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Die Wasserzeitschrift der Steiermark 4/2005 - Wasserland Steiermark

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<strong>Die</strong> ökologische Funktionsfähigkeit<br />

erhalten<br />

<strong>Die</strong> Methoden des Hochwasserschutzes<br />

haben sich in den letzen<br />

Jahrzehnten wesentlich gewandelt.<br />

<strong>Die</strong> alten Regulierungen<br />

nahmen, dem damaligen Stand<br />

<strong>der</strong> Technik entsprechend, keinerlei<br />

Rücksicht auf ökologische Belange.<br />

Massive Eingriffe wie Laufbegradigungen<br />

o<strong>der</strong> die Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Gerinnequerschnitte<br />

wurden einzig unter dem Gesichtspunkt<br />

<strong>der</strong> Landgewinnung<br />

beziehungsweise <strong>der</strong> Maximierung<br />

<strong>der</strong> Abflussleistung durchgeführt<br />

und unterbinden bis heute<br />

über weite Strecken jede naturraumtypische<br />

Entwicklung. Sind<br />

aktuell lineare Baumaßnahmen<br />

unumgänglich, so wird im Gegensatz<br />

dazu unter dem Schlagwort<br />

„Naturnaher Wasserbau“<br />

größtes Augenmerk darauf gelegt,<br />

die ökologische Funktionsfähigkeit<br />

des Gewässers zu erhalten,<br />

o<strong>der</strong> wenn es sich um bereits bestehende<br />

Verbauungen handelt,<br />

diese im Rahmen des Möglichen<br />

zu verbessern. Dabei werden unter<br />

an<strong>der</strong>em alte Ufersicherungen<br />

entfernt und bei Bedarf durch ingenieurbiologische<br />

Maßnahmen<br />

ersetzt, verlandete Altarme reakti-<br />

viert o<strong>der</strong> Querhin<strong>der</strong>nisse, wie<br />

beispielsweise Sohlstufen, umgebaut<br />

und damit für Fische passierbar<br />

gemacht.<br />

Mit dem Thalerbach in Graz und<br />

dem Schwarzaubach im Bereich<br />

<strong>der</strong> Baubezirksleitung Leibnitz<br />

wurden für die Exkursionen Beispiele<br />

von Fließgewässern gewählt,<br />

an denen diese Gegensätze<br />

zwischen <strong>der</strong> alten Verbauungsweise<br />

und dem mo<strong>der</strong>nen<br />

Schutzwasserbau anhand aktueller<br />

Maßnahmen demonstriert<br />

werden können. Hier zeigen sich<br />

aber auch die Probleme, die heute<br />

in den Regulierungsstrecken<br />

etwa durch Anlandungen und die<br />

damit verbundenen Profileinengungen<br />

entstehen.<br />

L e h r e r f o r t b i l d u n g s s e m i n a r e<br />

„ H o c h w ä s s e r “ – e i n R ü c k b l i c k<br />

„Lebende Flüsse“<br />

Abb. 2: <strong>Die</strong> Langenwanger<br />

Au verbindet passiven<br />

Hochwasserschutz<br />

mit Naturschutz und Umweltbildung<br />

<strong>Die</strong> Fortbildungsseminare spannten<br />

einen Bogen von den globalen<br />

Auswirkungen von Hochwässern<br />

bis zur Eigenverantwortung<br />

jedes Einzelnen. Dass <strong>der</strong> Thalersee<br />

bei Graz nicht nur <strong>der</strong> Erholung<br />

son<strong>der</strong>n auch dem Hochwasserschutz<br />

dient, o<strong>der</strong> dass eine<br />

Schutzmaßnahme wie die<br />

Langenwanger Au auch als Freiluftklassenzimmer<br />

verwendbar<br />

ist, sind dabei nur zwei Beispiele,<br />

wie man das Thema Hochwasser<br />

auch für Schüler interessant aufbereiten<br />

kann. Damit ist es hoffentlich<br />

gelungen, einen Beitrag<br />

dazu zu leisten, unsere Kin<strong>der</strong> für<br />

diese vielschichtige Thematik zu<br />

sensibilisieren. Der <strong>der</strong>zeit eingeschlagene<br />

Weg in <strong>der</strong> Schutzwasserwirtschaft<br />

soll auch zukünftig<br />

fortgesetzt werden: <strong>Die</strong> menschlichen<br />

Nutzungen bestmöglich gegen<br />

die Hochwassergefahren zu<br />

schützen, gleichzeitig aber auch<br />

„Lebende Flüsse“ an die kommenden<br />

Generationen weiter zu<br />

geben.<br />

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