Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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4 te Scene<br />
(ALFRED, BUCHNER.)<br />
JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
ALFRED. Seh ich recht – Buchner – ?<br />
BUCHNER. Das ist ja der Herr Chevalier – oder Marchese<br />
– ah zu was denn, wier seyn ja alte Schulkameraden –<br />
ALFRED. Nun, das denck’ ich, Dutzbrüder seit Jahren her.<br />
BUCHNER. Du bist jetzt ein gnädiger Herr,<br />
<strong>und</strong> ich bin ein armer Teufel, das hat aber<br />
auf die Fre<strong>und</strong>schaft kein Einfluß.<br />
ALFRED. Bey mir wenigstens nicht, mein lieber<br />
[Anton]. Übrigens sprichst du von Armuth, ist<br />
dein Vater nicht ein wohlhabender Kaufmann?<br />
BUCHNER. Gewesen. Viele Gläubiger haben sein<br />
Vermögen, <strong>und</strong> Einer[,] der unerbittlichste[,]<br />
hat sogar ihn selbst in B’schlag g’nommen.<br />
ALFRED. Der Unerbittlichste?<br />
BUCHNER. Der Tod – dem war er das Bisserl<br />
Leben schuldig <strong>und</strong> der Kerl ist glei da mit ’n<br />
Personalarrest, ich hab die Nachricht kriegt,<br />
während ich auf Reisen war. Meine Reisen, das<br />
war ’s letzte hinausgeworffene Geld. Ich hab sollen<br />
die Welt kennen lernen, <strong>und</strong> ich hab g’f<strong>und</strong>en, die<br />
Welt is grad so wie ich mir s’ vorg’stellt hab.<br />
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