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Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy

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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />

kannst du dafür, daß dich das Schicksal in die Familie<br />

eines so gräulichen Philisters geschleudert!?<br />

SCHNECK. E[uer] G[naden], haben<br />

E[uer] G[naden] den Brief?<br />

ALFRED. Hier ist er, du weißt was du zu thun hast?<br />

SCHNECK. Wie gewöhnlich, ich geb ihn wie<br />

ich nach Triest komm’ auf die Post –<br />

ALFRED. Ich habe ihn um 6 Tage voraus datiert.<br />

SCHNECK. Der alte gnädige Herr kriegt dann in<br />

Wien den Brief, sieht ’s Postzeichen von Triest<br />

darauf, <strong>und</strong> kommt sein Lebtag nit drauf, daß<br />

der junge gnädige Herr da auf’n Land –<br />

ALFRED. Du bist ein kluger Kauz, ich wünsche<br />

nur daß deine Verschwiegenheit gleichen<br />

Schritt mit der Klugheit hält.<br />

SCHNECK. ’s giebt nix Verschwiegeneres, als mich<br />

<strong>und</strong> meinen Schwagern. Der kommt heut Acht<br />

Tag um die nehmliche St<strong>und</strong> hier durch.<br />

ALFRED. Und wird meinen nächsten Brief in Empfang<br />

nehmen, hier für deine Mühe. (Giebt ihm Geld.)<br />

SCHNECK. Küß d’ Hand. Ich fahr gleich wieder weiter,<br />

ich habe nur einen Paschischier da abg’setzt.<br />

ALFRED. Adieu, Fre<strong>und</strong>.<br />

(BUCHNER tritt mit dem WIRTH zur Mitte ein.)<br />

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