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Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy

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13te Scene<br />

(VINCELLI, allein.)<br />

JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />

VINCELLI. Träum ich – ? Diese Personage zu lieben – ’s ist<br />

unmöglich! <strong>und</strong> doch sein eigenes Bekenntniß. – Die<br />

Erklärung der Personage selbst – Monströses Unglück!<br />

Ein Vincelli hat den Verstand verloren – das ist noch<br />

Keinem in unser Familie geschehn! – (Nachsinnend<br />

auf <strong>und</strong> niedergehend.) Alfred ist hartnäckig in seinen<br />

Entschlüssen – da giebt’s nur ein Mittel einem Unglück<br />

vorzubeugen. – Der Personage scheint es nicht um<br />

Rang <strong>und</strong> Vermögen sondern nur um einen jungen<br />

Mann zu thun zu seyn; – Fett muß einen Verwant<br />

gestalteten Plebejer Purschen auftreiben, dem ich – 20<br />

bis 30 Tausend Gulden unter der Bedingung gebe,<br />

daß er die die Personage am Fleck weg heurathet. Fett<br />

wird mir gewiß behilflich seyn, denn er buhlt um meine<br />

Gnade, aber ich spreche mich zu schwer mit dem Mann<br />

– ich will ihm schreiben, herablassend milde schreiben,<br />

daß er mir diese Gefälligkeit – ja, ja, so ist’s am Besten<br />

– ich kehre alsogleich in das Hotel zurück. Ach Gott,<br />

warum muß ich jetzt in ein Wirthshaus! ich möchte<br />

mich lieber ein Stündchen in die Gruft meiner Ahnen<br />

setzen, um von edlem Moder umgeben, die pöbelhafte<br />

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