz mittels Neumann SM69 Studiomikrofon,<br />

eela S 120 VCA Mischpult und Telefunken M15 A<br />

Bandmaschine in bester Qualität mitgeschnitten.<br />

Alles in Allem eine sehr gelungene Veranstaltung unseres<br />

Vereins und ich darf ohne Übertreibung feststellen: Es war die<br />

bisher Beste. Da nun die Messlatte recht hoch hängt, dürfen wir<br />

mit Spannung und einer gewissen Vorfreude auf das nächste<br />

Analog Forum vom 31. Oktober bis 1. November 20<strong>09</strong> wieder<br />

im Novotel in Krefeld gespannt sein.<br />

Text: Andreas Lange<br />

Fotos/Abb.: Andreas Lange, Michael Fehlauer,<br />

Michael Vorbau, Klaus von der Gathen<br />

Festlicher Abschluss des ersten Tages:<br />

Rainer Bergmann erhebt das Glas<br />

A A A<br />

Jazz vom Feinsten: Michael Decker (li.) und<br />

Horst Couson<br />

Kompetent und hilfsbereit: Christoph Held,<br />

Corinna Bluhmki, Andreas Moll (v.l.)<br />

19<br />

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