Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
einer St<strong>und</strong>e zu mir herüber kommen, ich werde ihr<br />
Mittel angeben wie sie den Vater versöhnen, <strong>und</strong> ihn<br />
zu einer Buchnerschen Einwilligung bewegen kann.<br />
PHILIPPINE. Ja, thun S’ das, H[err] Baron – aber jetzt<br />
muß ich noch um Verzeihung bitten, daß ich –<br />
NEBEL. Hat nichts zu sagen.<br />
PHILIPPINE. Wie man jetzt Acht geben muß mit die<br />
wircklichen <strong>und</strong> falschen Baron, das is doch über<br />
die lucketen Zwanziger. (B[ogen] r[echts] ab.)<br />
NEBEL (allein, M[onolog], dann Lied, dann S[eitenthür]<br />
l[inks] ab). Schad’ daß ich dem Buchner gsagt<br />
hab, erst in einer St<strong>und</strong>e – Jetzt kann ich derweil<br />
zum Zeitvertreib auf <strong>und</strong> abgehen in die Zimmer,<br />
<strong>und</strong> ich thu das nicht gern, denn da komm ich<br />
immer in die Gedanken, <strong>und</strong> mit die Gedanken<br />
vom H<strong>und</strong>ertsten ins Tausendste hinein.<br />
Lied<br />
D’Seel hat a breits Maul, sagt sich oft was in d’ Ohr’n,<br />
Geht man so auf <strong>und</strong> ab in Gedancken verlor’n.<br />
Die Leut <strong>und</strong> die Welt, <strong>und</strong> die Menschen, ich hoff’,<br />
Die geb’n zu Gedanken in Überfluß Stoff.<br />
D’Schöpfung war zu verschwenderisch mit d’Händ, ’s<br />
liegt am Tag,<br />
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