Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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5 te Scene<br />
(KLING, ALFRED.)<br />
ALFRED (zur Mitte eintretend). Ging nicht mein<br />
Vater eben von dir, guter Alter?<br />
KLING. In der übelsten Stimmung, Sie haben schöne<br />
Geschichten angefangen junger Herr.<br />
ALFRED. Nur eine Fre<strong>und</strong>, aber die schönste,<br />
eine Liebesgeschichte, die die Geschichte<br />
meines Lebens meines Glückes werden soll.<br />
Ich muß sogleich mit meinem Vater –<br />
KLING. Thun Sie das nicht, Sie würden nur noch mehr<br />
verderben. Ich kenne den alten Herrn am besten.<br />
ALFRED. Du hast Recht – (überlegend.) Weißt du,<br />
lieber Kling – dir ist bey ihm manch freyes<br />
Wort vergönnt – du hast mir ja selbst erzählt,<br />
daß mein Vater eh’ er sich verehelichte in<br />
ähnlicher Lage sich befand, wie ich jetzt –<br />
KLING. Daran will er nicht gern erinnert seyn.<br />
ALFRED. Thu es mir zu Liebe.<br />
KLING. Auch hat ja Ihr Vater diese Jugendliebe<br />
dem kindlichen Gehorsam aufgeopfert <strong>und</strong> der<br />
ihm bestimmten Braut die Hand gereicht.<br />
ALFRED. Und hat ihn das glücklich gemacht?<br />
JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
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