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Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy

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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />

VINCELLI (desperat auf <strong>und</strong> niedergehend). Mein<br />

Sohn ist wahnsinnig geworden!<br />

LUCIA. Ich kenn mich schon aus. Sie suchen Ausstellungen<br />

an mir, weil S’ Ihre Einwilligung nicht geben wollen.<br />

VINCELLI. Beym Himmel! Die gebe ich nun <strong>und</strong><br />

nimmermehr! Ich habe es bereits Herrn Fett erklärt –<br />

LUCIA. So? Dann muß ich Ihnen auch was erklären<br />

– wier heurathen uns ohne Einwilligung. Ihr Sohn<br />

ist majorenn, <strong>und</strong> ich – ich hab meinen Taufschein<br />

verloren, so kann mir also kein Mensch beweisen,<br />

daß ich zu jung bin. Ihr Sohn laßt sich mit Vergnügen<br />

enterben, wier leben von meinen Interessen.<br />

– Schauts – meine Tochter – ah, so eine Blamag hat<br />

mir noch kein Mensch angethan! Ich sag Ihnen’s<br />

in Guten, mein bester Herr v[on] Violoncelli, so<br />

kommen Sie mir nicht mehr. (Mit einem kurzen Knix.)<br />

Dienerin von Ihnen. (Geht S[eitenthüre] l[inks] ab.)<br />

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