Physikalisch gelöster O2 Hämoglobin Sauerstoffsättigung (sO2) und ...

Physikalisch gelöster O2 Hämoglobin Sauerstoffsättigung (sO2) und ... Physikalisch gelöster O2 Hämoglobin Sauerstoffsättigung (sO2) und ...

11.02.2013 Aufrufe

Narkoseführung und Monitoring, WS 2008 ( 10 ) HZV 5000 ml / min ctO2 0,2 ml O2 / ml • VO2 250 ml O2 / min Narkoseführung und Monitoring, WS 2008 ( 10 ) Physikalisch gelöster O 2 Nach dem Gesetz von Henry ist die physikalische gelöste Menge eines Gases in einer Flüssigkeit direkt proportional dem Löslichkeitskoeffizienten α (sog. Bunsen- Koeffizient) und dem Partialdruck des Gases. ctO 2 [ml O 2 / 100 ml Blut] 1,9 ml O 2 bei FiO 2 =1 O 2 wird mit dem Blut durch den Körper gepumpt. Das Herz-Zeit-Volumen (Produkt aus Auswurfvolumen und Herzfrequenz) beträgt üblicherweise etwa 5 l / min. Im normalen arteriellen Blut befinden sich pro Milliliter etwa 0,2 ml O 2 (Sauerstoffgehalt, ctO 2 ). Die Sauerstofftransportkapazität errechnet sich somit aus STK = HZV • ctO 2 = 5000 ml/min • 0,2 ml O 2 / ml = 1000 ml O 2 / min Ein erwachsener Mensch benötigt für den Ruhestoffwechsel • in der Minute etwa 250 ml O2 (Sauerstoffverbrauch, VO2 ). Das zum Herzen zurückkehrende Blut verliert damit 25% seines Sauerstoffgehalts, der gemisch-venöse Sauerstoffgehalt beträgt etwa 75% des arteriellen. Die verbleibenden 75% nicht extrahierten Sauerstoffs bilden eine O 2 -Reserve, die unter Belastung mobilisiert werden kann. Atmosphären pO 2 [mm Hg] Narkoseführung und Monitoring, WS 2008 ( 10 ) Sauerstoffsättigung (sO 2) und Gehalt (ctO 2) Die Sauerstoffsättigung beschreibt den Anteil von HbO 2 an der maximalen Sauerstoffbindungskapazität des Hb: sO 2 [%] = HbO 2 (gemessen) HbO 2 (maximal) α für O2 und Vollblut bei 37°: 0,000031 ml O2 / ml Blut / mm Hg ctO2 (physikalisch) = 0,000031 • 100 ml • 100 mm Hg = 0,3 ml O2 / 100 ml Blut • Minimalbedarf (STK = VO2 ) STK = HZV • ctO2 → ctO2 = STK / HZV → ctO2 = 250 ml/min / 5000 ml/min = 5 ml O2 / 100 ml Blut Bei lediglich physikalischer Lösung von O 2 im Blut könnte der Minimalbedarf nur bei einem Außendruck von 2 atm reinem O 2 gedeckt werden. Bei einer Hb-Konzentration von 15 g / 100 ml Blut, einer sO2 von 98% und unter Berücksichtigung der Hüfner‘schen Zahl ergibt sich unter Raumluftatmung für den auf das Hämoglobin entfallenden Sauerstoffgehalt (ctO2 ) : sO2 • Hb • Hüfner-Zahl = 98 [%] • 15 [g Hb/100 ml] • 1,39 [ml O2 /g Hb] = 20 ml O2 / 100 ml Blut (vgl. 0,3 ml O 2 / 100 ml Blut bei rein physikalischer Lösung) Ist der ctO 2 vom pO 2 abhängig ? Narkoseführung und Monitoring, WS 2008 ( 10 ) Bild der Wissenschaft 12/2007 Antarktischer Weißblutfisch: keine Erythrozyten (Anpassung an die Kälte: dünnflüssiges Blut lässt sich leichter durch den Körper pumpen.) Narkoseführung und Monitoring, WS 2008 ( 10 ) Hämoglobin Hüfner‘sche Zahl: 1 g Hb bindet 1,39 ml O 2 Narkoseführung und Monitoring, WS 2008 ( 10 ) Sauerstoffbindungskurve (1) sO 2 [%] p 50 pvO 2 Normalbefund: 37°; pH 7,4 Durch Hämoglobin (Hb) wird bei Raumluftatmung die Aufnahmefähigkeit des Blutes für O 2 gegenüber dem Plasma um den Faktor 65 gesteigert. Hb besteht aus 4 Proteinketten (Globin), in die jeweils eine eisenhaltige Häm- Einheit eingebunden ist. An ein Hämoglobin-Molekül können somit 4 O2-Moleküle gebunden werden (HbO2 ); die Bindung ist reversibel und von verschiedenen Faktoren abhängig. paO 2 pO 2 [mm Hg] Bei Raumluftatmung (paO 2 =100) ist Hämoglobin zu etwa 98% gesättigt; eine 100%ige Sättigung wäre bei einem paO 2 von ca. 250 mm Hg zu erwarten. Im gemischt venösen Blut (pvO 2 =40) sind noch etwa 75% des Hämoglobins mit O 2 gesättigt. Der steile untere Kurvenverlauf erklärt die leichte Sauerstoffabgabe im O2-verbrauchenden Gewebe: die Bindungsfähigkeit nimmt bei niedrigen O2-Partialdrücken schnell ab. Der p50-Wert beschreibt die Affinität von O2 an das Hb unter den gewählten Bedingungen; normalerweise wird eine 50%ige Sättigung bei paO2 = 27 erreicht. 1

Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

HZV 5000 ml / min<br />

ct<strong>O2</strong> 0,2 ml <strong>O2</strong> / ml<br />

•<br />

V<strong>O2</strong> 250 ml <strong>O2</strong> / min<br />

Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

<strong>Physikalisch</strong> <strong>gelöster</strong> O 2<br />

Nach dem Gesetz von Henry ist die<br />

physikalische gelöste Menge eines Gases<br />

in einer Flüssigkeit direkt proportional dem<br />

Löslichkeitskoeffizienten α (sog. Bunsen-<br />

Koeffizient) <strong>und</strong> dem Partialdruck des<br />

Gases.<br />

ctO 2 [ml O 2 / 100 ml Blut]<br />

1,9 ml O 2<br />

bei FiO 2 =1<br />

O 2 wird mit dem Blut durch den Körper gepumpt.<br />

Das Herz-Zeit-Volumen (Produkt aus Auswurfvolumen<br />

<strong>und</strong> Herzfrequenz) beträgt üblicherweise etwa 5 l / min.<br />

Im normalen arteriellen Blut befinden sich pro Milliliter<br />

etwa 0,2 ml O 2 (Sauerstoffgehalt, ctO 2 ).<br />

Die Sauerstofftransportkapazität errechnet sich somit aus<br />

STK = HZV • ctO 2<br />

= 5000 ml/min • 0,2 ml O 2 / ml<br />

= 1000 ml O 2 / min<br />

Ein erwachsener Mensch benötigt für den Ruhestoffwechsel<br />

•<br />

in der Minute etwa 250 ml <strong>O2</strong> (Sauerstoffverbrauch, V<strong>O2</strong> ).<br />

Das zum Herzen zurückkehrende Blut verliert damit<br />

25% seines Sauerstoffgehalts, der gemisch-venöse<br />

Sauerstoffgehalt beträgt etwa 75% des arteriellen.<br />

Die verbleibenden 75% nicht extrahierten Sauerstoffs<br />

bilden eine O 2 -Reserve, die unter Belastung mobilisiert<br />

werden kann.<br />

Atmosphären<br />

pO 2 [mm Hg]<br />

Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

<strong>Sauerstoffsättigung</strong> (sO 2) <strong>und</strong> Gehalt (ctO 2)<br />

Die <strong>Sauerstoffsättigung</strong> beschreibt den Anteil von HbO 2<br />

an der maximalen Sauerstoffbindungskapazität des Hb:<br />

sO 2 [%] =<br />

HbO 2 (gemessen)<br />

HbO 2 (maximal)<br />

α für <strong>O2</strong> <strong>und</strong> Vollblut bei 37°:<br />

0,000031 ml <strong>O2</strong> / ml Blut / mm Hg<br />

ct<strong>O2</strong> (physikalisch) =<br />

0,000031 • 100 ml • 100 mm Hg =<br />

0,3 ml <strong>O2</strong> / 100 ml Blut<br />

•<br />

Minimalbedarf (STK = V<strong>O2</strong> )<br />

STK = HZV • ct<strong>O2</strong> →<br />

ct<strong>O2</strong> = STK / HZV →<br />

ct<strong>O2</strong> = 250 ml/min / 5000 ml/min<br />

= 5 ml <strong>O2</strong> / 100 ml Blut<br />

Bei lediglich physikalischer Lösung<br />

von O 2 im Blut könnte der<br />

Minimalbedarf nur bei einem<br />

Außendruck von 2 atm reinem O 2<br />

gedeckt werden.<br />

Bei einer Hb-Konzentration von 15 g / 100 ml Blut,<br />

einer s<strong>O2</strong> von 98% <strong>und</strong> unter Berücksichtigung der Hüfner‘schen Zahl<br />

ergibt sich unter Raumluftatmung für den auf das <strong>Hämoglobin</strong> entfallenden<br />

Sauerstoffgehalt (ct<strong>O2</strong> ) :<br />

s<strong>O2</strong> • Hb • Hüfner-Zahl =<br />

98 [%] • 15 [g Hb/100 ml] • 1,39 [ml <strong>O2</strong> /g Hb] = 20 ml <strong>O2</strong> / 100 ml Blut<br />

(vgl. 0,3 ml O 2 / 100 ml Blut bei rein physikalischer Lösung)<br />

Ist der ctO 2 vom<br />

pO 2 abhängig ?<br />

Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

Bild der Wissenschaft 12/2007<br />

Antarktischer Weißblutfisch: keine Erythrozyten<br />

(Anpassung an die Kälte: dünnflüssiges Blut lässt sich leichter durch den Körper pumpen.)<br />

Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

<strong>Hämoglobin</strong><br />

Hüfner‘sche Zahl:<br />

1 g Hb bindet 1,39 ml O 2<br />

Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

Sauerstoffbindungskurve (1)<br />

sO 2 [%]<br />

p 50<br />

pvO 2<br />

Normalbef<strong>und</strong>:<br />

37°; pH 7,4<br />

Durch <strong>Hämoglobin</strong> (Hb) wird bei<br />

Raumluftatmung die Aufnahmefähigkeit<br />

des Blutes für O 2 gegenüber dem<br />

Plasma um den Faktor 65 gesteigert.<br />

Hb besteht aus 4 Proteinketten (Globin),<br />

in die jeweils eine eisenhaltige Häm-<br />

Einheit eingeb<strong>und</strong>en ist.<br />

An ein <strong>Hämoglobin</strong>-Molekül können<br />

somit 4 <strong>O2</strong>-Moleküle geb<strong>und</strong>en werden<br />

(Hb<strong>O2</strong> ); die Bindung ist reversibel <strong>und</strong><br />

von verschiedenen Faktoren abhängig.<br />

paO 2<br />

pO 2 [mm Hg]<br />

Bei Raumluftatmung (paO 2 =100) ist<br />

<strong>Hämoglobin</strong> zu etwa 98% gesättigt;<br />

eine 100%ige Sättigung wäre bei<br />

einem paO 2 von ca. 250 mm Hg zu<br />

erwarten.<br />

Im gemischt venösen Blut<br />

(pvO 2 =40) sind noch etwa 75% des<br />

<strong>Hämoglobin</strong>s mit O 2 gesättigt.<br />

Der steile untere Kurvenverlauf<br />

erklärt die leichte Sauerstoffabgabe<br />

im <strong>O2</strong>-verbrauchenden Gewebe: die<br />

Bindungsfähigkeit nimmt bei<br />

niedrigen <strong>O2</strong>-Partialdrücken schnell<br />

ab.<br />

Der p50-Wert beschreibt die<br />

Affinität von <strong>O2</strong> an das Hb unter<br />

den gewählten Bedingungen;<br />

normalerweise wird eine 50%ige<br />

Sättigung bei pa<strong>O2</strong> = 27 erreicht.<br />

1


Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

Sauerstoffbindungskurve (2)<br />

sO 2 [%]<br />

Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

Sauerstoffbindungskurve (4)<br />

sO 2 [%]<br />

pvO 2<br />

Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

Sauerstoffgehaltskurve (2)<br />

ctO 2 [ml O 2 /100 ml Blut]<br />

pvO 2 = 40<br />

avDO 2 =<br />

5 ml O 2 /100 ml Blut<br />

arterio-venöse<br />

Sauerstoffgehaltsdifferenz<br />

avDO 2 = ctaO 2 -ctvO 2<br />

pO 2 [mm Hg]<br />

pO 2 [mm Hg]<br />

normale Kurve<br />

paO 2<br />

Kurve bei 50% CO-Hb<br />

pO 2 [mm Hg]<br />

paO 2 = 100<br />

Bei einer Abnahme der Sauerstoffaffinität<br />

kommt es zu einer<br />

Rechtsverschiebung der Kurve:<br />

bei jedem gegebenen p<strong>O2</strong> ist die<br />

Sättigung vermindert bzw. die <strong>O2</strong>- Abgabe erleichtert. Davon profitiert<br />

eine <strong>O2</strong>-hungrige Peripherie,<br />

wenngleich die pulmonale<br />

Aufnahme etwas behindert wird.<br />

Bei einer Zunahme der Affinität<br />

(Linksverschiebung) hat es die<br />

Peripherie schwer!<br />

abnormes Hb<br />

Norm<br />

Pyruvat-Kinase-Defekt<br />

Kohlenmonoxid (CO) besitzt eine<br />

210-fach höhere Affinität zum Hb<br />

als O 2 .<br />

Es kommt dadurch nicht nur zu<br />

einer Verminderung der <strong>O2</strong>- Aufnahme, sondern auch zu einer<br />

Linksverschiebung der<br />

Bindungskurve: <strong>O2</strong> wird dann nur<br />

noch abgegeben, wenn in der<br />

Peripherie schon eine deutliche<br />

Hypoxie eingetreten ist.<br />

Die „nur“ 5-15% CO-Hb, die im<br />

arteriellen Blut eines starken<br />

Rauchers zu finden sind, bedeuten<br />

für ges<strong>und</strong>e Menschen noch keine<br />

solche Gefahr, stellen aber bereits<br />

ein Risiko dar.<br />

Normalwert, Hb= 15 g%,<br />

ctO 2 -Reserve 15 ml O 2 /100 ml Blut<br />

Anämie, Hb= 7 g%,<br />

ctO 2 -Reserve nur noch 5 ml O 2 /100 ml Blut<br />

pvO 2 = 27<br />

avD<strong>O2</strong> =<br />

5 ml <strong>O2</strong> /100 ml Blut<br />

pa<strong>O2</strong> = 100<br />

Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

Sauerstoffbindungskurve (3)<br />

2,3-DPG<br />

↓<br />

pH 7,4<br />

↑<br />

2,3-DPG<br />

Hyperkapnie,<br />

Azidose, Fieber<br />

Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

Sauerstoffgehaltskurve (1)<br />

ctO 2 [ml O 2 /100 ml Blut]<br />

Gesamtkurve<br />

Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

2,3-Diphosphoglycerat (2,3-DPG) entsteht innerhalb<br />

der Erythrozyten als Folge einer anaeroben Glykolyse.<br />

Es reagiert dadurch auf Hypoxie <strong>und</strong> erleichtert die<br />

O 2 -Abgabe in der Peripherie.<br />

Die Konzentration von 2,3-DPG nimmt in Blutkonserven<br />

mit der Zeit ab!<br />

an Hb geb<strong>und</strong>ener O 2<br />

physikalisch <strong>gelöster</strong> O 2<br />

Sauerstoffgehaltskurve (3)<br />

pO 2 [mm Hg]<br />

Was bringt eine Beatmung mit 100% O 2 ?<br />

ctO 2 [ml O 2 /100 ml Blut]<br />

37°<br />

Der aktuelle Sauerstoffgehalt im<br />

Blut ändert sich mit der Sättigung,<br />

der <strong>Hämoglobin</strong>konzentration <strong>und</strong><br />

dem Sauerstoffpartialdruck:<br />

ctO 2 = ctO 2 (physikalisch) + ctO 2 (Hb)<br />

= α •pO 2 + sO 2 • Hb • 1,39<br />

Klinisch ist deshalb die<br />

Sauerstoffgehaltskurve<br />

(ctO 2 in Abhängigkeit vom pO 2 )<br />

aussagekräftiger als die<br />

Sauerstoffbindungskurve<br />

(sO 2 in Abhängigkeit vom pO 2 ).<br />

vgl. die Definition der O 2 -Transportkapazität:<br />

STK = HZV • ctO 2<br />

avDO 2 =<br />

5 ml O 2 /100 ml Blut<br />

pO 2 [mm Hg]<br />

2


Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

Herzinsuffizienz (1)<br />

Herzinsuffizienz im engeren Sinne ist definiert<br />

als ein Versagen der Pumpfunktion unter<br />

physiologischer Belastung. Sie entsteht durch<br />

myokardiale Zellschädigung (Ischämie,<br />

Entzündung, Intoxikation), lang anhaltende<br />

Druckbelastung oder chronische Volumenbelastung.<br />

Der Begriff wird häufig ausgedehnt auf alle<br />

Situationen, bei denen die <strong>O2</strong>-Transportkapazität trotz normaler Lungenfunktion nicht mehr den<br />

peripheren Bedarf decken kann.<br />

STK = HZV • ct<strong>O2</strong> ct<strong>O2</strong> = ct<strong>O2</strong> (physikalisch) + ct<strong>O2</strong> (Hb)<br />

= α • p<strong>O2</strong> + s<strong>O2</strong> • Hb • 1,39<br />

avD<strong>O2</strong> = cta<strong>O2</strong> - ctv<strong>O2</strong><br />

Solche Störungen betreffen also<br />

a) eine Verminderung des HZV,<br />

b) eine Steigerung des peripheren Bedarfs oder<br />

c) beide Mechanismen.<br />

Narkoseführung <strong>und</strong> Monitoring, WS 2008 ( 10 )<br />

Herzinsuffizienz (2)<br />

Fieber,<br />

Maligne Hyperthermie,<br />

Hyperthyreose,<br />

Sepsis …<br />

negative Inotropie,<br />

Myokardinfarkt,<br />

Perikardtamponade,<br />

Spannungspneu …<br />

Bei einer Abnahme des HZV oder einer<br />

Zunahme des peripheren O 2 -Verbrauchs sinkt<br />

der gemischt-venöse Sauerstoffgehalt:<br />

ctO 2 = ctO 2 (physikalisch) + ctO 2 (Hb)<br />

= α • pO 2 + sO 2 • Hb • 1,39<br />

Ist der Hb konstant geblieben, sinkt vereinfacht<br />

die gemischt-venöse <strong>Sauerstoffsättigung</strong>.<br />

Empfehlung:<br />

bei Vorhandensein eines zentralen Venenkatheters<br />

nicht nur den ZVD messen, sondern<br />

auch die svO 2 .<br />

Sinkt während der Anästhesie <strong>und</strong> Operation<br />

dann später die svO 2 (bei normaler<br />

Oxygenierung, stabilem Hb <strong>und</strong> HK), bleiben vor<br />

allem die beiden Fragen zu beantworten:<br />

a) Zunahme des peripheren O 2 -Verbrauchs?<br />

b) Gibt das Herz auf?<br />

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