Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
ALFRED. Dann kannst du sie nicht kennen gelernt<br />
haben, denn kein Mensch stellt sich’s vor, wie<br />
die Welt ist. Du hast also gar kein Vermögen?<br />
BUCHNER. Nix.<br />
ALFRED. Und was bist du eigentlich?<br />
BUCHNER. Nix.<br />
ALFRED. Was gedenckst du nun zu thun?<br />
BUCHNER. Ich werd’ heurathen.<br />
ALFRED. Und wovon leben?<br />
BUCHNER. Von der Frau ihrem Geld.<br />
ALFRED. Schämst du dich nicht?<br />
BUCHNER. Ja das ist nicht a so. Wie wier uns kennen<br />
glernt haben, hat sie nix ghabt, <strong>und</strong> ich war reich, jetzt<br />
is sie reich <strong>und</strong> ich hab nix, das macht in der Lieb<br />
grad soviel Unterschied, als ob sich eine Gelsen auf’n<br />
rechten oder auf’n lincken Wadl setzt. Der Vater hat<br />
mir s’ damahls versprochen, sie natürlich auch, folglich<br />
wird sie mich jetzt den Armen mit offenen Armen<br />
empfangen, der Vater wird natürlich sein Wort halten –<br />
ALFRED. Fre<strong>und</strong>, du bist gereist die<br />
Welt kennen zu lernen?<br />
BUCHNER. Zwey Jahr.<br />
ALFRED. Das war wircklich hinausgeworffenes<br />
Geld. Und wo ist denn deine Geliebte?<br />
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