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Die Wasserzeitschrift der Steiermark 4/2005 - Wasserland Steiermark

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kann die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

für alle unbeobachteten Einzugsgebiete<br />

mit einer zufriedenstellenden<br />

Genauigkeit auf Basis<br />

von Einzugsgebietsdaten wie<br />

Landnutzung, Nie<strong>der</strong>schlag und<br />

morphometrischen Daten geschätzt<br />

werden. Ein Vergleich mit<br />

den aus den Pegeldaten ermittelten<br />

Eintrittswahrscheinlichkeiten<br />

bestätigt die Eignung des Modells.<br />

Ergebnisse<br />

Das Modell ist geeignet, Hoch-<br />

und Nie<strong>der</strong>wasserwerte für Eintrittswahrscheinlichkeiten<br />

von ein<br />

bis 100 Jahren auf <strong>der</strong> Basis von<br />

Einzugsgebietsparametern mit<br />

ausreichen<strong>der</strong> Genauigkeit vorherzusagen.<br />

Es wurde für das<br />

Bundesland <strong>Steiermark</strong> kalibriert<br />

und ist für dieses innerhalb <strong>der</strong><br />

Bandbreite <strong>der</strong> verwendeten Parameter<br />

gültig. <strong>Die</strong> Methodik ist<br />

auf an<strong>der</strong>e Gebiete übertragbar,<br />

müsste aber auf Basis dortiger<br />

Abflusszeitreihen neu kalibriert<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Berechnungen<br />

für ausgewählte Zubringereinzugsgebiete<br />

<strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> zeigen<br />

sehr deutlich die großen regionalen<br />

Unterschiede. Auffällig<br />

ist, dass die Gebiete mit sehr hoherHochwasserwahrscheinlichkeit<br />

gleichzeitig auch durch extreme<br />

Nie<strong>der</strong>wässer (im extremsten<br />

Fall sogar NQ 100 = 0 l/s km 2 ,<br />

das heißt Trockenfallen des Baches<br />

nach sehr langen Trockenperioden)<br />

charakterisiert sind. Es<br />

sind dies vor allem Gebiete <strong>der</strong><br />

Ost- und Weststeiermark, in denen<br />

aufgrund <strong>der</strong> geologischen<br />

und meteorologischen Verhältnisse<br />

(gering durchlässige tertiäre<br />

Sedimente und größere Häufung<br />

konvektiver sommerlicher Starkregenereignisse)<br />

sowohl extreme<br />

Niedrigwasserereignisse (wie in<br />

den Jahren 2001 und 2003) als<br />

auch eine Häufung von bedeuten<strong>der</strong>en<br />

Hochwässern zu beobachten<br />

sind (siehe Abb. 4 und 5).<br />

<strong>Die</strong> Methode und die daraus entwickelte<br />

Software ermöglichen<br />

den Fachleuten des Hydrografischen<br />

<strong>Die</strong>nstes des Landes <strong>Steiermark</strong><br />

die effizientere und genauere<br />

Abschätzung extremer hydro-<br />

C a t c h R i s k -<br />

I n t e r R e g I I I B - P r o j e k t<br />

logischer Kennwerte für Gerinne<br />

ohne Beobachtung auf Basis <strong>der</strong><br />

Daten des Geografischen Informationssystems.<br />

Für Planer und<br />

Bevölkerung stehen somit bessere<br />

Methoden <strong>der</strong> Gefährdungsabschätzung<br />

zur Verfügung.<br />

Ein wertvoller Vorteil <strong>der</strong> verwendeten<br />

Methode (genauere Beschreibung<br />

in C. CAZZANIGA et<br />

al., <strong>2005</strong> und G. BELLARDONE<br />

et al., <strong>2005</strong>) ist im Vergleich zu<br />

anspruchsvolleren Nie<strong>der</strong>schlag-<br />

Abflussmodellen die einfache Anwendbarkeit<br />

für Gebiete mit geringer<br />

Datendichte. Ein Nachteil<br />

ist, dass <strong>der</strong> rein statistische Ansatz<br />

im Gegensatz zu Nie<strong>der</strong>schlag-Abfluss-Modellen,<br />

die<br />

aber anhand von sehr detaillierten<br />

und oft nur mit größerem Aufwand<br />

ermittelbaren Einzugsgebietsdaten<br />

kalibriert werden müssen,<br />

keine Informationen über die<br />

Reaktionszeit <strong>der</strong> Abflüsse auf extreme<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsereignisse<br />

liefert.<br />

9<br />

Abb. 4: 100-jährliches<br />

Hochwasser (in l/s km 2 )<br />

ausgewählter Einzugsgebiete<br />

<strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong>.

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