Liebesgeschichten und Heurathssachen - Johann Nepomuk Nestroy
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11 te Scene<br />
(BUCHNER, NEBEL; die Vorigen, ohne LUCIA.)<br />
JOHANN NESTROY ‹LIEBESGESCHICHTEN UND HEURATHSSACHEN›<br />
BUCHNER (mit NEBEL zur M[itte] r[echts] eintretend, NEBEL<br />
trägt BUCHNERS Felleisen). Na mein lieber Herr Fett,<br />
H[err] v[on] Fett muß man jetzt schon sagen –<br />
FETT. Wird nicht z’viel seyn.<br />
BUCHNER. Mich g’freut’s vom Herzen –<br />
NEBEL (respectsvoll sich FETT nähernd). Is es einem simpeln<br />
Diener vergönnt, die hocherlauchte Hand zu küssen.<br />
FETT (ihm vornehm schmunzelnd die Hand<br />
hinhaltend). Na, na, gar so arg is es nicht.<br />
NEBEL. Eine höchst interessante 5 fingerige Hand,<br />
die mit gleicher Fertigkeit jetzt in die Dukaten<br />
umarbeit’t, wie sie’s früher in schweinernem<br />
Schmalz gethan. Da kann man sagen tempus<br />
mutampus, wörtlich übersetzt, vom Esel auf’s Roß.<br />
FETT (f[ür] s[ich]). Recht ein galanter Kerl.<br />
BUCHNER (der mittlerweile FANNY begrüßt). Sie haben<br />
also oft gedacht an mich in die Zwey Jahr’?<br />
FANNY. Nur Einmahl, denn ich hab gar nicht<br />
aufg’hört, an Ihnen zu dencken.<br />
NEBEL. Das is der wasserdichteste Liebeswitz, so<br />
abstrappiziert, <strong>und</strong> noch allweil z’ brauchen.<br />
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