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Duch zakladatelů - Collegium Bohemicum

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Betreiben der Ankäufe vor allem der Kleischer Meierei, aber auch des Predlitzer Meierhofes<br />

1917 sowie den Ankauf großer Waldstrecken gegen Qualen schon 1893 und 1904 wurde<br />

die Stadt Eigentümerin eines so bedeutenden Landbesitzes, dass deren Entwicklung dadurch<br />

sogar noch zur heutigen Zeit davon geprägt wurde. Vor allem durch den Ankauf vieler<br />

Privatgrundstücke durch die Stadt entstand ein neues Industrieviertel, kam die Schaffung<br />

einer Industriebahn zustande, wurde die Ansiedlung neuer Industrien begünstigt, wobei<br />

Ferdinand Maresch als Stadtrat die Verhandlungen führte.<br />

Zu seinen Verdiensten gehört auch, dass durch seine Stellungnahmen und Unterstützungen<br />

das gesamte Verkehrssystem in Aussig und seinem Umland maßgebend beeinflusst<br />

wurde. Als Mitglied im böhmischen Landtag, dem er von 1903 bis 1918 angehörte, setzte er<br />

sich für die Regulierung der Elbestrecke Wegstädtl – Aussig ein. Er unterstützte maßgeblich<br />

die Erbauung des Städtischen Elektrizitätswerkes und den Ausbau der elektrischen Straßenbahn.<br />

Jedoch nicht nur in der Wirtschaft, auch in der Kultur war die Mitarbeit von Maresch zu<br />

spüren. Die Schaffung der „Höheren Handelslehranstalt“ bzw. deren Übernahme in das<br />

Eigentum der Stadt gehört zu seinen Verdiensten. 1893 war Aussig bereits eine Stadt mit<br />

23.000 Einwohnern. Ein Gymnasium, eine Realschule und eine Staatsgewerbeschule folgten,<br />

wodurch Aussig zu einer bedeutenden Schulstadt wurde. Vielleicht ist hierin sogar der<br />

Ursprung dafür zu finden, dass Aussig heute eine bedeutende Universität beherbergt.<br />

Die Erbauung des Stadttheaters und der Volksbücherei mit Lesehalle in den Jahren 1909<br />

und 1912, auch darum hat er sich verdient gemacht. Er war Obmann des Ausschusses zur<br />

Errichtung des Stadtbades, Obmann des Aussiger Volkswohlvereins, Präsident des Vereins<br />

„Heilanstalt Spiegelsberg“. Nicht zu vergessen ist, dass er ab 1924 für lange Jahre der Obmann<br />

der Aussiger Museumsgesellschaft war.<br />

1911 ernannte ihn seine Stadt zum Ehrenbürger. Bürgermeister wie sein Großvater wurde<br />

er nie, aber wie dieser setzte er sich über ein halbes Leben lang unermüdlich für sein Aussig<br />

ein. Damit darf man ihn wohl als den Größten in der Familie Maresch, aber auch als einen<br />

Großen unter den Fabrikanten unserer Stadt bezeichnen. Sogar nach dem Tod seines Sohnes<br />

und Nachfolgers Wolfgang Maresch hat er im hohen Alter von 83 Jahren nochmals in<br />

die Geschicke der Firma eingegriffen, die nach seinem Tod im Sommer 1940 von der Familie,<br />

vor allem von seinem zweiten Sohn Dr. Walther Maresch bis zur Bombardierung weitergeführt<br />

wurde.<br />

Dies ist nur eine kurze Betrachtung der Familie Maresch. Grundlage dafür waren die<br />

intensive Forschungsarbeit des zweiten Sohnes von Ferdinand, Dr. Walther Maresch, der<br />

seinen Eltern Ferdinand und Emma eine ausführliche Ahnentafel der beiden Familien Maresch<br />

und Richter zum 25. Hochzeitstag 1906 anfertigte und schenkte. Auch in den Jahren danach<br />

wurden die Forschungen nach den weitläufigen Verbindungen dieser Fabrikantenfamilie<br />

von ihm, später von seinem Sohn Heinz Maresch erfolgreich weitergeführt. Heute sind es<br />

Heinzs Tochter, Frau Sigrid Paul aus Leonberg bei Stuttgart und ich als Enkel von Wolfgang<br />

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