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Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy

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JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />

hat es 266.400 Mahl umsonst g’schlagen, denn der<br />

Gegenstand dieser unzähligen Schläg war fern.<br />

LUCIA. Und ich muß dir’s offen sagen,<br />

ich wär so gern allweil bey dir.<br />

NEBEL. Diese Idee läßt sich durch das Band der<br />

Eh’ realisieren. Das Eheband is das kürzeste<br />

an Raum, das längste in der Zeit.<br />

LUCIA. Wenn das wahr wär gingen nicht<br />

so viele Ehleut auseinand.<br />

NEBEL. Gehn doch z’samm.<br />

LUCIA. O, gar viele haben sich schon für immer getrennt.<br />

NEBEL. Macht nix, wenn s’ alt werden, gehn s’ doch<br />

zusamm, mögen s’ thun was s’ wollen. Übrigens hoff<br />

ich du wirst mich keiner Schnödigkeit für fähig halten.<br />

LUCIA. Könnt mir nicht im Schlaf einfallen,<br />

nein, an dir is nix auszusetzen, du bist<br />

was man sagt ein Mandl mit Kren.<br />

NEBEL. Lucia – (f[ür] s[ich]) jetzt weiß ich meiner Seel<br />

nix Romantischeres drauf z’ sag’n, der Kren beißt<br />

mir die ganze Schwärmerey z’samm. (Zu LUCIA.)<br />

Du därfst mir’s glauben, an mir is jeder Zoll ein<br />

verliebter Verlobter, jetzt muß ich aber einige<br />

Worte als dein künftiger Zukünftiger sprechen.<br />

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