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Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy

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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />

LUCIA. Was – Tochter?<br />

VINCELLI. Ein junges Mädchen, Lucia Distel.<br />

LUCIA. Ich bin die Einzige in der ganzen<br />

Familie, die so heißt.<br />

VINCELLI. Dann muß ein Irrthum obwalten. Das junge<br />

Mädchen welches ich zu sprechen wünschte, ist jene,<br />

der mein ungehorsamer Sohn unter falschem Nahmen<br />

den Hof macht, <strong>und</strong> wurde mir als ein sanftes liebliches<br />

Wesen von ungewöhnlicher Schönheit beschrieben.<br />

LUCIA. Na ja – (f[ür] s[ich]) was will denn der Mann<br />

– (zu VINCELLI). Es is alles recht, ich bin das junge<br />

Frauenzimmer, mit der Ihr Sohn eine Bekanntschaft –<br />

VINCELLI. Unmöglich!<br />

LUCIA (ärgerlich werdend). Warum unmöglich? Das<br />

möcht ich doch wissen. Und – das geht mir jetzt<br />

erst in die Nasen (heftiger) meine Tochter hab’n<br />

Sie gesagt – wie können Sie mir eine Tochter<br />

aufdisputieren. Das gieng mir noch ab.<br />

VINCELL (b[ei] S[eite]). Sanft <strong>und</strong> lieblich – Himmel<br />

– (zu LUCIA.) Ich wollte Sie nicht beleidigen – aber<br />

beantworten Sie mir nur eine Frage. Hat mein Sohn<br />

Ihnen wircklich ernstlich die Ehe versprochen?<br />

LUCIA. Na ich glaub’s! ernstlich, curios ernstlich<br />

– in so Sachen da versteh’ ich kein Spaß.<br />

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