Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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18 te Scene<br />
(FETT; die Vorigen, dann GEORG.)<br />
JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
FETT (aus Seitenth[üre] r[echts] kommend). Mussi Alfred,<br />
Mamsell Ulrike, Sie wissen meinen Ausspruch, da<br />
drinn is der H[err] Amtmann, der wird Ihnen als<br />
Notarius alles aufsetzen, was zur Ehe notwendig<br />
is, wohlgemerckt der Notarius setzt alles auf. Das<br />
scheinen aber die meisten Ehleut’ nicht einzusehn,<br />
drum setzt dann extra eins dem andern was auf.<br />
(Selbstgefällig lächelnd.) Schlaue Bemerckung.<br />
(Zu ALFRED <strong>und</strong> ULRIKE.) Also Brautpaar –<br />
ALFRED (nach kurzem Besinnen). Zu Befehl.<br />
(Will ULRIKEN in das Zimmer führen.)<br />
ULRIKE (welche ALFREDS nicht ganz zu<br />
verbergende Unruhe beobachtet). Alfred –<br />
GEORG (Mitte links eintretend). E[uer]<br />
G[naden] da is ein Brief.<br />
FETT (den Brief nehmend). Woher?<br />
GEORG. Aus der Stadt (geht M[itte] l[inks] ab.)<br />
FETT. Mit einem – Livréeknopf gesiegelt.<br />
ALFRED. Nein, das is ja ein Wappenpetschaft.<br />
FETT (den Brief erbrechend zu ALFRED). Secretaire, lesen<br />
Sie mir das Geschreibsel vor (giebt ihm den Brief.)<br />
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