Duch zakladatelů - Collegium Bohemicum
Duch zakladatelů - Collegium Bohemicum
Duch zakladatelů - Collegium Bohemicum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
nach Wien wurde zu seinen Lebzeiten nicht bewilligt. Sie sollte nach seinem Tod 1866 von<br />
seinem Sohn Adalbert dem Jüngeren weitestgehend gebaut werden.<br />
Lanna d. Ä. hatte sich nie an eine politiche oder nationale Partei gebunden;1848 in Prag<br />
als Hauptmann der Nationalgarde versuchte maßgeblich die Wogen der Revolution zu<br />
glätten .Er war für die damalige Zeit sehr fürsorglich und sozial für seine Mitarbeiter und trug<br />
mit seinen Talenten ganz wesentlich zur industriellen Entwicklung Böhmens und besonders<br />
des Raumes von Budweis bei, welches ihm bereits 1879 ein Denkmal setzte. Dieses verschwand<br />
in den Wirren des Jahres 1945 und wurde 1992 unter grosser Beteiligung der<br />
Bevölkerung neu errichtet, nachdem es über die Jahre von geschichtsbewussten Bürgern in<br />
einem Bauernhof versteckt worden war.<br />
Sein Sohn Adalbert d.J.,1836 in Budweis geboren, arbeitete seit 1854 in der Firma seines<br />
Vaters in Kladno. Er ist seit frühester Jugend tätig in der Schifffahrt, der Spedition, der Graphitgesellschaft,<br />
dem Holzgeschäft, dem Eisenhüttenwesen, dem Eisenbahnbau und der<br />
Flachsverwertung, um nur einiges zu erwähnen.<br />
Im Jahr von Königsgrätz muß er nach dem Tod des Vaters dessen Firmen übernehmen,<br />
die er mit seinen Partnern Jan Schebek und Moritz Gröbe über all die Jahre erfolgreich führt<br />
.Fast alle Bahn- und Wasserbauten der letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts werden in<br />
Böhmen von der Firma A. Lanna durchgeführt.<br />
Weltruhm jedoch erlangt er als Mäzen und Kunstsammler von Kunsthistorischen Raritäten..<br />
Seine griechisch-römische Sammlung war ebenso wie seine Glas- und Keramik- aber<br />
auch Graphiksammlung weit über die damalige Monarchie hinaus bekannt. Originale von<br />
Dürer, Van Dyk, Goya, Hollbein, Michelangelo, Rembrandt, Rubens,Tizian und anderen zierten<br />
die Wände seiner Häuser und Villen. Grosse Teile davon schenkte oder lieh er dem Rudolphinum<br />
und dem böhmischen Gewerbemuseum in Prag<br />
Er war großzügiger Sponsor der Ausgrabungen in Ephesos und der Vega-Payer-Weiprecht<br />
Arktisexpedition.<br />
Er unterstützte zeitgenössische Künstler wie Josef, Quido und Amalie Manes, Edvard<br />
Karel, Josef Führich und Vaclav Brozik um nur einige zu nennen.<br />
Als Adalbert II. 1909 in Meran stirbt ist er Mitglied des Reichsrates, Ehrenbürger von<br />
Budweis, Moldauthein und Kamaik, Präsident diverser Verwaltungsräte böhmischer Eisenbahnen,<br />
Curator des österreichischen Gewerbemuseums in Wien, des Kunstgewerbemuseums<br />
in Prag, der patriotischen Kunstfreunde in Böhmen, des österr. Archäologischen Institute<br />
etc. etc., so wie, worauf er besonders stolz war, Ehrenmitglied des Vereines zur Ermunterung<br />
des Gewerbegeistes in Böhmen.<br />
Wie sein Vater sprach er gleichermaßen Tschechisch wie Deutsch und hat in seinen vielen<br />
sozialen und caritativen Aktivitäten nie zwischen Tschechen und Deutschen unterschieden.<br />
68