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Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy

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14 te Scene<br />

(FETT, NEBEL.)<br />

JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />

FETT (sich NEBEL mit wichtigem Gesichte<br />

nähernd). Chevalier –<br />

NEBEL. Aber E[uer] G[naden] –<br />

FETT. Keine Kindereyen! reichen Sie dem<br />

Standesgenossen die Bruderhand.<br />

NEBEL. Sie sind also –<br />

FETT. Darüber im Klaren, daß Sie was Großes<br />

sind. Is Ihnen schon was Ähnliches<br />

unterkommen von einem Scharfblick?<br />

NEBEL. Da kann man nur sagen[:] ihr beschämten<br />

Adler <strong>und</strong> Falken, laßts euch gutwillig<br />

einschreiben ins Blindeninstitut.<br />

FETT. Warum haben Sie sich aber als ordinären<br />

gemeinen Menschen verkleid’t?<br />

NEBEL. Bloß um bey Ihnen Eingang zu finden<br />

<strong>und</strong> unerkannt, den glücklichen Ausgang<br />

meiner Lieb’ zu präparieren.<br />

FETT. Muß doch alles verliebt seyn! Schau’n Sie ich<br />

liebe die Liebe nicht, ich find’ nix Nobles daran.<br />

NEBEL. Wenn man bedenckt (mit verächtlicher Betonung),<br />

was oft für Leut verliebt sind, da möcht ich Ihnen<br />

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