Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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20 te Scene<br />
(FETT, dann NEBEL.)<br />
FETT. Den Amtmann muß ich auf morgen bestellen,<br />
denn heut is keine Zeit zu solchen Lappalien<br />
– (öffnet die S[eitenthür] r[echts] <strong>und</strong> spricht hinein.)<br />
Lieber Amtmann – (spricht dann leise weiter.)<br />
NEBEL (ängstlich aus S[eitenthüre] l[inks] kommend).<br />
Es kommen Wachter übern Hof – wenn die<br />
etwan mich – der Wirth is infam genug dazu.<br />
FETT (sich von der S[eiten]thür entfernend <strong>und</strong> NEBEL<br />
erblickend). Lieber Baron – (f[ür] s[ich]) der derf<br />
mir nicht zusammenkommen mit sein Alten – (zu<br />
NEBEL.) wollten Sie mir nicht die Gefälligkeit<br />
erzeigen, sich nur auf kurze Zeit zu verstecken.<br />
NEBEL (die Gelegenheit gierig ergreiffend).<br />
O mit größtem Vergnügen.<br />
FETT. Es hat einen Gr<strong>und</strong>.<br />
NEBEL. O ja es hat einen Gr<strong>und</strong>.<br />
FETT. Im linken Flügel meiner Villa.<br />
NEBEL. Mir is ein Flügel wie der andere. (F[ür]<br />
s[ich].) Ich bedaure nur, daß ich nicht 2 Flügeln<br />
hab’. (Zu Fett.) Also nur g’schwind.<br />
FETT. Na so pressant is es nicht.<br />
JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
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