Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
WIRTHIN (f[ür] s[ich]). Aha, das geht den abscheulichen<br />
Menschen[,] den Nebel an. (Zu VINCELLI.) Mein Mann<br />
hat mir davon was g’sagt – (f[ür] s[ich].) Was kann<br />
aber das einen so vornehmen Herrn interessieren?<br />
VINCELLI. Nun?<br />
WIRTHIN. Man spricht allgemein von<br />
einer heimlichen Entführung.<br />
VINCELLI (auffahrend). Entführung!?<br />
WIRTHIN (erschrocken). Mit E[urer] Exlenz Erlaubniß, ja.<br />
VINCELLI (seinen Grimm verbeißend f[ür] s[ich]). Mit<br />
meiner Erlaubniß – ? na wartet, ich will euch – (zur<br />
WIRTHIN.) Wohnt der junge Mann in Fett’s Hause?<br />
WIRTHIN. Jetzt glaub’ ich, ja, früher hat er aber<br />
bey uns logiert’, <strong>und</strong> is meinem Mann eine<br />
Rechnung schuldig von 286 fl 36 Xer.<br />
VINCELLI. Lapperey! wäre das das Schlimmste!<br />
Er hat sich wohl bey Fett’s unter einem<br />
falschen Nahmen introduciert’.<br />
WIRTHIN. O gewiß, unter dem falschesten<br />
Namen von der ganzen Welt; (f[ür] s[ich], mit<br />
einem unterdrückten Seufzer) das is überhaupt<br />
gar ein falscher Mensch, der Nebel.<br />
VINCELLI. Man schicke mir sogleich<br />
einen von meinen Leuten –<br />
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