Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
BUCHNER. An der zu zweifeln hab’ ich gar keinen Gr<strong>und</strong> –<br />
NEBEL. Das ist ja sehr gut.<br />
BUCHNER. Ich kann sagen, sie giebt mir<br />
nicht die geringste Veranlassung –<br />
NEBEL. Das is ja äußerst gut.<br />
BUCHNER. Und doch kommen mir so gewisse Skrupeln<br />
– man kann just nicht sagen Skrupeln – aber –<br />
NEBEL (f[ür] s[ich]). Das is noch besser – das kommt<br />
mir a tempo zu meinem Entzweyungsplan, den<br />
ich dem H[errn] v[on] Fett versprochen –<br />
BUCHNER. Sag mir Nebel, du bist ein g’scheidter Kerl,<br />
was halt’st du vom weiblichen Geschlecht?<br />
NEBEL (die Achseln zuckend). Ja, von einem Geschlecht,<br />
was nicht zu halten is, is schwer was zu halten.<br />
BUCHNER. Und was halt’st du aber von meiner Fanny?<br />
NEBEL. Die Fräuln Fanny, Ihre Geliebte? O ich bitt<br />
wie könnt ich da –natürlich es ließe sich jetzt<br />
wie gesagt – (begleitet seine Worte immer mehr mit<br />
geheimnißvollen, Argwohn erregenden Nuancen.)<br />
BUCHNER. Sie scheint unverändert, aber grad weil sie es<br />
scheint, so könnte ja das Ganze nur auf’n Schein seyn.<br />
NEBEL. Sehr scharfsinnig bemerckt – allein<br />
warum sollte man – wiewohl in dieser Hinsicht<br />
– jetzt übrigens keineswegs daß –<br />
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