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Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy

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19 te Scene<br />

(FETT, ALFRED, BUCHNER.)<br />

JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />

FETT. Wer schreibt denn eigentlich an mich?<br />

ALFRED. Marchese Vincelli ist unterzeichnet.<br />

FETT. Was der reiche Millionbesitzer, der Güterinhaber,<br />

der Herrschaften kauft als ob’s Plutzerbirn<br />

wär’n? Lesen Sie, Secretaire, lesen Sie.<br />

ALFRED (liest). „Mein Herr! Ein ganz unglaubliches<br />

Gerücht ist mir zu Ohren gekommen, daß nehmlich<br />

mein Sohn sich in Ihrem Hause befinden soll, wo er<br />

unter einem angenommenen Nahmen sich um die<br />

Gunst eines Frauenzimmers in Ihrer Familie bewirbt –“<br />

FETT (erstaunt f[ür] s[ich]). Jetzt wissen wier, wer der is,<br />

der auf die Schwägerin tipfelt, nein macht die Person<br />

in ihre übertragenen Täg so eine Eroberung. – (Zu<br />

ALFRED.) Na Secretaire, lesen Sie, stehen Sie nicht<br />

da, als wie ein Secretair, auf dem man schreibt.<br />

ALFRED (weiterlesend). „Da Sie gewiß von der Absurdität<br />

jeder Erwartung überzeugt seyn müssen, welche Sie<br />

etwa in Bezug auf meine Einwilligung in eine solche<br />

Erniedrigung des Hauses Vincelli hegen könnten –“<br />

FETT. Erniedrigung? glaubt er weil er ein<br />

altes Geschlecht is <strong>und</strong> ich noch ein junger<br />

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