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Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy

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3 te Scene<br />

(VINCELLI, WIRTHIN.)<br />

JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />

WIRTHIN. Hochfürstliche Gnaden befehlen –<br />

VINCELLI (immer sehr stolz <strong>und</strong> abgemessen). Ich<br />

bin nicht hochfürstliche Gnaden. Sagen<br />

Sie mir – is nicht hier im Orte ein gewisser<br />

– Florian Fett, glaub ich, heißt der Mann.<br />

WIRTHIN. Eine kleine halbe St<strong>und</strong> von hier is<br />

sein Schloß, er is unser gnädiger Herr.<br />

VINCELLI (ärgerlich). Schloß – gnädiger Herr<br />

– man könnte rasend werden, ein ehemahliger<br />

Schinckenverkäufer, Wurstmacher – es ist empörend.<br />

WIRTHIN (f[ür] s[ich]). Der redt sehr<br />

despectierlich von unserem Gutsherrn.<br />

VINCELLI. Was ist der Mann für eine Art von Person?<br />

WIRTHIN. Gar nix Nobles, E[uer] Exlenz<br />

Durchlaucht, was eine wirckliche Standesperson<br />

is, das kennt unsereins gleich.<br />

VINCELLI. Hat die Madame nie – Weiber wissen da<br />

immer am Besten Bescheid – etwas gehört von<br />

einem absurden Liebesverhältniß zwischen einem<br />

fremden jungen Herrn, <strong>und</strong> einem Frauenzimmer<br />

aus der Familie des ignoblen Wurstkrämers?<br />

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