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Tätigkeitsbericht

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2007<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong>


Joachim Reinalter<br />

Obmann<br />

Annemarie Kaser<br />

Direktorin<br />

Vorwort<br />

Die Entwicklung der Agrarmärkte im Jahr 2007 war turbulent und ungewöhnlich. Die<br />

EU war mit einer Milchknappheit konfrontiert – eine beispiellose Situation. Durch das<br />

geringe Angebot stiegen die Preise. Erstmals konnte mit den Handelsketten wieder über eine<br />

Preisanpassung diskutiert werden. Dies war jedoch in Italien viel schwieriger und die Preiserhöhungen<br />

wurden später wirksam als im benachbarten Ausland.<br />

Die steigenden Lebensmittelpreise riefen bei den Konsumentinnen und Konsumenten<br />

Alarmstimmung hervor. Politiker und Konsumentenschützer fühlten sich berufen einzugreifen<br />

und aufzurufen, die Lebensmittelpreise stabil zu halten. Interessanterweise war in<br />

diesen Diskussionen kaum die Rede vom Produzenten, welcher vom Erlös seines Produktes<br />

wirtschaften und leben muss. Eine Anpassung der Produktpreise war längst fällig. Noch nie<br />

waren Lebensmittel so billig und dabei qualitativ so hochwertig.<br />

Durch diese positive Marktentwicklung konnten erstmals seit Jahren wieder höhere<br />

Milchauszahlungspreise erwirtschaftet werden. Wermutstropfen sind dabei die stark<br />

angestiegenen Produktionskosten, vor allem die Futtermittelkosten, welche den Milchpreisanstieg<br />

zum Großteil wieder „auffressen“.<br />

Die Entwicklung im abgelaufenen Jahr hat gezeigt, dass die Märkte in Zukunft nicht mehr<br />

so stabil sein werden wie bisher. Man wird sich auf größere Schwankungen vorbereiten<br />

müssen. Aufgrund der Konkurrenz zwischen Nahrungsmittel- und Biomasseerzeugung wird<br />

der Stellenwert der Bergbäuerinnen und Bergbauern als Garanten für die Produktion von<br />

gesunden Lebensmitteln jedoch zunehmen, sodass sie zuversichtlich nach vorne schauen<br />

können.<br />

Von Seiten des Verbandes gibt es Erfreuliches zu berichten. Die Arbeiten zur Akkreditierung<br />

nach der Norm EN ISO/IEC 17025:2005 wurden im November 2007 durch das externe<br />

Audit vom DAP (Deutsches Akkreditierungssystem Prüfwesen) abgeschlossen. Die Labor-<br />

ergebnisse sind jetzt international vergleichbar und anerkannt. Dies zeichnet unser Labor<br />

aus und garantiert den Mitgliedsgenossenschaften eine optimale Dienstleistung.<br />

Ein herzlicher Dank geht an alle, die uns in diesem Jahr wiederum tatkräftig unterstützt<br />

haben, besonders dem Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder sowie den Landesräten Hans<br />

Berger und Dr. Werner Frick.<br />

Dem Verwaltungsrat danken wir für die sehr gute Zusammenarbeit. Gemeinsam konnte<br />

Vieles erreicht werden.<br />

Eine große Anerkennung verdienen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sind<br />

unermüdlich und mit vollem Eifer bestrebt, ihr Wissen und ihre Erfahrung einzubringen und<br />

sich für einen reibungslosen Ablauf der Dienstleistungen einzusetzen.<br />

Der Sennereiverband Südtirol wird sich auch im kommenden Jahr mit viel Engagement für<br />

die Belange der Südtiroler Milchwirtschaft einsetzen.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol | 3


Obmann<br />

Obmannstellvertreter<br />

Buchprüfer<br />

Direktorin<br />

Verwaltung<br />

Abteilung Rohmilchkontrolle<br />

Abteilung Lebensmittel<br />

Informationstechnologie<br />

Milcherzeugerberatung<br />

Beratung Almen u. Direktvermarkter<br />

4 |<br />

Verwaltungsrat<br />

Joachim Reinalter<br />

Georg Egger<br />

Alfons Alber<br />

Franz Hochrainer<br />

Franz Kaser<br />

Johann Gutwenger<br />

Peter Moriggl<br />

Peter Ladurner (Mitglied des Kontrollausschusses)<br />

Josef Villgrater (Mitglied des Kontrollausschusses)<br />

Wilfried Leitgeb (Präsident des Kontrollausschusses)<br />

Ferdinand Rainer<br />

Der Verwaltungsrat sowie der Kontrollausschuss haben sich zu je vier Sitzungen getroffen.<br />

Der Buchprüfer hat vier Überprüfungen vorgenommen.<br />

Das Team<br />

Annemarie Kaser<br />

Maria Pichler (75%)<br />

Christa Frizzi<br />

Samantha Endrizzi (19.02. - 30.04.2007 Krankheitsersatz;<br />

04.06. - 28.09.2007 Organisation Milchfest)<br />

Luis Kerschbaumer (Leiter)<br />

Konrad Wenter<br />

Paul Rassler (80%)<br />

Thomas Kerschbamer<br />

Markus Kofler<br />

Erich Pramstrahler<br />

Horst Hofer<br />

Franz Ausserer (60%)<br />

Herbert Hopfgartner<br />

Bianka Schwackenhofer (in Mutterschaft bis 16.11.2007)<br />

Simon Unterholzner (bis 29.06.2007 Mutterschaftsersatz)<br />

Gottlieb Mair (ab 16.07.2007)<br />

Erwin Santa (01.03.2007 - 31.10.2007)<br />

Andreas Österreicher (Leiter)<br />

Martin Lunger<br />

Franz Gufler<br />

Georg Matzneller (50%)<br />

Bianka Schwackenhofer (50% ab 01.12.2007)<br />

Markus Stärkle<br />

Michael Pichler (Leiter)<br />

Josef Obkircher<br />

Michael Joas<br />

Patrik Angerer<br />

Robert Kofler<br />

Bertram Stecher<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol


Allgemein<br />

Der Milchmarkt<br />

Als entscheidender Faktor für den Aufschwung an den Märkten im Jahr 2007 wird allgemein<br />

die weltweit steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Agrarrohstoffen angesehen.<br />

Dieser Trend hält weiter an. Die globalen Ursachen für die Trendwende sind unumstritten:<br />

Auf der einen Seite die wachsende Weltbevölkerung sowie die steigende Kaufkraft<br />

in Schwellenländern und auf der anderen Seite Stagnation oder gar Verknappung des<br />

Angebots durch naturbedingt stark schwankende Erntemengen, weitgehend abgebaute<br />

Lagerbestände, Ausbau der Bioenergiebranche und drastische Verteuerung der Rohstoffe.<br />

Als Folge davon haben der Weltagrarhandel und die Spekulation mit Agrarrohstoffen<br />

sprunghaft zugenommen.<br />

Für die Milchbranche war das Jahr sehr positiv. Weil schon seit längerer Zeit die Nachfrage<br />

nach Milchprodukten weltweit stärker als die Erzeugung gestiegen war und nicht mehr<br />

durch den Abbau von Beständen überbrückt werden konnte, sind die Preisbewegungen<br />

nach oben ausgelöst worden. Magermilchpulver wurde so teuer gehandelt wie nie zuvor,<br />

Butter so hoch bewertet wie zuletzt Anfang der achtziger Jahre. Da die Weltmarktpreise<br />

zeitweise die Preise in der EU überschritten haben, haben die Exporte auf den Weltmarkt<br />

als treibende Kraft für die Preissteigerungen auf dem Binnenmarkt gewirkt. Endlich zogen<br />

auch die Erzeugerpreise wieder an.<br />

Was den Milchmarkt betrifft, wird mit einer festen Tendenz gerechnet. Voraussetzung dafür<br />

ist jedoch, dass es zu keiner starken Ausdehnung des Angebots kommt und sich das Verbraucherverhalten<br />

nicht ändert, d.h. zu höheren Preisen die gleichen Mengen nachgefragt<br />

werden.<br />

Die Milchproduktionskosten sind aufgrund höherer Futtermittel-, Energie- und Flächenpreise<br />

spürbar gestiegen. Aufgrund des starken Anstiegs von 4 bis 6 Cent/kg Milch sind<br />

höhere Preise zur Aufrechterhaltung der Produktion dringend notwendig.<br />

Es ist zu erwarten, dass sich die Preise auf einem höheren Durchschnittswert einpendeln.<br />

Die weltweite positive Entwicklung hat die Nachfrage nach Milch stark belebt. Andererseits<br />

begrenzen überdurchschnittliche Futtermilchpreise, höhere Produktionskosten und ein<br />

schwacher US-Dollar das Angebot. Die Weltmarktpreise müssen zwangsläufig auf einem<br />

hohen Niveau verbleiben, damit die dynamische Nachfrage und das begrenzte Angebot ein<br />

neues Gleichgewicht finden.<br />

Im Jahr 2007 haben die Molkereien in der EU bei nahezu allen Milcherzeugnissen die<br />

Produktion ausgeweitet. Es wurde vor allem mehr Magermilchpulver, Butter und Käse hergestellt.<br />

Das stärkste Wachstum war am Käsemarkt zu beobachten. Der Motor dafür waren<br />

die EU-weit gestiegenen Käsepreise.<br />

Laut Angaben von ISMEA – AC Nielsen wurden in Italien 1,5 Mio. t Versandmilch importiert,<br />

um 13,63% weniger als im Vorjahr; knapp die Hälfte davon stammte aus Deutschland.<br />

Aufgrund des zeitweilig hohen Preises beträgt der wertmäßige Rückgang nur 1,58%. Der<br />

Import von abgepackter Milch (hauptsächlich aus Frankreich, Deutschland und Österreich)<br />

belief sich auf 420.286 t, das sind 10,15% weniger. Der Export von Käse ist um 3,36% auf<br />

245.075 t gestiegen. Die italienischen Haushalte haben um 4,15% mehr Joghurt gekauft<br />

als 2006, und zwar 319.206 t. Der Butterverbrauch ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,59%<br />

gesunken und betrug 37.908 t.<br />

In der EU hat die Teuerung bei den Lebensmitteln für einen Auftrieb der Verbraucher-<br />

preise gesorgt. Laut Angaben von Eurostat erhöhten sich die Preise für Nahrungsmittel und<br />

nichtalkoholische Getränke um 3,5%. Dabei war die Preissteigerung für Milch, Käse und Eier<br />

in Italien mit 2,3% gering im Vergleich zu Deutschland mit +4,9%, Österreich mit +8,3%<br />

und Ungarn mit 12,8%.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol | 5


Südtirol<br />

International<br />

Die Milchpreise<br />

Die Milchpreise<br />

Der durchschnittliche Milchpreis betrug 44,86 Cent/kg (ab Erfassungsstelle, bei natürlichen<br />

Inhaltsstoffen, inklusiv 8,8% Mwst. und Qualitätszuschlägen). Dies entspricht einer<br />

Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 4,415 Cent/kg bzw. 10,9%. In den Nachbarländern<br />

wie Deutschland und Österreich war der Anstieg leicht höher, da die Großhandelsketten die<br />

Preiserhöhungen rascher durchgeführt haben als in Italien, wo sie sehr schleppend verliefen.<br />

In dieser positiven Situation auf dem Milchmarkt zogen jedoch für die Milchbauern<br />

dunkle Wolken auf. Zur Freude der Getreidebauern stiegen nämlich auch hier die Rohstoffpreise<br />

stark an. Die Milchproduzenten wurden besonders hart von diesen explosionsartig<br />

steigenden Kosten getroffen, welche um durchschnittlich 55% anzogen.<br />

Die Milchpreissteigerung ist daher ein dringend notwendiger Ausgleich für die gestiegenen<br />

Produktionskosten. Hilfreich für die Bauern ist auch die Betriebsprämie. Die Auswertung<br />

der Buchführungsabschlüsse von Seiten des Südtiroler Bauernbundes zeigt deutlich, dass<br />

die öffentlichen Zuwendungen unverzichtbarer Bestandteil der Betriebseinkommen von<br />

Viehwirtschaftsbetrieben geworden sind.<br />

Die Tendenz für das Jahr 2008 ist positiv, da die gegen Ende des Jahres 2007 beim Handel<br />

erwirkten Preiserhöhungen erst im Jahr 2008 richtig greifen werden.<br />

Insgesamt wurden an die 5.700 Bauern 168,8 Mio. Euro ausbezahlt.<br />

Aus dem internationalen Preisvergleich des niederländischen Landwirteverbandes LTO<br />

geht hervor, dass die Erzeugermilchpreise im Jahr 2007 in der EU deutlich gestiegen sind.<br />

Im Schnitt ergab sich eine Erhöhung um ca. 14%. Die in der Erhebung berücksichtigten<br />

Molkereiunternehmen repräsentieren rund 50% der Milchproduktion in der EU-15.<br />

Während der Jahresschnitt der erhobenen Unternehmen bei 32,23 Cent/kg lag, zahlte die<br />

neuseeländische Molkerei Fonterra 23,84 Cent (im Jahr davor waren es nur 16,54 Cent).<br />

US-Milchverarbeiter zahlten ihren Lieferanten im Schnitt 32,12 Cent/kg und lagen damit fast<br />

exakt auf EU-Niveau. Im Jahr 2006 lag das US-Jahresmittel noch bei 23,47 Cent/kg.<br />

6 | <strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol


Quelle: LTO Niederlande, Basis<br />

Jahresanlieferung ab 500.000 kg,<br />

4,2% Fett, 3,4% Eiweiß,<br />

Keimzahl 25.000, Zellzahl 250.000,<br />

zweitägige Abholung, ohne Mwst.<br />

Die Anlieferung und Verarbeitung der Südtiroler Milch<br />

Unternehmen Land Milchpreis Cent/kg<br />

Friesland Foods Niederlande 33,54<br />

Campina Niederlande 33,83<br />

Milcobel Belgien 35,19<br />

Nordmilch Deutschland 32,17<br />

Humana Milch Union Deutschland 33,56<br />

Lactalis (Pays de la Loire) Frankreich 30,49<br />

Bongrain CLE (Basse Normandie) Frankreich 30,68<br />

Danone (Pas de Calais) Frankreich 31,81<br />

Kerry Irland 32,70<br />

Glanbia Irland 34,13<br />

Dairy Crest (Davidstow) Großbritannien 29,70<br />

First Milk Großbritannien 27,35<br />

Arla Foods Dänemark Dänemark 31,36<br />

Hämeenlinnan O. Finnland 37,12<br />

Sodiaal Frankreich 29,76<br />

Durchschnittlicher Milchpreis 32,23<br />

Laut Angaben von Assolatte betrugen die Rohmilchpreise in Italien für das Jahr 2007 bei<br />

natürlichem Fettgehalt und ohne Mwst. 34,322 Cent/kg (+7,02%) und in Österreich 33,962<br />

Cent/kg (+13,38%). Der durchschnittliche Erzeugerpreis in Deutschland lag laut ZMP im<br />

Mittel bei 33,46 Cent/kg (bei 3,7% Fett und 3,4% Eiweiß, ohne Mwst.). Dies übertrifft den<br />

Vorjahreswert um 21,8% oder 6,11 Cent.<br />

Der durchschnittliche Milchpreis in der EU 15 betrug 33,69 Cent/kg (+ 14,68%), in der EU 25<br />

war er 31,772 Cent/kg (+12,42%).<br />

Die Anlieferung und Verarbeitung der<br />

Südtiroler Milch<br />

Im Jahr 2007 kam es erstmals seit 1993 zu einem Rückgang der Milchanlieferung, und zwar<br />

um 3,2%. Von den 376.380.134 kg Milch waren 1,2% Biomilch. Zudem wurden 319.027<br />

kg Ziegenmilch übernommen, 68% mehr als im Vorjahr. Die Ziegenmilchproduktion wird<br />

immer professioneller durchgeführt und die Produkte sind sehr gefragt.<br />

Die Ursachen für den Milchmengenrückgang sind mehrere: aufgrund der ungünstigen<br />

Witterung hatten viele Bauern eine schlechte Grundfutterqualität, wegen der hohen<br />

Futtermittelkosten wurde keine Kuh zuviel im Stall gehalten sowie das Auflassen der Milchproduktion<br />

auf mehreren Höfen.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

| 7


Milchanlieferung<br />

Milchverarbeitung<br />

Die Anlieferung und Verarbeitung der Südtiroler Milch<br />

Die Südtiroler Milchwirtschaft ist nach wie vor kleinstrukturiert. Viele Bauern müssen daher<br />

ihren Hof im Nebenerwerb bewirtschaften.<br />

2006 2007 +/- %<br />

Milchanlieferung in kg 388.831.817 376.380.134 -3,2<br />

Erzeugnisse in l bzw. kg<br />

Frischmilch 22.427.042 22.913.556 2,2<br />

- davon Bio-Frischmilch 369.242 447.470 21,2<br />

UHT-Milch 24.432.000 21.214.000 -13,2<br />

Butter 2.775.593 2.774.706 -0,03<br />

Käse 15.520.320 15.273.025 -1,6<br />

Topfen, Ricotta, Mascarpone 2.891.292 3.625.915 25,4<br />

Joghurt 90.074.645 94.574.788 5,0<br />

- davon Bio-Joghurt 1.707.071 1.999.774 17,1<br />

Sahne 1.948.986 2.304.452 18,2<br />

Am Joghurtmarkt sind die Südtiroler Produzenten mit ihrer Kompetenz und Zuverlässigkeit<br />

gefragte Partner des Lebensmittelhandels. Dies zeigt sich an den jährlichen Zuwachsraten,<br />

welche auch im Jahr 2007 wieder erfreuliche 5% betrugen. Täglich werden in Südtirol<br />

8 | <strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol


Nach überstandenem<br />

Begutachtungsaudit hatten<br />

wir gut lachen<br />

Akkreditierung<br />

2 Mio. Becher Joghurt abgefüllt. Reiht man alle Becher der jährlichen Produktion<br />

aneinander, ergibt dies eine Länge von 52.000 km. Das ist mehr als der Erdumfang.<br />

Die Käseproduktion ist leicht gesunken. Aufgrund des gut verlaufenden Versandmilch-<br />

geschäftes wurden weniger ertragsschwache Produkte wie Grün-Grana und UHT-Milch<br />

produziert. Einen starken Zuwachs verzeichneten die Frischkäsesorten Mascarpone und<br />

Ricotta. Als Neuheit brachte Mila beim Mascarpone eine Light-Version mit reduziertem Fettgehalt<br />

auf den Markt.<br />

Die Frischmilch bewahrte trotz Konkurrenz von Billigprodukten aus dem Ausland<br />

ihre Marktposition. Sie erfuhr einen Zuwachs von 2,2%. Dies ist unter anderem<br />

dadurch möglich, dass neue Absatzgebiete außerhalb Südtirol für unser hochwertiges<br />

Produkt erschlossen werden konnten.<br />

Die Produktion von Butter blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil, jene von Sahne war<br />

steigend. Nach Jahren des leichten Rückganges ist dies sehr erfreulich.<br />

Der positive Trend bei den Bioprodukten hält weiter an. Die Produktion konnte stark<br />

gesteigert werden, auch wenn das Segment insgesamt mengenmäßig noch klein ist.<br />

Südtirols Milchhöfe und Sennereigenossenschaften sind wichtige Arbeitgeber. Sie beschäftigen<br />

813 Mitarbeiter. Im Jahr 2007 wurde ein Umsatz von 352.897.026 Euro erwirtschaftet<br />

(+ 4%). Im Vergleich dazu erwirtschaftet die italienische Milchwirtschaft insgesamt einen<br />

Umsatz von 14 Mia. Euro und hat 32.000 Angestellte.<br />

Akkreditierung des Labors nach<br />

EN ISO/IEC 17025:2005<br />

Im Sennereiverband Südtirol wurde unter der Federführung des Qualitätsbeauftragten<br />

Thomas Kerschbamer im Februar 2007 mit den Vorbereitungsarbeiten für die Akkreditierung<br />

begonnen. Es wurde ein Managementsystem eingeführt, das die Abläufe klar regelt. Das<br />

System gewährleistet, dass alle Tätigkeiten, die Auswirkungen auf die Qualität der<br />

vorgenommenen Untersuchungen haben, geplant, gesteuert, überwacht und nach dem<br />

aktuellen Stand der Technik durchgeführt werden. Am 20. und 21. November 2007 fand das<br />

Begutachtungsaudit durch das DAP statt und wir wurden von Prof. Hermann Frister und<br />

Frau Carina Bartsch auf Herz und Nieren geprüft. Bis auf ein paar kleinere Abweichungen<br />

war alles einwandfrei. Diese wurden innerhalb kurzer Zeit abgearbeitet, sodass wir am<br />

24.02.2008 die endgültige Akkreditierungsurkunde erhielten.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

| 9


10 |<br />

Milchgüteproben<br />

Der Anteil an Proben mit Zellzahlen<br />

über 400.000/ml hat sich erneut<br />

reduziert – ein Zeichen dafür, dass die<br />

Qualitätsbestrebungen greifen.<br />

Die Rohmilchkontrolle<br />

Die Akkreditierung ist die Garantie für die Unabhängigkeit, Neutralität und Integrität des<br />

Labors. Die Ergebnisse sind international vergleichbar. Die Akkreditierung war für uns<br />

sehr wichtig, da viele Handelsketten inzwischen nur mehr Analysenzertifikate von akkredi-<br />

tieren Laboratorien anerkennen. Ohne die Hilfe und den Einsatz aller Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter wäre das Projekt natürlich nicht realisierbar gewesen. Nur weil alle sich für die<br />

Qualität eingesetzt haben, ist unser Vorhaben geglückt. Ein herzlicher Dank an alle, ins-<br />

besonders aber an Thomas Kerschbamer, Luis Kerschbaumer und Andreas Österreicher.<br />

Die Rohmilchkontrolle<br />

Eine richtige Analyse ist sowohl bei den Milchgüteproben als Grundlage für die Qualitätsbezahlung<br />

der Rohmilch als auch bei den Leistungskontrollproben als Grundlage für die<br />

Zuchtwertschätzung die Grundvoraussetzung. Unser Bestreben ist daher auf eine korrekte<br />

und effiziente Abwicklung ausgerichtet.<br />

Täglich werden durchschnittlich ca. 3.000 Rohmilchproben in 2 Schichten analysiert.<br />

Probenspitzen sind montags und dienstags zu verzeichnen, da an diesen Tagen sehr viele<br />

Leistungskontrollproben aus dem Pustertal und Eisacktal kommen.<br />

Insgesamt wurden im Bereich der Rohmilchkontrolle 634.092 Proben angenommen. 51,9%<br />

davon sind Leistungskontrollproben.<br />

Milchgüteproben 273.469<br />

Leistungskontrollproben 329.339<br />

Privatproben 19.503<br />

Überprüfung der Milchsammelwagen 7.370<br />

Proben aus dem Bereich Milchprodukte 4.411<br />

Die Anzahl der Proben ist im Vergleich zum Vorjahr stabil.<br />

Die Milchgüteproben werden auf die Parameter Fett, Eiweiß, Gesamtkeimzahl, Zellzahl,<br />

Gefrierzahl, Laktose, fettfreie Trockenmasse, Hemmstoff und Harnstoff überprüft.<br />

Insgesamt wurden daher 2.065.269 Einzelergebnisse ermittelt. Von den 129.982 Hemmstoffproben<br />

waren 0,05% positiv. Die Hauptursache war wiederum die Verschleppung. Bei<br />

3.725 Proben (1,4% der Proben) wurden Unterschreitungen der Gefrierzahl festgestellt. Die<br />

Ursachen sind meist technisch bedingt.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol


Ergebnisweiterleitung<br />

Die Rohmilchkontrolle<br />

2007<br />

Mengenbereich<br />

Anzahl Proben Arithmetisches Mittel<br />

Keimzahl<br />

Arithmetisches Mittel<br />

Zellzahl<br />

1 - 50 kg/Tag 38.930 51 181<br />

51 - 100 kg/Tag 56.299 33 181<br />

101 - 250 kg/Tag 100.826 29 190<br />

251 - 500 kg/Tag 45.029 25 205<br />

501 - 1.000 kg/Tag 12.205 30 229<br />

>1.000 kg/Tag 2.589 32 242<br />

Die Lieferanten können die Ergebnisse jederzeit abrufen bzw. sie werden automatisch<br />

informiert, wenn neue Ergebnisse vorhanden sind. Immer mehr Bauernhöfe haben<br />

inzwischen einen Internetanschluss, sodass immer mehr Ergebnisse auf digitalem Weg<br />

verschickt werden. So gibt es 1.085 Lieferanten mit E-Mail-Abruf und 699 Lieferanten mit<br />

Fax-Abruf.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

| 11


12 |<br />

Der telefonische Anrufdienst (Milkphone)<br />

kann sowohl für die Milchgüteproben<br />

als auch für die Leistungskontrollproben<br />

genutzt werden. Es wurden 103.933 Anrufe<br />

verzeichnet, knapp 1% weniger als im<br />

Vorjahr. Der Grund dafür ist, dass im-<br />

mer mehr Lieferanten die automatische<br />

Datenübermittlung bevorzugen.<br />

Die Rohmilchkontrolle<br />

25,8% der Ergebnisse der Milchgüteproben und 79% der Ergebnisse der Privatproben<br />

werden als Vorabinformation automatisch an die Bauern verschickt.<br />

Versand Ergebnisse Milchgüteproben<br />

mittels Fax 28.351 (+5,7%)<br />

mittels Email 42.003 (+14,85%)<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

Versand Ergebnisse Privatproben<br />

mittels Fax 6.206 (+0,9%)<br />

mittels Email 4.082 (+8,9%)<br />

mittels SMS 39.595 (+8,1%)


Versteigerungsproben<br />

Proben für Sanitätseinheit<br />

Leistungskontrollproben<br />

Täglich sind Hunderte von Proben<br />

zu sortieren.<br />

Lieferantenüberwachung<br />

Die Rohmilchkontrolle<br />

Für die Tierzuchtverbände wurden im Vorfeld der Versteigerungen 2.113 Proben auf die<br />

Parameter Fett, Eiweiß, Laktose, Harnstoff und Zellzahl untersucht. Dies bietet den Käufern<br />

der Zuchtviehversteigerungen die Sicherheit, dass die Tiere bezüglich der Eutergesundheit<br />

überprüft wurden und Kühe mit Mastitis erkannt werden.<br />

Für die Sanitätseinheit wurden insgesamt 5.299 Proben abgefüllt, welche diese<br />

anschließend auf die Parameter IBR, Brucellose und Leukose untersucht. Somit müssen<br />

Blutproben nur mehr in jenen Betrieben gemacht werden, wo bei den Milchproben ein<br />

positives Ergebnis auftritt.<br />

Für die Vereinigung der Südtiroler Tierzuchtverbände wurden wiederum die Leistungskontrollproben<br />

sowie die Progesteron-Proben durchgeführt. Versand sowie Einholung der<br />

Probekisten erfolgt in Kombination mit den Milchsammelwagen. So können Synergien<br />

beim Transport genutzt und Kosten gespart werden.<br />

Unsere Aufgabe ist die Vorbereitung und der Versand der Probekisten, die manuelle<br />

Zuordnung der Proben sowie die Untersuchung der Proben. Die Proben werden auf Fett,<br />

Eiweiß, Zellzahl und Harnstoff untersucht. Die Ergebnisse werden an die Vereinigung<br />

weitergeleitet, welche die Daten für die Zuchtwertschätzung weiterverarbeitet. Die<br />

Information der Bauern über die Ergebnisse erfolgt durch den Sennereiverband. Ein<br />

herzlicher Dank geht an die Vereinigung für die gute Zusammenarbeit.<br />

Anzahl Leistungskontrollproben untersucht 329.339 (-1,5%)<br />

Versand Ergebnisse Leistungskontrollproben<br />

-mittels Fax 4.827 (+4,6%)<br />

-mittels Email 6.611 (+14,2%)<br />

Anzahl Progesteronproben untersucht<br />

Versand Ergebnisse Progesteronproben<br />

8.047 (+10,2%)<br />

-mittels Fax 278 (-13,6%)<br />

-mittels Email 212 (+8,7%)<br />

-mittels SMS 7.137 (+13,1%)<br />

Die Eigenkontrolle im Bereich der Lieferantenüberwachung wird für alle Mitgliedsgenossenschaften<br />

zentral vom Sennereiverband Südtirol abgewickelt.<br />

Um die Qualität der Rohmilch bei der Gesamtkeimzahl noch zu verbessern, wurde mit<br />

Jänner 2006 die Bewährungszeit von drei auf zwei Monate reduziert.<br />

Aufgrund der sehr strengen Qualitätsbezahlung ist es im Interesse eines jeden Bauern<br />

möglichst qualitativ hochwertige Milch abzuliefern, um einen angemessenen Milchpreis<br />

für seine Rohmilch zu erhalten.<br />

Dem Lieferanten wird ein dichtes Informationsnetz zur Verfügung gestellt, sodass er sich<br />

regelmäßig über die Analysenergebnisse der Proben informieren kann bzw. er über die<br />

automatischen Dienste wie Fax und Email informiert wird.<br />

Bei der Gesamtkeimzahl ist der Prozentsatz der zu sperrenden Lieferanten auf 0,24%<br />

gesunken, bei der Zellzahl mit 0,18% gleich geblieben. Die Verschärfung der Maßnahmen<br />

bei der Gesamtkeimzahl im Jahr 2006 zeigt Früchte.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

| 13


Die Rohmilchkontrolle/Milchprodukte<br />

Notifizierung und Ausschluss von der Milcherfassung: Gesamtkeimzahl<br />

Monat Anzahl<br />

Lieferanten<br />

Notifizierung und Ausschluss von der Milcherfassung: Zellzahl<br />

14 | <strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

2006 2007<br />

notifizierte<br />

Lieferanten<br />

gesperrte<br />

Lieferanten<br />

Anzahl<br />

Lieferanten<br />

notifizierte<br />

Lieferanten<br />

gesperrte<br />

Lieferanten<br />

Abs. % Abs. % Abs. % Abs. %<br />

Januar 5.745 69 1,20 14 0,24 5.641 76 1,35 17 0,30<br />

Februar 5.745 58 1,01 11 0,19 5.627 60 1,07 16 0,28<br />

März 5.736 83 1,45 11 0,19 5.616 57 1,01 9 0,16<br />

April 5.748 102 1,77 12 0,21 5.632 72 1,28 5 0,09<br />

Mai 5.741 144 2,51 16 0,28 5.633 82 1,46 16 0,28<br />

Juni 5.711 183 3,20 19 0,33 5.575 97 1,74 17 0,30<br />

Juli 5.391 174 3,23 20 0,37 5.267 87 1,65 19 0,36<br />

August 5.363 123 2,29 20 0,37 5.250 83 1,58 20 0,38<br />

September 5.512 142 2,58 17 0,31 5.395 72 1,33 15 0,28<br />

Oktober 5.601 100 1,79 15 0,27 5.451 68 1,25 13 0,24<br />

November 5.628 70 1,24 13 0,23 5.485 41 0,75 8 0,15<br />

Dezember 5.632 75 1,33 9 0,16 5.487 49 0,89 6 0,11<br />

Gesamt 67.553 1.323 1,96 177 0,26 66.059 844 1,28 161 0,24<br />

Monat Anzahl<br />

Lieferanten<br />

2006 2007<br />

notifizierte<br />

Lieferanten<br />

gesperrte<br />

Lieferanten<br />

Anzahl<br />

Lieferanten<br />

notifizierte<br />

Lieferanten<br />

gesperrte<br />

Lieferanten<br />

Abs. % Abs. % Abs. % Abs. %<br />

Januar 5.745 70 1,22 6 0,10 5.641 82 1,45 12 0,21<br />

Februar 5.745 74 1,29 4 0,07 5.627 57 1,01 11 0,20<br />

März 5.736 81 1,41 8 0,14 5.616 48 0,85 9 0,16<br />

April 5.748 53 0,92 9 0,16 5.632 41 0,73 7 0,12<br />

Mai 5.741 89 1,55 11 0,19 5.633 48 0,85 7 0,12<br />

Juni 5.711 99 1,73 13 0,23 5.575 74 1,33 12 0,22<br />

Juli 5.391 108 2,00 10 0,19 5.267 93 1,77 12 0,23<br />

August 5.363 111 2,07 9 0,17 5.250 108 2,06 8 0,15<br />

September 5.512 126 2,29 16 0,29 5.395 88 1,63 11 0,20<br />

Oktober 5.601 104 1,86 15 0,27 5.451 80 1,47 8 0,15<br />

November 5.628 100 1,78 8 0,14 5.485 56 1,02 12 0,22<br />

Dezember 5.632 78 1,38 12 0,21 5.487 69 1,26 9 0,16<br />

Gesamt 67.553 1.093 1,62 121 0,18 66.059 844 1,28 118 0,18


Milchsammelwagenüberwachung<br />

Die Rohmilchkontrolle/Milchprodukte<br />

Um eine korrekte Probeziehung durch die Milchsammelwagen garantieren zu können,<br />

wurden im abgelaufenen Jahr 149 Kontrollen zur Überprüfung der Genauigkeit und<br />

Verschleppung durchgeführt und im Falle von Abweichungen die entsprechenden<br />

Maßnahmen getroffen. 390 Kontrollen wurden zur Überprüfung der Reinigung abgewickelt.<br />

Zudem hat der Sennereiverband Südtirol 23 Reparaturen als metrischer Hersteller<br />

durchgeführt. Im Jahr 2007 wurden erstmals die Temperaturfühler überprüft, welche die<br />

Temperatur der Milch bei der Annahme messen. Dies ist notwendig, da immer mehr<br />

Milchhöfe Abzüge bei einer erhöhten Anlieferungstemperatur anwenden.<br />

Die Untersuchung der Milchprodukte -<br />

ein unerlässlicher Schritt für einen<br />

sicheren Genuss<br />

Damit die Konsumentinnen und Konsumenten von Südtiroler Milchprodukten mit ruhigem<br />

Gewissen sichere Milchprodukte genießen können, wurde im abgelaufenen Jahr wieder ein<br />

umfangreiches Untersuchungsprogramm von der Abteilung Lebensmittel abgewickelt. Die<br />

Verbraucher und somit auch die Handelsketten werden immer sensibler und stellen höchste<br />

Ansprüche an die Sicherheit der Lebensmittel. Daher ist eine Prozesskontrolle von der<br />

Rohmilch bis hin zum fertigen Produkt unumgänglich. Die Kontrolle des Arbeitsprozesses<br />

wird in der Regel in den Labors der Mitgliedsgenossenschaften selbst abgewickelt. Für<br />

das Milchprodukt, welches in den Handel geht, wird meist das Zertifikat einer neutralen<br />

Kontrollstelle verlangt. Unser Bestreben ist es, den Bedürfnissen unserer Mitgliedsgenossenschaften<br />

entgegenzukommen, sie zu unterstützen und jene Methoden anzubieten, die<br />

für sie wichtig und unentbehrlich sind.<br />

2005 2006 2007<br />

Produkte 15.194 14.131 13.666<br />

Mikrobiologische Untersuchungen 35.648 35.475 27.894<br />

Chemische Untersuchungen 19.192 16.010 16.574<br />

Physikalische Untersuchungen 7.716 6.572 6.634<br />

Sensorische Untersuchungen 10.077 7.907 6.799<br />

Untersuchungen insgesamt 72.633 65.964 57.901<br />

Die Anzahl der untersuchten Produkte ist in den letzten Jahren rückläufig, ebenso die<br />

Anzahl der mikrobiologischen Untersuchungen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich<br />

der Sennereiverband in Absprache mit den Mitgliedsgenossenschaften auf Spezialunter-<br />

suchungen konzentriert und die Routineuntersuchungen die Milchhöfe selbst durchführen.<br />

Durch diesen Rückgang wurde es möglich, weitere zeitaufwendige Referenzmethoden zu<br />

übernehmen. Zudem sind die Auflagen für die Akkreditierung im mikrobiologischen Bereich<br />

sehr hoch, dadurch fällt zusätzlich mehr Arbeit an.<br />

Bei 156 Proben wurde der Eiweißgehalt nach Kjeldahl ermittelt. Diese Referenzmethode<br />

ist sehr arbeitsaufwendig, dient jedoch der Einstellung der Routinegeräte. Der F.i.T.-<br />

Gehalt des Käses wurde bei 339 Proben untersucht, der Salzgehalt wurde bei 80 Proben<br />

analysiert. Abwasseruntersuchungen wurden 172 durchgeführt. 1.238 Proben wurden auch<br />

für die Überprüfung des Qualitätszeichens „Qualität Südtirol“ analysiert. Für die Almen<br />

wurden 346 Produkte untersucht, für die Direktvermarkter 478 Produkte.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

| 15


16 |<br />

Pathogene Keime<br />

Probiotische Keime<br />

Aflatoxin M1<br />

Rückstandsanalysen<br />

Milchprodukte/Die Milcherzeugerberatung<br />

Die Untersuchung auf pathogene Keime nimmt einen wichtigen Stellenwert ein. Die<br />

Abwesenheit solcher Keime im Milchprodukt ist die Grundvoraussetzung für den Verkauf.<br />

Untersuchungen pathogene Keime insgesamt 4.164<br />

Staphylococcus aureus 1.111<br />

Listerien 2.417<br />

Salmonellen 636<br />

Bacillus cereus 986<br />

Neben den Untersuchungen auf pathogene Keime und den Untersuchungen auf Standardkeime<br />

wie Hefen und Schimmelpilze sowie Coliforme wurden auch noch erwünschte<br />

Spezialkeime wie Lactobacillus acidophilus (88 Proben) und Bifidobakterien (162 Proben)<br />

analysiert.<br />

352 Sammelmilchproben wurden auf Aflatoxin M1 untersucht, wobei alle Ergebnisse weit<br />

unter dem Grenzwert lagen.<br />

Es wurde wiederum die Durchführung der Rückstandsanalysen auf Rohmilchbasis koordiniert.<br />

Dabei wurden von einem externen Labor folgende Parameter überprüft: Organo-<br />

chlorpestizide, Polychlorierte Biphenyle, Organophosphate, Avermectine, Benzimidazole,<br />

Blei, Cadmium und Quecksilber. Auch bei diesen Untersuchungen konnten keine<br />

Unregelmäßigkeiten festgestellt werden.<br />

Sich mit anderen messen<br />

Der Sennereiverband Südtirol nimmt regelmäßig an europaweit ausgeschriebenen Ringtests<br />

(Vergleichsprüfungen unter mehreren Laboratorien) für verschiedene Parameter teil, um<br />

seine Kompetenz und die Richtigkeit der Methoden zu überprüfen. Die Ringtests geben<br />

Auskunft darüber, ob mit der angewandten Arbeit auch das richtige Ergebnis ermittelt wird<br />

oder ob es systematische Abweichungen gibt.<br />

Es wird an Ringtests für folgende Parameter teilgenommen: Fett, Eiweiß, Laktose, Hemmstoff,<br />

Zellzahl, Gefrierpunkt, Harnstoff, ph-Wert, Salz, Trockenmasse, fettfreie Trockenmasse,<br />

Aflatoxine, Gesamtkeimzahl, Enterobakterien, Coliforme, E.coli, koagulasepositiver<br />

Staphylococcus aureus, Listeria spp., Listeria monocytogenes, Salmonellen, Lactobacillen,<br />

Hefen und Schimmelpilze.<br />

Für die Mitgliedsgenossenschaften intern organisierte der Sennereiverband Südtirol selbst<br />

zwei Ringtests.<br />

Die Milcherzeugerberatung<br />

Im Jahr 2007 wurden von den 5 Milcherzeugerberatern insgesamt 2.644 Betriebe besucht<br />

und beraten. Der größte Anteil in der Beratung nimmt die Kontrolle der Melkanlagen ein,<br />

gefolgt von Beratungen in Bezug auf Zellzahl und Keimzahl. Während eines Hofbesuches<br />

werden oft auch mehrere Bereiche beraten.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol


Beratungsgründe<br />

Melkmaschinenkontrolle<br />

Melkanlagenkontrolle<br />

Zellzahlberatung<br />

Die Milcherzeugerberatung<br />

Die Melkanlagen werden nach den Richtlinien DIN ISO 5707 und 6690 kontrolliert. Es ist<br />

zu beobachten, dass viele Anlagen nicht diesen Bestimmungen entsprechen. Bei der Hälfte<br />

der kontrollierten Anlagen wurden Mängel beobachtet. Ein großer Anteil der Fehler in den<br />

Melkanlagen ist auf die mangelhafte Wartung und unregelmäßige Überprüfung mit großen<br />

Intervallen der Anlagen zurückzuführen.<br />

Bei den 94 kontrollierten Neuanlagen zeigt sich hingegen, dass durch die verpflichtende<br />

technische Abnahme der Anteil der fehlerhaft installierten Anlagen leicht zurückgeht.<br />

Bei gut einem Drittel der Betriebe erfolgte eine Zellzahlberatung. In Zusammenarbeit mit<br />

den Tierärzten Dr. Gögele und Dr. Werther wurden 2007 insgesamt 7.920 laktierende Tiere<br />

mit dem Schalmtest kontrolliert. 51,8 % dieser untersuchten Tiere reagierten positiv, bei<br />

39,8 % der untersuchten Tiere wurden auch Viertelgemelksproben für eine Erregeranalyse<br />

mit entsprechendem Antibiogramm gezogen. Ursachen für erhöhte Zellzahlen sind nach wie<br />

vor hauptsächlich Fütterungsfehler. Verdorbene bzw. verschimmelte Futtermittel und falsch<br />

zusammengestellte Futterrationen spielen dabei eine große Rolle. Genauso werden aber<br />

auch die Melkarbeit und Melkhygiene oft vernachlässigt.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

| 17


18 |<br />

Beratung Gesamtkeimzahl<br />

Lacotocorder<br />

Auswertung der<br />

Reinigungsaufzeichnungen<br />

Die Milcherzeugerberatung<br />

2006 2007 +/- %<br />

Kontrollierte Betriebe 2.841 2.644 -6,9<br />

Gesamtanzahl der Kühe 37.869 33.427 -11,7<br />

davon mit Schalmtest kontrollierte 8.856 7.920 -10,6<br />

Schalmtest positive Tiere 4.464 4.101 -8,1<br />

Anzahl bakteriologischer Proben 3.645 3.136 -14,0<br />

Melkhygiene i.O. 77,7<br />

Melkroutine i.O. 77,6<br />

Zitzendesinfektion ja 40,2<br />

Fütterungsverhältnisse i.O. 76,4<br />

Haltung i.O. 75,7<br />

Stallhygiene i.O. 75,9<br />

in % der Betriebe<br />

22 % der Beratungen erfolgten wegen erhöhter Gesamtkeimzahlwerte. Fehlerhafte Reinigung<br />

und Kühlung sind die Hauptfaktoren für erhöhte Werte.<br />

Erstmals zum Einsatz gekommen ist 2007 der Lactocorder. Mit diesem Gerät lassen sich<br />

Milchflusskurven aufzeichnen und anhand dieser genaue Aussagen über die Effizienz der<br />

Melkarbeit machen. Dabei konnte beobachtet werden, dass die Melkzeiten/Kuh in den untersuchten<br />

Betrieben im Schnitt eher lang sind. Bei ca. 40 % der gemessenen Tiere konnte<br />

eine Melkzeit über 8 min festgestellt werden. Zurückzuführen ist das auf lange Blind- und<br />

Nachmelkphasen.<br />

Mit dam Lactocorder kann auch der Reinigungsverlauf von Melkanlagen überprüft werden.<br />

Hier stellte sich heraus, dass in vielen Betrieben eine Idealtemperatur der Reinigungs-<br />

lösung von 40°C nicht erreicht wird.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol


Auswertung der Parameter der<br />

Milchflusskurven<br />

Futtermittelkontrolle,<br />

Planungshilfen,<br />

Überprüfung<br />

Milchmengenmessgeräte<br />

Melkkurse, Vorträge<br />

Die Milcherzeugerberatung<br />

Parameter Lactocorder<br />

Gesamtgemelk (Messbeginn bis Messende) kg 11,4 3,3 6,2 20,7<br />

Höchster Milchfluss (innerhalb 22 sec) sec 3,3 1 1,6 5,1 > 2,5<br />

Zeit von Messbeginn bis 0,5 kg/min min 0,4 0,1 0,2 0,6 < 0,5<br />

Dauer der Hauptmelkphase min 5,2 1,9 2,7 9,4 < 6<br />

Dauer der Anstiegsphase min 0,6 0,3 0,1 1,3 < 1,3<br />

Dauer der Plateauphase min 2,2 1,3 0,1 4,9 4-5<br />

Dauer der Abstiegsphase min 2,4 1,2 0,6 5,8 < 2,5<br />

Dauer der Blindmelkphase min 1,5 1,5 0 5,4 2,2<br />

Durchschnittliches maschinelles Gemelk kg/min 1,7 0,6 0,7 4 > 2<br />

Bimodalität % 16,0<br />

Lufteinbrüche % 2,0<br />

Für die Überprüfung der gentechnikfreien Fütterung laut Landesgesetz Nr.1/2001 werden<br />

jährlich Stichproben gezogen. 2007 wurden 30 Kraftfutterproben gezogen und untersucht.<br />

Weiters wurden in 61 Betrieben Planungshilfen für Stallum- bzw. Neubauten durchgeführt.<br />

Im Auftrag der Vereinigung der Südtiroler Tierzuchtverbände kontrollierten die Milcherzeugerberater<br />

in 185 Betrieben 573 Milchmengenmessgeräte nach den internationalen<br />

Normen der ICAR auf ihre Genauigkeit.<br />

In den Landwirtschaftsschulen werden jährlich Melkkurse für die Schüler durchgeführt.<br />

In 25 Unterrichtsstunden werden die Schüler von der ersten bis zur dritten Klasse begleitet<br />

und in das Thema „Erfolgreiche Milchgewinnung“ eingewiesen. Weiters wurden verschiedene<br />

Vorträge zum Thema „Erfolgreiche Milchgewinnung“ abgehalten.<br />

Datum Stunden Ort Zielgruppe<br />

17.02.2007 1 Sarnthein Braunviehzuchtverein Sarntal<br />

Durchschnitt<br />

Februar 4 Fürstenburg Späteinsteiger<br />

01.03.2007 3 Tisens Junglandwirte<br />

30.03.2007 1,5 Ulten Ortsbauerngruppe<br />

Standardabweichung<br />

März 2 Passeier Ziegenmilchlieferanten<br />

April 5 Fürstenburg Sennerkurs<br />

Mai 4 Salern Sennerkurs<br />

Dezember 2 x 4 Dietenheim Späteinsteiger<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

Minimum<br />

Maximum<br />

Sollwerte<br />

| 19


20 |<br />

Ausbildung<br />

Programm Milchverarbeitungskurse<br />

2007 / 2008<br />

Fachgruppe<br />

Milchverarbeitung<br />

Alm- und Hofkäsereien<br />

Alm- und Hofkäsereien<br />

Gemeinsam mit den landwirtschaftlichen Fachschulen Südtirols wurde wiederum ein Kursprogramm<br />

für das Schuljahr 2007/2008 erarbeitet. Weiter ausgebaut wurde das Angebot an<br />

eintägigen Spezialisierungskursen. Sie dienen als Vertiefung in speziellen Bereichen und<br />

richten sich vor allem an praktizierende Direktvermarkter. Neu ist der Fürstenburger Sennenstammtisch,<br />

eine eintägige Veranstaltung, welche einen Erfahrungsaustausch zwischen den<br />

Sennen und die Aufarbeitung aktueller Fragestellungen ermöglichen soll.<br />

Veranstaltung Dauer Zielgruppe Anzahl<br />

Grundkurs Milchverarbeitung 3 Tage Bauern, Sennen,<br />

Interessierte<br />

3<br />

Aufbaukurs Milchverarbeitung 3 Tage Grundkurs-Teilnehmer 3<br />

Spezialitätenkurs Milchverarbeitung 2 Tage Aufbaukurs-Teilnehmer 2<br />

Almsennenkurs 10 Tage Almsennen 2<br />

Fürstenburger Sennenstammtisch 1 Tag Almsennen 1<br />

Ziegen- u. Schafmilchverarbeitung 3 Tage Bauern, Direktvermarkter,<br />

Sennen<br />

2<br />

Spezialisierungskurs Graukäse 1 Tag Sennen, Direktvermarkter 2<br />

Spezialisierungskurs Bergkäse 1 Tag Direktvermarkter, Sennen 1<br />

Spezialisierungskurs Schnittkäse 1 Tag Direktvermarkter, Sennen 1<br />

Spezialisierungskurs Frischkäse 1 Tag Direktvermarkter 2<br />

Exkursion Sennenkurs 1 Tag Teilnehmer des Sennenkurses 1<br />

Insgesamt: 19 Kurse (55 Kurstage, 440 Kursstunden)<br />

An der Oberschule für Landwirtschaft in Auer wurde außerdem ein Seminar für Lehrer zum<br />

Thema handwerkliche Schnittkäseherstellung angeboten (4 Kursstunden) und an der Fachschule<br />

Salern ein Seminar für Bäuerinnen zur einfachen Herstellung von Milchprodukten<br />

für Demonstrationszwecke in Schulen (4 Stunden).<br />

Die Fachgruppe Milchverarbeitung besteht seit rund 5 Jahren. Mitglieder sind die mit<br />

Milchverarbeitung befassten Fachlehrer der Landwirtschaftsschulen sowie Andreas Österreicher<br />

und Bertram Stecher vom Sennereiverband Südtirol. Bei den regelmäßig stattfindenden<br />

Treffen geht es insbesondere um die Aufarbeitung von Sachthemen und didaktischen<br />

Aspekten, die Durchführung von Versuchskäsungen, das Bereitstellen von fachlich fun-<br />

dierten Unterlagen, die interne Weiterbildung sowie die Organisation der entsprechenden<br />

Kurse. Die Tätigkeit der Fachgruppe im Schuljahr 2007/2008 lässt sich folgendermaßen<br />

zusammenfassen:<br />

• 4 ganztägige Fachgruppentreffen<br />

• 2-tägige Exkursion zur FROMAGE-Messe nach Bern mit Besichtigung von 2<br />

Milchverarbeitungsbetrieben<br />

• Praxisversuch zur Konsistenzverbesserung von handwerklich hergestelltem Jogurt<br />

• Organisation der Vergleichsverkostung von Produkten Südtiroler Hofkäsereien im<br />

Rahmen des 7. Käsefestivals in Sand in Taufers<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol


Almberatung<br />

Milchviehalmen-Beratungsbesuche<br />

Alm- und Hofkäsereien<br />

Im Jahr 2007 nahmen 49 milchverarbeitende Almen am vom Sennereiverband koordinierten<br />

Qualitätssicherungs- und Beratungsprogramm teil, 7 mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt<br />

wurden auf diesen Almen während der Sommermonate ca. 1700 Milchkühe gehalten und<br />

1,6 Mio. kg Milch zu rund 130.000 kg Almkäse und 20.000 kg Almbutter verarbeitet.<br />

Besuchscharakteristik 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Grundbesuche (1.+ 2. Besuch) 40 61 72 80 75 78 88<br />

3. Besuch 15 11 20 18 23 22 16<br />

4. und weitere Besuche 0 5 8 11 32 28 9<br />

gesamt 55 77 100 109 130 130 114<br />

Die Almberatung bietet auch Unterstützung bei der verfahrenstechnischen Planung von<br />

Almsennereien im Zuge von Um- und Neubauten bzw. Erneuerungen der Sennereieinrichtungen.<br />

Meist wird dabei auf der Grundlage eines Lokalaugenscheins ein entsprechender<br />

Planvorschlag erarbeitet. Im vergangenen Jahr nahmen 9 Almbetriebe eine diesbezügliche<br />

Beratung in Anspruch.<br />

Das im Jahr 2006 auf den Vinschgauer Milchviehalmen eingeführte Handbuch Qualitätssicherung<br />

wurde 2007 auch auf die anderen Almen innerhalb des Qualitätssicherungsprogramms<br />

verteilt. Es handelt sich dabei um einen Ordner, in dem alle die Qualitätssicherung<br />

betreffenden betriebsspezifischen Unterlagen einschließlich des HACCP-Konzeptes gesammelt<br />

werden und aufliegen.<br />

Der Sennereiverband organisierte auch 2007 eine Sammelbestellung von Kulturen und<br />

Betriebsmittel für Almsennereien und bot damit einhergehend entsprechende fachliche<br />

Beratung an. Dieser Dienst stellt für die Almbewirtschafter eine große Hilfe dar und wird<br />

stark genutzt.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

| 21


Beratung für Hofkäsereien<br />

22 |<br />

Alm- und Hofkäsereien<br />

Im Rahmen der Almberatung wurden im vergangenen Jahr folgende Veranstaltungen vom<br />

Sennereiverband organisiert bzw. mitgestaltet:<br />

• Almwirtschaftliche Fachtagung, Schluderns<br />

• Alpauffahrtstagung im Vinschgau<br />

• Almwirtschaftliche Lehrfahrt nach Nordtirol<br />

• Graukäse- und Butterverkostung auf dem Klausberg 2007<br />

• Almführung für Journalisten auf der Jochalm in Latzfons<br />

• Vinschgauer Alpkäseverkostung 2007 in Taufers i. M.<br />

Der Sennereiverband Südtirol ist der Koordinator des „Qualitätssicherungsprogramms<br />

Milchviehalmen“, innerhalb dessen er folgende Aufgaben erfüllt: Aus- und Weiterbildung<br />

des Almpersonals, Kontrolle der Melkanlagen, produktionstechnische Beratung und mikrobiologische<br />

Untersuchung<br />

Der Sennereiverband ist weiters in der Arbeitsgemeinschaft Vinschgauer Milchviehalmen<br />

vertreten und durch seine Tätigkeit mittlerweile stark in die Südtiroler Almsennereiwirtschaft<br />

eingebunden. Aber auch über die Landesgrenzen wird geschaut: Der Sennereiverband<br />

pflegt Kontakte zu almwirtschaftlichen Fachstellen in Österreich und in der Schweiz.<br />

Die Beratung der Direktvermarkter von Milchprodukten umfasst als Pendant zur Almberatung<br />

die Produktions- und Hygieneberatung sowie die Unterstützung bei der verfahrenstechnischen<br />

Planung. Die Tätigkeit im Bereich Hofkäsereien hat auch im letzten Jahr wiederum<br />

stark zugenommen; insgesamt werden 45 Hofkäsereien betreut, 5 mehr als im Vorjahr,<br />

8 weitere befinden sich in der Planungsphase bzw. beginnen demnächst mit der Produktion.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol


Alm- und Hofkäsereien<br />

Im vergangenen Jahr wurden 29 Hofkäserei-Beratungsbesuche angefordert und durchgeführt.<br />

Nachdem der Sennereiverband auch die im Rahmen der Eigenkontrolle vorgeschriebenen<br />

Produktuntersuchungen für die Direktvermarkter durchführt, stehen der Beratung die<br />

Analysenergebnisse unmittelbar zur Verfügung. Bei festgestellten Grenzwertüberschreitungen<br />

wird der betreffende Produzent sofort informiert und bei Bedarf vor Ort beraten.<br />

Neu ist der an die bäuerlichen Milchverarbeiter verteilte Routineuntersuchungsplan für<br />

Hofkäsereien. Er dient der Koordinierung der Produktuntersuchungen, legt Mindest-<br />

häufigkeiten der Untersuchungen fest und enthält eine Interpretationsleitlinie für die Unter-<br />

suchungsergebnisse.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

Handwerkliche Milchverarbeitung auf der Rifair Alm<br />

| 23


24 |<br />

Vorträge, Schulungen, Präsentationen, Gedankenaustausch<br />

Vorträge, Schulungen, Präsentationen,<br />

Gedankenaustausch<br />

Ständige Aus- und Weiterbildung ist die Grundvoraussetzung, um die Zukunft erfolgreich<br />

bewältigen zu können. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die stattgefundenen<br />

Vorträge, Schulungen und Käsepräsentationen. Es wurden auch Schulungen für die<br />

Mitarbeiter der Mitgliedsgenossenschaften und Direktvermarkter angeboten.<br />

Die Präsentation von Käse wird zunehmend bedeutender. Die verschiedenen Käsesorten<br />

werden fast ausnahmslos von unserem Käsesommelier Andreas Österreicher präsentiert,<br />

oft auch in Kombination mit anderen Südtiroler Qualitätsprodukten. Begeistert macht er das<br />

mit viel Liebe zum Produkt. Für seinen vollen Einsatz gebührt ihm ein herzlicher Dank.<br />

Titel Datum Ort Referent Veranstalter<br />

Il settore lattiero caseario in Alto Adige 06-03-2007 Bozen A. Kaser UPAD<br />

Milchwirtschaft in Südtirol 10-03-2007 Sand in<br />

Taufers<br />

A. Kaser Käsefestival Sand in Taufers<br />

Laboratorio del gusto „Käseteller“ 12-03-2007 Sand in G.Wenter, A. Österre- Käsefestival Sand in Taufers<br />

Taufers icher<br />

Laboratorio del gusto „Käse und Brot“ 12-03-2007 Sand in<br />

Taufers<br />

H. Egger, A. Österreicher Käsefestival Sand in Taufers<br />

Mit Sensorik zum Erfolg 16-03-2007 Salern A. Österreicher Fachschule Salern<br />

Mit Sensorik zum Erfolg 23-03-2007 Salern A. Österreicher Fachschule Salern<br />

Milchverarbeitung auf den Almen im Eisack- und<br />

Wipptal<br />

30-03-2007 Salern B. Stecher Fachschule Salern<br />

Perspektiven der Südtiroler Milchwirtschaft 28-03-2007 Dietenheim A. Kaser Fachschule Dietenheim<br />

Sensorik mit allen Sinnen 23-04-2007 Vahrn A. Österreicher Firma Degust<br />

Alpsennkurs Käse und Käsefehler 26-04-2007 Fürstenburg A. Österreicher Landwirtschaftsschule Fürstenburg<br />

Tagung weiße Palette 16-05-2007 Bozen Dr. Josef Hüfner Sennereiverband Südtirol<br />

Alpsennkurs Käse und Käsefehler 18-05-2007 Silfseralm A. Österreicher Landwirtschaftsschule Salern<br />

Produktverkostung roter Hahn 01-06-2007 Haslach L. Kerschbaumer, B.<br />

Stecher, A. Österreicher,<br />

M. Elsler<br />

Bauernbund<br />

Schulung Hostessen - Joghurt - Fit in den Tag 06-06-2007 Bozen A. Österreicher Sennereiverband Südtirol<br />

Produktverkostung roter Hahn 07-06-2007 Bozen L. Kerschbaumer, B.<br />

Stecher, A. Österreicher,<br />

M. Elsler<br />

Bauernbund<br />

Käseverkostung 12-06-2007 Partschins A. Österreicher Gasthof Sonne<br />

Käseverkostung mit ihren Gästen 15-06-2007 Bruneck A. Österreicher HGV<br />

AFEMA Expertenrunde 15.-16.10.07 Bozen L.Kerschbaumer,<br />

A. Österreicher<br />

AFEMA<br />

Vinschgauer Milchviehalmen 21-06-2007 Naturns B. Stecher Deutsches Bildungswerk<br />

Milchwirtschaft in Südtirol 21-06-2007 Bozen A. Kaser Sennereiverband für Schweizer<br />

Milcherzeugerberater<br />

Beratung von Alm- und Hofkäsereien in Südtirol 21-06-2007 Bozen B. Stecher Sennereiverband für Schweizer<br />

Milcherzeugerberater<br />

Vinschgauer Milchviehalmen 7-08-2007 Martell B. Stecher Deutsches Bildungswerk<br />

Käseverkostung 17-10-2007 Partschins A. Österreicher Gasthof Sonne<br />

Käseverkostung Hotelmesse 22-10-2007 Bozen A. Österreicher HGV<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol


Besuch Assolatte<br />

Die Führungsriege von Assolatte<br />

mit Vertretern der<br />

Südtiroler Milchwirtschaft<br />

Vorträge, Schulungen, Präsentationen, Gedankenaustausch<br />

Titel Datum Ort Referent Veranstalter<br />

Käseverkostung Hotelmesse 23-10-2007 Bozen A. Österreicher HGV<br />

Käseverkostung Hotelmesse 24-10-2007 Bozen A. Österreicher HGV<br />

Käseverkostung Hotelmesse 25-10-2007 Bozen A. Österreicher HGV<br />

Käseverkostung Pressereferentinnen SMG 6-11-2007 Bozen A. Österreicher Sennereiverband Südtirol<br />

Handwerkliche Milchverarbeitung in Südtirol vor dem<br />

Hintergrund des neuen EU-Hygienepaketes<br />

7-11-2007 Brüssel B. Stecher Demeter International<br />

Käseverkostung Lions 7-11-2007 Neumarkt A. Österreicher Lionsclub<br />

Ist die Qualitätsbezahlung für den Milchhof<br />

wirtschaftlich?<br />

21-11-2007 Bozen A. Kaser Braunviehzuchtverband<br />

HACCP und Hygiene in der handwerklichen Milchverarbeitung<br />

21-11-2007 Burgeis B. Stecher Fachschule Fürstenburg<br />

Käseverkostung Hauswirtschaftsschule 4-12-2007 Halsach A. Österreicher Hauswirtschaftsschule Haslach<br />

Käse im Hotel 5-12-2007 Gröden A. Österreicher Hotel Adler<br />

Käse in der Gastronomie 11-12-2007 Jenesien A. Österreicher HGV<br />

Schulung Milchsammelwagenfahrer 19-12-2007 Mila L. Kerschbaumer Mila<br />

Schulung Milchsammelwagenfahrer 19-12-2007 Mila L. Kerschbaumer Mila<br />

Schulung Milchsammelwagenfahrer 20-12-2007 Senni L. Kerschbaumer Senni<br />

Schulung Milchsammelwagenfahrer 20-12-2007 Senni L. Kerschbaumer Senni<br />

Am 16. Jänner 2007 war die Führungsriege der Assolatte zu Besuch im Sennereiverband,<br />

und zwar der Delegierte des Vorstandes Adriano Hribal, der Direktor Massimo Forino sowie<br />

der Verantwortliche des Sitzes in Rom Fausto Marri.<br />

Dabei ging es um das gegenseitige Kennenlernen bzw. um den Wissensaustausch der<br />

Südtiroler Berglandwirtschaft im Verhältnis zur Realität im restlichen Italien. Gemeinsam<br />

mit den Vertretern der Südtiroler Milchhöfe wurden die allgemeine Marktentwicklung, die<br />

Quoten, der Joghurt- und der Mozzarellamarkt diskutiert. Die Gäste waren von der Leistungs-<br />

fähigkeit der Südtiroler Milchwirtschaft begeistert und auch von den durchgängigen Qualitätskontrollen<br />

in den Labors des Sennereiverbandes Südtirol überzeugt.<br />

Am 03.03.2007 hat Assolatte seinen jährlichen Workshop erstmals in Südtirol abgehalten,<br />

und zwar im Hotel Vigilius Mountain Resort.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

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Erfahrungsaustausch der<br />

Milcherzeugerberater<br />

Südtirols mit der Schweizer<br />

Forschungsanstalt<br />

ALP Tänikon<br />

26 |<br />

Südtiroler und Schweizer<br />

Milcherzeugerberater im<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Südtiroler Milchfest<br />

Werbung<br />

Am 21. Juni 2007 veranstaltete der Sennereiverband Südtirol in Zusammenarbeit mit der<br />

Forschungsanstalt ALP Tänikon aus der Schweiz eine Tagung für Milcherzeugerberater. Seit<br />

einigen Jahren nehmen die fünf Milcherzeugerberater des Sennereiverbandes Südtirol an<br />

den jährlich stattfindenden Fortbildungen der Forschungsanstalt ALP Tänikon teil. Um den<br />

Erfahrungsaustausch zu erweitern, wurde diese Tagung diesmal in Südtirol abgehalten.<br />

Insgesamt 12 Milchproduzentenberater aus der Schweiz kamen zu diesem Anlass nach Südtirol.<br />

Ziel der Tagung war es, den Schweizer Milchproduzentenberatern eine Übersicht über<br />

die aktuelle Situation der Südtiroler Milchwirtschaft und über die Milcherzeugerberatung zu<br />

geben. Es wurden folgende Themen behandelt: Die Milchwirtschaft in Südtirol, Rohmilch-<br />

und Lebensmitteluntersuchung in Südtirol, Die Milcherzeugerberatung in Südtirol, Die Rolle<br />

des Amtstierarztes in der Überwachung der Milchlieferanten, Die Beratung der Almen und<br />

Direktvermarkter in Südtirol sowie Die Bergbauernberatung in Südtirol. Weiters wurden<br />

noch das neue Labor des Sennereiverbandes, ein Milchhof und eine Hofkäserei besichtigt.<br />

Werbung<br />

Im Jahr 2007 wurde das Werbebudget neu ausgeschrieben. Als Sieger ging die Agentur hmc<br />

hervor, welche die strategisch besten Vorschläge präsentiert hatte.<br />

Herausragendes Ereignis des Jahres 2007 war das Südtiroler Milchfest auf der Fane Alm in Vals<br />

am 01. und 02. September 2007. Kernbotschaft und Hauptziel dabei ist es, den Besuchern die<br />

Besonderheiten der Südtiroler Milch näherzubringen und die verschiedenen Milchprodukte<br />

vorzustellen. Der Infoparcour sowie die „Milchstraße“, wo der Wissenshungrige alles rund<br />

um die Milch erfährt, wurden erweitert. Das Wetter war uns hold, wenn auch zeitweise<br />

etwas kühl. Welches Glück wir mit dem Wetter hatten, zeigt sich an der Tatsache, dass zwei<br />

Tage darauf die gesamte Alm mit einer Schneedecke von einigen Zentimetern bedeckt war.<br />

Die Mängel der Erstausgabe (Organisation des Zubringerdienstes, Verköstigung) konnten<br />

behoben werden, sodass einem erfolgreichen Fest nichts mehr im Wege stand. Zwei Tage<br />

lang gab es Informationen rund um die Milch, aber auch Spiel und Spaß für Groß und Klein.<br />

Über 10.000 Besucherinnen und Besucher haben diesen Tag gemeinsam mit der Südtiroler<br />

Milchwirtschaft gefeiert.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol


2. Südtiroler Milchfest<br />

Das Fest stand unter dem Motto:<br />

...wenn auf der Alm die Blumen blühn,<br />

die Kühe tanzen und die Kinder spielen,<br />

dann heißt es wieder:<br />

Mmmmmmmmmmmmmilch drin,<br />

gut drauf!<br />

Werbung<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

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28 |<br />

Plakatierungsaktion in<br />

Italien<br />

Großes Joghurtfest in<br />

Sterzing<br />

Auch LR Hans Berger ließ sich<br />

das köstliche, selbstgemischte Joghurt<br />

nicht entgehen.<br />

Werbung<br />

Ab Mitte Mai war die Südtiroler Milchwirtschaft für zwei Wochen mit Großflächenplakaten<br />

von 6x3 m in 38 Städten Italiens präsent, u.a. in Rom, Turin, Mailand, Verona, Florenz und<br />

Neapel. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass sich die Plakate in unmittelbarer Nähe zu den<br />

Verkaufspunkten befinden. Somit wurden die Konsumentinnen und Konsumenten bereits<br />

vor dem Betreten des Supermarktes auf die Südtiroler Milch und ihre Werte aufmerksam<br />

gemacht. Die Imagekampagne hatte eine große Sichtbarkeit.<br />

Einen gemeinsamen Auftritt der drei Südtiroler Joghurtproduzenten gab es erstmals im<br />

Rahmen der 9. Auflage der Joghurttage am 27. Juli 2007 am Stadtplatz in Sterzing. Der Sennereiverband<br />

Südtirol hat die Herstellung des Joghurts präsentiert, die Milchhöfe luden zur<br />

Verkostung ihrer verschiedenen Joghurtsorten ein. Der Auftritt hat die Zusammenarbeit unter<br />

den Joghurtproduzenten unterstrichen und war eine gute Möglichkeit, die Kompetenz<br />

Südtirols in der Joghurtproduktion aufzuzeigen. In Zusammenarbeit mit der SMG wurde<br />

eine Pressereise mit italienischen Journalisten organisiert, um diesen das Joghurtland<br />

Südtirol vorzustellen.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol


Käsefestival in Sand in<br />

Taufers<br />

Imagefolder<br />

Imagefilm<br />

Schulwettbewerb<br />

Werbung<br />

Beim 7. Käsefestival in Sand in Taufers vom 09. bis 12.03.2007 war die Südtiroler Milchwirtschaft<br />

wiederum mit einem Gemeinschaftsstand vertreten, wo das unverwechselbare<br />

Sortiment an Südtiroler Käsesorten präsentiert und zum Verkauf angeboten wurde.<br />

Das neue Dachmarkendesign hat es notwendig gemacht, einen neuen Imagefolder für die<br />

Südtiroler Milchwirtschaft auszuarbeiten. Im Folder werden mittels emotionaler Texte die<br />

Werte der Südtiroler Milch aufgezeigt und bildlich durch Frieder Blickle hervorragend in<br />

Szene gesetzt.<br />

Mit der Durchführung wurde das Unternehmen Media-Art aus Eppan beauftragt, wobei wir<br />

auch auf die Unterstützung der SMG zählen konnten.<br />

Unter dem Motto „Jeden Morgen in Südtirol“ werden die Arbeitsweise der Bauern, die<br />

Höfe, die Besonderheiten der Landschaft, die Milchhöfe, die Gentechnikfreiheit sowie die<br />

Qualitätskontrollen thematisiert und mit schönen Bildern untermauert.<br />

Ebenso wurden Kurzfilme zur Produktionsweise von Milchprodukten wie Käse, Joghurt, Butter<br />

und Frischmilch sowie zu den Qualitätskontrollen gedreht. Diese Filme können auch in<br />

den Schulen eingesetzt werden.<br />

Für das Schuljahr 2007/2008 wurde ein Schulwettbewerb zum Thema „Milch“ ausgear-<br />

beitet. Bereits mit Ende des Schuljahres 2006/2007 gingen die ersten Informationen an die<br />

Direktionen, mit Schulbeginn wurde das Projekt nochmals genau präsentiert.<br />

Zielgruppe sind die Grund- und Mittelschüler der deutschen und italienischen Sprach-<br />

gruppe. Es stehen drei Themen zur Auswahl:<br />

Jede Milch ist weiß – was macht den Unterschied?<br />

Als die Kühe beschlossen zu streiken<br />

Die Milch im Wirtschaftskreislauf Südtirols<br />

Die Art der Bearbeitung des Themas kann frei gewählt werden (Aufsätze, Gedichte, Reportagen,<br />

Poster, Theaterstücke, alle elektronischen Medien...). Einsendeschluss ist der 31.03.2008.<br />

Die Präsentation der Siegerarbeiten erfolgt Anfang Juni 2008 am Tag der Milch.<br />

Im Rahmen dieses Projektes wurden gemeinsam mit der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft<br />

Salern Lehrmaterialien zur Milchwirtschaft und zum Leben auf dem Bauernhof<br />

ausgearbeitet, welche den Schulen zur Verfügung gestellt werden.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

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IRI-Daten<br />

Werbung Ausland<br />

Sonstige Werbetätigkeiten<br />

PR - Tätigkeit<br />

5. Käseolympiade<br />

Internationale<br />

Alpkäseolympiade Galtür<br />

Internationale Alpkäseolympiade Galtür<br />

2007 - Ergebnisse<br />

Werbung<br />

Nachdem es sehr wichtig ist, über die Marktentwicklung und die Marktanteile der Wettbewerber<br />

Bescheid zu wissen, wurden die entsprechenden statistischen Daten für alle<br />

Mitgliedsgenossenschaften angekauft.<br />

Im Ausland werden die Synergien mit EOS und SMG genutzt. Es gibt gemeinsame Messeauftritte<br />

sowie gemeinsame Zeitungsbeilagen.<br />

Der Sennereiverband Südtirol vertrat die Südtiroler Milchwirtschaft bei verschiedenen<br />

Veranstaltungen in Südtirol, z.B. Eppaner Weinkulturwochen, Erntedankfest in Bozen,<br />

Agrialp, Expo Brenner. Regelmäßig werden die Südtiroler Milchprodukte auch Journalisten<br />

präsentiert. Der Sennereiverband Südtirol ist bestrebt, die Käsekultur im Land zu<br />

heben und auf diesem Gebiet verstärkt zu sensibilisieren. Käsesommelier Andreas Österreicher<br />

hat viele Käseverkostungen angeboten, v.a. in Zusammenarbeit mit dem HGV, sowie<br />

interessante Kombinationen mit Käse entdeckt. Dies gilt es nun, verstärkt den Konsumentinnen<br />

und Konsumenten schmackhaft zu machen.<br />

Durch gezielte Pressearbeit wird die Milch und die Milchwirtschaft in Südtirol zum Thema<br />

gemacht. Beatrix Unterhofer wickelt die Pressearbeit ab.<br />

Südtiroler Käse stellen sich dem<br />

Wettbewerb<br />

Vom 25. bis 26.10.2007 fand im bayerischen Oberstdorf im Allgäu die 5. Käseolympiade statt.<br />

Daran teilgenommen haben die besten Käseprodukte aus zehn Nationen, welche von einer<br />

international besetzten Jury bewertet wurden. Der Brixner Milchhof hat erstmals an diesem<br />

Wettbewerb teilgenommen und ist mit 3 Medaillen heimgefahren. In der Kategorie “Pasta<br />

Filata” nahmen sieben verschiedene Betriebe teil. Der Milchhof Brixen beteiligte sich daran<br />

mit drei Produkten und erhielt hierfür auch drei Medaillen: Die Goldmedaille für den Ovoline<br />

250 g,<br />

Silber für den Mozzarella 125 g light und die Bronzemedaille für den Mozzarella für Pizza<br />

1000 g. Bemerkenswert ist auch die Bronzemedaille, welche im Rahmen der Käseolympiade<br />

an die Hofkäserei Englhorn aus Schleis im Obervinschgau in der Kategorie „Geschmierte<br />

Hartkäse“ für deren Hartkäse „Rims“ verliehen wurde.<br />

Bei der Internationalen Alpkäseolympiade in Galtür 2007 konnten die Vinschgauer Almen<br />

wiederum ein sehr gutes Ergebnis einfahren. 13 teilnehmende Vinschgauer Almen wurden<br />

mit 5 Medaillen bedacht.<br />

Alm Senn/in Medaille Kategorie<br />

Grauner Alm, Graun Rudolf Brunner Gold Vollfetter Schnittkäse<br />

Melager Alm, Melag Egon Folie Silber Vollfetter Schnittkäse<br />

Laatscher Alm, Laatsch Franz Heinisch Bronze Vollfetter Schnittkäse<br />

Planeiler Alm, Planeil Martin Paulmichl Bronze Vollfetter Schnittkäse<br />

Brugger Alm, Burgeis Brigitte Raich Bronze Vollfetter Schnittkäse<br />

Unsere Mitarbeiter Andreas Österreicher, Bertram Stecher sowie Luis Kerschbaumer sind<br />

regelmäßig Jurymitglieder bei verschiedenen Käseprämierungen.<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol


Alois und Anna Eschgfäller<br />

mit Enkel Christoph<br />

Die besten Milchlieferanten Südtirols<br />

Die besten Milchlieferanten Südtirols<br />

Auch im Jahr 2007 wurden die besten Milchlieferanten der Milchhöfe und Sennereigenossenschaften<br />

ermittelt und ausgezeichnet. Damit soll die regelmäßige Ablieferung von Milch<br />

mit hoher Qualität und die Bemühungen der Bäuerinnen und Bauern gewürdigt werden,<br />

denn dies ist nur mit großem Fleiß und Einsatz möglich.<br />

Alle Lieferanten, welche die Kriterien für die Prämierung einhalten, erhalten eine Plakette.<br />

Im Jahr 2007 waren dies 682 Lieferanten, 116 Lieferanten mehr als im Vorjahr. Dies zeigt<br />

klar die steigende Qualität der Südtiroler Milch. Die Auszeichnungen sind jedoch auch ein<br />

Ansporn und eine Bestätigung der erbrachten Leistung. Die jeweils besten Lieferanten pro<br />

Milchhof, welche über ein Punktesystem ermittelt werden, erhalten zudem ein Urkunde. Der<br />

landesbeste Milchlieferant wird im Rahmen der Vollversammlung des Sennereiverbandes<br />

Südtirol mit einer Trophäe ausgezeichnet.<br />

Die besten Milchlieferanten je Milchhof 2007:<br />

Alois Wilhelm Eschgfäller, Glatzhof, Hafling (Landesbester) – Milchhof Meran<br />

Franz Siller, Lenz, Wetzl 5, Mareit/Ratschings – Milchhof Sterzing<br />

Franz Oswald Zöggeler, Gruber, Vöran – Mila<br />

Oswald Wieland, Pliederer, Villnöss – Milchhof Brixen<br />

Josef Gartner, Poster, St. Johann/Ahrntal – Milchhof Bruneck<br />

Markus Pfeifhofer, Reiden, Sexten – Käserei Sexten<br />

Benjamin Stauder, Tölderer, Innichen – Schausennerei Drei Zinnen<br />

Nikolaus Spechtenhauser, Burgeis 100, Mals – Sennerei Burgeis<br />

Hans Klotz, Ginzlhof, Naturns – Sennerei Algund<br />

Johann Ilmer, Kalmtalerstraße 17, St. Martin in Passeier – Psairer Bergkäserei Bio<br />

Georg Anton Senoner, Dlatsches, Wolkenstein – Gherdeinalat<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2007 | Sennereiverband Südtirol<br />

Glatzhof, Hafling<br />

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Sennereiverband Südtirol Gen. u. landw. Ges.<br />

Galvanistr. 38<br />

I-39100 Bozen<br />

Tel. +39 0471 063900 - Fax +39 0471 063901<br />

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