Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
meine Lucia. (Die Guitarre nehmend.) Werde ihr gleich<br />
eine Andeutung geben, daß sie mich z’finden weiß.<br />
(Öffnet das Fenster <strong>und</strong> setzt sich auf die Brüstung.) Es<br />
is halt doch immer schön, wenn man’s in der Musick<br />
auf eine Stufe gebracht hat. (Arpeggiert auf der Guitarre<br />
abwechselnd immer dieselben zwey Accorde eine Weile fort.)<br />
7 te Scene<br />
(BUCHNER; der Vorige.)<br />
BUCHNER (tritt durch den Bogen ein). Da haben wier’s, da<br />
steckt der Pursch, <strong>und</strong> ich such’ ihn im ganzen Haus.<br />
NEBEL. Ah das is starck – ! Schaun S’ ich hab<br />
jetzt im Tod drauf vergessen, daß ich Ihr<br />
Bedienter hin. Sie kommen wie gerufen.<br />
BUCHNER. Ich, zu dir?<br />
NEBEL. Ja, ich muß Ihnen aufsagen.<br />
BUCHNER. So? Na du warst ja ohnedies nur<br />
zum Schein in meinem Dienst.<br />
NEBEL. Nehmen wier also zum Schein an, daß<br />
morgen meine 14 Täg aus sind. Ich heurath.<br />
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