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Duch zakladatelů - Collegium Bohemicum

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ich nicht, obwohl ich bei den sehr interessanten Berichten, die wir heute vormittag gehört<br />

haben, fast inspiriert war zu sagen: „In der Tat, Investieren und Gründen, das hat diese<br />

Region groß gemacht und es war auch Investieren und Gründen, das in der Lage war, Gegensätze,<br />

die latent vorhanden waren, zu verbinden. Wie so soll das uns jetzt nicht gelingen,<br />

und wer, wenn nicht wir selbst, sollte das tun?“<br />

Ich darf womöglich sagen als jemand, der in der institutionalisierten deutsch-tschechischen<br />

Kooperation von Beginn an tätig ist, dass es gerade solche Initiativen, wie die hier in<br />

Aussig, sind, die der Unterstützung und der Sympathie bedürfen. Wie so? Weil sie den<br />

Übergang von der in den Anfängen notwendigerweise organisierten Grundlage hin zu einem<br />

Gründergedenken aus eigener, aus komunaller, aus gesellschaftlicher Initiative darstellen.<br />

Seit dem Gespräch in Berlin, bei dem Saša Vondra vor einigen Jahren mit leuchtenden<br />

Augen von dem Konzept in Aussig berichtet hat, hat sich nun noch auch einiges getan. Es ist<br />

allerdings noch einiges zu tun. Was ist zu tun?<br />

Zum ersten glaube ich, dass es eine Chance wäre, Aussig zu einer Art geistigen Königswinter<br />

zu machen. Wenn sie sich fragen, was meint er damit?<br />

Die deutsch-britischen Beziehungen verknüpfen sich mit dem Wort Königswinter, weil<br />

die alljährliche Konferenz dort seit fünfzig Jahren die Beziehungen mitprägt. Wir haben die<br />

Jahrestagungen des deutsch-tschechischen Gesprächsforums, das sehr viel vorangebracht<br />

hat. Vielleicht wäre es die Möglichkeit, Aussig zu einem Kristalisationspunkt nicht nur des<br />

Gedankenaustausches, aber auch der Forschung und auch einer Heimat für das, was „slawisch-germanische“<br />

oder übersetzt „deutsch-tschechische“ Forschung, in kleinerer Gestalt<br />

sicherlich auch darstellen könnte.<br />

Weil wir in einer Zeit sind, in der im Jahre 2008 der deutsch-tschechische Zukunftsfond<br />

seine Zukunft noch nicht geklärt hat, weil das Geld dann nicht mehr vorhanden ist und weil,<br />

lieber Markus Meckel, wir möglicherweise, wir persönlich keine neuen Freundschaften konstituieren<br />

müssen, denn die haben wir sowieso, aber zwischen zwei nun nicht gerade in<br />

Freundschaft in den Wahlkampf gegangenen Richtungen eine Kooperation im Sinne des<br />

Landes notwendig ist, dann sollen und dürfen wir uns mit dieser Frage doch sehr intensiv<br />

beschäftigen, wie es weiter geht mit den deutsch-tschechischen Beziehungen und deren<br />

Unterstützung, von wem auch immer, von öffentlicher und ich sage auch von privater Hand.<br />

Vor allem müssen wir aufpassen, dass wir das nicht dann tun, wenn andere Entscheidungen<br />

gefallen sind, und für solche Fragen dann nicht mehr Platz bliebe. Ein Stück Lobbyismus ist<br />

notwendig.<br />

Der Hinweis von Bürgermeister Gandalovič erinnert mich an einen weiteren Satz eines<br />

Botschafters, diesmal an einen tschechischen, den ich, als er noch eigentlich tschechoslowakischer<br />

Botschafter war, im Jahre 1993 in Bonn in seinem geteilten Büro besucht und gefragt<br />

habe: „Wie ich Sie nun titulieren muss?“ Mir war nicht so ganz klar, ob als „Botschafter der<br />

Tschechischen Republik“, „Botschafter Tschechiens“ oder wie auch immer. Aber Jiří Gruša<br />

sagte: „Es ist völlig egal, wie Sie mich titulieren. Investieren Sie in die böhmischen Länder.“<br />

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